Erfahrung Typ 1 mit Getriebe lange Übersetzung

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surferspirit
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Re: Erfahrung Typ 1 mit Getriebe lange Übersetzung

Beitrag von surferspirit »

@boggsermodoa: Ich habe ein redundantes System zum Messen der Zylinderkopftemperatur:
1. eine 'modifizierte' VDO Zylinderkopftemperaturanzeige mit Temperaturkompensationstabelle. Messung mit selbst gefertigtem J-Typ Thermopaar (Eisen/Kupfer-Nickel) unter der Zündkerze des 3. Zylinder.
2. Eine elektronische 'Chinamann'-Anzeige mit Kaltstellenkompensation, Messung mit K-Typ Thermopaar (Nickel-Chrom/Nickel) an gleicher Stelle.

Beide Anzeigen habe ich vor dem Einbau im Bereich von 0 - 250°C mit einem dritten elektronischen Thermometer sowie mit einem Braten-Thermometer im Backofen :-) abgeglichen. Dabei wurde auch die Temperaturkompensationstabelle für die VDO-Anzeige erstellt.
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surferspirit
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Re: Erfahrung Typ 1 mit Getriebe lange Übersetzung

Beitrag von surferspirit »

boggsermodoa hat geschrieben: die Nenndrehzahl ist der entscheidende Wert bei der Auswahl des richtigen Getriebes.
So war meine Rechnung beim Auslegen des benötigten Getriebes ... in der Theorie ... sprich: Nenndrehzahl 4.500 U/min bei gewünschten 140km/h -> das 2l Typ4 Getriebe passt perfekt.
In der Praxis zeigen sich dabei jedoch zwei Probleme:
1. Höhe und Verlauf des Drehmomentes des modifizierten Typ1 Motors sind anders als beim 2l Typ4...klar, hat ja einen anderer Hub und eine andere Nockenwelle. Ich bräuchte einen kurzen Sprung zwischen 1. und 2.Gang, einen etwas längeren Sprung zum 3. und einen noch längeren zum 4. Gang.
2. Ich erreiche zwar in der Ebene 140km/h bei 4.500 U/min, nur kochen mir dabei die Köpfe weg...nach 2min bei 140 km/h im Sommer bei 36°C Außentemperatur übersteigt die Kopftemperatur 230°C und steigt weiter, da geh ich dann vom Gas :shock: Ich könnte jetzt entweder die Bedüsung ändern bis z.B. Lambda unter 0,8 erreicht ist, heißt weniger Leistung mehr Frischgaskühlung durch Überfettung des Gemisches...will ich aber nicht. Oder die Kühlung verbessern, z.B. Ölkühler aus dem Gebläsekasten mit Hundehütte verbannen, oder ein Porsche-Gebläse montieren oder eben die Drehzahl hochsetzen: Rechnerisch z.B.: 125km/h bei 4.500 U/min.
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1302s-micha
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Re: Erfahrung Typ 1 mit Getriebe lange Übersetzung

Beitrag von 1302s-micha »

Hallo zusammen,
wollte ich zum Thema Öltemperatur richtig messen nochmal eben zeigen:
sehr genau geht es, wie auf dem Bild zu sehen ist.
Einfach selbst angefertigt und gut ist.
Anzeige ist klein und Digital, stammt aus dem Industriebereich.
Schön unauffällig, aber im Sichtfeld montiert.
Gruß
Micha
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Bello
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Re: Erfahrung Typ 1 mit Getriebe lange Übersetzung

Beitrag von Bello »

Hey Surferspirit,

verrätst Du uns wie Du das J-Typ Thermopaar selbst gefertigt hast? Hört sich spannend an ... :respekt:
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surferspirit
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Erfahrung Typ 1 mit Getriebe lange Übersetzung

Beitrag von surferspirit »

Ein J-Typ Thermopaar lässt sich sehr einfach selber anfertigen: bei fast allen großen Elektronik Läden gibt es Thermoelement-Anschlußleitungen als Meterware zu kaufen.
Ich habe 10 Meter Anschlußleitung Eisen Kupfer/Nickel 2x0,2mm mit Glasseide-Isolierung genommen und die Enden auf einer Seite verschweißt, (verdrillen würde aber auch reichen).
Zur Befestigung unter der Zündkerze habe ich eine 12mm Ringöse genommen und auf das Maß des Zündkerzengewindes (M14) aufgerieben. Das verschweißte Ende des Thermopaar habe ich mit einem Stück hitzefesten Teflon Schlauch isoliert und mit der Ringöse verquetscht.
Die Leitung habe ich durchgehend bis nach vorne an die VDO Anzeige verlegt. Plus und Minus beim Anschließen beachten, fertig :-)


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Bello
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Re: Erfahrung Typ 1 mit Getriebe lange Übersetzung

Beitrag von Bello »

Klasse ;-)

Hast Du ein paar Bilder? Und: Kann man die Länge beliebig wählen oder müssen es 10 Meter sein?


