Ölkühler tauschen bei eingebautem Motor

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Harald
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Re: Ölkühler tauschen bei eingebautem Motor

Beitrag von Harald »

Bus-Hoehle hat geschrieben:Das ganze geht so in einer Stunde über die Bühne.
... und wenn er keine hat und nur am Boden liegt?

Nee, Scherz beiseite - Tuaelm, probier das mal, hört sich machbar an. Und Fotos machen, hier einstellen und Überschrift um [Workshop] ergänzen.

Grüße,
Harald
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Bus-Hoehle
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Re: Ölkühler tauschen bei eingebautem Motor

Beitrag von Bus-Hoehle »

Hallo Harald,

du hast mich falsch verstanden.

Ich habe keine Bühne und arbeite auch nicht mit einer selbigen. War bildlich gesprochen.

Gruß,ab Freitag wieder in China,
Andreas
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tuaelm
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Ölkühlerdichtring Wellendichtring tauschen bei eingebautem M

Beitrag von tuaelm »

Hallo, werde mich versuchen an den Ölkühler Dichtringen!
Auf halben Wege nach Ausbau des Gebläserades auf einen undichten Simmering/Wellendichtring gestoßen, der ganze Gebläsekosten ist verölt; der muss also auch raus, konnte aber leider im Forum nichts finden dazu - alle beschäftigen sich mit dem Simmering zum Getreibe hin ... :?:
P1040784.JPG
Werde nicht recht schlau, wie die Aufnahme für das Gebläserad zu entfernen ist :?: :?: :?:
Dann vielleicht noch eine Bestätigung, dass die Flanschdichtungen vom Ölkühler wirklich zu wechseln sind - viel Öl im Bild links, wo man auch den Ölkühler erkennt - oder :?: :?: :?:
P1040782.JPG
Gibt es also zum Wellendichtring noch einen kurzen Tipp zur Entfernung der Aufnahme für das Gebläserad?
Gruß Andreas
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Bus-Hoehle
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Re: Ölkühler tauschen bei eingebautem Motor

Beitrag von Bus-Hoehle »

Hallo Andreas,

um die Nabe zu entfernen benötigst du einen Abzieher. Musst du selber bauen.

Wenn du mit dem VW-Teil arbeitest, sind die Chancen gut, deine Kurbelwelle oder deren Lager zu ruinieren.

Die haben leider ein falsches Werkzeug verwendet.

Gruß aus Leverkusen, Andreas
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tuaelm
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Re: Ölkühler tauschen bei eingebautem Motor

Beitrag von tuaelm »

Hallo Andreas,
aber muss da nicht der Ring - runde Scheibe-, der/die nur eine Kerbe hat erst abgeschraubt werden (sieht man besser auf dem ersten Bild)?
Was genau ist da abzuziehen, der Flansch mit den 3 Schraublöchern? Ich dachte die Welle hätte ein Gewinde und die runde Scheibe mit der Kerbe sei eine Art Kontermutter... :?:
Einen 3 Arm-Abzieher habe ich, eigentlich müßte der doch passen für den Flansch :?: :?: :?:

GrußAndreas
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boggsermodoa
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Re: Ölkühler tauschen bei eingebautem Motor

Beitrag von boggsermodoa »

Moin!

