Öldruck baut sich langsam auf 2 Liter Typ 4

[MaticMichi]

Ich habe ein Öldruckproblem mit meinem 2 Liter Typ 4 Motor (Kennbuchstabe GE). Bei kalten Motor dauert es länger bis die Öldrucklampe aus geht. Wenn ich kurz Gas gebe erlischt die Lampe sofort.

Den Druck habe ich daraufhin mit einem Öldruckmanometer nachgemessen. Wenn ich die Werte mit den VW Vorgagen vergleiche sieht es erst mal ganz gut aus.
Kalter Motor: ca. 4 – 4,5bar. Der Druck steigt aber erst nach ca. 4 Sekunden an.
Warmer Motor: Ca. 2,5 bar

Ich habe dann noch mal einen weiteren Test mit einem kaltem Motor gemacht. Dabei habe ich den Öldruckschalter ausgebaut und dann den Motor mit dem Anlasser gedreht. Der Motor konnte dabei nicht anspringen. Aus der Bohrung ist für ca. 4 Sekunden kein Öl raus gekommen.

Ein Bekannter sagte mir das er einen Lagerverschleiß oder eine defekte Ölpumpe ausschließen würde da ansonsten der Öldruck im kalten Zustand viel niedriger wäre. Den Öldruckregelkolben hatte ich als zweites im Verdacht. Ich hatte ihn daraufhin ausgebaut und auf Leichtgängigkeit geprüft. Hier konnte ich auch nichts besonders feststellen.
Gibt es im Motor eine weitere Möglichkeit warum sich der Öldruck so spät aufbaut?

Ich habe mal ein Bild vom Ölkreislauf angehängt.
Danke

[schrauberger]

Hmm Michi schwierig, wenig Resonanz, ich versuch’s mal ,

das der Öldruck länger auf sich warten lässt kenn ich nur beim ersten Start von frisch zusammengebauten Motoren.
Eine nervenaufreibende Prozedur
Ölfilter ist vor dem Anschrauben gefüllt, und ich schau das die Ölpumpe vor dem Montieren auch schon mit Öl gefüllt ist.

Der Ansaugschnorchel vom Sumpf bis zur Ölpumpe lässt sich schwierig vorab füllen und ist leer.
Beim Start saugt die Pumpe also erst mal Luft und der entstehende Unterdruck zieht dann so leidlich das Öl aus dem Sumpf zur Pumpe, das dauert etwas.
BTW: Angewärmtes und damit dünnflüssigeres Öl verkürzt die Ansaugzeit, besonders bei Verwendung von 20W50, das ist bei 10 oder15Grad/C ja fast wie Honig.
Sobald die Pumpe Öl sieht fängt sie massiv an zu fördern, und es geht dann fix bis alle Lagerstellen versorgt werden.

Ich kenne Dein Problem nicht, aber hätte da einen Gedanken.
Kann es sein das Dein Schnorchel immer leer läuft und die Pumpe deshalb erst mal Luft saugt?
Der Schnorchel wird ja mit einem O-Ring ins Gehäuse gesetzt, ist an dem O-Ring was undicht, und das ev. die Ursache?

Ralph

[Clas]

Moin,

ich kenne das Problem, aber von meinem Typ 1 Motor.
Ursache kenne ich aber auch nicht. Vermute aber, das der Ölpumpendeckel eine zu dicke Dichtung verbaut hat und somit das Öl leichter in das Gehäuse zurücklaufen kann.

Gruß
Clas

[mooo]

Kann es sein, dass du so ein VDO- Öldruckgeber verbaut hast, der erst ab 0,5 bar ausgeht?
Da ist es völlig normal, dass es ein wenig länger geht, bis die Lampe ausgeht, wie beim originalen Öldruckschalter, der eine niedrigere Schwelle hat.

Generell kommt es aber häufig vor bei "verschlissenen" Gehäusen, dass es länger geht bis die Lampe ausgeht. Da habe ich einige im Bekanntenkreis, bei denen das so ist.
Wichtig ist hier, dass der Öldruck warm noch hoch genug im Stand ist, dass die Lampe nicht ausgeht.

Woran kann das liegen?
- O-Ring vom Schnorchel schlechte Qualität / beim zerlegen nicht ausgetauscht
- Mittleres Hauptlager im Gehäuse eingefallen
- Lager nicht maßhaltig oder verschlissen
- Stößel mit Ölbohrung verbaut (da geht viel verloren an Druck)
- Thermostat für Zusatzölkühlung verbaut oberhalb vom Motor, sodass es leerläuft, wenn das Auto steht

Viele Grüße
Moritz

[Steve]

Eigentlich hast du kein Öldruckproblem sondern ein Öldruckaufbauproblem. Die Ursache dafür ist meiner Meinung nach die Ölpumpe, keine verschlissenen Lager und kein Regelkolben.
Zu dicke Deckeldichtung, eingelaufener Deckel, kaputter O-Ring am Schnorchel oder schlicht und ergreifend Verschleiß der Räder wären hier mögliche Ursachen die die Saugkraft der Pumpe absenken.

