Grundkurs Heizung für frierende Wikinger
Grundkurs Heizung für frierende Wikinger
oder: ja, ich hab die Suchfunktion benutzt, und massenhaft über Heizungen gelesen, so richtig viel schlauer bin ich aber noch nicht.
problem: selbst wir Wikinger in Roskilde frieren beizeiten - und haben keine Ahnung von Zusatzheizungen. kann mir einer einigermassen kurz die 2-3 (oder mehr?) alternativen und deren vor und nachteile nennen? heizung soll nur im stand betrieben werden... Es fragt Henrik aus Skovlunde, der des Deutschen nicht mächtig ist, dem ich aber gerne die Antworten übersetze.
tak und hilsen
Nils
problem: selbst wir Wikinger in Roskilde frieren beizeiten - und haben keine Ahnung von Zusatzheizungen. kann mir einer einigermassen kurz die 2-3 (oder mehr?) alternativen und deren vor und nachteile nennen? heizung soll nur im stand betrieben werden... Es fragt Henrik aus Skovlunde, der des Deutschen nicht mächtig ist, dem ich aber gerne die Antworten übersetze.
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Nils
- boggsermodoa
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Re: Grundkurs Heizung für frierende Wikinger
Hallo Nils,
ich bin da zwar wohl kaum der ausgewiesene Fachmann, aber wenn alle anderen dich derart schmoren lassen ... (Vielleicht denken sie, davon würde euch warm.)
Im Prinzip gibt's nur zwei Alternativen: Gas- oder Benzinheizung.
Benzin:
+ immer verfügbar und vorrätig
+ Bude ist ratz-fatz warm und die Scheiben eisfrei
+ Brennstoff immer brennbar
+ Heizung auch während der Fahrt nutzbar
- gelegentlich kernige Gerüche im Innenraum
- kaum als Dauerheizung brauchbar (nur intermittierend, thermostatgesteuert)
Gas:
+ leise
+ geeignet für Dauerbetrieb
+ geruchlos, solange Heizkörper nicht verstaubt
- während der Fahrt m.W. nicht nutzbar
- einsetzbar nur bis zum Siedepunkt des Gases. Der liegt bei Butan bereits bei -0,5°C, bei Propan bei -42°C. (Propan dürfte also auch für skandinavische Verhältnisse ausreichend sein.)
- Die Aufbewahrung des Gasvorrates im Innenraum ist nicht ungefährlich. Ausströmendes Gas ist schwerer als Luft und füllt deswegen den Innenraum von unten nach oben. --> Erstickungsgefahr! In Deutschland ist deshalb vorgeschrieben, daß der Schrank, in dem die Gasflasche steht a) (weitgehend) gasdicht ist und b) eine 100qcm große Öffnung am Boden enthält, die ins Freie führt. All das nutzt freilich nichts, wenn im Innenraum irgendwo eine Verbindung der Gasleitungen undicht wird. Deswegen ist eine zusätzliche Bodenluke grundsätzlich nicht verkehrt, obwohl die natürlich wieder Isolationsprobleme schafft.
- Bei ständigem Gebrauch sind häufige Flaschenwechsel nötig.
- Wegen der Öffnungen im Boden sind keine Abgasleitungen unterflur erlaubt. (Heizung, Kühlschrank)
Das waren aus meiner Sicht die grundsätzlichen Unterschiede, anhand derer die Auswahl des Prinzips erfolgen sollte. Beide Heizungsarten gibt's dann in mehr oder weniger komfortablen Varianten, bis hin zur Umluftanlage mit Funkfernsteuerung, damit du vom heimischen Frühstückstisch aus schon mal den Innenraum vorwärmen kannst.
