Kabel in der Lichtmaschine durchgeschmorrt - warum?

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Elsadeni
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Re: Kabel in der Lichtmaschine durchgeschmorrt - warum?

Beitrag von Elsadeni »

Ich nehme mal an, das Bild mit dem verbrannten Kabel geht zum Kühlschrank.
Das ist das Kabel von der LiMa zum Regler (D-).

Ich hatte das Aggregat Im Laufe der Woche vor Pfingsten eingebaut und angeschlossen. Ich habe die Zuleitungen vom alten original-Aggregat genommen. Der Kühlschrank lief ca. 20 min. zur Probe bei stehendem Motor. Als wir zwei, drei Tage später, am Samstagmorgen, Richtung Müritz fahren wollten, bemerkte ich gleich die Ladekontrollleuchte, schob das aber auf die entladene Batterie.
Direkt vor dem Einbau war alles in Ordnung.

Grüße
Henk
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boggsermodoa
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Re: Kabel in der Lichtmaschine durchgeschmorrt - warum?

Beitrag von boggsermodoa »

Das ist auf jeden Fall ein Massekabel und da ist ein Höllenstrom drüber gelaufen. Die naheliegendste Erklärung ist wirklich, daß die Masseverbindung zwischen Motor/Getriebe und Karosserie mau ist. Das würde ich mir auf jeden Fall mal genauer angucken, Kabel abschrauben, Anschlußstellen blank machen, Kabel wieder montieren. Meßgerät kannst du stecken lassen, das ist hier untauglich.
Mit dem Kühlschrank bin ich mir unsicher. Normal findet man den Fehler ja immer dort, wo man zuletzt geschraubt hat, aber hier halte ich's für möglich, daß der Kühlschrank nur Verwirrung stiftet. Denke eher, daß wegen der tiefentladenen Batterie (die erwähnst du hier übrigens zum ersten Mal) die Ladeleistung der LiMa über längere Zeit sehr hoch war, aber normalerweise passiert dabei nix, wenn eben alles in Ordnung ist.
Ich lande immer wieder bei der Masseverbindung zur Karosserie.

Prüf nach Einbau der LiMa sofort die Bordspannung. Wär ja möglich, daß der Regler einen Schuß hat.
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Elsadeni
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Re: Kabel in der Lichtmaschine durchgeschmorrt - warum?

Beitrag von Elsadeni »

Erschöpft und reichlich frustriert melde ich mich mal wieder in Sachen Lichtmaschine. Seit dem letzten Beitrag habe ich eine fliegende 8A Sicherung in den Kühlschrank-Kreislauf eingebaut, das durchgeschmorte D- Kabel auf voller Länge gewechselt, die Masseverbindung von Getriebe zur Karosserie abgeschraubt, inspiziert, (sieht 1a aus) gereinigt und wieder angeschraubt sowie zuguterletzt heute die neue LiMa (BusOK) eingebaut.

Nach dem Einbau der LiMa startete ich die Bordspannung kontrollierenderweise den Motor. Die Spannung erhöhte sich von 12,38 Volt auf einen niedrigen 13er-Wert bei laufendem Motor und etwas Gas. Entsprechend leuchtete die Ladekontrollleuchte beim Gasgeben etwas schwächer, ohne allerdings zu erlöschen. Nach kurzer Zeit sank die Spannung aber auf 12,1 Volt bei laufendem Motor ab (Im Ruhezustand 12,38 V weiterhin) und veränderte sich beim Beschleunigen auch nicht mehr. Das ganze zwei Stunden später wieder genau so wie am Ende des ersten Versuchs (12,1 V, keine Veränderung der Bordspannung bei höherer Drehzahl)
D-, D+ und Df habe ich dannn nochmal am Steckerende zum Regler gemessen (den Stecker vorher aus dem Regler gezogen) aber an allen Steckhülsen Werte von 0 bis 0,2 Volt gemessen.

