Motorenfrage

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burger
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Re: Motorenfrage

Beitrag von burger »

Ich meine auch das ist alles doch etwas übertrieben und spiegelt nicht die Erfahrungen der Mehrheit der Erfahrungen von Fahrern luftgekühlter Fahrzeugen wieder.
Man denke nur an die ganzen Erdumrundungen und Wüstendurchquerungen (ja ein luftgek.Boxer läuft auch bei 50°Aussentemperatur) die so mancher mit seinem T2 hinter sich gebracht hat und dabei sicher auch an dem einen oder anderen wassergekühlten Fahrzeug mit irgendeinem Defekt 'vorbeigezogen' ist. Robust sind diese Motoren allemal, vielleicht unserer Autobahn-Vollgasmentalität nicht mehr so ganz gewachsen aber kann man das von über 30 Jahre alten Autos verlangen? Ursprünglich wollten wir hier auch Typ1 und Typ4 vergleichen jetzt sind wir schon bei wasser vs. luftgek. Fahrzeugen. Aber selbst die wassergekühlten Motoren sind dem Power-Klaus nicht standfest genug :?
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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Chris77
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Re: Motorenfrage

Beitrag von Chris77 »

Das liebe ich so an diesem Forum...
In kurzer Zeit bilden sich aus einer (anscheinend) simplen Frage ausschweifende Diskussionen.
Ich möchte mich nur meinen Vorrednern anschließen damit mögliche Neueinsteiger nicht abgeschreckt werden.
Bin diesen Sommer von Deutschland aus mit einem 2,0l bis in die Sahara gekurvt. Selbst bei orginal 46 Grad Außentemperatur hatte ich keinerlei Probleme.
Hab auf 8000 km einen halben Liter Öl nachgefüllt - und das wars.... :gut:
Wollte hier nur mal eine kleines Gegengewicht zu den etwas negativen Tönen bilden....
Grüße aus dem schon etwas verschneiten Allgäu
Chris
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burger
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Re: Motorenfrage

Beitrag von burger »

Ich glaube der Knackpunkt ist folgender: Man muss sich schon ein bissl mit dem Auto und der Technik identifizieren und alles entsprechend behandeln. Immerhin reden wir hier ausnahmslos von Oldtimern.
Dann halten die Motoren ewig und unter allen Bedingungen. Aber als Mietfahrzeuge haben sich die luftgekühlten Boxermotoren weltweit als gänzlich ungeeignet erwiesen da der normale (nehmen wir mal einen Golf-)Fahrer mit diesem Auto genauso umgegangen ist wie mit seinem 3 Jahre alten Alltagsauto. Das machen diese Motoren eine Zeit lang mit aber halten so natürlich keine 200tsd km (wie bspw. mein CJ :mrgreen: )
Am schlimmsten ist es dann noch wenn die Motoren genauso selten und dann noch schlecht gewartet werden wie ein Golf oder wasweißich Motor.
Aber wer sich ein 30Jahre altes Auto kauft von dem sollte man das schon verlangen können :wink:
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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clipperfreak
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Re: Motorenfrage

Beitrag von clipperfreak »

Ich muss nochmal in der Vergangenheit wühlen.

Als junger Kerl fuhr ich sehr viel mit den T2a Bussen welche mein Vater in der Firma hatte.

Die waren meist hoffnungslos überladen und ich liess die Busse auf der Autobahn egal ob 30°C draussen anlagen den Berg runter laufen, dass der Tacho auf Anschlag stand, soll heissen bei 1.6L 47 PS, über 140km/h wohl gemerkt bergab. Wen hat in den 70igern eine Öltemperatur am Motor interssiert? hatten ja eh kein Messinstrument drin. Damals gabs bei mir auch nur ein Gaspedalstellung und die war Vollgas. Um 2.5 to oder mehr zu bewegen, wenn der vollgeladen war, dann blieb sowieso keine andere Stellung übrig.

Gerade dieser T2a welchen ich dermassen hergenommen habe, wohlgemerkt der war damals erst ca. 5 Jahre alt, Modelljahr 70, lief motormässig immer problemlos. Als er Ende 70iger ausgemustert wurde hatte der immer noch den 1. Motor drin :respekt:
Das einzige was an diesem T2a laufend erneuert wurde war das Blechkleid, der war laufend in Unfälle unserer Fahrer verwickelt, zum Schluss war bestimmt Karosserieseitig jedes Aussenblech irgendwann mal ausgetauscht worden. Die Fahrzeugfront wurde schon nach 2 Monaten, also bei fast fabrikneuem Fahrzeug getauscht, da ein LKW am Berg rückwärts in den Bus rollte und der Lackierer dann noch ein falsches Weiss lackiert hat, ärgerte ich mich damals schon, denn so sah jeder dass der nachlackiert war.

