Elektrische Probleme, u.a. mit Warnblinklicht

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Thomas R.
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Re: Elektrische Probleme, u.a. mit Warnblinklicht

Beitrag von Thomas R. »

Hallo,

das wird für mich eine Lehrstunde in Sachen Fehlersuche in der Elektrik. Das finde ich super. Danke Norbert für deine Geduld mit mir.

Ich habe heute den Widerstand zwischen dem Stecker des Kondensators und dem Anschluss an der Unterdruckdose gemessen. Und überraschenderweise war der Widerstand 0 Ohm.
IMG_0401.jpeg
Dann habe ich mir die Kontakte angesehen. Ich hoffe, man kann es auf dem Bild erkennen?
IMG_0404.jpeg
Das scheint ein ordentlicher Krater zu sein. Dass die Widerstandsmessung nun 0 Ohm ergibt, könnte evtl. daran zu liegen, dass mir der Kontakthammer beim Öffnen mehrfach abgerutscht ist und jetzt am Krater vorbei wieder ein Kontakt hergestellt ist.

Was kann ich / ist nun zu tun?

Grüße
Thomas
VW Bulli T2b, 1978, 7-Sitzer, 2.0 Liter Einspritzer, Reimport aus Kalifornien
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Norbert*848b
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Re: Elektrische Probleme, u.a. mit Warnblinklicht

Beitrag von Norbert*848b »

Moin Thomas,
Thomas R. hat geschrieben: 30.06.2023 20:24 Danke Norbert für deine Geduld mit mir.
Gern geschehen :thumb:
... da hatte ich schon schlimmere Fälle zu verarztenn gehabt. :D
Thomas R. hat geschrieben: 30.06.2023 20:24 Dann habe ich mir die Kontakte angesehen. Ich hoffe, man kann es auf dem Bild erkennen? ... Das scheint ein ordentlicher Krater zu sein.
Ja, bei welcher Laufleistung denn?
Ich glaube fast nicht, dass der Kondensator eine "Klatsche" weghaben könnte, denn so schlimm sehen die Kontakte nun wirklich nicht aus,
Das ist jetzt so aus der Ferne betrachtet und hängt von der Beantwortung der Frage nach der Laufleistung ab.

Genaueres könnte ich erst sagen, wenn ich den Verteiler in meinen Händen und auf meiuner Werkbank (mit den benötigten, speziellen Messmitteln zur Kondenssator-Überprüfung) hätte. :mrgreen:
Thomas R. hat geschrieben: 30.06.2023 20:24 Dass die Widerstandsmessung nun 0 Ohm ergibt, könnte evtl. daran zu liegen, dass mir der Kontakthammer beim Öffnen mehrfach abgerutscht ist und jetzt am Krater vorbei wieder ein Kontakt hergestellt ist.
Das erscheint mir eine plausibele Erklärung für das Phänomen zu sein. :mrgreen:
Thomas R. hat geschrieben: 30.06.2023 20:24 Was kann ich / ist nun zu tun?
Rückblick in frühere Zeiten, wo die Kontaktzündung noch üblich und allgegenwärtig war:
Man hatte (jedenfalls der umsichtige Fahrzeugführer) sein Bordwerkzeugset mit einer sog. Kontaktfeile ergänzt gehabt für den Fall der Fälle.
Händlerbeispiel: https://victoria-oldtimer.de/webshop/Ko ... erkontakte
Ferner hatte man auch eine kleine Messingbürste dabei, um die Zündkerzen sauber zu machen.
Die Zweitaktfahrer hatten oft mit einem "Bleifaden" zu kämpfen gehabt, deshalb gab es in dem Serviceset (damals in jedem Kaufhaus erhältlich) auch eine entsprechende Fühlerlehre mit dazu. :jump:
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Thomas R.
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Re: Elektrische Probleme, u.a. mit Warnblinklicht

Beitrag von Thomas R. »

Norbert*848b hat geschrieben: 30.06.2023 23:52 ........
Ja, bei welcher Laufleistung denn?
............
Hallo Norbert,

der Zündverteiler war rund 1.800 km im Betrieb.
Soll / darf ich dir den Verteiler zur präziseren Analyse zuschicken?

