Urlaub ist vorbei, Europa hat uns wieder. Und auch das schlechte Wetter. Eigentlich haben wir in Afrika auf Kurzwelle immer ganz neidisch Euren Wetterbericht gehört. Und jetzt das? In Afrika sind die Regenzeiten trockener als unser sog. Sommer. Wir hatten da unten entweder 35°C bei 100 % Luftfeuchtigkeit oder unter 0° und Eis auf dem Wasser. Na ja, der Mittelwert war schon ganz ok.
Ansonsten haben wir dieses Jahr fast alle unsere Pläne konsequent über den Haufen geworfen. Nix Uganda, nix Mocambique, dafür 4000 km in einer Woche von Ost- nach Südafrika, um das Spiel Ghana gegen Deutschland zu besuchen (ja, man muss dazu ganz schön bescheuert sein

Unser Bus hat sich ordentlich benommen. Sehr ordentlich sogar. Nach fast 9000 km gibt’s eigentlich nichts zu berichten, auch keine neuen Risse (trotz Clemes' Verbot hatten wir drei heftige Flugeinlagen

Einmal mussten wir 11 Stunden am Stück fahren. Ohne Anhalten, ohne Pause, immer nur fahren, um die letzte Fähre zu kriegen. Fast 700 km. Wir sind danach fix und fertig aus dem Auto gefallen, doch der Motor hat sich dabei offensichtlich recht wohl gefühlt. Er hat trotz voller Beladung nur 10 Liter geschluckt. Na ja, wir haben ja auch kaum gebremst

Da wir wegen eines Todesfalles in der Familie vorzeitig zurückfliegen mussten, stand zum Schluss noch ein Gewaltritt quer durch die Kalahari an. Über 1000 km an einem Tag. So viel ist der Wagen noch nie am Stück gefahren. Danach zeigte er allerdings eine leichte Inkontinenz zwischen Motor und Getriebe, doch das hatte vielleicht auch mit der Eile zu tun. Möglicherweise muss beim nächsten mal der Motor raus.
Die Öltemperatur hat nie die 100°C erreicht, obwohl wir fast 3000 m hoch klettern mussten (der Ölkühler war meistens abgeschaltet) und auch der Ölverbrauch lag bei bescheidenen 0,1 bis 0,2 l pro 1000 km.
Am Ende hatten wir einen Benzinverbrauch von 11,4 Litern, damit sind wir ganz zufrieden. Die Spritpreise bewegen sich da unten zwischen 0,70 und 1,40 Euro/Liter. Für die Einheimischen ist das fast unerschwinglich hoch. Manchmal wollen die Taxifahrer einen Teil des Geldes schon vor der Fahrt haben, um damit Benzin zu kaufen. Ich war jedenfalls ganz froh, dass wir im Extremfall 160 Liter bunkern konnten.
Im übrigen werde ich wohl einige längere Nächte am Rechner einlegen müssen, um all' das zu lesen, was Ihr in den letzten Monaten hier geschrieben habt. Da freue ich mich richtig drauf. Ihr wart ja ganz schön fleißig!

In diesem Sinne noch einen pannenfreien Sommer(urlaub)
Wolfgang