Das Ding mit den drei Ohren und dem Paßstift ist die Nabe des Gebläserads - und die muß runter. In der 5-Uhr-Position siehst du eine Paßfedernut. Damit und mit der zugehörigen Paßfeder ist die Winkellage des Lüfterrades zur Kurbelwelle definiert (damit z.B. die OT-Markierung stimmt). Die Nabe sitzt auf dem konischen Kurbelwellenstumpf und kann sich u.U. gewaltig gegen den Abzieher sträuben. Ein guter Abzieher hierfür ist so massiv und steif wie möglich, vorzugsweise ein Drehteil mit planer Stirnfläche, die vollflächig an dieser Ebene mit den drei Ohren anliegt und durch drei Schrauben an diese festgespannt wird. So besteht keine Gefahr, daß du dem Flansch "die Ohren hoch ziehst". An diesem Drehteil sollte außerdem ein langer Knebel (oder zwei Schlüsselflächen) zum Gegenhalten angebracht sein, damit du beim Anziehen der Spindel dort gegenhalten kannst und nicht die Kurbelwelle tordierst. Die Spindel machst du am besten aus 'ner kräftigen Feingewindeschraube, die sich - am besten mit einer weichen Zwischenlage (Unterlagscheibe) - am Kurbelwellenstumpf abstützt. Diese Schraube kann gerne etwas länger sein (freie Länge zwischen Innengewinde und Auflage Kurbelwellenstumpf), damit sich etwas elastische Verformung (Vorspannung) aufbauen kann, die dann zusammen mit einem evtl. notwendigen Prellschlag die Nabe vom Konus lupft.
Dein nächster Gang führt also in eine Dreherei, die dir den Abzieherkörper samt Innengewinde herstellt. Die drei Schraubenlöcher und die Bohrung (Freimachung) für den Paßstift kannst du auch selbst herstellen.

Der Wellendichtring dichtet auf der Außenfläche der Nabe ab. Schau dir diese Lauffläche genau an. Wahrscheinlich ist entweder eine Nut eingelaufen oder sie ist schlicht verrostet und hat deshalb die Dichtlippe hingerichtet. Wenn du die Nabe dann nacharbeiten mußt (weiß nicht, ob die noch als Neuteil beschaffbar ist), dann muß die Lauffläche nahe der Polierqualität und drallfrei bearbeitet werden. Der Durchmesser ist garnicht sooo wichtig (Toleranz meist h11). Wenn das auch nicht geht, kannst du als letzten Notnagel den neuen Dichtring etwas weniger weit eintreiben, damit die Lippe auf einem noch unverbrauchten Nabenteil läuft. Er muß aber trotzdem exakt rechtwinklig zur Kurbelwelle ausgerichtet sein, was du z.B. mit einer untergelegten Scheibe erreichen kannst.


Gruß,

Clemens
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tuaelm
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Narbe Wellendichtring abziehen Simmering wechseln

Beitrag von tuaelm »

boggsermodoa hat geschrieben:Moin!

Das Ding mit den drei Ohren und dem Paßstift ist die Nabe des Gebläserads - und die muß runter. In der 5-Uhr-Position siehst du eine Paßfedernut. Damit und mit der zugehörigen Paßfeder ist die Winkellage des Lüfterrades zur Kurbelwelle definiert (damit z.B. die OT-Markierung stimmt). Die Nabe sitzt auf dem konischen Kurbelwellenstumpf und kann sich u.U. gewaltig gegen den Abzieher sträuben. Ein guter Abzieher hierfür ist so massiv und steif wie möglich, vorzugsweise ein Drehteil mit planer Stirnfläche, die vollflächig an dieser Ebene mit den drei Ohren anliegt und durch drei Schrauben an diese festgespannt wird. So besteht keine Gefahr, daß du dem Flansch "die Ohren hoch ziehst". An diesem Drehteil sollte außerdem ein langer Knebel (oder zwei Schlüsselflächen) zum Gegenhalten angebracht sein, damit du beim Anziehen der Spindel dort gegenhalten kannst und nicht die Kurbelwelle tordierst. Die Spindel machst du am besten aus 'ner kräftigen Feingewindeschraube, die sich - am besten mit einer weichen Zwischenlage (Unterlagscheibe) - am Kurbelwellenstumpf abstützt. Diese Schraube kann gerne etwas länger sein (freie Länge zwischen Innengewinde und Auflage Kurbelwellenstumpf), damit sich etwas elastische Verformung (Vorspannung) aufbauen kann, die dann zusammen mit einem evtl. notwendigen Prellschlag die Nabe vom Konus lupft.
Dein nächster Gang führt also in eine Dreherei, die dir den Abzieherkörper samt Innengewinde herstellt. Die drei Schraubenlöcher und die Bohrung (Freimachung) für den Paßstift kannst du auch selbst herstellen.

