Wer fährt 1641ccm ohne weitere Tuningmaßnahmen?

Technische Fragen und Antworten, Tipps und Tricks für Profis und Bastler. Hier sind die "Fachleute" am Werk.
Benutzeravatar
T2B-78
T2-Süchtiger
Beiträge: 415
Registriert: 28.10.2012 17:51
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Wer fährt 1641ccm ohne weitere Tuningmaßnahmen?

Beitrag von T2B-78 »

Ein frohes "Hallo" in die Gemeinde der Motorenschrauber,

wer von Euch fährt einen ursprünglichen 50 PS 1,6l Motor mit etwas erhöhtem Hubraum auf 1641ccm und ohne dabei andere Dinge wie z.B. die Nockenwelle verändert zu haben?

Ich stehe momentan vor der Frage meinen Motor mit 1584ccm Kolben und Zylinder neu zu bestücken, oder die nächste größere Stufe mit 1641ccm zu nehmen und wollte mal nach Euren Erfahrungen fragen.
Ist die Änderung spürbar hinsichtlich:
Benzinverbrauch?
Motortemperatur (ohne Zusatzölkühler)?
Leistungssteigerung?
Habt ihr den Vergaser angepasst?

Zylinderköpfe habe ich auch neu mit 32/35mm Ventilen.

Bin auf Eure Antworten gespannt, Gruß,
Jens
Benutzeravatar
halbhirn
T2-Süchtiger
Beiträge: 284
Registriert: 29.04.2011 09:25
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Re: Wer fährt 1641ccm ohne weitere Tuningmaßnahmen?

Beitrag von halbhirn »

Hallo Jens,

sowas habe ich mir vor ca. 2 Jahren als Ersttuningobjekt gebaut. Ich bin damit ca. 500km gefahren, danach kam dann was größeres.
Der Motor der diese "Neubestückung" bekam war eigentlich noch recht frisch, hatte 75000km drauf. Hinsichtlich Leistung kann man natürlich nur
schätzen, aber gefühlt hat er vielleicht ein paar PS mehr Leistung. Was sich eigentlich deutlicher bemerkbar gemacht hat, ist ein etwas besseres
Drehmoment untenrum. Spritverbrauch und Temperatur ist gleich wie vorher.
Hinsichtlich Vergaserbedüsung habe ich 2 Dinge gelernt:
1. Jeder Motor ist anders
2. Jeder Vergaser verhält sich anders.
-> Wenn man es ganz richtig machen will, muß man bei jeder Änderung (alles was mit Gasaustausch zu tun hat) neu bedüsen (Hauptdüse)
Allerdings ist der Typ1 durch Ansaugtrakt und Auspuff ein sehr gedrosseltes System, deshalb fallen viele Dinge hier nicht so sehr ins Gewicht.
Also als Beispiel hab ich beim Serienmotor die gleiche Hauptdüse drin wie beim 1641er. Und bei meinem 2007er ist die Hauptdüse nur eine Nummer
größer ausgefallen (127,5). (Lambdamessung im Stand und unter Last)
Was ich leider nicht sagen kann ist, ob die 1641er haltbar sind. (hätte da bei nem Serienmotor aber keine Bedenken)
Besser laufen tut er, ob das aber nun mehr von der Hubraumvergrößerung, oder eher mehr von den neuen Köpfen und Zylindern kommt, kann
ich auch nicht sagen, da fehlt mir der Vergleich.
Grüße,

Axel
Benutzeravatar
Steve
Wohnt im T2!
Beiträge: 1240
Registriert: 19.11.2011 19:20
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Re: Wer fährt 1641ccm ohne weitere Tuningmaßnahmen?

Beitrag von Steve »

ich bin so einen Motor in meinem Käfer gefahren.
Damals hatte ich zudem die Verdichtung auf 8,5 erhöht, sonst aber keine weiteren Änderungen vorgenommen.
Eine Leistungssteigerung war deutlich spürbar, zuvor waren die Kolben und Zylinder allerdings auch deutlich verschlissen.
Wenn eh neue Kolben und Zylinder anstehen würde ich auch 1641er einbauen. Die Verdichtung kannst du auch moderat erhöhen, das bringt auf jeden Fall was ohne großen Aufwand. Die serienmäßige Verdichtung ist bei den aktuellen Kraftstoffen echt nicht mehr zeitgemäß.
Benutzeravatar
burger
Wohnt im T2!
Beiträge: 1483
Registriert: 23.10.2006 11:52

Re: Wer fährt 1641ccm ohne weitere Tuningmaßnahmen?

