Bus springt nicht mehr an

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bigbug
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Re: Bus springt nicht mehr an

Beitrag von bigbug »

foppa hat geschrieben: Ergänzend muss ich noch erwähnen das ein Weber Doppelvergaser verbaut ist.
Ähm... sags doch gleich. Bau um auf elektrische Pumpe. Bei 40er Weber ist die mechanische Pumpe am oberen Ende der Leistungfähigkeit angelangt und wenn dann der Sprit noch Bläschen werfen kann ist Ende Gelände...
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ghiafix
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Re: Bus springt nicht mehr an

Beitrag von ghiafix »

Hi Thomas,

da wäre ich mir jetzt nicht so sicher. Bin meinen 1776er mit der Kadron-Anlage (2x 40er Einfachvergaser)
auch mit Serien-Spritpumpe gefahren. Hatte keine Probleme, bis auf den rausgewanderten Bolzen der Pump-Wippe.

Da könnte man mal nachschauen.
Vielleicht ist die Pumpe ausser Funktion. Wurde das schon überprüft?

Wenn nicht, dann Schlauch zur Pumpe abziehen und schauen, ob Sprit aus dem Tank ankommt.
Dann Schlauch wieder drauf stecken und den Schlauch von Pumpe zu Vergaser abziehen. Jetzt sollte mal ein Kollege kurz mal versuchen den Motor zu starten. Kommt kein Sprit aus der Pumpe ist die am Arxxx.
Ganz einfach.

Harald
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So, nu hab' ich auch 'nen Blog:
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boggsermodoa
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Re: Bus springt nicht mehr an

Beitrag von boggsermodoa »

Harald hat geschrieben:2. es ist die "richtig guten" Bestandteile des Benzin bereits verdampft, die verbleibende Hälfte ist kaum zündfähig
Unser Sprit ist, wie bereits gesagt, ein ziemlich komplexer Cocktail aus allen möglichen Kohlenwasserstoffverbindungen und mittlerweile auch noch Alkohol. Gebraucht werden diese Bestandteile alle - oder zumindest beinhalten sie alle Energie, die beim Verbrennen frei wird. Die besonders früh Siedenden sind auch besonders leicht entflammbar und werden v.a. beim Kaltstart benötigt. (Das sind auch die, die nach der Winterpause immer weg sind, aus der Schwimmerkammer, weswegen sich der Bus dann mit dem Anspringen etwas ziert.) Der Energiegehalt (Heizwert) dieser Stoffe ist jedoch nicht sonderlich hoch. (Angeblich (gelesen in irgend 'nem Buch) war es früher gängige Praxis, vor Rennen den Sprit ein paarmal in offenen Eimern hin und her zu kippen, um genau diese Stoffe zu verdunsten und eine insgesamt energiereichere Suppe zu erhalten. IIRC soll dadurch angeblich auch die Klopffestigkeit (Oktanzahl) steigen.)
Ein warmer Motor springt auch mit dem Rest gut an - und 100°C sind außerdem eine Temperatur, die an der Benzinpumpe wohl niemals auch nur annähernd erreicht wird. Es ist halt nur damit zu rechnen, daß eigentlich permanent ein paar Gasblasen in der Suppe unterwegs sind und die sind nun mal kompressibel. Die Volumenänderung in der Benzinpumpe (Membranpumpe) muß dann eben höher sein als die mögliche Kompressibilität des aktuellen Mediums, sonst wird da drin nur Gas verdichtet und wieder entspannt, ohne daß ein Volumenstrom zustande käme. Das ist mir persönlich jedoch bislang (abgesehen von Tiefsandwühlereien bei Mörderhitze in der Wüste) noch nie passiert. Aber es ist schon denkbar, daß es da auch Unterschiede von Auto zu Auto gibt, z.B. wenn der Pumpenstößel abgenutzt ist oder aus einem sonstigen Grund nicht der volle Nockenhub auf die Membrane übertragen wird.
Mit dem Motorradgespann, mit dem man im Stau ja fest gefangen ist und sich nicht zwischen den Autos nach vorne durchwühlen kann, da hatte ich schon ein paar mal den Fall, daß der Sprit in der Schwimmerkammer derart gekocht hat, daß das Ding zu spucken und zu spotzen begonnen hat - z.B. im Hochsommer zur rush-hour aus Stuttgart raus über den Pragsattel. Das dauerte aber durchaus ewig lange, und die Mühle war dann immer so heiß, daß die Köpfe schon allmählich "durchsichtig" wurden.