Speziell an diesen T2a Kombi Typ 23 habe ich meine speziellen Erinnerungen. Als ich erfuhr dass mein Vater den bestellt hat und die Lieferzeit ca. 4 Wochen betrug, fuhr ich mit dem Radl dann bald jeden Tag zum Fahrzeuglagerplatz des VW-Grosshändlers kaum 2 km von zuhause weg um zu sehen wann er denn endlich mit dem Zug ankam. Als ich dann eines Montags im Oktober 1969 am nachmittag wiedermal mit dem Radl vor Ort war, kam ich fast zu spät, da wurde gerade ein weisser Kombi auf den Autotransport LKW der Spedition aufgeladen und ich erkannte sofort dass es sich um unseren handeln musste. Um ganz sicher zu gehen fragte ich den LKW Fahrer zu welchem VW-Händler er ihn denn transportiere und er bestätigte mir meine Vermutung :D

2 Tage später konnten wir ihn dann entkonserviert und mit montierten Chromradkappen, Aussenspiegeln und Scheibenwischern abholen, (diese lagen immer im Fahrzeug verpackt in einem Pappkarton und wurden erst vom Händler vor Auslieferung montiert) natürlich auch mit den montierten Kennzeichen :gut: Die Kennzeichenkombination weiss ich sogar heute noch :versteck:

Ich weiss auch noch wo die Fahrzeugschlüssel "versteckt" wurden bei den Neuwagen die dort am Lagerplatz gestanden sind. Dies ist aber eine andere Geschichte :unbekannt: :wink:
Zuletzt geändert von clipperfreak am 16.10.2009 15:15, insgesamt 3-mal geändert.
Gruß
Klaus *223
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aps
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Re: Motorenfrage

Beitrag von aps »

Solche Geschichten aus dem Nähkästchen mag ich. :gut:
Die Härte sind die Vollgasfahrten mit überladenem T2a.

Ich weiß von der Autovermietung im Ort, daß bei deren T2b Pritsche der erste Motor (Typ 1) nach 25 tkm hops gegangen ist, der zweite hat mindestens 50 tkm gehalten hat. Dann ging die Pritsche weg und ein T3 kam.
Gruß aus dem Münsterland
Andreas *4
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Animiertes GIF ist entfallen.
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Bus-Hoehle
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Re: Motorenfrage

Beitrag von Bus-Hoehle »

Da kann ich auch noch eine Geschichte erzaehlen.

1992 habe ich meine Pritsche vom oertlichen VW-Haendler geschenkt bekommen. :dafür: 14 Jahre bei einem Dachdecker waren sicher kein leichtes Brot. Laufleistung 85tkm. Grund der Ausmusterung: angerissenes Kupplungsseil. :stupid: Dem Halter wurde das als teurer Kupplungsschaden verkauft. :gut:

Nachdem ich dann erst mal eine gruendliche Wartung durchgefuehrt hatte, lief er immer zuverlaessig. Die Bremsfluessigkeit war noch die originale. Ventilspiel nicht einstellbar, da die Schrauben durch Oelkohle festgebrannt waren. Oelkohle blaetterte innen am Ventildeckel ab, ....... Was fuer ne Wartung die Jahre zuvor. :wall:

Ich habe die Pritsche 5 Jahre im Alltag gefahren, da mein Clipper ja auf den Boecken stand. :jump:
In der Zeit sind dann ca. 60.000km drauf gekommen. Natuerlich immer schoen warm gefahren, bevor ich richtig zugetreten habe. :gut:

Die haerteste Tour war mit Pfadimaterial und vollem Haenger in die Eifel. 3,6t Gewicht mit 50PS!!!!
Die A1 Richtung Blankenheim war das Pedal nur auf dem Boden. Im dritten Gang wohlbemerkt. Den Vierten haette ich auf der Tour auch ausbauen koennen. Hab ihn gar nicht nutzen koennen. Und in der Eifel immer mit Vollgas bis zum Drehzahllimit, damit man nicht verhungerte. :P

Keine Probleme mit dem Motor, Verbrauch 14,5 bei dauernd senkrechter Drosselklappe.

Einmal habe ich dann einen Antriebswellenschaden gehabt. Bei einem Telefonat mit Frank-Ulrich Engel habe ich beilaeufig die Antriebswelle erwaehnt. Seine direkte Frage: Welches Gelenk? Meine Antwort: rechts am Getriebe. Sein Tip: Sofort Motor raus und die Kuehlung richten. Der laeuft zu heiss. :respekt:

Am naechsten Wochenende habe ich dann den Motor gezogen und, tatsaechlich: Die Motorraumdichtung hatte sich in Flocken auf die Zylinder gelegt, sodass man in der Mitte nicht mehr durchgucken konnte. :dagegen:

Spaeter habe ich dann den Motor noch fuer 500DM mit 145tkm verkauft. Durch den Umbau auf AN hatte ich keine Verwendung mehr dafuer.