Bei der ganzen Messerei fiel noch ein Relais in der Nähe der Batterie in's Auge, welches ich nicht einordnen kann. Es handelt sich um ein bis zu 30A belastbares Relais aus dem W126 (laut Internet) und zwar Bosch 0332014139. Es ist an zwei oder drei roten Kabeln angeschlossen und einem braunen, welches an der Schraube, die das Relais mit der Karosserie verbindet, als Masseverbindung dient. Die Herkunft der angeschlossenen Kabel habe ich frustbedingt nicht mehr geprüft. Anbei ein Bild des Relais.

Hat noch einer Ideen? Was hat es mit dem Relais auf sich?

Viele Grüße
Henk
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boggsermodoa
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Re: Kabel in der Lichtmaschine durchgeschmorrt - warum?

Beitrag von boggsermodoa »

Elsadeni hat geschrieben:D-, D+ und Df habe ich dannn nochmal am Steckerende zum Regler gemessen (den Stecker vorher aus dem Regler gezogen) aber an allen Steckhülsen Werte von 0 bis 0,2 Volt gemessen.
Das ist nicht weiter verwunderlich. :wink:
Der Regler legt Spannung auf DF und damit auf die Rotorwicklung, um den Rotor zu magnetisieren, damit die Lichtmaschine Strom erzeugen kann. Wenn du den Stecker ziehst, schaltest du die Lima aus.

Zu dem Relais kann ich nix sagen solange ich nicht weiß, wo es angeschlossen ist. Die Quetschverbinder zeugen aber davon, daß da nicht gerade ein Profi am Werk war. Wenn der Rest der Elektrik auch so aussieht, heißt das nichts Gutes und dann können wir lange suchen. Unter normalen Bedingungen würde ich aufgrund der Meßwerte dem Regler auf den Zahn fühlen. Aber dann wäre da ja noch das verbrannte Kabel und dafür kann der Regler mit Sicherheit nix.

Du brauchst einen Guru, der da mal drüberblickt.
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Kabel in der Lichtmaschine durchgeschmorrt - warum?

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Hi Henk,

erst einmal zu deinem Kühlschrank:
Wenn du den an 12V Bordspannung, sprich mit dem Pluspol der Batterie verbunden hast,
dann kann der nichts mit dem Braunem Kabel des Reglers zu tun haben.
Das ist in dem Fall dann Zufall, wenn die Fehler zusammen aufgetreten sind.

Wenn in deiner defekten Lichtmaschine irgendwie eine Verbindung von B+ oder D+ zu D- zustande gekommen ist,
dann kann es dir das Braune Kabel zerlegt haben.
Wenn das Kabel schon so verbrannt aussieht, würde ich auch nicht ausschließen wollen, das der Regler auch einen Schaden hat.

Ich würde an deiner Stelle erst einmal die Konzentration auf Regler und Lima setzen.

Um die Lima zu testen, wach mal folgendes:

- Multimeter an der Batterie anklemmen
- Stecker vom Regler abziehen
- Motor starten und laufen lassen
- eine 9V Blockbatterie nehmen und damit D+ und D- versorgen.
In dem Moment, in dem du den 9V Block an die Erregerwicklung hältst, muss die Bordspannung hoch gehen.
Wenn dann die Spannung ansteigt, ist die Lima OK und der Regler defekt.

Viele Grüße,
Thomas
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Re: Kabel in der Lichtmaschine durchgeschmorrt - warum?

Beitrag von Norbert*848b »

boggsermodoa hat geschrieben:Das ist nicht weiter verwunderlich. Der Regler legt Spannung auf DF und damit auf die Rotorwicklung, um den Rotor zu magnetisieren, damit die Lichtmaschine Strom erzeugen kann. Wenn du den Stecker ziehst, schaltest du die Lima aus.
So ist es und nicht anders. :thumb:
Es wäre schon interessant die Messwerte an D-, D+ und DF aufzunehmen, dann aber bitte nur im zusammen gesteckten Zustand.
War der Regler beim Testen eigentlich wieder richtig eingebaut, sprich das Gehäuse wieder angeschraubt?
Hat die Ladekontrolle vor dem Starten bei nur Zündung an schon richtig hell geleuchtet?
Edit:
PS: Inzwischen glaube ich auch an ein Aufeinandertreffen zweier unabhängiger Ereignisse, wo die die durchgebrannte Lichtmaschine nichts mit dem Kühlschrank zu tun hat.
Mir ist auch schon einmal eine LIMA heruntergebrannt, da gab es auch keinen weiteren Schuldigen. Ein interner Kurzschluss führte dazu, dass sich das Teil selbst zerstört hatte. :(
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

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Elsadeni
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Re: Kabel in der Lichtmaschine durchgeschmorrt - warum?