Wenn ich mein müdes Haupt zur Ruhe bette, finde ich übrigens nur dann Schlaf, wenn die Gasflasche zu ist - und zwar direkt am Ventil zugedreht und nicht irgendwo auf dem Leitungsweg an einem Verteiler.
Gruß,
Clemens
ich bin da zwar wohl kaum der ausgewiesene Fachmann, aber wenn alle anderen dich derart schmoren lassen ... (Vielleicht denken sie, davon würde euch warm.)
Im Prinzip gibt's nur zwei Alternativen: Gas- oder Benzinheizung.
Benzin:
+ immer verfügbar und vorrätig
+ Bude ist ratz-fatz warm und die Scheiben eisfrei
+ Brennstoff immer brennbar
+ Heizung auch während der Fahrt nutzbar
- gelegentlich kernige Gerüche im Innenraum
- kaum als Dauerheizung brauchbar (nur intermittierend, thermostatgesteuert)
Gas:
+ leise
+ geeignet für Dauerbetrieb
+ geruchlos, solange Heizkörper nicht verstaubt
- während der Fahrt m.W. nicht nutzbar
- einsetzbar nur bis zum Siedepunkt des Gases. Der liegt bei Butan bereits bei -0,5°C, bei Propan bei -42°C. (Propan dürfte also auch für skandinavische Verhältnisse ausreichend sein.)
- Die Aufbewahrung des Gasvorrates im Innenraum ist nicht ungefährlich. Ausströmendes Gas ist schwerer als Luft und füllt deswegen den Innenraum von unten nach oben. --> Erstickungsgefahr! In Deutschland ist deshalb vorgeschrieben, daß der Schrank, in dem die Gasflasche steht a) (weitgehend) gasdicht ist und b) eine 100qcm große Öffnung am Boden enthält, die ins Freie führt. All das nutzt freilich nichts, wenn im Innenraum irgendwo eine Verbindung der Gasleitungen undicht wird. Deswegen ist eine zusätzliche Bodenluke grundsätzlich nicht verkehrt, obwohl die natürlich wieder Isolationsprobleme schafft.
- Bei ständigem Gebrauch sind häufige Flaschenwechsel nötig.
- Wegen der Öffnungen im Boden sind keine Abgasleitungen unterflur erlaubt. (Heizung, Kühlschrank)
Das waren aus meiner Sicht die grundsätzlichen Unterschiede, anhand derer die Auswahl des Prinzips erfolgen sollte. Beide Heizungsarten gibt's dann in mehr oder weniger komfortablen Varianten, bis hin zur Umluftanlage mit Funkfernsteuerung, damit du vom heimischen Frühstückstisch aus schon mal den Innenraum vorwärmen kannst.
Wenn ich mein müdes Haupt zur Ruhe bette, finde ich übrigens nur dann Schlaf, wenn die Gasflasche zu ist - und zwar direkt am Ventil zugedreht und nicht irgendwo auf dem Leitungsweg an einem Verteiler.
Gruß,
Clemens
- Rolf-Stephan Badura
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Re: Grundkurs Heizung für frierende Wikinger
Hallo zusammen,
Clemens hat zwar indirekt darauf hingewiesen, aber die Benzinheizungen sind meist "laut" - wie ein kleine Turbine...
Zum Betrieb wird ausserdem für Bordstrom benötigt für Ventilatoren, Steuerung und am Anfang Zündung.
Also nur geeignet für eine Vorwärmung des Fahrzeuges... nicht für Dauerbetrieb.
Alle 10 Jahre muss in Deutschland von einer Standheizung die teure Brennkammer (z.B. 450€) ausgetauscht werden - sonst kein TÜV.
Abgasgrüche bzw "kernige Gerüche" sollten nicht sein - dann stimmt etwas nicht.
Hersteller sind z.B. Eberspächer und Webasto.
Moderne Varianten lassen sich optional meist per Zeitschaltuhr und Funk ausstatten.