Gruß,

Clemens
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boggsermodoa
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Re: Bus springt nicht mehr an

Beitrag von boggsermodoa »

Sgt. Pepper hat geschrieben:Wenn nun aber die Schwimmerkammer nicht mehr vollständig gefüllt ist, dann stimmt eigentlich auch das Gemisch nicht mehr für den Leerlauf und das würde doch ein schlechtes Startverhalten erklären, oder?
Stephan,

wenn die Schwimmerkammer nicht mehr vollständig gefüllt ist, dann steht auch das Schwimmernadelventil offen - und zwar so lange, bis die Pumpe die Kammer wieder vollgepumpt hat. Das ist alles im vorgesehenen Rahmen und hat keine nennenswerte Konsequenz ... solange eben die Pumpe noch pumpt. Erst wenn sie das nicht mehr tut, dann hast du ein Problem.

Gruß,

Clemens
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Harald
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Re: Bus springt nicht mehr an

Beitrag von Harald »

boggsermodoa hat geschrieben:Ein warmer Motor springt auch mit dem Rest gut an
Uuups - der Sprung ging mir jetzt aber zu schnell. Wir wissen, daß aus dem Cocktail Bestandteile weg sind. Dabei vermuten wir, daß es die sind, die gut und schnell zünden. Und obwohl wir unseren Bus gut eingestellt haben, wir also auf Zündzeitpunkt, Schließwinkel, Abstand der Elektroden und haste nicht alles gesehen achten - ist das jetzt egal, daß da was fehlt?

boggsermodoa hat geschrieben:und 100°C sind außerdem eine Temperatur, die an der Benzinpumpe wohl niemals auch nur annähernd erreicht wird.
Huch - seit wann denn das nicht? Aus den ganzen Threads zur Öltemperatur ist uns doch bekannt, daß Temperaturen des Motoröls so um die 120° an einigen Stellen drin sind. Wir messen die nicht immer, weil da ja noch ne Kühlung zwischen ist. Wenn der Bus aber steht, dann kühlt das ziemlich viel langsamer. Mein Heck ist, wenn ich nach ner Autobahnfahrt den Motor ausmache, innerhalb kurzer Zeit schön warm, ganz schön warm!

Ich würde da jetzt ohne Weiteres von ausgehen, daß der Block dann auch mit 100°C und mehr "abstrahlt". Die Vergaser sitzen mitten in diesem "Strahl", die Benzinleitung auch, die mechanische Benzinpumpe wird nicht nur bestrahlt, über de Befestigung kriegt die auch direkt Wärme ab.

Und wenn wir jetzt den Motor drehen, dann saugt der doch das "vergaste" Benzin teilweise mit an. Bis die (mechanische) Benzinpumpe frischen, kühlen und vor allem flüssigen Sprit in die Vergaser gebracht hat dauert das doch schon ein Weilchen. Innerhalb dieser Zeit habe ich doch auch den Spritdunst in den Motor gepumpt, wo der erstmal wieder raus muß.

Ich weiß, wiedereinmal untechnisch und laienhaft von mir formuliert - dafür Entschuldigung.

Grüße,
Harald
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burger
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Re: Bus springt nicht mehr an

Beitrag von burger »

Ey ihr da, nun macht da nicht wieder ne Doktorarbeit von :verweis:
Wahrscheinlich ist der Fehler ganz trivial 8)
Wurde der Hinweis, bei heißem Motor mit durchgetretenem Gaspedal zu starten befolgt?
Ich meine zudem beobachtet zu haben, dass je magerer die Vergaser eingestellt sind, der Startvorgang bei heissem Motor umso länger dauert.
Vielleicht in Kombination mit einem Problem mit der Tankentlüftung :?:
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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boggsermodoa
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Re: Bus springt nicht mehr an

Beitrag von boggsermodoa »

