Mein Onkel hatte 4 Stück in seinem Steinmetzbetrieb. Durch den täglichen Baustelleneinsatz sahen sie dann aber auch dementsprechend aus

Als ich dann bei meinen Recherchen auf die seltene Kipper Version gestoßen bin, war klar es muss als nächstes ein Kipper werden. Die Suche nach geeigneten Objekten gestaltete sich in Deutschland mehr als schwierig. Hier wurde ich nicht fündig. Alle für mich zu bewältigende Objekte fand ich ausschließlich in Italien. Da es von Berlin etwas weiter zu fahren ist, ich kein italienisch kann, hatte es sich mit den Besichtigungsterminen auch etwas in die Länge gezogen. Aber nach 15 Monaten Verhandlung sollte es nun dieser hier sein.



Da stand er nun bei seinem ehemaligem Besitzer, und sah genau so aus wie er mir auf Bildern beschrieben wurde.
Es handelt sich bei dem hier um einen 71'er T2a produziert im Januar und ausgeliefert nach Italien. Zugelassen war die Pritsche immer in der Region Ligurien. Farbe L90D.
Nach bisherigen Recherchen wurde der Bus als Pritsche ausgeliefert und bei dieser Firma
http://www.marzoraticarrozzeria.it/storia.html
in Italien umgebaut. Alle von mir gefundenen Kipper sind nach dem gleichen Prinzip umgebaut worden.
Das in der Mitter ist die Hydraulikpumpe für den Kipper, welche durch eine Hebel hinter dem Fahrersitz zu geschaltet wird. Durch die Traverse wird der Keilriemen gespannt und die Pumpe fördert. Links ist der Tank für das Hydrauliköl.


Bei diesem hier sind allerdings die Bordwände schon einmal erneuert worden.
Nach einer ausgiebigen Probefahrt stand fest, dieser Bus muss es sein. Der Wagen fuhr, bremste und machte auch von seiner Substanz einen ordentlichen Eindruck. Bei der Elektrik funktionierte auch alles. Wir wurden uns einig und es ging per Bus zurück nach Deutschland. Für dieses Jahr der geilste Trip überhaupt- Bulli fahren pur und vom feinsten. Das grinsen hatte ich noch 3 Wochen danach im Gesicht




Zu tun gibt es auch noch genug an dem guten Stück. Die Sitzbank fliegt natürlich raus, allerdings ist sie sehr bequem. Auf der Heimfahrt (1259 km ohne irgendwelche Zicken) konnte ich mich zu keiner Zeit beklagen.
Am schönsten war es bei herrlichem Sonnenuntergang den San Bernadino hinauf zu fahren

Ich war erstaunt das ich das meiste im 3. Gang fahren konnte. So ging es dann auch auf der anderen Seite wieder runter, und es gab auch keine Probleme mit den Bremsen. Nur mit den Einheimischen die es nicht gewöhnt sind einen Berg so langsam wieder runter zu fahren. Überholen geht ja nicht an so vielen Stellen

Ick war dann auch nach 20 Stunden wieder Retour und wohlbehalten in der Hauptstadt angekommen. Bei der original Bestuhlung im Schweizer habe ich mir schon des öfteren einen bequemeren Sitz auf kürzeren Strecken gewünscht, und es wird auch noch einer reinkommen, das ist aber eine andere Baustelle.
Hier gibt es noch weiter Bilde so wie er jetzt darsteht:
http://www.directupload.net/galerie/265553/529ImEtV4r/0
Für den TÜV zu erledigen:
- neue Sitze
- Warnblinkanlage einbauen
- Beckengurte gegen Dreipundktgurte tauschen
- Batteriebodenblech erneuern
- Heizungsrohre zwischen Motor und Karosserie einbauen
- ein neues Rücklicht
- Motor Zündung und Ventile einstelle sowie Ölwechsel
und wenn möglich eine Kopie von eine Fahrzeugbrief eines bereits in Deutschland zugelassenen T2 Kipper. Das meinte der Mann vom TÜV. Damit sollte die Umschreibung der Italienischen Papiere kein Problem sein.
Ick bin mal gespannt.
Für die Schönheit gibt es natürlich noch einiges mehr zu tun:
- Neue Dreiecksfenster mit Dichtung
- Scheibenrahmen Frontscheibe schweißen
- Fensterdichtung komplett für Fahrer- und Beifahrertür
- Dellen beseitigen
- Radlauf auf der Beifahrerseite herausziehen oder einen neuen einschweißen (mal sehen)
- neue Lackierung
- Plane und Spriegel montieren
Bei optimistischer Planung kann ich dann ab Januar mit dem Projekt Kipper beginnen.
Zu guter Letzt nochmal vielen Dank an Roman der mir bei der Übersetzung sehr behilflich war. Ohne Deine Hilfe hätte es wahrscheinlich noch viel länger gedauert.
so long
Olli