US-Einspritzer Havarie in bella Italia

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Theo
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Re: US-Einspritzer Havarie in bella Italia

Beitrag von Theo »

zu erst solltest du genau feststellen was defekt ist und anschliessend den grund herausfinden.
desweiteren alles genau vermessen...wieviel haben die kolben eingebüst,wieviel ovalität kannst du in den zylindern messen ( von unten nach oben im 90 grad winkel )
dann das kolbenringstossspiel messen usw.......aber wie gesagt zu allererst " druckverlusttest"

solltest du feststellen das die zylinder sich verformt haben brauchst du neue!...woher du die bekommst weis ich nicht,vielleicht gibts quellen die dir noch original 914 kolben&zylinder besorgen können ( pfeif auf die 50ccm) die 96er AA sind in letzter zeit leider sehr negativ aufgefallen in punkto blow by , auch in meinem eigenen motor habe ich das problem der drückt literweise das öl aus der entlüftung,genauso wie bei zwei meiner bekannten denen ich auch so was gebaut hatte....und die ALU BIRAL zylinder sind noch viel schlimmer wie die gusseiserenen.....
bei den 94er AA zylindern ist das problem eher seltener, weshalb auch immer.......vielleicht liegt es daran das die 96er zylinder aus 94ern gemacht werden ( aufbohren-hohnen) vielleicht schwächt das das gefüge ,ich habe keine ahnung.....ich werde sie nicht mehr verbauen!
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Sgt. Pepper
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Re: US-Einspritzer Havarie in bella Italia

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,

es wäre noch interessant zu wissen wie sich genau das Problem gezeigt hat. Gab es z.B. Nebengeräusche? Hat sich der Leistungsverlust langsam gezeigt oder bist du plötzlich liegen geblieben?
Was wurde seitens der Werkstatt aktuell schon versucht? Hatten die den Ventildeckel schonmal geöffnet?
Wenn es genau zwei Zyllinder einer Seite betrifft dann kann es z.B. auch ein Problem mit der Kipphebelwelle oder den Ventilen sein. Keinerlei Kompression ist eigentlich zu verdächtig, dass es auch etwas anderes sein könnte wie z.B. ein gelöster Zylinderkopf.

Bevor du also anfängst das Geld für Teile für den Neuaufbau auszugeben, solltest du erstmal abwarten bis der Bus wieder da ist und du weißt was wirklich kaputt ist. Dann kannst du auch ggf. etwas zu Ursache finden und verhindern das dir der nächste Motor auch gleich kaputt geht, wenn es z.B. an einer ungleichmäßigen Gemischaufbereitung, wie von Theo vermutet, liegt.

Grüße,
Stephan (dessen Bus auch grade auf den Rücktransport aus Italien wartet... )
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t2mop
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Re: US-Einspritzer Havarie in bella Italia

Beitrag von t2mop »

Hallo in die Runde,

jetzt war es ja eine weile ruhig hier um meinen Bus und dem Motorproblem. Nochmals vielen Dank für die konstruktiven und wertvollen Beiträge!

Nach ca. 6 Wochen und ein wenig "Motivationshilfe" meinerseits in Richtung ADAC ist mein Bus wieder zurück in DE.

Die aktuelle Fehlerdiagnose hat ergeben, dass wohl ein ein gelöster Zylinderkopf an Zylinder 3 und 4 die Ursache ist. Gut an den Öl-/Rußablagerungen in Richtung Zündkerzen auf den Fotos zu erkennen. Wie das passieren kann erschließt sich mir im Augenblick noch nicht.

Ventile und Kolben bzw, Zylinder sehen jedenfalls ganz gut und unbeschädigt aus.
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Norbert*848b
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Re: US-Einspritzer Havarie in bella Italia

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Matze,
Sgt. Pepper hat geschrieben: 08.10.2023 15:08 es wäre noch interessant zu wissen wie sich genau das Problem gezeigt hat. Gab es z.B. Nebengeräusche? Hat sich der Leistungsverlust langsam gezeigt oder bist du plötzlich liegen geblieben?
Das macht mich jetzt auch neugierig. Hab noch mal alle Beiträge quer gelesen und leider keine entsprechenden Hinweise gefunden.

Wenn sich ein Kopf (so langsam) löst, hört man bei einem Kaltstart so ein merkwürdiges "bollern" was sich alsbald beim weiteren Warmfahren gibt. Mit der Zeit wird es dann schlimmer und man sollte auch zunehmenden Leistungsverlust wahrnehmen können und die Geräuschkulisse sollte auch stark zunehmen.

Jetzt kenne ich mich mit Typ 4 Motoren nicht so gut aus, wohl aber mit Typ 1 Motoren. Da gibt es bei den Dichtsätzen immer noch Papierdichtungen, die auf die Zylinderfüße gesetzt werden sollen. Diese Dichtungen sollte man tunlichst nicht verwenden, diese setzen sich nämlich und dann lockert sich halt der Zylinderkopf früher oder später. Ein Abdichten an diesen Stellen sollte nur mit Gehäusedichtmittel (z.B. Dirko HT) erfolgen, damit das beschriebene Verhalten nicht vorkommen kann.