Beitrag von burger »

Zu deiner ursprünglichen Frage: Ich glaube da versprichst du dir etwas zuviel- da wirst du gar nichts merken. 1641ccm Hubraum sind nicht einmal 4% mehr Hubraum im Vergleich zum 1584er
Wenn du sonst nichts veränderst, schätze ich dann mal auch auf ca 4% mehr Leistung, das wären ca 2PS- ob das wahrnehmbar ist?
Aber der Hinweis auf höhere Verdichtung ist sicher richtig, da könnte ich mir schon eher vorstellen, dass das was bringt.
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
Benutzeravatar
Sgt. Pepper
*
*
Beiträge: 4299
Registriert: 10.03.2005 20:41
IG T2 Mitgliedsnummer: 834

Re: Wer fährt 1641ccm ohne weitere Tuningmaßnahmen?

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,

habe die 1641 ccm Kolben und Zylinder von AA-Performance in meinem aktuellen Motorprojekt verbaut.
Diese haben im Gegensatz zum originalen Satz keine Mulden in den Kolben und somit eigentlich auch eine höhere Verdichtung.

Sehe das auch so wie Burger:
Du wirst, ohne weitere Veränderungen am Motor vermutlich kaum einen Unterschied merken, und wenn dann aufgrund der höheren Verdichung und der genererellen Überholung des Motor und weniger wegen des Hubraums.
Zusätzlich habe ich noch eine kleine Sport-Nockenwelle genommen die wohl gut mit dem Serienvergaser harmonieren soll- Wie die aber zum Bus passt, muss ich erst noch sehen. Eventuell verlagert sich das maximale Drehmoment
hin zu höheren Drehzahlen.
Urpsprünglich war noch eine größere Auspuffanlage eingeplant und Köpfe mit größeren Ventilen. Davon bin ich aber recht schnell wieder weg. Der Motor ist dafür einfach noch zu "klein" und mit Serienvergaser bringt das nix.

Vorsicht gefährliches Halbwissen meinerseits: :roll:

Kleiner Einzelvergaser, Ventile und Auspuff: (originales Setup an moderat vergrößertem Motor)
+ Hohe Frischgas und Abgasgeschwindigkeit schon bei niedrigen Drehzahlen -> hohes Drehmoment bei niedrigeren Drehzahlen, da gute Anreicherung des Gemisches durch den Vergaser.
+- Lange Ansaugwege -> gute Durchmischung nach Vergaser; jedoch Gefahr der kondensation von Benzin bei niedrigen Temperaturen, daher die Beheizung der Ansaugbrücke beim Typ1
- Drosselung des Durchsatzes aufgrund kleiner Querschnitte -> Motor macht bei höheren Drehzahlen "dicht".

Zweifachvergaseranlage bei (zu) kleinem Motor
+ Hoher Durchsatz aufgrund großer Querschnitte -> hohe Drehzahlen möglich; Motor dreht "frei"
- niedrige Frischgasgeschwindigkeit -> Gemisch wird magerer da dynamischer Druck kleiner -> wenige Drehmoment bei kleinen Drehzahlen; Gefahr des Strömungsabrisses an den Düsen -> "Turboeffekt" beim Anfahren.
(macht sicherlich keine große Freude bei einem schweren Camper im Stadtverkehr)

Gruß Stephan
Bild
Bild
Benutzeravatar
T2B-78
T2-Süchtiger
Beiträge: 415
Registriert: 28.10.2012 17:51
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Re: Wer fährt 1641ccm ohne weitere Tuningmaßnahmen?

Beitrag von T2B-78 »

Vielen dank für die jetzt doch zahlreichen Antworten, dachte zuerst, da meldet sich keiner, weil einfach zu wenig geändert und die Frage absurd.

O.k. hinsichtlich Leistungssteigerung hatte ich mir die ca. 4% auch schon ausgerechnet und dass man das wohl kaum merkt. Aber allein dadurch 2 PS sind besser als nichts.
Eine Erhöhung der Verdichtung (mit den von Euch oben beschriebenen Effekten) erreiche ich ja auch schon allein durch die Hubraumvergrößerung, denn der Brennraum wird von mir nicht angerührt und bleibt ja gleich.

An eine andere Nockenwelle hatte ich auch gedacht und hier die verschiedenen aktuellen Diskussionen verfolgt, doch die damit verbundenen weiteren Kosten (Andere Stößel, Nockenwelle, Ölkühler, ...) habe ich gescheut.

Werde also die 1641er Zylinder probieren und erst mal mit der Serienbedüsung starten. Mal sehen wie ich damit im Frühjahr zurechtkomme.