Beitrag von Elsadeni »

Danke erst einmal für eure konstruktiven Antworten!
Multimeter an der Batterie anklemmen
- Stecker vom Regler abziehen
- Motor starten und laufen lassen
- eine 9V Blockbatterie nehmen und damit D+ und D- versorgen.
In dem Moment, in dem du den 9V Block an die Erregerwicklung hältst, muss die Bordspannung hoch gehen.
Wenn dann die Spannung ansteigt, ist die Lima OK und der Regler defekt.
Den Test habe ich gemacht: D+ an den Pluspol des 9V-Blocks, D- an den Minuspol. Die Bordspannung blieb absolut unverändert bei etwa 12,1V. Lediglich der 9V-Block ist in den etwa 20 Sekunden ziemlich warm geworden. Gemessen habe ich direkt an der Batterie.
War der Regler beim Testen eigentlich wieder richtig eingebaut, sprich das Gehäuse wieder angeschraubt?
Der Regler war beim Messen und auch sonst nicht ausgebaut.
Hat die Ladekontrolle vor dem Starten bei nur Zündung an schon richtig hell geleuchtet?
ja!

Ich habe auch D+ und Co direkt am Stecker (eingesteckt diesmal :) ) am Regler gemessen. Die Werte erscheinen mir nur bedingt plausibel, bei Zündung ergab D+ 0,06V, Df 0,06V und D- 0,05V. Bei laufendem Motor hatten D+ und Df jeweils 0,04V und D- 0,01V.


Auch die Kabel von dem seltsamen Relais konnte ich verfolgen. Ein rotes Kabel führte direkt zum Pluspol der Batterie, die beiden anderen zum Anlasser und von dort weiter nach vorne RIchtung Fahrgastraum.


Das war*s von meiner Seite. Ich freue mich weiterhin über Anregungen und Ideen.

Beste Grüße
Henk
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boggsermodoa
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Re: Kabel in der Lichtmaschine durchgeschmorrt - warum?

Beitrag von boggsermodoa »

Elsadeni hat geschrieben:Auch die Kabel von dem seltsamen Relais konnte ich verfolgen. Ein rotes Kabel führte direkt zum Pluspol der Batterie, die beiden anderen zum Anlasser und von dort weiter nach vorne RIchtung Fahrgastraum.
Das ist dann Klemme 50 und soll am Magnetschalter den Spannungsabfall durch den langen Leitungsweg von hinten nach vorn und wieder zurück vermeiden. Ist ein üblicher Umbau und scheint korrekt verdrahtet.

Mit deiner Ladeanlage weiß ich nicht weiter.
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Norbert*848b
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Re: Kabel in der Lichtmaschine durchgeschmorrt - warum?

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Henk,
die Verkabelung hast Du sicherlich peinlich genau kontrolliert, jetzt bleibt als Fehlerquelle eigentlich nur noch der Regler übrig. Den sollte man einmal mittels folgender Testschaltung überprüfen.
Y-TR.jpg
Als regelbares Netzteil setze ich eines mit Strombegrenzung 2 A ein damit mir dieses nicht überlastet wird, falls der Regler einen Kurzschluss aufweist.
Beim Hochfahren der Spannung sollte die Birne immer heller werden und schließlich bei ca. 14-14,5V plötzlich verlöschen, dreht man die Spannung dann wieder zurück, so sollte die Birne bei ca. 13-14V wieder aufleuchten.
Eine andere Möglichkeit besteht noch darin, den Regler mit einem Ohmmeter durchzumessen. Wie plausibel die Werte im Ergebnis dann sein werden, kann ich leider noch nicht abschätzen. Letztlich fehlen mir da auch Referenzwerte. Auch Rückschlüsse auf Funktionstüchtigkeit wären nicht unbedingt möglich, das geht halt nur mit obiger Versuchsschaltung. Ein Versuch sollte es aber Wert sein.
Also: Motor aus, Zündung aus, dann zieh bitte einmal die Steckverbindung von der Lichtmaschine ab. Nun von den Kontakten D-, D+ und DF die Ohmwerte nach Fahrzeugmasse (Batterie-Minus) ermitteln. Als Nächstes dann auch noch den Ohmwert von D+ nach DF aufnehmen.

