Welches Karosserieblech?

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Sgt. Pepper
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Re: Welches Karosserieblech?

Beitrag von Sgt. Pepper »

Sgt. Pepper hat geschrieben:Hi,

stimmt, das Blech habe ich hier soagr noch liegen. Ist von Hoffmann Speedster. Passform... ´s geht so.
Kannste haben, wenn du willst.

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Gruß Stephan
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Wolfgang T2b *354
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Re: Welches Karosserieblech?

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Stephan,

Mann, das geht hier ja im Minutentakt! :gut:

Das Teil scheint genau das Richtige zu sein. Ich brauch' zwar nur die unteren 5 cm, doch das kann ich ja zurechtschneiden. Wär' schön, wenn Du das Teil nicht mehr brauchst und mir verkaufen würdest. Schick mir doch per PN Deine Kontonummer und den Preis, dann geht das gleich noch raus.

Schöne Grüße

Wolfgang
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FW177
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Re: Welches Karosserieblech?

Beitrag von FW177 »

Hey Wolfgang,
Du scheinst Dich ja in der Wüste besser auszukennen als auf dem örtlichen Ersatzteilemarkt :wink:
Man bekommt mittlerweile fast jedes Blech vom T2b neu. Passformen gibt's dabei von gut bis böse. Also wirst Du noch viele Jahre durch den schwarzen Kontinent fahren können ohne Blechmangel :D

Wie machst Du das vor Ort eigentlich mit dem einschweißen? Gehst Du da zu irgend einem Kfz-Laden und fragst ob Du deren Schweißgerät mal benutzen darfst oder lässt du den das machen? :?:
Gruß
Florian
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Wolfgang T2b *354
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Re: Welches Karosserieblech?

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Florian,
FW177 hat geschrieben:Du scheinst Dich ja in der Wüste besser auszukennen als auf dem örtlichen Ersatzteilemarkt :wink:
Stimmt wohl. Ich hab’ bis jetzt noch keinen Bedarf an Blechen gehabt und habe hier im Forum viele Klagen über schlechte Passform gelesen. Außerdem dachte ich, dass das immer ziemlich große Abschnitte sind. Meine Kleinigkeit wollte ich schnell selber dengeln. Dank Eurer Aufklärung bin ich ja jetzt schlauer. Ok, hätte ich vielleicht auch selber drauf kommen können :roll:.
FW177 hat geschrieben:Wie machst Du das vor Ort eigentlich mit dem einschweißen? Gehst Du da zu irgend einem Kfz-Laden und fragst ob Du deren Schweißgerät mal benutzen darfst oder lässt du den das machen? :?:
Das ist sehr unterschiedlich. In Windhoek, wo wir häufig aufschlagen, kennen wir inzwischen die Szene. Dort gibt es (fast) alle Ersatzteile für den T2 und auch Spezialisten, die hervorragend schweißen können. Auch oldtimergerecht, nicht nur drüberbraten.

Wenn wir unterwegs ein Problem haben, muss man im Grunde genommen alles selber vorbereiten, nur das eigentliche Schweißen lass’ ich machen, liege aber bei jedem Handgriff mit unter’m Auto. In den Dorfwerkstätten hat man naturgemäß ganz andere Ansprüche, als wir sie gewohnt sind. Letztes Jahr wollte mir mal einer mangels Massezange das Schweißkabel einfach oben auf die Stoßstange schweißen :motz: , was ich gerade noch verhindern konnte. Will sagen, hier muss man jeden Handgriff vorgeben, aber dann geht’s recht gut. Hier hat ja auch keiner das Handwerk gelernt, sondern sich im Laufe der Zeit selber angeeignet. Und unter den gegebenen Widrigkeiten machen die Jungs einen prima Job, da würden europäische Werkstattmitarbeiter die finale Krise kriegen.

Einige der Lodges und Farmen haben hervorragende Werkstätten (für den eigenen Gebrauch) und da Gastfreundschaft dort groß geschrieben wird, haben wir oft sehr gute Hilfe bekommen. Meistens brauchten wir nicht einmal danach zu fragen, sondern es wurde uns angeboten. Und in Mombasa, wo ich jetzt reparieren werde, hat der Lodgebesitzer selber einen T3 und versteht was vom Handwerk. Das Schöne an unseren Oldies ist ja, dass viele Leute in Afrika vor vielen Jahren viele schöne Erlebnisse mit genau so einem Bus hatten. Seufz! Wir wurden mehrfach auf der Straße ausgebremst und nach einem Schwätzchen wurde uns angeboten: „Wenn Ihr was zu reparieren habt, könnt ihr in meiner Werkstatt....“ Ein älteres Pärchen verabschiedete sich mal mit „Thank you for the memories“ und sie guckte ihn schmachtend an :oops: :oops: .

Und wenn Ersatzteile fehlen, gibt es immer irgendwo einen Inder, der einen Onkel hat, und bei dessen Schwager liegen noch Ersatzteile aus den fünfziger Jahren. Ist zwar 1000km weit weg, aber in zwei Tagen sind sie da.

Es ist also kein wirkliches Problem. Man muss halt genau wissen, was zu tun ist und vor allem wie. Und notfalls gibt’s inzwischen auch im Busch Internet. "Forum.bulli.org" kann ich da sehr empfehlen :mrgreen:.

Schöne Grüße

Wolfgang
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boggsermodoa
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Re: Welches Karosserieblech?