Würde mich jetzt wirklich interessieren, warum der den Geist aufgegeben hat, vor allem, weil er kurzzeitig ja wieder gelaufen war.

Grüße
Thomas
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Norbert*848b
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Re: Elektrische Probleme, u.a. mit Warnblinklicht

Beitrag von Norbert*848b »

Moin Thomas,
Thomas R. hat geschrieben: 01.07.2023 08:15 der Zündverteiler war rund 1.800 km im Betrieb.
... das ist ja wirklich nicht viel, da hätten die Kontakte nach meinen Erfahrungen noch nicht so aussehen dürfen.
Thomas R. hat geschrieben: 01.07.2023 08:15 Soll / darf ich dir den Verteiler zur präziseren Analyse zuschicken?
Ja, mach das bitte und möglichst umgehend, denn in zwei Wochen fahre ich in den Urlaub.
Adresse hast Du noch? Ansonsten weiteren Austausch per PN.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Thomas R.
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Re: Elektrische Probleme, u.a. mit Warnblinklicht

Beitrag von Thomas R. »

Hallo,

Norbert hat sich den Verteiler vorgenommen aber keinen Fehler finden können, bei dem man sagen könnte: "das war die Ursache".
Der Kondensator hat wohl nicht mehr die Werte eines Neuteils gehabt und deshalb hat Norbert den ausgetauscht und bei der Gelegenheit die Kontakte gleich mit; damit ist der Verteiler wieder "wie neu".

Die Verteilerkappe hatte mehr als 1.800 km drauf, eher so 18.000 km. Die Kontakte darin hatte ich zwischendurch mal gereinigt, aber die Kappe selbst nie innen und außen gesäubert. Norbert meint, dass das nicht die Ursache gewesen sein kann, riet mir aber, die Kappe regelmäßig, mind. alle 5.000 km zu säubern. Dann könnten keine Staubbeläge entstehen, die Kriechströmen einen Weg ebnen.

Vielleicht hätte es bei meiner Panne gereicht, die Kontakte mit einer Feile zu reinigen. Es gab früher wohl man einen speziellen Werkzeugsatz mit kleiner Mini- Feile und einer kleinen Kupferbürste um Kontakte und Zündkerzen zu reinigen und einer 0,4 mm Fühlerlehre, um den Kontaktabstand einstellen zu können. Vielleicht findet sich der Werkzeugsatz ja mal irgendwo.

Vielen Dank Norbert für deine Hilfe.

Grüße
Thomas
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Thomas R.
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Re: Elektrische Probleme, u.a. mit Warnblinklicht

Beitrag von Thomas R. »

Norbert*848b hat geschrieben: 19.06.2023 18:36 ......
Mess mal bitte Punkt für Punkt die Spannungszuführung zum Schalter nach.
Zuerst Klemme 30 am Schalter, dann den Schalter ziehen, welches Ergebnis ergift sich?
Dann sollte man sich "rückwärts" bewegen, also den Weg der Spannungszuführung verfolgen.

Der nächste Punkt wäre dann Si 8 oben, Ergebnis?
Nun an dem Punkt unten an der genannten Si messen, Ergebnis?
(Si 9 unten sollte ja auch das gleiche Potential aufweisen, wie schaut die Spannung da aus?
......
Thomas R. hat geschrieben: 21.06.2023 20:21 ........
Die Reinigung der Kontakte der Sicherungen reiche ich nach, genauso wie den Versuch der von Norbert zuletzt beschriebenen Messung zur Ursache des Stromabfalls am Warnblinklichtschalter.
.........
Noch einmal Hallo,

ich wollte ja versuchen, den Fehler durch das einsetzen der alten Sicherung wiederherzustellen um dann nach Norberts Messmethode die Ursache der Fehlfunktion zu finden. Leider war der Fehler so nicht mehr reproduzierbar.