Die Zylinderköpfe hatten beim alten Motor die etwas kleineren Ventile Auslass 30, Einlass33, so dass ich hier auch schon eine bessere Befüllung erreiche.

Gruß
Jens
grrrrrrrrrr
T2-Profi
Beiträge: 52
Registriert: 11.09.2008 11:34
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Re: Wer fährt 1641ccm ohne weitere Tuningmaßnahmen?

Beitrag von grrrrrrrrrr »

Ich häng mich mal hier an das Thema

Wollte diesen Winter meinen Motor überarbeiten lassen und in dem Zusammenhang etwas mehr Leistung. Habe mich mal quer durchs Netz gelesen und am liebsten würde ich auf 1776ccm mit Serienvergaser wechseln. Habe jetzt bei Hoffmann die Umbaukits gesehen. Kennt das jemand, Erfahrungen?

http://de.hoffmann-speedster.com/karman ... m?c=109980

http://de.hoffmann-speedster.com/bus/bu ... m?c=109980

beim 1776 steht dass es für Doppelvergaser ist, geht das auch mit Serienvergaser

Wie siehts mit dem 1679er aus, ist das eine Alternative und Vergleichbar mit dem 1776er? Wär natürlich um einiges Günstiger da Block nicht bearbeitet werdne muss.

Ach ja, ich suche etwas Standhaftes, langlebiges für den "täglichen" Gebrauch oder auch mal längere Reise, darum auch Serienvergaser

Als Abgasanlage werde ich eine Vintage Speed montieren.

Danke im voraus
Benutzeravatar
burger
Wohnt im T2!
Beiträge: 1483
Registriert: 23.10.2006 11:52

Re: Wer fährt 1641ccm ohne weitere Tuningmaßnahmen?

Beitrag von burger »

grrrrrrrrrr hat geschrieben: beim 1776 steht dass es für Doppelvergaser ist, geht das auch mit Serienvergaser
Hängt von der NW ab, sollte eig mit der 274 gerade noch gehen aber wenn du sicher sein willst nimmst du die zahmere aus dem anderen Kit.
grrrrrrrrrr hat geschrieben: Wie siehts mit dem 1679er aus, ist das eine Alternative und Vergleichbar mit dem 1776er? Wär natürlich um einiges Günstiger da Block nicht bearbeitet werdne muss.
Ach ja, ich suche etwas Standhaftes, langlebiges für den "täglichen" Gebrauch oder auch mal längere Reise, darum auch Serienvergaser
1679er und Standhaft und das noch im Bus, äm das ist ja dann wohl ein Widerspruch, dann lieber etwas in die Bearbeitung von Gehäuse und Köpfe stecken.
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
grrrrrrrrrr
T2-Profi
Beiträge: 52
Registriert: 11.09.2008 11:34
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Re: Wer fährt 1641ccm ohne weitere Tuningmaßnahmen?

Beitrag von grrrrrrrrrr »

burger hat geschrieben:1679er und Standhaft und das noch im Bus, äm das ist ja dann wohl ein Widerspruch, dann lieber etwas in die Bearbeitung von Gehäuse und Köpfe stecken.
heisst das allgemein Typ1 Motor im Bus ist nicht Standhaft? Oder was meinst du mit Gehäuse und Köpfe bearbeiten :oops:
Benutzeravatar
1302s-micha
T2-Profi
Beiträge: 80
Registriert: 06.07.2014 11:12
IG T2 Mitgliedsnummer: 730

Re: Wer fährt 1641ccm ohne weitere Tuningmaßnahmen?

Beitrag von 1302s-micha »

Wie oben schon geschrieben wurde, sind die 88er Kolben / 1678ccm echt sehr dünnwandig, ich habe damit Erfahrungen und schon viele Schäden gesehen.
1641ccm geht viel besser von der Standfestigkeit.
Wenn man auf 90,5mm Kolben oder 92mm Kolben, sprich 1775/1835ccm will, gibt es mit zahmen, passenden Schleicher Nockenwellen beim Einvergaser überhaupt keine Probleme.
Die US Nockenwellen kosten zwar weniger, aber die Härtung von Schleicher ist viel besser, zudem sind die US Dinger immer auf einen Peak geschliffen, das bedeutet, die kommen zu einer bestimmten Drehzahl richtig und davor und danach ist tote Hose.
Schleicher könnte man im passenden Setup übertrieben gesagt mit einem heutigen Diesel Motor vergleichen, das Drehmoment ist gleichmäßig und hoch.
Gruß
Micha
Tuning fängt mit Optimierung an!

Bild

Bild
Antworten