boggsermodoa hat geschrieben:Moin!
Das Ding mit den drei Ohren und dem Paßstift ist die Nabe des Gebläserads - und die muß runter. In der 5-Uhr-Position siehst du eine Paßfedernut. Damit und mit der zugehörigen Paßfeder ist die Winkellage des Lüfterrades zur Kurbelwelle definiert (damit z.B. die OT-Markierung stimmt). Die Nabe sitzt auf dem konischen Kurbelwellenstumpf und kann sich u.U. gewaltig gegen den Abzieher sträuben. Ein guter Abzieher hierfür ist so massiv und steif wie möglich, vorzugsweise ein Drehteil mit planer Stirnfläche, die vollflächig an dieser Ebene mit den drei Ohren anliegt und durch drei Schrauben an diese festgespannt wird. So besteht keine Gefahr, daß du dem Flansch "die Ohren hoch ziehst". An diesem Drehteil sollte außerdem ein langer Knebel (oder zwei Schlüsselflächen) zum Gegenhalten angebracht sein, damit du beim Anziehen der Spindel dort gegenhalten kannst und nicht die Kurbelwelle tordierst. Die Spindel machst du am besten aus 'ner kräftigen Feingewindeschraube, die sich - am besten mit einer weichen Zwischenlage (Unterlagscheibe) - am Kurbelwellenstumpf abstützt. Diese Schraube kann gerne etwas länger sein (freie Länge zwischen Innengewinde und Auflage Kurbelwellenstumpf), damit sich etwas elastische Verformung (Vorspannung) aufbauen kann, die dann zusammen mit einem evtl. notwendigen Prellschlag die Nabe vom Konus lupft.
Dein nächster Gang führt also in eine Dreherei, die dir den Abzieherkörper samt Innengewinde herstellt. Die drei Schraubenlöcher und die Bohrung (Freimachung) für den Paßstift kannst du auch selbst herstellen.
Der Wellendichtring dichtet auf der Außenfläche der Nabe ab. Schau dir diese Lauffläche genau an. Wahrscheinlich ist entweder eine Nut eingelaufen oder sie ist schlicht verrostet und hat deshalb die Dichtlippe hingerichtet. Wenn du die Nabe dann nacharbeiten mußt (weiß nicht, ob die noch als Neuteil beschaffbar ist), dann muß die Lauffläche nahe der Polierqualität und drallfrei bearbeitet werden. Der Durchmesser ist garnicht sooo wichtig (Toleranz meist h11). Wenn das auch nicht geht, kannst du als letzten Notnagel den neuen Dichtring etwas weniger weit eintreiben, damit die Lippe auf einem noch unverbrauchten Nabenteil läuft. Er muß aber trotzdem exakt rechtwinklig zur Kurbelwelle ausgerichtet sein, was du z.B. mit einer untergelegten Scheibe erreichen kannst.
Gruß,
Clemens
Hallo Clemens,
habe Deinen Hinweis sehr ernst genommen, dass das Lager ordendlich fest sitzen kann.
Habe mir dann eine Vorrichtung gebaut, die einiges aushält:
Und damit gings dann eigentlich ganz locker ab. Die Ohren sind gerade geblieben und waren auch nicht wirklich in Gefahr, denke ich!
Ein Workshop, wie von Harald angeregt wird das hier wohl nicht, aber ich habe noch ein Bild mit und ohne Simmering gamacht. Heute kommt dann der neue rein und fertig ist zumindest diese Baustelle. Die Lauffläche war eigentlich ganz hübsch glänzend, der Kunststoff des Simmerings aber verhärtet ... nach 30 Jahren darf das doch mal sein

Demnächst dann zum Ölkühlerdichtungswechsel beim eingebauten Motor...
Gruß Andreas
