Motorinstandsetzung Typ4 2.0l Kennbuchstabe GE

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jharzmann
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Re: Motorinstandsetzung Typ4 2.0l Kennbuchstabe GE

Beitrag von jharzmann »

Ja, also der Motor ist so angeliefert worden - auf einer Einwegpalette mit Folie umwickelt.
Laut Aussage sollten die Zylinder gehont worden sein.
Und ja, das Kurbelgehäuse ist silber lackiert.

Was mir an dem Ganzen am meisten Bauchschmerzen bereitet, ist der geschweißte Zylinderkopf. Jetzt gibt es doch im ET-Handel bei fast allen bekannten Teileanbieter (z.B. aircooledshop Artikel-Nr. 41728) Zylinderköpfe für den GE-Motor. Warum also alte Zylinderköpfe schweißen? Warum Helicoils einsetzen? Warum die alten Dinger nicht einschmelzen?

Und wie sieht es denn mit der Haltbarkeit aus? Okay der Anbieter gibt Garantie - aber wer hat schon Lust den ganzen Motor in einem Jahr wieder auszubauen weil der Zylinderkopf undicht ist?

Und natürlich der Gesamteindruck: wenn der Motor äußerlich schon so aussieht als hätte man das eher nur "schnell, schnell" gemacht (Rost einfach überlackieren, nur dort säubern wo ich mit der Drahtbürste rankomme, Rückstände Strahlgut nicht entfernen), wie sieht es dann innen aus? Also Kurbelwelle, Pleuel, Lager...?

Aktuell meint der Verkäufer meine Erwartungshaltung sei zu hoch, und das Schweißen eines Zylinderkopfs sei absolut okay.
Ich glaube das nicht und bin überzeugt, dass hier in der IG sich keiner diesen Edelschrott in seinen Bus einbauen würde. Oder doch?

Grüße Jörg
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bullijochen
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Re: Motorinstandsetzung Typ4 2.0l Kennbuchstabe GE

Beitrag von bullijochen »

Also zu den repro Zylinderköpfen die in den Schops verfügbar sind gibt es sicherlich auch viele verschiedene Aussagen. Ich würde das so zusammenfassen das die Toleranzen in der Produktion nicht auf dem Niveau sind wie sie bei VW damals waren. Ein aufgearbeiteter ZK muss nicht zwangsweise schlechter sein als die neuen Repro Teile, wenn sie rissfrei sind. Dazu gehören aber folgende Teile neu:
1.Ventile
2.Ventilführungen->die sehen mir nicht neu aus
3. Ventilsitze(sieht man nicht)
4. Planfräsen
5.Auslitern und auf die gewünschte Verdichtung anpassen.
Und noch ein paar Kleinigkeiten sicherlich.
Wenn man das sorgfältig gemacht hat kann man sich fast 2 Satz neue repro Köpfe kaufen.
Somit kann man davon ausgehen das die ganzen Arbeiten nicht durchgeführt wurden weil das nicht wirtschaftlich ist, außer es wurde vorher so vereinbart.
Das sind alles Annahmen von mir ich möchte hier niemanden etwas unterstellen.Der Motorenbauer kann sicherlich die einzelnen durchgeführten Arbeiten auflisten.
Was mich wundert ist wie die geschweißt sind, da gibt es doch normalerweise keine Risse oder sowas..das ist ja außen auf den Rippen drauf🤔
Helicoil in der Kerzengewinden ist eigentlich nicht schlecht hab ich bei mir in allen 4 Gewinden bei neuen Köpfen so durchgeführt damit die nicht ausreißen.Die Köpfe haben eine sehr weiche Legierung und durch den Abbrand an den Kerzen verschleißen die schnell wenn die öfter raus und reingeschraubt werden.
Soeeit von meiner Seite aus
Gruß Jochen :bier:

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Theo
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Re: Motorinstandsetzung Typ4 2.0l Kennbuchstabe GE

Beitrag von Theo »

jharzmann hat geschrieben: 12.06.2025 11:48 Ja, also der Motor ist so angeliefert worden - auf einer Einwegpalette mit Folie umwickelt.
Laut Aussage sollten die Zylinder gehont worden sein.
Und ja, das Kurbelgehäuse ist silber lackiert.

Was mir an dem Ganzen am meisten Bauchschmerzen bereitet, ist der geschweißte Zylinderkopf. Jetzt gibt es doch im ET-Handel bei fast allen bekannten Teileanbieter (z.B. aircooledshop Artikel-Nr. 41728) Zylinderköpfe für den GE-Motor. Warum also alte Zylinderköpfe schweißen? Warum Helicoils einsetzen? Warum die alten Dinger nicht einschmelzen?

Und wie sieht es denn mit der Haltbarkeit aus? Okay der Anbieter gibt Garantie - aber wer hat schon Lust den ganzen Motor in einem Jahr wieder auszubauen weil der Zylinderkopf undicht ist?

Und natürlich der Gesamteindruck: wenn der Motor äußerlich schon so aussieht als hätte man das eher nur "schnell, schnell" gemacht (Rost einfach überlackieren, nur dort säubern wo ich mit der Drahtbürste rankomme, Rückstände Strahlgut nicht entfernen), wie sieht es dann innen aus? Also Kurbelwelle, Pleuel, Lager...?

Aktuell meint der Verkäufer meine Erwartungshaltung sei zu hoch, und das Schweißen eines Zylinderkopfs sei absolut okay.
Ich glaube das nicht und bin überzeugt, dass hier in der IG sich keiner diesen Edelschrott in seinen Bus einbauen würde. Oder doch?

Grüße Jörg
Moin
Wenn du einen Motor kaufen möchtest wo alles
Neu ist , also Zylinder Kolben Köpfe usw solltest du mit einem Preis nicht unter 5000€ rechnen und das ist an der unteren Grenze!!!!
Da du ja weist was du dem Mann bezahlt hast kannst du dir ja jetzt in ungefähr ein Bild davon machen was du bekommen hast!
Hat er dir 5-6 Riesen abgenommen wäre das schon etwas heftig!
Solltest du den Motor behalten versuche wenigstens einen druckverlusttest zu machen um das ganze besser einschätzen zu können!
Gruß
T
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Jürgen N.
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Re: Motorinstandsetzung Typ4 2.0l Kennbuchstabe GE

Beitrag von Jürgen N. »

Ich bin bei der Überarbeitung der Köpfe gleicher Meinung.
Liebe solide org. VW Köpfe sauber überarbeiten, als neue Repro ungeprüft out of the box verbauen.
Ich würde Reproköpfe immer zumindest auf Dichtigkeit der Ventilsitze prüfen.
Das Schweissen irritiert mich weniger, bringt an der Stelle aber nichts.
Inserts in den Zündkerzenverschraubungen sind ok, deuten aber darauf hin, dass die Gewinde hinüber waren oder Risse vorhanden sind!!

Das Schlimmste für mich ist das lackieren mit Felgensilber!!!
Kein seriöser Motorenbauer lackiert ein Gehäuse in Felgensilber.
Das deutet für mich am Meisten auf Pfusch hin!!
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