Wie sind denn Deine Zylinder montiert worden? Mit oder ohne Papierdichtungen?
Sind die entsprechenden Zylinderaufnahmen am Motorblock auch geprüft worden?
(Zylinder aufsetzen und am äußeren Rand auf Planheit getestet, indem ein Lineal über die ganze Bank gelegt wurde?
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Steve
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Re: US-Einspritzer Havarie in bella Italia

Beitrag von Steve »

Waren die Kopfschrauben denn komplett lose? Hast du die Ventile geprüft? Von außen sieht man Defekte ja nicht unbedingt.? Ich würde zumindest den Brennraum mit Isopropanol oder einer ähnlichen Flüssigkeit füllen und prüfen ob etwas zu den Kanälen herausläuft. Besser wäre es natürlich die Ventile direkt auszubauen und Sitze / Führungen zu prüfen.
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Re: US-Einspritzer Havarie in bella Italia

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

t2mop hat geschrieben: 27.11.2023 17:29 Wie das passieren kann erschließt sich mir im Augenblick noch nicht.
Moin,

die einzige Idee die ich dazu habe sind nicht ordnungsgemäß angezogene Muttern.
Wenn die Vorspannung an den Stehbolzen nicht gegeben ist, dann kann sich da im Lauf des Betriebs schon etwas lösen. Und wenn es erst mal los geht, dann geht es ja auch schnell.
Die Köpfe sind danach aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr dicht und müssen geplant werden.
Auch die Zylinder Auflageflächen würde ich in dem Zuge noch mal überprüfen.
Wenn da Köpfe beim Verbrennungsvorgang gegen schlagen, könnte auch die Auflagefläche krumm geklopft sein.

Viele Grüße
Thomas
Im Angebot: Drehzahlmesser, US-Motor-Kabelbaum 10101000
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Re: US-Einspritzer Havarie in bella Italia

Beitrag von t2mop »

Zum Hergang des Problems, da mehrfach thematisiert kann ich Folgendes berichten: Während einer längeren Autobahnfahrt mit durchschnittlich 110 km/h nach ca. 400 km zurückgelegter Wegstrecke, kam es bei einem langgezogenen Anstieg zum schleichendem Geschwindigkeitsverlust und steigender Öltemperatur. Das habe ich ca. 5 Minuten beobachtet und nachdem das Öl laut Zusatzanzeige dann 120 Grad Celsius erreicht hatte, bin ich Rechts rangefahren. Ein Nebengeräusch konnte ich weder vor der Fahrt, noch bei Auftreten des Problems wahrnehmen.
t2mop
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Re: US-Einspritzer Havarie in bella Italia

Beitrag von t2mop »

Norbert*848b hat geschrieben: 27.11.2023 22:05
Sgt. Pepper hat geschrieben: 08.10.2023 15:08 Wie sind denn Deine Zylinder montiert worden? Mit oder ohne Papierdichtungen?
Sind die entsprechenden Zylinderaufnahmen am Motorblock auch geprüft worden?
(Zylinder aufsetzen und am äußeren Rand auf Planheit getestet, indem ein Lineal über die ganze Bank gelegt wurde?

Die Zylinder wurden ohne Dichtungen montiert. Die Zylinderaufnahmen werden wir prüfen. Danke für den Hinweis!
t2mop
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Re: US-Einspritzer Havarie in bella Italia

Beitrag von t2mop »

Die Köpfe sind inzwischen wieder schön plan. Danke an Herrn Wohlhaupter :) Hier gab es tatsächlich eine Differenz um wenige mm.
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Theo
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Re: US-Einspritzer Havarie in bella Italia

Beitrag von Theo »

t2mop hat geschrieben: 27.11.2023 17:29 Hallo in die Runde,

jetzt war es ja eine weile ruhig hier um meinen Bus und dem Motorproblem. Nochmals vielen Dank für die konstruktiven und wertvollen Beiträge!

Nach ca. 6 Wochen und ein wenig "Motivationshilfe" meinerseits in Richtung ADAC ist mein Bus wieder zurück in DE.

Die aktuelle Fehlerdiagnose hat ergeben, dass wohl ein ein gelöster Zylinderkopf an Zylinder 3 und 4 die Ursache ist. Gut an den Öl-/Rußablagerungen in Richtung Zündkerzen auf den Fotos zu erkennen. Wie das passieren kann erschließt sich mir im Augenblick noch nicht.

Ventile und Kolben bzw, Zylinder sehen jedenfalls ganz gut und unbeschädigt aus.
Hallo
Auf einem der Bilder sieht das so aus als ob das eine Auslassventil tiefer liegt wie das im andern brennraum…. Täusche ich mich?
Gruß
T
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