Kennt jemand Störy?

Fragen, Antworten und Klönschnack rund um das Museum.
Christof*338
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Beitrag von Christof*338 »

Klar, Störy kennen einige. Haben zumindest vom Roller- und Kleinwagenmuseum dort gehört. Ein - wie ich erfahren habe - feines Museum mit wirklich guten Referenzen.

Soll allerdings ab Ende Oktober der Vergangenheit angehören. Wegen zu viel Trouble mit den Ämtern und irgendwelchen Museums-Lobbys, hab' ich mir erzählen lassen. Und wegen zurückgehender Besucherzahlen.

Warum ich das hier bringe? Störy liegt auch in der Gegend, in der das Bulli-Museum favorisiert wird. Und da stell' ich mir die Frage, ob das Bulli-Museum von vergleichbaren ungünstigen Rahmenbedingungen betroffen sein kann, wenn's es dann mal wieder gibt.

Oder sogar noch ungünstigeren? Denn Störy hat schon einen weit verbreiteten guten Ruf, und kümmert sich um eine ganze Fahrzeuggattung. Das Bulli-Museum dagegen kümmert sich ja nur um einen Fahrzeugtyp eines Herstellers, wenn nicht sogar nur um eine Baureihe. Also was wesentlich spezielleres. Und ein wiedererstandenes Bulli-Museum muß sich seinen Ruf erst (wieder) erarbeiten - "wieder", sofern sich auf dem Früheren aus Salzgitter aufbauen läßt.

Ich stell' da ganz bewußt die Frage, was man sich von einem Bulli-Museum erhofft. Für wen soll es denn da sein? Für die / uns Bulli-Fans, als schöne Fahrzeugsammlung? Oder tatsächlich für Publikumsverkehr als reelles Museum? Ich weiß, darüber haben wir schon mehrfach gesprochen. Aber wird die Diskussion jemals abgeschlossen sein? Schließlich hat ja auch Roland im letzten BuKu-Vorwort die Perspektive angesprochen, daß es sich beim künftigen Museum möglicherweise auch nur um eine Sammlerscheune mit gelegentlichem freien Zugang für Jedermann handeln könnte - der Museumsscheunentag läßt grüßen.

Hat die Idee vom richtigen Museum noch eine reelle Chance, oder ist es nur noch ideeller Wunschtraum?
Ernst*496
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Beitrag von Ernst*496 »

[FONT=Courier]Hallo,
ich kenne Störy nicht, finde es aber bemerkenswert was es darüber zu erfahren gibt.

Mein Beitrag zu diesem Thema begründet sich mit den Erfahrungen auf dem Vanfest in England von dem ich gerade zurückgekehrt bin. Ich hatte die Museums-Vereinfahne mit auf dem Treffen an meinem Bulli aufgestellt und bin daraufhin von vielen Bulli-Fans angesprochen worden. Dieses Interesse hat mir gezeigt , dass es im Ausland mit großem Respekt angesehen wird, dass wir so ein Museum für erforderlich halten.
Es wurde mir gesagt, dass ein Besuch dieses Museums für Ausländer ein willkommenes Ziel wäre.
Also, meiner Meinung nach sollten wir das Ziel Museum weiter erreichen wollen und das auf einer möglichst breiten Basis, damit viele Schultern die Last tragen können.

Gruß Ernst
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Alexander*245
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Beitrag von Alexander*245 »

Hallo Christof,

Störy muss schliessen, weil die Brandschutzauflagen nicht erfüllt werden können (Fluchtwege zu klein bzw. nicht vorhanden). Die Umbaukosten dafür kann der Betreiber (das Museum ist im Privatbesitz!) nicht aufbringen. Wir sind halt in Deutschland, mit hunderttausenden Gesetzen und Verordnungen. Schade!
Viele Grüße
Alexander*245
1969 Clipper N
Christof*338
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Beitrag von Christof*338 »

Hi Alexander,

inzwischen hab' ich mitbekommen, daß interessanterweise ebendiese Teile des Gebäudes nicht genehmigungsfähig sind, die erst vor wenigen Jahren mit öffentlichen Fördergeldern (!!!) neu erstellt wurden.

Wenn ich mir das ausmale, das würde der IG passieren mit einer Gebläsehalle und einer auf 30 Jahre ausgelegten Finanzierung... :(
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Berko*346
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Beitrag von Berko*346 »

Hi,

zur Information: Störy schließt nicht!! Mittlerweile hat sich der Betreiber des Museums (eine Familie) mit dem Landkreis Hildesheim geeinigt, so daß nach Ablauf der Wintersaison (da ist in Störy geschlossen) im Frühjahr wieder geöffnet werden kann.

Daß in/für Störy Fördermittel vergeben wurden, wußte ich nicht. Wenn dem so ist, sollten wir auch dort mal Kontakt aufnehmen. Das Museum ist sehenswert, wer auch etwas für Kleinwagen, Motorräder und skurille Fahrzeuge über hat, sollte sich das mal anschauen. Außerdem gibt es seit wenigen Jahren eine Halle mit Hanomag-Lastern.

Im übrigen findet dort jährlich ein riesiges Kleinwagentreffen statt, mit Teilnehmern aus ganz Europa.

Gruß,
Berko
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Berko*346
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Beitrag von Berko*346 »

Noch was vergessen:

Mehr Infos über das Museum gibt es auf [URL=http:///www.automuseum-stoery.de/] .