Die neue Lichtmaschine sollte eigentlich ok sein. Aber wenn wir schon beim Durchmessen sind, kannst Du auch gleich einmal folgende Werte mit aufnehmen. Ohmwerte von DF nach D- und D+ nach Fahrzeugmasse.
boggsermodoa hat geschrieben:Das ist dann Klemme 50 und soll am Magnetschalter den Spannungsabfall durch den langen Leitungsweg von hinten nach vorn und wieder zurück vermeiden. Ist ein üblicher Umbau und scheint korrekt verdrahtet
... ja genau, findet man auch als "Hot start relay" in der angelsächsischen Literatur wieder.
http://www.volkszone.com/VZi/showthread.php?t=463180
Falls bei Dir keine Sicherung dazwischen ist, sollte man bei Gelegenheit einmal darüber nachdenken so etwas nachzurüsten. Ich persönlich halte eine 15 A-Sicherung für zu knapp. 30 A könnten es schon sein, dann sollte aber auch ein dazu passender Leitungsquerschnitt (6²) vorhanden sein. Auch das Relais sollte über Reserven verfügen, damit die Kontakte ausreichend langzeitstabil sind und auch bleiben, weil eine hohe induktive Last zu schalten ist. Ich empfehle für diese Anwendung gern ein 70 A-Relais vom Hersteller Nagares. Um diese Baustelle brauchen wir uns aber im Moment nicht zu kümmern meine ich.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Kabel in der Lichtmaschine durchgeschmorrt - warum?

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Elsadeni hat geschrieben:Den Test habe ich gemacht: D+ an den Pluspol des 9V-Blocks, D- an den Minuspol. Die Bordspannung blieb absolut unverändert bei etwa 12,1V. Lediglich der 9V-Block ist in den etwa 20 Sekunden ziemlich warm geworden. Gemessen habe ich direkt an der Batterie.
Das ist merkwürdig, eigentlich sollte durch den Erregerstrom die Spannung an der Batterie hoch gehen.
Und dass Erregerstrom geflossen ist, kannst du ja an dem Warmen 9V Block sehen.
Elsadeni hat geschrieben: ja!

Ich habe auch D+ und Co direkt am Stecker (eingesteckt diesmal :) ) am Regler gemessen. Die Werte erscheinen mir nur bedingt plausibel, bei Zündung ergab D+ 0,06V, Df 0,06V und D- 0,05V. Bei laufendem Motor hatten D+ und Df jeweils 0,04V und D- 0,01V.
Wenn die Spannungen so stimmen, die du gemessen hast, geht die Ladekontrolleuchte aber auch nicht aus, sondern brennt immer. Oder?

T2NJ72 hat geschrieben:Hallo Henk,
die Verkabelung hast Du sicherlich peinlich genau kontrolliert, jetzt bleibt als Fehlerquelle eigentlich nur noch der Regler übrig. Den sollte man einmal mittels folgender Testschaltung überprüfen.
Schöner Testaufbau!
T2NJ72 hat geschrieben:Falls bei Dir keine Sicherung dazwischen ist, sollte man bei Gelegenheit einmal darüber nachdenken so etwas nachzurüsten. Ich persönlich halte eine 15 A-Sicherung für zu knapp. 30 A könnten es schon sein, dann sollte aber auch ein dazu passender
Der Magnetschalter zieht mindestens 30A. Bei 20A zuckt der nicht einmal. Von daher sollte allein der Magnetschalter schon mit rund 40A abgesichert werden, wenn man ihn denn überhaupt absichert.
Hier kann ein Mäßig großes Relais auch schon als "Sicherung" dienen.


Viele Grüße,
Thomas
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