Überspannungsprobleme

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bullijochen
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Überspannungsprobleme

Beitrag von bullijochen »

Hallo zusammen,
manche werden es gelesen haben das ich mir meine Zündung vermutlich wegen Überspannung geshrottet habe. Da ich schon länger mit Spannungsproblemen zu kämpfen habe starte ich nun mal diesen Thread. Ich hatte bis Herbst letzten Jahres einen Ladeboster wie im Bild ( Stand bis herbst 2022) verbaut. Der fiel immer wegen zerschossener Sicherung 20A aus. Meist nach Motorstart. Ich habe ihn dann stillgelegt da er, wenn er lief immer Sinus gefahren hat und wie gesagt immer wieder mit zerschossener Sicherung ausgefallen ist und meine Bord batterie dann immer von den Verbrauchern beim fahren recht schnell leergezogen war.
Ich habe dann über den Winder eine LIFEPO4 Batterie als Bord batterie eingebaut, den Ladebooster stillgelegt, ein Starter Relais eingebaut. Bin wenn dann nur kurz gefahren, da keine Zeit und Salz auf der Straße
Dann habe ich einen 123 Verteiler eingebaut. Mit dem bin ich 10 min um den Block gefahren, bei mir vor dem Hof abgestellt um ihn neu zu programmieren und anschließen ist der Wagen nicht mehr angesprungen. Diagnose von 123: Überspannung hat ihn wohl komplett zerschossen. Da wären um die 50 Volt im Spiel gewesen lauft 123.
Darauf hin habe ich die alte Zündung wieder eingebaut und da ist mir nun im Urlaub, nach dem der Wagen den ganzen Tag in der Sonne stand ( PV hat die LIFEPO schön geladen nehme ich an) ca 300m nach dem Parkplatz ein Hallgeber abgeraucht. Kann jetzt Zufall sein ( der ist schon 20 Jahre verbaut) oder wieder Überspannungsschaden.
Bevor ich nun einen neuen 123 einbaue und mir den wieder zerschieße hätte ich gern das Problem mit der Überspannung verstanden bzw. gelöst, sonst raucht die neue wieder ab.
Ein Freund meinte um Überspannung im System zu erzeugen müsste sich ein großer Verbraucher ( die Lifepo4 Batterie) schlagartig ausklinken und da die Lima gut belastet läuft ( LIFEPO nimmt bis zum Schluss volle Ladeleistung) könnte die dann so eine Überspannung auslösen wenn die Mosfets im BMS sich ausklinken. Kann sein, aber ich glaube da nicht so richtig dran weil die Batterien ja dann immer die Geräte im Netz zerstören würden.
Also ich bin schlichtweg ratlos was dazu führen kann. Bevor ich mir jetzt ein Oszi anklemme und wild messe hätte ich gerne eine plausible Theorie wie die Überspannung zu stande kommt, damit ich den Fall gezielt nachstellen kann und ausmessen kann.
Sehr ihr irgendeinen groben Bug in meinem Aufbau??
Wie kann ich vorgehen??
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Überspannungsproblem_Februar_2023.jpg
Überspannungsproblem_Herbst_2022.jpg
Gruß Jochen :bier:

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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Überspannungsprobleme

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Hi Jochen,

so kannst du das eigentlich nicht betreiben. Der Ladebooster ist ja bei unseren Autos nicht zum Laden der Zweitbatterie,
sondern eher zur Strombegrenzung da. Die LiFePo4 Akkus haben einen dermaßen geringen innenwiderstand, das du dir damit die Lichtmaschine zerstören wirst.
Die Ziehen locker 100A Strom, bis das interne BMS abschaltet.
Und dafür sind die alten Limas nicht ausgelegt.
In modernen Euro6 Autos braucht man tatsächlich einen Booster, weil die Lima Spannung dynamisch geregelt wird. (eine der "erlaubten" Abschalteinrichtungen)
Da würde man eine Zweitbatterie nie voll bekommen.

