70Ps in 50PS Bus

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LastResort
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70Ps in 50PS Bus

Beitrag von LastResort »

Hallo,

meine frau und ich haben einen 77er Fensterbus mit 50 PS. es handelt sicvh hier um einen ganz normalen Bus ohne extras ) ein ehemaliges Fahrzeug einer kleinen Firma. Er ist im orig Lack und Blechtechnisch ganz gut da kein U-Schutz und 1.Lack. Wir fahren ihn seit ca 5 jahren ohne größere Probleme. Er war schon in sardinien und Südfrankreich etc.

das größte Problem ist der Motor :-) Mit seinen 50 PS ist er uns mittlerweile einfach zu schwach auf der Brust. dazu kommt das bei unserem letzten Trip zum European BugIn in Chimay ein nicht identifizierbares Stück Metall auf der belgischen Autobahn unter die Räder gekommen ist und ein Loch ins Getriebgehäuse geschlagen hat.

Wir haben es dann selber in Charleoi mit einem Stueck blech und Metallknete sowie Spannband repariert neues oel eingefuellt und bis heute fährt er so. Er rauscht zwar aber fährt....

Nun haben wir noch einen Bus gekauft den wir guentig erwerben konnten.
es handelt sich um einen 73er B. er hat einen 1700 Motor 68PS sowie Bremskraftverstärker. Auf der Rückfahrt lief er wunderbar, kein Vergleich zu unserem aber die Karosserie ist doch arg mitgenommen.
Jetzt haben wir überlegt die Technik sprich Motor mit entsprechendem Getriebe / Antriebswellen sind neu ) sowie Vorderachse mit B-Verstärker umzubauen mit Bekannten.

Die Frage ist nur ob das alles so unetr den Baujahren austauschbar ist. d.h.:

Getriebehalterung oberhalb des Getriebes und Getriebegabel gleich ?
Luftfilterhalterung des 50PS Motors entfernen , richtig ?
passt die Vorderachse mit dem B-Verstärker ?
Alle relevanten Verschleissteile wie Gaszug, Bremsleitung etc könnte man ja dann in einem Zuge anpassen bzw auswechseln.

Vieleicht kann uns ja jemand Infos mitteilen. :roll:
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Harald
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Beitrag von Harald »

Hallo LastResort

und natürlich erstmal herlich willkommen. Toll, wieder einen echten Nutzer des Busses bei uns zu haben - schon die Nummer mit dem Spannband und der Knete zeugt von mächtigen Schrauberfantasien! Klasse.

Ich bin nun leider nicht berufen, Dir das mit 100%iger Sicherheit zu bestätigen, kenne mich nur mit den Endjahren aus. Da wird sicher noch Jemand hier hilfreich sein (wenn wir Glück haben: Boggsermodoa - schreibt die detailiertesten und dabei noch witzigsten Berichte).

Nur vorab meine Erwartung: Es wird passen.

Denke bitte nur daran, daß Du für den Flachmotor eigentlich die Revisionsklappe oben im "Motorraum" brauchst. Ohne die wird das einstellen der Doppelvergaser wirklich zur Qual. Ich kann mir kaum vorstellen, wie man an die sonst herankommen soll.

Grüße,
Harald*393
LastResort
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Beitrag von LastResort »

hallo Harald393,

danke schon mal für dafür das du uns Mut machst.

Stimmt diese Motorserviceklappe. Die oder eine selbstgebastelte Klappe müsste mann dann haben.

es kommt Licht ins Dunkel

Danke schon mal und bis später
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bigbug
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Beitrag von bigbug »

Na die Serviceklappe hast du doch im Schlachtbus... Mitsamt Rahmen und n paar Zentimeter mehr rausflexen, in den anderen einsetzen, Farbe drauf, fertig die Laube.
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Peter E.
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Beitrag von Peter E. »

Ich hatte ja ähnliches vor, gut 50% der Antworten lauteten "passt nicht", der Rest meinte das klappt.

irgendwann wurde wohl mal die länge des Getriebes geändert, da waren sich alle einig.

in meinem 74er Bus (original mit 68PS Flachmotor) werkelt jetzt ein 2 Liter CJ Flachmotor mit passendem CP Getriebe und dem Schaltgestänge aus einem 79er 50PS Bus.
(Das Schaltgestänge ist genauso lang, wie das eines 77er mit 2 Liter)

Ich würd sagen, wird schon passen :wink:
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boggsermodoa
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Beitrag von boggsermodoa »

Ohne die wird das einstellen der Doppelvergaser wirklich zur Qual
Definition: (räusper)
Doppelvergaser = siamesische Vergaserzwillinge die aus einer gemeinsamen Schwimmerkammer schlürfen. :shock:
Die Typ4-Motoren haben zwei Einzelvergaser. 8)

Hallo LeddsderAusweech,

willkommen in der Runde. Harald mag ja damit Recht haben, daß ich die größte Plaudertasche hier bin, das heißt aber noch lange nicht, daß ich auch Ahnung hätte von all dem Zeuch. Insbesondere davon, wie man's wieder repariert. Ich bin aber ganz gut im Kaputtmachen - dachte ich zumindest bis heute, aber ein Getriebegehäuse habe selbst ich noch nicht kleingekriegt!