Ich habe daraufhin alle Sicherungen ausgebaut, die Klemmkontakte der Halterungen und die Kontaktflächen der alten Sicherungen mit Dremel und Drahtbürste gereinigt, dünn Vaseline aufgetragen und die Sicherungen wieder eingesetzt. Dabei habe ich die Sicherungen auf Platz 3 und 4, die nach billigsten Plastezeugs aussahen, gegen etwas vertrauenswürdigere getauscht.
Sicherungskasten vor der Sanierung<br />Kontakte sehen matt aus.
Sicherungskasten vor der Sanierung
Kontakte sehen matt aus.
Die Kontaktflächen der einzelnen Sicherungen waren auch angelaufen
Die Kontaktflächen der einzelnen Sicherungen waren auch angelaufen
Übersicht der vorher verbauten Sicherungen
Übersicht der vorher verbauten Sicherungen
Sicherungskasten nach der Sanierung.
Sicherungskasten nach der Sanierung.
Dass der Blechstreifen auf den Sicherungen 9 und 10 so verbogen ist, könnte schon darauf hindeuten, dass die mal heiß wurden, oder?
Ich bin mir im Klaren darüber, dass die Steckkontakte hinter dem Sicherungskasten und auch sonst im Kabelbaum genauso aussehen können, aber zumindest die "Baustelle Sicherungskasten" habe ich (für mich) erst einmal abgearbeitet.

Grüße
Thomas
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Re: Elektrische Probleme, u.a. mit Warnblinklicht

Beitrag von Norbert*848b »

Moin Thomas,
Thomas R. hat geschrieben: 14.07.2023 16:08 Leider war der Fehler so nicht mehr reproduzierbar.
... da hat wohl eine (ungewollte) Kontaktreinigung statt gefunden. :stupid:
Thomas R. hat geschrieben: 14.07.2023 16:08 ... und die Kontaktflächen der alten Sicherungen mit Dremel und Drahtbürste gereinigt
Dazu nehme ich einen kleinen Senker, den ich auf das Maß der Sicherung geschliffen habe und drehe dann das Teil entsprechend.
Für jede Seite einmal. Wobei mittels Drahtbürste der Erfolg auch gegeben sein sollte. :wink:

Die Übersicht der Sicherungen macht mich arg stutzig. :motz:
Amerikanische "Improvisationskunst" aus nicht nachvollziehbaren Günden?

So sollte das aber nicht aussehen dürfen: Si 2, 25A; Si 5, 16A; Si 12, 16A ??? :dagegen:
Bitte korrigieren: https://ratwell.com/technical/Fuses.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Schmelzsicherung
Thomas R. hat geschrieben: 14.07.2023 16:08 Dass der Blechstreifen auf den Sicherungen 9 und 10 so verbogen ist, könnte schon darauf hindeuten, dass die mal heiß wurden, oder?
Ist nicht ganz auszuschließen, ist denn noch die mechanische Vorspannung wie bei den anderen Sicherungen vorhanden?
Thomas R. hat geschrieben: 14.07.2023 16:08 Ich bin mir im Klaren darüber, dass die Steckkontakte hinter dem Sicherungskasten und auch sonst im Kabelbaum genauso aussehen können...
Erfahrungsgemäß ist das so, dass die Flachstecker dahinter auch gelitten haben, ebenso die darauf aufgesteckten Flachsteckhülsen. Das wäre dann einmal ein "Winterprojekt". :thumb:
Freundliche Grüße aus Algermissen

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Re: Elektrische Probleme, u.a. mit Warnblinklicht

Beitrag von Thomas R. »

Hallo,

weil einer meinte, dass er seinen Bus so gekauft hätte und das (Detail) daher original sein müsse, habe ich selbst mal den Hinweis gegeben, bei den amerikanischen Bussen nicht darauf zu vertrauen, dass alles was über den Teich zurück kommt, original ist. An meinem eigenen Bus habe ich leidvoll gesehen, wie die Amis Rostlöcher und Unfallschäden reparieren und Norbert hat im Zündverteiler eine Grundplatte gefunden, die nicht zum Verteiler gehörte.

Und jetzt bin ich selbst darauf reingefallen :steine:

Ich bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen, die Stärke der Sicherungen in Frage zu stellen. :versteck:

Habe das jetzt aber korrigiert.

Danke und Gruß
Thomas
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