Für Überspannung kommt meiner Meinung nach eigentlich nur der Laderegler in Betracht.
Ich würde mir da auch noch eine 30A Sicherung zwischen die beiden Batterien bauen. Und dringend eine Strombegrenzung einsetzen.
Ich hatte mal einen Versuch mit H4 Lampen gemacht. Wenn man da Abblend und Fernlicht parallel schaltet kommt man mit 4 alten H4 Lampen als Strombegrenzung ganz gut hin.
(Das sind dann 8 parrallel geschaltete Glühfäden)

Letztendlich habe ich dann aber einen 20A Votronic Ladebooster eingebaut. Und der dedektiert die Spannungen an den Batterien und schaltet erst wenn die Starterbatterie eine Schwellspannung überschritten hat.
Aber der ist erst seit April verbaut und wir sind erst einmal gefahren dieses Jahr.

Viele Grüße
Thomas
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bullijochen
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Re: Überspannungsprobleme

Beitrag von bullijochen »

Hallo Thomas zu nächst mal danke für deine Info.
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 06.06.2023 07:35 so kannst du das eigentlich nicht betreiben. Der Ladebooster ist ja bei unseren Autos nicht zum Laden der Zweitbatterie,
sondern eher zur Strombegrenzung da.
Du meinst mit so kann ich das nicht betreiben im Sinne von nicht ohne den Ladebooster?
Den hatte ich eigendlich wegen der AGM Batterie eingebaut damit ich die 14,xx Volt Ladeschlussspannung bekomme.
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 06.06.2023 07:35 Die LiFePo4 Akkus haben einen dermaßen geringen innenwiderstand, das du dir damit die Lichtmaschine zerstören wirst.
Die Ziehen locker 100A Strom, bis das interne BMS abschaltet.
Und dafür sind die alten Limas nicht ausgelegt.
Ich habe eine T3 Lima mit entweder 70 oder sogar 90 A verbaut. Das hilft hier natürlich.

Was wäre nun dein Vorschlag? Ladebooster wieder aktivieren und Trennrelais abklemmen sodass der Booster die Strombegrenzung darstellt?
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 06.06.2023 07:35 Letztendlich habe ich dann aber einen 20A Votronic Ladebooster eingebaut. Und der dedektiert die Spannungen an den Batterien und schaltet erst z wenn die Starterbatterie eine Schwellspannung überschritten hat.
Ich habe die 30A Variante des Vortronic verbaut.
Aber wie gesagt der Schießt die Sicherung regelmäßig.
Gruß Jochen :bier:

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Re: Überspannungsprobleme

Beitrag von bullijochen »

Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 06.06.2023 07:35 Ich würde mir da auch noch eine 30A Sicherung zwischen die beiden Batterien bauen. Und dringend eine Strombegrenzung einsetzen.
Jedes + Kabel ist bei mir an der Batterie abgesichert. Ich habe jeweils einen Sicherungskasten auf den Batterieen verbaut. Die Verbindung zwischen den Batterien ist aber mehr als 30A abgesichert das könnte ich mal noch ändern
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Gruß Jochen :bier:

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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Überspannungsprobleme

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Hi Jochen,

wenn der Ladebooster 30A kann, solltest du eine 40A Sicherung einsetzen.
Sonst kann die 30A doch mal durchglühen.
Aber wenn du eine Sicherung über 30A hast und die regelmäßig fliegt, muss dein Ladebooster eine Macke haben.
Der darf eigentlich maximal 30A ziehen.
Miss das doch mal nach, was der Ladebooster eigentlich macht.
Und kontrolliere noch mal die Betriebsart vom Booster.

Und der Votronic Ladebooster zieht auch immer ein paar mA Strom. Eigentlich aus der Zweitbatterie.
Wenn die Zweitbatterie nicht verbunden ist, zieht der Booster den Ruhestrom aus der Startbatterie. Und das will man ja eigentlich gar nicht.

Ich habe den Ladebooster ohne D+ Anschluss in Betrieb und das klappt eigentlich ganz gut.
Votronic.JPG
Viele Grüße
Thomas
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Re: Überspannungsprobleme

Beitrag von GuentherKrass »

Hallo zusammen,
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 06.06.2023 07:35 […]
Letztendlich habe ich dann aber einen 20A Votronic Ladebooster eingebaut.
[…]
So habe ich das auch beim Upgrade auf eine Lifepo Bordbatterie gemacht (allerdings mit einem 18A Victron-Regler, siehe: viewtopic.php?p=317397#p317397).
Wir waren letzten Herbst mal 5 Tage und dieses Jahr schon 3-4 Mal ein verlängertes Wochenende mit dem Bus unterwegs, da hat das Setup gepasst. Allerdings war da relativ wenig Strom-Verbrauch (hauptsächlich der Kompressor-Kühlschrank) zwischen den Ladephasen via Lichtmaschine und Solarpanel. Ein Test mit deutlich tiefer entladener Bordbatterie steht noch aus, wobei ich hier keine Abweichung erwarten würde…

In den nächsten 10 Tagen sind wir wieder mit dem Bus unterwegs, eventuell kann ich danach mehr berichten.

