Guten Morgen liebes Forum,
ich halte es für einen guten und ehrlichen Stil, wenn man als vermeintlicher Schlaumeier auch mal einräumt, nen riesigen Bock geschossen zu haben. Zwar peinlich für einen selbst - aber vielleicht hilfreich für andere. Und 96 von 100 Punkten gehen an Andreas:
westfaliafan hat geschrieben:ich würde die Einstellung der Verbindungsstangen (ich vermute eine starr, die andere mit rechts/links-Gewindestange) markieren und dann die linke eine wenig eindrehen (Hochdruck auf Niederdruck runterregeln). Beim Synchronisieren meiner Vergaser konnte ich nicht feststellen (auf die zehntel Sekunde) das der Unterdruck im Saugrohr sich durch falsche Einstellung zeitversetzt geändert hätte.
Versuch macht kluch...
Die restlichen vier Punkte ziehe ich für den Satz mit der merkwürdig verneinenden Form "Beim Synchronisieren meiner Vergaser konnte ich nicht feststellen das der Unterdruck im Saugrohr sich durch falsche Einstellung zeitversetzt geändert hätte." ab, Sorry Andreas - aber damit konnte ich irgendwie nix anfangen, aber 96 sind doch auch toll, oder?
OK, weil ich ja sowieso in nem halben Jahr nicht mehr weiß, was los war, hier mal mein vollständiges Outing:
Ich habe das bisher mit den kleinen Verbindungsstangen zu locker gesehen. Meine Vorgehensweise war, die Vergaser "auszukuppeln" und dann das Standgas mit den Uhren gleichmäßig einzuregeln. Ich habe dann die Vergaser wieder eingekuppelt und kontrolliert, daß die Durchflußmenge im Standgas gleich blieb.
Das kann funktionieren, kann aber auch böse in die Hose gehen. Warum?
Diese Kupplungsstangen haben ja Kugelköpfe (ist das die richtige Formulierung? Eigentlich haben die ja die Pfannen, die Kugeln sitzen an der Querstange und den Vergasern). Jedenfalls sind diese schwarzen Teile aus ziemlich weichen Kunststoff und unterliegen offenbar auch einem nennenswerten Verschleiß, sie schlagen aus.
Nachdem ich dann gestern die Ventile kontrolliert habe (einzustellen war da nichts mehr, hatte ich vor ein paar Tagen offenbar richtig gemacht) wandte ich mich dann wieder den Vergasern zu. Standgas "ausgekuppelt" war in Ordnung, auf beiden Seiten gleicher Durchsatz. Gas gegeben - und wieder liefen die unterschiedlich hoch. Nachdem ich nochmals jedes mögliche Falschluftleck gecheckt habe (war keins da - die Vergaser standen absolut isoliert auf dem Motor), habe ich nochmal gaaaaaanz langsam Gas gegeben, quasi die Querstange nur angetippt. Und siehe da: Ein Vergasr lief gleich ein paar Striche hoch während der andere noch gemütlich da stand, wo er die ganze Zeit im Standgas vor sich her saugte.
Des Rätsels Lösung ist damit ganz einfach: Wenn die Kugeln oder die Pfannen eben nur ein ganz klein wenig ausgelutscht sind (und ehrlich: das kann man "händisch" eigentlich nicht ertasten) laufen die schon nicht mehr synchron hoch. Der Hauch des Spiels sorgt dafür, daß deutlich unterschiedliche Durchsätze erfolgen. Ist natürlich ganz einfach zu lösen: Die Koppelstange mit dem Gewinde durch lösen der Kontermuttern verstellbar machen, von oben mit einem Auge auf den Uhren dann vorsichtig an der Stange drehen - und da kommt es auf wenige Grade Verstellung an - bis beide Vergaser gleich dran hängen. Habe da ein wenig hin und her drehen müssen, bis es passte - aber jetzt passt es.
Klingt auch gut
Die gleiche Problematik könnte sich im übrigen auch mal ergeben, wenn die Aufhängung der Querstange an den Haltern, die an den Vergasern sitzen, Spiel bekommt.
Tja Leute - bin eben doch dämlich, gleichwohl auch ein schönes Gefühl, mal wieder "selber" (Anführungsstriche, weil ich ohne Eure Tips vielleicht nicht mehr rangegangen wäre, Danke also) etwas gelernt zu haben. Falls ich auf den nächsten Seiten mal etwas arrogant als vermeintlich Wissender rüberkommen sollte - vorab ein ehrliches ´Tschuldigung.
Grüße,
Harald*393