Basicly: Es paßt alles hin und her - zumindest ein bischen. Vorderachse kein Problem. Motor auch nicht aber beim Getriebe gab's mal was. Irgendwann im Laufe der Baujahre wurde die Pfeilung der Antriebswellen optimiert. Dazu rückte das Getriebe etwas noch hinten(?) und erhielt zum Ausgleich eine etwas kürzere Kupplungsglocke, damit der Motor dort bleiben konnte, wo er war. Es geht dabei nur um ein paar Millimeter und man bekommt schon alles irgendwie mit den original vorhandenen Verstellmöglichkeiten geregelt. Wann diese Änderung durchgeführt wurde, weiß ich nicht und finde auch nix dazu in meinen Unterlagen. Einer, der's genau weiß, ist dieser Bursche, der sich aus 'ner Bulli-Karosse einen Anhänger gebaut hat. Vielleicht ist ja jemand so nett und liefert dessen Homepage-Addresse, dort ist das alles beschrieben.
Die Wartungsklappe macht zwar das Leben leichter, aber man kommt auch ohne sie klar - und die ersten Bullis mit Typ4-Motor hatten auch keine.
Das Modell 73 hatte den Motor Kennbuchstabe CA mit 1700 ccm und 66PS@4800/min. Das 74er Modell (= nach den Werksferien '73) hatte den AP-Motor mit 1800ccm und 68PS@4200/min. Guck mal, ob deine Motornummer mit CA oder mit AP beginnt.
Das war bislang die technische Seite. Es gibt auch eine bürokratische: Zwischen 1973 und 1977 hat sich einiges in Sachen Zulassungsvorschriften und Emissionsgrenzwerten getan, und der Bus wurde permanent an die jeweils aktuellen Bestimmungen angepaßt (bis er irgendwann überhaupt nicht mehr ansprang, dann kam der T3 :D ). Bei deinem Bulli EZ'77 mußt du also bei allem, was du veränderst, die 1977 gültigen Zulassungsbestimmungen einhalten, und es wird dein Problem sein, dem Onkel im grauen Kittel nachzuweisen, daß dies der Fall ist. Neuere Aggregate machen kein Problem, aber bei älteren wird's zumindest schwierig. Bevor du also den Schraubenschlüssel schwingst, besprich dich mit dem Menschen, der dir den Umbau in die Papiere eintragen soll.

Gruß,

Clemens
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Peter E.
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Beitrag von Peter E. »

Stimmt, der Michael hatte sich mal damit beschäftigt:

http://www.vwbus-t2b.coolfreepage.com/

edit: Wollen wir sie Zwillingsvergaser taufen? :wink:
Zuletzt geändert von Peter E. am 19.05.2008 19:01, insgesamt 1-mal geändert.
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aps
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Beitrag von aps »

boggsermodoa hat geschrieben:Bei deinem Bulli EZ'77 mußt du also bei allem, was du veränderst, die 1977 gültigen Zulassungsbestimmungen einhalten, und es wird dein Problem sein, dem Onkel im grauen Kittel nachzuweisen, daß dies der Fall ist. Neuere Aggregate machen kein Problem, aber bei älteren wird's zumindest schwierig. Bevor du also den Schraubenschlüssel schwingst, besprich dich mit dem Menschen, der dir den Umbau in die Papiere eintragen soll.
Jetzt machst Du das aber kompliziert. Umbauen mit Getriebe und Motor, ab zum TÜV, fertig. Darauf bekommst Du sogar ein H ohne Probleme. Ein typischer Fall von AT bzw. Umbau, wie er in den 80er Jahren (70er sicher auch) oft getätigt wurde. Ich sehe da keine Probleme.
Aber fragen kostet ja nichts.

Und: Willkommen im Forum!
Gruß aus dem Münsterland
Andreas *4
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Peter E.
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Beitrag von Peter E. »

Da könnte Andreas recht haben, die TÜVer sind da manchmal etwas überrumpelt, und vergessen solche Kleinigkeiten.

Bei meinem Motorumbau kam vom Tüver die Frage: "ähhh, wieviel PS hatte der neue Motor jetzt? 90, oder?"
Und zwar, als er die Daten in den Brief eingetragen hat.

Hätt ich schneller geschaltet, könnt ich meinem CJ jetzt problemlos Beine machen :roll:
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aps
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Beitrag von aps »

Ach Mensch, Peter, das war vom TÜVi der Zaun mit dem Winkpfahl ... arrgh. Nur der Hubraum, ok, aber welcher Polizist kann den schon nachprüfen bei eienr Kontrolle oder überhaupt ein Prüfer bei der nächsten HU.

:wink:
Gruß aus dem Münsterland
Andreas *4
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