Blechqualität in den 70igern

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westfaliafan
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Blechqualität in den 70igern

Beitrag von westfaliafan »

Hallo,

Ist jemand bekannt, woher die Bleche in den späten 70igern kamen?
Ich erinnere mich, vor Internetzeitalter mal eine Kaufberatung für den Golf 1 gelesen zu haben. Dieser hatte stark unter Rostbefall gelitten, teilweise waren die Kotflügel schon nach 3 Jahre durch.
In dieser Kaufberatung wurde angegeben, Golf 1 Modelle des Baujahrs 3-9/77 seien von wesentlich besserer Qualität, da zu diesem Zeitpunkt die Blechlieferung einen geringeren Kohlenstoffanteil aufgewiesen hätte.
Mein Bulli passt da voll rein, steht im Freien und rostet- Gott sei Dank, so bilde ich mir das jedenfalls ein - nur relativ wenig (langsam?).
Im Netz hab ich bisher nichts gefunden, also, falls einer Informationen hat, her damit, ansonsten glaub ich halt weiter daran (Glauben -sagt mann- ist nichtwissen) :D

Grüße, Andreas
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Peter E.
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Beitrag von Peter E. »

Würd mich auch interessieren, mein Bus ist Bj. 74 und wurde 1980 stillgelegt.
Zu dem Zeitpunkt waren die Schweller ringsrum schon enmal geschweißt worden...
Gruss von Peter aus dem Schwentinental
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Harald
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Re: Blechqualität in den 70igern

Beitrag von Harald »

Moin die Herren,

es gibt da ne italienische Theorie, an der auch für VW was dran sein kann. Fiat hatte Ende der siebziger "seine" Autoherstellung für die damals auslaufenden Modelle ja komplett nach Rußland "verkauft".

Als Staatskonzern kam man dabei auf die lustige Idee, das nicht gegen bare Münze sondern gegen Stahllieferungen zu verscheuern - mit dem russischen Stahl begann dann die Ära der schon im Prospekt rostenden Autos.

Mag ein Gerücht sein, erscheint mir aber nachvollziehbar.

Warum soll dann nicht auch VW in Rußland eingekauft haben?

Grüße,
Harald*393
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westfaliafan
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Beitrag von westfaliafan »

Hab was gefunden über einen angeblich deutsch-deutschen Deal Mitte der Siebziger über DDR-Bleche und anderswo was über Tschechische Blechlieferungen, hat also wohl öfters mal gewechselt. :?:


Grüße, Andreas
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Dani*8
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Beitrag von Dani*8 »

Moin,
Also woher der miese Stahl kam, dazu könnte ich auch nur ins Kraut spekulieren. War wohl Ostblock.
Tatsache aber ist wirklich, dass die Autojahrgänge Ende 73/74/ Anfang 75 starke Roster waren. Auch VW war da keine Ausnahme. Busse Jahrgang 74 sind selten, und aus meiner jahrelangen Schlachterfahrung oft an haarsträubenden Stellen geschweißt oder durch: Unter dem Tank, an den Längsträgern im Vorderachsbereich, Seitenscheibenrahmen, bis hin zum Lüfterkasten auf der Front (!).
Wenn sich nichts grundlegendes geändert hat, dürfte der 74er Jahrgang im Bulli-Register von Andreas immer noch der zahlenmäßig seltenste sein...
Gruß
Daniel
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Peter E.
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Beitrag von Peter E. »

Dani*8 hat geschrieben: Wenn sich nichts grundlegendes geändert hat, dürfte der 74er Jahrgang im Bulli-Register von Andreas immer noch der zahlenmäßig seltenste sein...
Da sagst du was, ich wollte meine Busse (und Ex Busse) da auch nochmal eintragen, dann hats wieder einen 74er mehr.

- beim Heidkatenklönschnacktreffen waren die 74er übrigen in der Überzahl...
Gruss von Peter aus dem Schwentinental
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Rolf-Stephan Badura
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Beitrag von Rolf-Stephan Badura »

Vielleicht liefert folgendes Ereignis einen Hinweis auf Europas Stahlmarkt:
30.12.1977:
Die britische Regierung untersagt mit sofortiger Wirkung Stahlimporte aus der UdSSR. Nach Angaben des Handelsministeriums hatte sich die Sowjetunion geweigert, angesichts der Stahlkrise in Großbritannien ihre Exporte freiwillig zu verringern.


Der Mist ging dann z.B. auch angeblich über Italien in die Produktion bei Daimler in /8 Rostschüsseln und traf den ganzen Automobilbau.

Von den luftgekühlten kenne ich keine Aussagen zu schlechter Stahlqualität,
aber an die wassergekühlten ersten VWs kann ich mich noch gut erinnert (der erste war übrigends der Passat 1973, der Scirocco bei Karmann 1973 und dann erst der Golf 1974 - ganz davor gab's natürlich noch den K70, der damit noch nicht kämpfen hatte). Unser erster Passat Variant war nach 4 Jahren und knapp 200.000km (viel Südfrankreich) nur noch ein Rosthaufen und diente danach nur noch als Baustellenfahrzeug.

Auch mein 1977 Passat Projekt (2002 - 2005) habe ich aufgeben - weniger wegen des vielen Rostes, als wegen nicht erhältlichen Dichtungen...

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Grüße aus Berlin
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Dani*8
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Beitrag von Dani*8 »

Hi,
Nun, die Luftgekühlten wurden bei VW wohl kaum aus einem anderen Stahl hergestellt aus die wassergekühlten 8)
An die zerrosteten Golf, Passat, Scirocco kann ich mich auch noch gut erinnern.
Gruß
Daniel
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t2a71
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Glück gehabt

Beitrag von t2a71 »

hallo zusammen,

wenn ich mir diesen Fred so durchlese dann hatte ich mit meinem 74er ja richtig Glück. Als ich ihn 2006 gekauft habe war er relativ unverbastelt und wenig geschweisst. Ich musste nur die typischen Stellen wie die hinteren Ecken, beide Ausssenschweller teile der Kniestücke und den Frontscheibenrahmen machen. Ansonsten war er bis auf ein paar Kleinigkeiten noch recht gut beieinander :D
Es war mir bisher nicht bekannt, dass die 74er relativ selten sind, aber man lernt ja nie aus im Leben.

Viele Grüsse aus dem schönen Murgtal

Jörg
Bus Typ22, EZ. 74, 1915/CT Block, ca.70PS, Olympiablau
Audi A6/C4, 2,6 V6, Bj. 1996
Eriba Touring Triton, Bj. 1981
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B.C.
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Beitrag von B.C. »

Es gab ein joint venture mit der DDR. Golf1 gegen Tiefziehblech.
Keine Ahnung ob das Blech ursprünglich aus der UDSSR kam.
Mein erstes Auto (Audi 100 Typ 43, Bj. '76) rostete ganz böse.....
und ich mußte mir das Schweißen beibringen.....
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