:dafür: :dafür:
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surferspirit
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Erfahrung Typ 1 mit Getriebe lange Übersetzung

Beitrag von surferspirit »

Ich glaube meine Leitung ist von Zündkerze 3 bis nach vorne ca. 7,60m lang. Je länger die Leitung ist um so höher wird der gesamte Widerstand und das 'verfälscht' natürlich die Messung. Deshalb und wegen der fehlenden Tempetaturkompensation ist bei rein analogen Drehspulenanzeigeinstrumenten wie dem von VDO das Erstellen einer Temperaturkompensationstabelle so wichtig.


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Sgt. Pepper
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Re: Erfahrung Typ 1 mit Getriebe lange Übersetzung

Beitrag von Sgt. Pepper »

surferspirit hat geschrieben:Ich glaube meine Leitung ist von Zündkerze 3 bis nach vorne ca. 7,60m lang. Je länger die Leitung ist um so höher wird der gesamte Widerstand und das 'verfälscht' natürlich die Messung. Deshalb und wegen der fehlenden Tempetaturkompensation ist bei rein analogen Drehspulenanzeigeinstrumenten wie dem von VDO das Erstellen einer Temperaturkompensationstabelle so wichtig.
Habe bei mir ebenfalls mit Thermoelementen (K-Typ) eine Zylinderkopftemperaturmessung eingebaut, allerdings habe ich gleich zwei Leitungen nach hinten gezogen um wahlweise an der zweiten Leitung die Öltemperatur, zweite Zylinderkopftemperatur (Differentzmessung link/rechts) oder Motorraumtemperatu anzuschließen. Die Zylinderkopftemperatur nehme ich an der Krümmeranschlussschraube ab, betrachte aber nicht die Absolutwerte, sondern die Relativwerte.
Dabei habe ich entsprechende Verbindungsstecker verwendet um das ganze etwas modularer zu gestalten. Dabei zeigt sich auch sofort, dass dieses Messprinzip bei zuvielen Verbindungsstellen und zu langen Leitungen schnell an seine Grenze stößt. Die zu messende Thermospannung ist recht klein und wie surferspirit schon geschrieben hat, werden die Übergangswiderstände zu groß und der Spannungsabfall sorgt für Messfehler (Messung zeigt zu geringe Werte an). Daher vorher (im interessanten Messbereich!!) die Ausgabe kontrollieren.

Wichtig ist die schon angesprochene Temperaturkompensation. Das ist nichts weiter als eine im Messgerät fest verbaute zweite Messung, die angezeigte Temperatur ergibt sich aus dem Spannungsunterschied. Billige Anzeigen haben häufig keine solche Temperaturkompensation, dementsprechend driften die Temperaturen mit der Außentemperatur.
Ursprünglich wollte ich eine Anzeige fest einbauen, welche sich aber wegen der fehlenden Temperaturkompensation und der Problematik mit dem Spannungsabfall als nicht tauglich erwiesen hat. Nun fahre ich eine gebrauchtes geeichtes Labor-Handmessgerät spazieren, welches ich nur bei Bedarf anschließe. Vorteil ist, dass ich damit auch zwei Kanäle gleichzeitig aufzeichnen und vergleichen kann.
Bedarf bedeutet, dass es nur bei längeren Fahrten/Reisen angeschlossen wird, da mein Serien-Typ4 keine thermischen Auffälligkeiten zeigt.
Beim getunten Typ1 im Bus, sehe ich das aber schon als Sinnvoll an.

Grüße,
Stephan
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halbhirn
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Re: Erfahrung Typ 1 mit Getriebe lange Übersetzung

Beitrag von halbhirn »

Hallo Thomas,

Erfahrungen mit einem Typ4 Ölkühler im Typ1 habe ich keine. Ich habe aber Erfahrungen Typ1 ohne
Ölkühler:
http://forum.bulli.org/viewtopic.php?f= ... 2&start=15

Zu deiner Getriebefrage. Ich habe einen 2007ccm Typ1 mit 70PS Getreibe. Das Ganze fährt sich
genaugenommen wie die 50PS Variante, nur mit viel mehr Schub. Anfahren, Übergänge, Endgeschwindigkeit,
alls passt perfekt. Hatte vorher noch das 50PS Getriebe am großen Motor, das machte damit keinen Spaß.
(Drehzahlband zu kurz für die kurzen Gänge)
Ein kleinerer Motor zu dem 70PS-Getriebe passt aber sicher auch nicht. Das 1.8er (Buchstabe ??) wäre sicher
in deinem Fall passend.
Mich würde das mit dem 37er Vergaser interessieren, ob das wirklich was bringt ! (Kanns mir nicht vorstellen)
Grüße,

Axel
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boggsermodoa
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Re: Erfahrung Typ 1 mit Getriebe lange Übersetzung

Beitrag von boggsermodoa »

halbhirn hat geschrieben:Das 1.8er (Buchstabe ??)
CM
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