Der Wellendichtring dichtet auf der Außenfläche der Nabe ab. Schau dir diese Lauffläche genau an. Wahrscheinlich ist entweder eine Nut eingelaufen oder sie ist schlicht verrostet und hat deshalb die Dichtlippe hingerichtet. Wenn du die Nabe dann nacharbeiten mußt (weiß nicht, ob die noch als Neuteil beschaffbar ist), dann muß die Lauffläche nahe der Polierqualität und drallfrei bearbeitet werden. Der Durchmesser ist garnicht sooo wichtig (Toleranz meist h11). Wenn das auch nicht geht, kannst du als letzten Notnagel den neuen Dichtring etwas weniger weit eintreiben, damit die Lippe auf einem noch unverbrauchten Nabenteil läuft. Er muß aber trotzdem exakt rechtwinklig zur Kurbelwelle ausgerichtet sein, was du z.B. mit einer untergelegten Scheibe erreichen kannst.


Gruß,

Clemens
Hallo Clemens,

habe Deinen Hinweis sehr ernst genommen, dass das Lager ordendlich fest sitzen kann.
Habe mir dann eine Vorrichtung gebaut, die einiges aushält:
Wellennarbe Lüfterrad abziehen 004.jpg
Und damit gings dann eigentlich ganz locker ab. Die Ohren sind gerade geblieben und waren auch nicht wirklich in Gefahr, denke ich!
Wellennarbe Lüfterrad abziehen 005.jpg
Ein Workshop, wie von Harald angeregt wird das hier wohl nicht, aber ich habe noch ein Bild mit und ohne Simmering gamacht. Heute kommt dann der neue rein und fertig ist zumindest diese Baustelle. Die Lauffläche war eigentlich ganz hübsch glänzend, der Kunststoff des Simmerings aber verhärtet ... nach 30 Jahren darf das doch mal sein 8)
Wellennarbe Lüfterrad abziehen 008.jpg
Wellennarbe Lüfterrad abziehen 012.jpg
Demnächst dann zum Ölkühlerdichtungswechsel beim eingebauten Motor...
Gruß Andreas :wink:
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Harald
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Re: Ölkühler tauschen bei eingebautem Motor

Beitrag von Harald »

:gut:
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boggsermodoa
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Re: Narbe Wellendichtring abziehen Simmering wechseln

Beitrag von boggsermodoa »

tuaelm hat geschrieben:
Hallo Clemens,

habe Deinen Hinweis sehr ernst genommen, dass das Lager ordendlich fest sitzen kann.
Habe mir dann eine Vorrichtung gebaut, die einiges aushält: ...
Und damit gings dann eigentlich ganz locker ab.

Andreas,

ich bin stolz auf dich! :knuddel:
Aber wie gesagt, das Ding kann auch mal böse festsitzen. An meinen Kühen sitzt der Kardanflansch auf so 'nem Konus auf der Abtriebswelle - und muß alle Nase lang runter, weil das Getriebe alle Nase lang (80.000km) nach neuen Lagern schreit. Da hatte ich auch immer so'n Provisorium zum Abziehen, mit dem ich eigentlich immer ganz gut zurecht kam. Aber irgendwann ging's halt mal nicht und das Provisorium machte die Grätsche. Hab mir dann ein 5mm dickes Flacheisen (grad nix anderes im Haus) auf einen alten Polradabzieher gebrutzelt und das Lochbild reingebohrt - und auch das zog sich krumm, anstatt den Flansch runter zu bekommen. Habe mir dann ebenfalls aus 5er Flachmaterial noch vier dreieckige Knotenbleche drangeschweißt und damit ging's dann ... und dieses Kunstwerk hebe ich mir jetzt auf.
:wink:

Gruß,

Clemens
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tuaelm
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Re: Ölkühler tauschen bei eingebautem Motor

Beitrag von tuaelm »

Hallo Clemes,
dachte mir schon, dass Du Dir so eine Spezialität gebaut hast,
hatts sogar kurz erwogen die zu fragen, ob ich es mal borgen kann...
Hinter des Simmering mach man für das Lager nicht extra Fett :?:
Das wir doch sicher über Motoröl geschmiert - ich denke hab da so Bohrungen gesehen, duch die es durchkommen könnte...

Grüße und danke für das Lob! :!:
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