Ich kann nur sagen, wer seine Motoren gut wartet, immer schoen warm fahert, kann ihn auch hart rannehmen. Meine Pritsche mit Tischer muss haeufig alles geben, wenn es die Berge rauf geht. :happy:

Natuerlich hatte ich auch Ausfaelle, waren aber immer Folgedefekte.

1. Verschlussstopfen vom Oelkanal bei -15 Grad verloren.

2. Ventilsitzring verloren. Vorher war der Wagen lange mit defektem Vergaser gefahren worden.

3. Ventilsitzring verloren. Fehlerhafte Zuendanlage aus dem T3 gehabt. :motz: 16 Grad Fruezuendung auf einem Zylinder sind dann schon ein wenig zuviel des Guten. Und eine minimale Undichtigkeit im Unterdruck kam noch dazu. Diesen Fehler konnte ich aber nur noch mit Colortune-Kerzen finde. :stupid:

Ansonsten kann ich nach 22 Jahren Bus nur sagen: Mit Technikverstand auch Vollgasfest und sehr zuverlaessig. :knuddel:

Gruss aus China,

Andreas
Zuletzt geändert von Bus-Hoehle am 16.10.2009 15:23, insgesamt 3-mal geändert.
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burger
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Re: Motorenfrage

Beitrag von burger »

sag ich doch :mrgreen:
Aber den Zusammenhang mit der Antriebswelle und dem Heisslaufen des Motors musst du wohl nochmal erklären :stupid:
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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Bus-Hoehle
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Re: Motorenfrage

Beitrag von Bus-Hoehle »

Ganz einfach, Markus.

an der rechten Getriebeseite wird das Gelenk bei zu heissem Motor waermer als links. Der Anlasser behindert die Kuehlung durch den Fahrtwind. Durch die hoehere Temperatur verliert das Gelenk langsam das Fett, bzw. das Fett geht kaputt. Dadurch stirbt das Gelenk dann idR als erstes.

Gruss aus China,

Andreas
powerbully
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Re: Motorenfrage

Beitrag von powerbully »

Leute, Vergesst die Zeit nicht, damals, im letzten Jahrhundert,
Anno 1992 war der T2 gerade Abgeschrieben (der ging aufs Altenteil)
und der T3 mit seinen Ausstattungs Varianten Aktuell.
Mein Carat gerade zwei Jahre Jung und ich selbstständig.
Jährliche Laufleistungen von mindestens 60t mußte der machen.
Über die Gebrauchtwagen Garantie habe ich natürlich bemängelt.
Am Originalmotor (100t) den Öldruck.
Leuchte leuchtete nach Warmfahrt für ein paar Sekunden im leerlauf.
Aber wer kennt das nicht.
letztendlich haben alle Boxer Motoren zu wenig Öldruck.
Grund, das Öl wird zu heiß. Das war dem Werk bekannt und trotzdem wurde
es nicht geändert. Der Kunde hat ja Bezahlt. Außer meiner einer.
Der bekam auf Werksgarantie.
Seinerzeit wurden die AT Motoren zusammengenagelt auf Teufel komm raus.
Da hatte schon mal ein DJ Motor nur 81 PS. Andersrum auch mal 122.
Das hatte ich alles in der Palette von 5 Motoren drinn.
Was Heute noch an T2/3 giebt, ist auf Altenteil und wird gehegt und Gepflegt.
Wenn dann einer sagt, ich will den Geschäftlich und richtig Kilometer machen,
kann ich nur Abraten. Der ist mit Sprinter u. co besser bediehnt.
Solch T2 dann zu Schowzwecken, aber nicht mehr zum "Geldverdiehnen".
Jetzt dürft ihr mich wieder Steinigen.

Gruß klaus
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clipperfreak
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Re: Motorenfrage

Beitrag von clipperfreak »

powerbully hat geschrieben: Leuchte leuchtete nach Warmfahrt für ein paar Sekunden im leerlauf.
Aber wer kennt das nicht.
letztendlich haben alle Boxer Motoren zu wenig Öldruck.
Gruß klaus

Warum steinigen, jeder hat halt seine Meinung, nur meine z. B. ist eine Andere :wink:

dass nach Warmfahrt beim WBX die Öldrucklampe brennt, sowas hab ich noch nie gehört oder erlebt und bei Gott ich hatte mittlerweile genügend T3.

Mein DJ kriegt auch heute noch auf der Autobahn saures siehe hier :unbekannt: der ist so leise, den hör ich gar nimmer auf der Autobahn, da hat man nur noch Windgeräusche in dem Vmax Bereich :wink:

Bild

Problem mit dem Öldruck, Ölverbrauch hatte ich in knapp 10 Jahren noch nie
Zuletzt geändert von clipperfreak am 16.10.2009 18:38, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Klaus *223
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