Grüße,
Clemens hat zwar indirekt darauf hingewiesen, aber die Benzinheizungen sind meist "laut" - wie ein kleine Turbine...
Zum Betrieb wird ausserdem für Bordstrom benötigt für Ventilatoren, Steuerung und am Anfang Zündung.
Also nur geeignet für eine Vorwärmung des Fahrzeuges... nicht für Dauerbetrieb.
Alle 10 Jahre muss in Deutschland von einer Standheizung die teure Brennkammer (z.B. 450€) ausgetauscht werden - sonst kein TÜV.
Abgasgrüche bzw "kernige Gerüche" sollten nicht sein - dann stimmt etwas nicht.
Hersteller sind z.B. Eberspächer und Webasto.
Moderne Varianten lassen sich optional meist per Zeitschaltuhr und Funk ausstatten.


Grüße,
Sabine & Rolf-Stephan Badura
1979er VW L-Bus Camping Umbau
1970er VW Karmann-Ghia Coupé, 1982er Eriba Pan, HAZET Werkzeug-Sammlung
1979er VW L-Bus Camping Umbau

1970er VW Karmann-Ghia Coupé, 1982er Eriba Pan, HAZET Werkzeug-Sammlung
Re: Grundkurs Heizung für frierende Wikinger
boggsermodoa hat geschrieben:... b) eine 100qcm große Öffnung am Boden enthält, die ins Freie führt.

Auch wenn Clemens hier oft recht hat, überleg dir genau ob du dich an seine Vorgaben halten möchtest.
Ich persöhnlich würd das Entlüftungsloch ja ein wenig kleiner gestallten. So ca. 10x10cm

:unbekannt:

Re: Grundkurs Heizung für frierende Wikinger
Und wieviele Quadratzentimeter sind dann Deines Erachtens 10x10cm?FW177 hat geschrieben:boggsermodoa hat geschrieben:... b) eine 100qcm große Öffnung am Boden enthält, die ins Freie führt.![]()
Auch wenn Clemens hier oft recht hat, überleg dir genau ob du dich an seine Vorgaben halten möchtest.
Ich persöhnlich würd das Entlüftungsloch ja ein wenig kleiner gestallten. So ca. 10x10cm![]()
:unbekannt:

Re: Grundkurs Heizung für frierende Wikinger
Mist da war ja nen q zwischen 100 und cm.
Mein Scherz ja völlig in die Hose gegangen

Mein Scherz ja völlig in die Hose gegangen



Re: Grundkurs Heizung für frierende Wikinger
Kannste so jetzt nicht sagen - ich habe jedenfalls breit gegrinst 


- bigbug
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Re: Grundkurs Heizung für frierende Wikinger
Harald hat geschrieben:Kannste so jetzt nicht sagen - ich habe jedenfalls breit gegrinst

Re: Grundkurs Heizung für frierende Wikinger
Also meine Benzinheizung ist auch für den Campingdauerbetrieb geeignet, an die Geräuschkulisse kann man sich gewöhnen, richtig ist aber, Gasheizungen sind leiser.Rolf-Stephan Badura hat geschrieben:[...]Also nur geeignet für eine Vorwärmung des Fahrzeuges... nicht für Dauerbetrieb.
Alle 10 Jahre muss in Deutschland von einer Standheizung die teure Brennkammer (z.B. 450€) ausgetauscht werden - sonst kein TÜV.[...]
Was nicht mehr so ganz richtig ist, ist die Aussage mit der Brennkammer.
Bei modernen Brennkammern (mit EU-Prüfzeichen) ist diese 10 Jahresregel nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben!
Allerdings geben die Hersteller jetzt Wechselintervalle vor. Im Falle von Eberspächer sind es die 10 Jahre geblieben (ein Schelm wer dabei daran denkt, dass sie ihre Geldquelle nicht versiegen lassen wollen), Webasto hat hingegen die Frist auf 30 Jahre (!) erhöht.
Gruß
BoM
Jetzt mit T2^2
Re: Grundkurs Heizung für frierende Wikinger
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