Und: eine Finanzierung mit 30jähriger Laufzeit werden wir für ein Museum nicht bekommen. Gewerbliche Finanzierungen (und ein Museum würde dazu gehören) laufen normalerweise nur 15 Jahre.

Gruß,
Berko
Christof*338
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Beitrag von Christof*338 »

Hi Berko / Vorstand allgemein / Museums-Interessierte,

wenn doch Störy jetzt nicht schließt (*freu*hüpf*), und dort das Exponate-Spektrum erweitert wird, und Störy eh schon eine bekannte Größe in der Oldtimerwelt und damit Publikumsmagnet ist - gibt es da nicht irgend eine Chance, das Bulli-Museum da irgendwie dranzugliedern (oder möglichst direkte Nachbarschaft, oder ...) und so auf dem Störy-Oldtimer-Museums-Tourismus-Strom mitzuschwimmen? Würd' ich für vielversprechender halten, als was ganz neues "auf der grünen Wiese" hochzuziehen.
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Berko*346
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Beitrag von Berko*346 »

Hi Christof,

die Idee ist gar nicht schlecht, ob sie sich realisieren läßt, sicher eine andere Geschichte.

Das Museum Störy besteht aus drei Hallen/Häusern, wobei die letzte gebaute Hanomag-Halle meines Wissens (ich war seitdem die steht noch nicht wieder da) ein Neubau auf dem Acker ist. Daneben ist immer noch Acker, ob der verkauft wird, weiß ich nicht. Auch würde es dann einen Neubau für uns bedeuten. Ansonsten ist drumherum Einfamilienhaus-/Bauernhof-Bebauung.

Gruß,
Berko
B.*014

Beitrag von B.*014 »

Moin!

Wie schon verschiedentlich von mir gesagt - ich finde es eine gute Idee, das Museum da hin zu packen, wo sich per se technikinteressierte Personen eh schon rumtreiben. Als Beispiel hatte ich immer den Endbahnhof einer Museumsbahn gebracht...

Uns an ein Automuseum anzuhängen, finde ich aber eher schwierig. Zum einen deshalb, weil wir doch ein etwas spezielles Themengebiet haben und das Museum schon sehr groß sein müsste, um von unserem "Randgebiet" nicht erschlagen zu werden. Zum anderen sehe ich die Schwierigkeit, dann genügend Eintrittsgeld zusammenzubekommen. Klar, man spart Kosten. Aber ob die Leute bereit sind, mehr Geld für ein Fahrzeugmuseum zu bezahlen nur weil da ein Haufen Bullis steht...

Nix für ungut!

Boscho
Christof*338
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Beitrag von Christof*338 »

Hi Boscho,
Als Beispiel hatte ich immer den Endbahnhof einer Museumsbahn gebracht...
Dort hat man zwar zugegebenermaßen keine "Konkurrenz" durch andere Automuseen. Auf der anderen Seite: Auf Museumseisenbahnen tummeln sich Eisenbahnliebhaber - ob die eher für ein Bulli-Museum zu begeistern sind?
Als Beispiel hätte ich da die Augustusburg. Welcher Motorradmuseumsbesucher geht "bei der Gelegenheit" auch ins Jagdmuseum?
weil wir doch ein etwas spezielles Themengebiet haben und das Museum schon sehr groß sein müsste, um von unserem "Randgebiet" nicht erschlagen zu werden.
Die Gefahr sehe ich weniger. Die Hanomag-Abteilung ist ja auch eher so ein Randgebiet. Und eine besonders großes Bulli-Museum würd' ich auch wieder eher kontraproduktiv einschätzen: Für beide Museen (Kleinwagen und Bulli) fehlt den Besuchern die Spannkraft oder die Zeit. Und wenn sie extra wegen dem einen oder anderen Museum kommen, ist der Standort vom Bulli-Museum schon wieder egal.
Zum anderen sehe ich die Schwierigkeit, dann genügend Eintrittsgeld zusammenzubekommen
Die Problematik sehe ich generell für das angedachte Museums-Konzept, besonders im Umfeld Störy. Man möge mich ggf. korrigieren, aber m.W. war Gebhardshagen zum Schluß deswegen einigermaßen kostendeckend, weil es nicht nur Museum sondern auch Winterlager, Schraubertreffpunkt, "Abenteuerspielplatz" und Zentrum für Bullitreffen war. Soll man doch nicht vergessen, daß eben dies sehr großen Einfluß auf den kostendeckenden "Museums"betrieb war, und bei einigen der potentiellen neuen Standorte (so auch in Störy) nicht mehr möglich sein wird.

Und wenn ich den erforderlichen Aufwand für ein Museum gegenrechne mit einem möglichen Erlös ausm Museumsbetrieb, wird ein eigenes Museum (in Form eines "richtigen" Museums) auch bei optimistischster Kalkulation dauerhaft ein Zuschußprojekt bleiben.

That's why ich dem Museumsgedanken so kritisch gegenüberstehe, warum ich lieber eine IG ohne eigenes Museum hätte, warum ich lieber das Museum wieder in einen eigenen, externen Verein ausgegliedert hätte wo sich dann alle Museumsbegeisterten konzentrieren können. Bislang war die Resonanz für meine Vorstellungen einfach zu gering, deswegen schau ich halt mit wie die Museumsbegeisterten in der IG möglichst kostengünstig zu ihrem Museum kommen.

Spielt für mich persönlich aber über eher kurz als lang eh keine Rolle mehr.
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