Beitrag von boggsermodoa »

Hallo Wolfgang,

nachdem dein eigentliches Anliegen ja nun weitgehend gegessen ist, erlaubst du mir sicher, daß ich den Thread jetzt mal für eine eigene Frage kapere:
Da ich mich bei meinen Fahrzeugen normalerweise in der Klasse "bis 50 Mark" bediene, fahre ich eigentlich immer genau das, was der Afrikaner auch fährt (und habe ständig kleine Zettelchen unter'm Scheibenwischer, auf denen mir irgendwelche Händler die Entsorgung meines Wracks anbieten, um es nach Niger zu exportieren). :roll: Aber mittlerweile kommen mit den Kisten auch solche neuzeitlichen Segnungen wie ABS, Einspritzanlagen, Lamba-Regelungen und sonstige Motorsteuerungselektronik bei mir an. Wenn an der Mühle mal irgendwas nicht stimmt, öffne ich mit wichtigem Gesichtsausdruck die Motorhaube, schaue mich ratlos darunter um und knalle sie dann genervt wieder zu und bringe die Karre in die Werkstatt. Und mit etwas Glück findet die dann auch nix. Das dient dann zwar meinem Ego, löst aber nix am Problem.
Völlig schleierhaft ist mir jedoch, wie diese Kisten in Afrika am Leben gehalten werden. Wenn schon eine Massezange zum Schweißen fehlt, wie lesen die Burschen dann einen Fehlerspeicher aus, setzen eine elektronische Wegfahrsperre instand oder beheben die Kaltstartschwierigkeiten an einem Audi Turbo?
:?:

Gruß,

Clemens
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Wolfgang T2b *354
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Re: Welches Karosserieblech?

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Clemens,
Völlig schleierhaft ist mir jedoch, wie diese Kisten in Afrika am Leben gehalten werden.
Gute Frage!

Und dieselbe Antwort wie in Europa.

Fahr’ mal mit ’nem Audi Quattro in die hinterste Ecke von Moldawien oder Russland. Denen wird’s beim Öffnen der Motorhaube ergehen wie Dir. Und mir.

Die Afrikaner sind Meister der Improvisation. Die kriegen sehr schnell raus, was an einem Auto lebenswichtig ist und was nicht. Das geht oft über Trial and Error, wobei der Error dann halt Pech gehabt hat. Du glaubst nicht, was alles entbehrlich ist. Handbremse funktioniert nicht an großem LKW? Kein Problem, beim Halten springt dann als erstes eben der Beifahrer mit dicken Holzklötzen raus. Kein Licht? Mond ist hell genug und reflektierende Streifen vorn und hinten tun’s auch. Kein Warndreieck (meistens sind zwei vorgeschrieben)? Der Fahrer legt Steine und Äste 100m vor und hinter’m Auto auf die Straße. Lenkrad abgebrochen? Rohrzange auf dem Wellenstumpf geht wunderbar? Kein Anlasser? Afrikaner haben noch Muskeln an den richtigen Stellen.

Und das andere Extrem sind piekfeine, perfekt ausgerüstete Autohäuser mit werksgeschultem Personal, die den Besten bei uns in Nichts nachstehen. Da würde dann auch unser Audi Quattro landen und müsste ggf. 1000 km dahin geschleppt werden. Aber vorher wird der eifrige Dorfelektriker sicher das eine oder andere an der Steuerung umgelötet haben und oft geht’s dann wieder. Egal, wie gut. Hauptsache, er rollt.

Um bei unserer Marke zu bleiben: in Windhoek fährt man ins Autohaus Zimmermann. Die können die neuesten Touareg und alten Luftis. Die Mechaniker standen alle um unseren Bus herum: „Ach, an dem kann man ja noch richtig schön reparieren“. Und für die Reparatur wollten sie nicht mal Geld haben.

Die High-Tech-Werkstätten sind zwar erheblich dünner gesät als bei uns, doch die High-Tech-Autofahrer wissen das und kalkulieren entsprechend. Selbst Arbeitstiere wie Landrover und Landcruiser müssen oft über Hunderte von Kilometern geschleppt werden und auch mal wochenlang auf Ersatzteile warten.

Das größte Problem in Afrika ist ein ganz anderes: den Afrikanern fehlt das „Instandhaltungs-Gen“. In der Wiege der Menschheit gab’s über Jahrtausende keinen Grund, Dinge zu erhalten. Wenn Hütte kaputt, dann weiterziehen. Das ist in der heutigen Zeit ein echtes Problem. Die Autos werden so lange gefahren, bis sie sich wirklich nicht mehr bewegen (und einen kapitalen Schaden haben). Rubbelnde Radlager, auslaufendes Öl oder Wasser, Qualmwolken aus dem Auspuff gelten als unschön, sind aber kein Anlass für irgend etwas. Das Problem muss schon massiver sein. Quer durch Tansania haben wir spaßeshalber mal durchgezählt: jedes 5. Auto, das wir trafen, stand bewegungsunfähig am Pistenrand.

Oh Mann, das ist ja ein ganzer Roman geworden. Und das bei so einer einfachen Frage. Ich hätt's auch kürzer machen können: Afrika hat alles, was wir auch haben. Nur nicht in derselben Verteilung.

Schöne Grüße

Wolfgang
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B.C.
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Re: Welches Karosserieblech?

Beitrag von B.C. »

Hi Clemens,

"Fahr’ mal mit ’nem Audi Quattro in die hinterste Ecke von Moldawien oder Russland". Kann auch ex. Jugoslawien, Polen etc. sein oder Türkei.
Wenn es um Fahrzeugdiagnose u. Elektronikprobleme geht, wirst Du dich Wundern! Nix Diagnosetester für € 50K. Vieles selbst entwickelt.
Unglaubliches Fachwissen Hardware u. Softwaremäßig. Die Jungs helfen mir oft via Internet aus.

Grüsse

Björn
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