Bezüglich Überspannung: Hast Du einen der neueren einstellbaren Lima-Regler verbaut? Zumindest ich sehe mit so einem eigentlich keine Spannungs-Abweichung nach oben. Der originale Regler war deutlich träger…


Leichte Zeit
Timo
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Re: Überspannungsprobleme

Beitrag von bullijochen »

Hallo Timo
GuentherKrass hat geschrieben: 06.06.2023 12:52 Bezüglich Überspannung: Hast Du einen der neueren einstellbaren Lima-Regler verbaut? Zumindest ich sehe mit so einem eigentlich keine Spannungs-Abweichung nach oben. Der originale Regler war deutlich träger…
Die T3 Lima hat einen internen Regler.
Ich glaube ich muss mir mal ein Oszi ausleihen und anfangen zu messen.
Gruß Jochen
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Re: Überspannungsprobleme

Beitrag von bullijochen »

Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 06.06.2023 09:05 wenn der Ladebooster 30A kann, solltest du eine 40A Sicherung einsetzen.
Sonst kann die 30A doch mal durchglühen.
Aber wenn du eine Sicherung über 30A hast und die regelmäßig fliegt, muss dein Ladebooster eine Macke haben.
Der darf eigentlich maximal 30A ziehen.
Hallo Thomas, hierzu kann ich noch sagen das bei mir die interne Sicherung des Boosters immer geflogen ist. Ich glaube das Kabel habe ich mit 50A abgesichert die sollte eigentlich nur bei Kurzschluss fliegen. So mein Gedanke damals. Die Sicherungen habe ich schon vor dem Booster eingebaut.
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Re: Überspannungsprobleme

Beitrag von bullijochen »

Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 06.06.2023 09:05 Und der Votronic Ladebooster zieht auch immer ein paar mA Strom. Eigentlich aus der Zweitbatterie.
Wenn die Zweitbatterie nicht verbunden ist, zieht der Booster den Ruhestrom aus der Startbatterie. Und das will man ja eigentlich gar nicht.
Deswegen hatte ich eigentlich noch das Trennrelais noch drin gelassen das wenn der Motor aus ist der auch aus ist. Das der sich dann den Standby aus der starter holt wusste ich nicht.
Gruß Jochen
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Re: Überspannungsprobleme

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

bullijochen hat geschrieben: 06.06.2023 18:55 Ich glaube das Kabel habe ich mit 50A abgesichert die sollte eigentlich nur bei Kurzschluss fliegen
Hi Jochen,

die Sicherungen sollte man immer so klein wie möglich dimensionieren.
Bei Sicherungen brauchen die in der Regel rund eine Minute bei zweifachem Nennstrom um durchzubrennen.
Sprich da kann eine Minute Lang 100A Strom fließen, bevor die Sicherung durchbrennt.
Und wenn du nur einen leichten Kurzschluss hast, fließen da ggf. nicht mal 100A.
Deshalb immer so klein wie möglich nehmen. Mit 50A könnte man vermutlich sogar den Anlasser absichern und die Sicherung würde nie kaputt gehen.
bullijochen hat geschrieben: 06.06.2023 18:57 Deswegen hatte ich eigentlich noch das Trennrelais noch drin gelassen das wenn der Motor aus ist der auch aus ist. Das der sich dann den Standby aus der starter holt wusste ich nicht.
Da hatte ich vor dem Einbau mal Messungen gemacht, um das raus zu finden.
Ich versuche ja immer den Ruheverbrauch so gering wie möglich zu halten.
Da der Bus ja gerade im Winter auch mal länger ungenutzt rum steht.
In diesem Fall war das sinnvoll nicht zu machen, höchstens mit zwei Trennrelais, aber das war mir zu viel Verkabelung und Stoßstellen.

Und das deine interne Sicherung vom Booster öfter kaputt gegangen ist, ist ja merkwürdig.
Wie viel Ampere hat die denn gehabt?

Viele Grüße
Thomas
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