Zum Thema Erststart vom Motor: Ich bin seit einiger Zeit dazu übergegangen den Motor für den ersten Öldruckaufbau ohne Zündung einfach mit 1,5 Liter Öl zu viel zu befüllen. Das senkt die Saughöhe der Pumpe und der Öldruck ist viel schneller da. Nach dem Druckaufbau lasse ich das überflüssige Öl direkt wieder ab.

[Rolf-Stephan Badura]

Welchen Druck hast Du denn die ersten 5 sek?

Kalter Motor: ca. 4 – 4,5bar. Der Druck steigt aber erst nach ca. 4 Sekunden an.

hmm, finde ich jetzt nix ungewöhnliches - las ihm doch die paar Sekunden

Ist bei mir auch so, hab aber bei mir einen zusätzlichen Ölkühler über CSP-Sandwitchthermostat dran.
Bleibt bei mir auch die ersten 5 Sekunden so bei 2-3 bar - ein kleiner Gasstoß und schwups ist er bei über 4 bar laut VDO Technik.
Bei Hitze und Autobahn geht er auch mal runter auf um 3 bar - Landstraßentempo bleibt er bei 4 bar auch warm.

Die Toleranzen für die Öldruckschalter sind aber teils nicht mehr so dolle - die sollten schon so um 0,3bar reagieren -
(VEWIB und HELLA um 0,15-0,45bar, VDO um 0,3bar laut Specs auf Händler Websites)
und auch abhängig vom Hersteller, sofern überhaupt genannt und nicht Asia-Ware vom Grabbeltisch.
Der Öldruckschalter und die Tacholeuchte gehen bei mir sofort aus.

Grüße,

[Rolf-Stephan Badura]

Hier mal als Video:
https://youtu.be/z-KgXuk23SE

[MaticMichi]

Vielen Dank für die ganzen Ratschläge.
Ich versuche mal auf alle Themen einzugehen.

- Öldruckschalter: Der Öldruckschalter ist OK und arbeitet sauber. Ich hatte auch schon einen anderen verbaut. Wie schon geschrieben kommt erst nach 4 Sekunden Öl am Schalter an. Demnach kann es am Schalter nicht liegen.

- O- Ring am Schnorchel: Ich wusste nicht das bei dem Typ 4 Motor ein O Ring am Schnorchel verbaut ist. Ich habe die schlauen Bücher rauf und runter geblättert. Leider finde ich hierzu nichts. Hat einer Bilder hierzu?

- Lager nicht maßhaltig oder verschlissen: Wenn die Lager verschlissen sind müsste der Öldruck doch auch bei laufendem Motor schlecht sein oder nicht?

- Stößel mit Ölbohrung verbaut (da geht viel verloren an Druck): Was meinst du damit? Bei meinem Motor sind Hydrostössel verbaut. Kann hier schon das Problem liegen?

- Thermostat für Zusatzölkühlung verbaut oberhalb vom Motor, sodass es leerläuft, wenn das Auto steht: Einen Zusatzölkühler habe ich nicht verbaut.

- Verschlissene Pumpe: Die Pumpe wäre für mich auch der nächste Verdächtige. Leider muss für den Austausch der Motor raus. Oder hat das schon mal einer ohne Ausbau geschafft?

Schöne Grüße Michael

[Theo]

Moin
Alle aufgeführten Probleme könnten auch auf deinen Motor zutreffen zumal es wohl kein neu aufgebauter Motor ist.
Die Motoren sind über 40jahre alt die Teile verschleißen.
Deine Kurbelwelle ist mindestens 2/100mm eingelaufen das dazugehörige Lager und dessen sitz ( Lagerstuhl) bestimmt auch.
Die Ölpumpe hat sicher nicht mehr das Zahnflankenspiel das es haben muss.
Das alles zusammengerechnet rechtfertigt dein Problem allemal.
Wenn du den Motor Mal reviedierst solltest du die Lagergasse Spindeln,eine neue Ölpumpe verbauen und auf jeden Fall
Die Kurbelwelle vermessen,.. ist sie 3/100 eingelaufen ist Schicht,,das alles gilt auch für die pleuellager..... Du verlierst überall ein wenig öldruck was in Summe dann dein Problem darstellt. Ein wenig an den hauptlagern ein wenig an den pleuellagen und am zahnflankenspiel der Ölpumpe und schon haben wir ein Problem beim starten weil diese ganzen hundertstel Millimeter luftspalte erst einmal mit Öl befüllt werden müssen und dann bist du mit den vier Sekunden noch ganz gut bedient wenn dein Auto mal anfängt an der Ampel mit der roten Lampe zu fackeln weißt du dass es Zeit ist wenigstens die Ölpumpe zu wechseln am besten gegen eine stärkere mit 30 mm.
Gruss
T