Harald hat geschrieben:Wir wissen, daß aus dem Cocktail Bestandteile weg sind. Dabei vermuten wir, daß es die sind, die gut und schnell zünden.
Kalter Motor, kalte Saugrohre (v.a. die elend langen vom Typ1), kalter Kopf: Was immer du da oben, egal wie fein zerstäubt rein gibst, es wird sich an der Wandung niederschlagen, in Form von kleinen Bächen lustlos irgendwo hin plätschern, und die Zündkerze wird es garnienicht je entflammen können. Deshalb kippen wir beim Kaltstart reichlich rein, um die Menge auszugleichen, die auf diese Weise verloren geht, und wir brauchen noch irgendeinen Rest, der als Tröpfen mit der Gasströmung im Brennraum ankommt und idealerweise beim Verdichten (kleiner Temperaturanstieg) verdampft. Das beschert uns die ersten Zündungen und die müssen erfolgen, bevor die Kerze naß ist. Genau dafür - und eigentlich nur dafür - benötigst du im Sprit Bestandteile, die schon bei "einem warmen Händedruck" in den gasförmigen Zustand übergehen.
Harald hat geschrieben:mit 100°C und mehr "abstrahlt". Die Vergaser sitzen mitten in diesem "Strahl", die Benzinleitung auch, die mechanische Benzinpumpe wird nicht nur bestrahlt, über de Befestigung kriegt die auch direkt Wärme ab.
Vergaser und Benzinpumpe sitzen auf Bakelit-Isolatoren, um den direkten Wärmefluß vom Block aus deutlich zu reduzieren - und das funktioniert auch - unbeachtet der Tatsache, daß über Mutterauflage und Stehbolzen weiterhin direkte Wärmebrücken vorhanden sind. Was die Wärmeabstrahlung anbelangt, habe ich jetzt auf die schnelle keine Formel gefunden, aber gehen wir mal davon aus, daß keiner von uns ohne Schmerzensschreie seine Hand in 50°C warmes Wasser halten könnte. Wenn du 'ne Ofenplatte leer auf "Vollgas" laufen läßt, bis zur Rotglut, dann hat die so um die 750°C. Da kannst du mit der Hand dennoch ziemlich nah ran gehen und es 'ne ganze Weile aushalten. (Besser wäre eine senkrechte, rotglühende Fläche, aber dazu fällt mir grad kein Beispiel ein.) Du kannst aber gerne mal beim heißen Motor die Klappe öffnen und ein paar Tropfen Wasser auf alle möglichen Bauteile tropfen lassen. Du wirst erstaunt sein, wo es überall nicht zischt.
Aber dennoch ist klar, daß da drin im Stand alles etwas wärmer wird, als wenn das Gebläse kubikmeterweise frische Luft hindurch zerrt. Bloß nimmt das keine so dramatischen Ausmaße an, wie du offenbar vermutest. Höllisch heiß wird's letztlich nur über'm Auspufftopf.
Harald hat geschrieben:Und wenn wir jetzt den Motor drehen, dann saugt der doch das "vergaste" Benzin teilweise mit an.

Da haben wir auch überhaupt nix dagegen, denn wie der Sprit in den Brennraum kommt, ist uns ja letztlich völlig wurscht. Das Gemisch, das er auf diese Weise erhält, ist aber bei weitem zu mager, um es zu entzünden. Außerhalb von Labors würdest du nichtmal nachweisen können, daß da überhaupt was drin ist. Ja müffelt ein bisschen - aber damit's müffelt, dazu gehört nicht viel. (Ein paar Moleküle. Wasserdampf nimmt unter Normaldruck m.W. das 1700-fache Volumen der entsprechenden Wassermenge ein.)
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foppa
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Re: Bus springt nicht mehr an

Beitrag von foppa »

Hallo Clemens.
Ich denke du meinstest den kleinen schwarzen Sockel auf dem die Benzinpumpe steht?
Das mit dem Filter über dem Lüftergehäuse gefällt mir halt auch nicht wirklich gut. Ist das denn von Werk aus so gelöst?
Ich fände es eigentlich sinniger den außen vorbei zu legen.

Gruße Jens
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boggsermodoa
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Re: Bus springt nicht mehr an

Beitrag von boggsermodoa »

foppa hat geschrieben: du meinstest den kleinen schwarzen Sockel
Ja! Die Pumpe könntest du übrigens mal putzen, dann bleibt sie auch etwas kühler.
foppa hat geschrieben: Filter über dem Lüftergehäuse gefällt mir halt auch nicht wirklich gut. Ist das denn von Werk aus so gelöst?
Ab Werk war m.W. nie ein Leitungsfilter vorhanden. Es ist aber sinnvoll, einen zu verwenden.
foppa hat geschrieben: Benzinfilter sieht ziemlich Leer aus.

Das ist bei der Einbaulage auch nicht verwunderlich, denn entlüften kann der sich nur, wenn er einigermaßen senkrecht steht und von unten nach oben durchströmt wird. (Für die Funktion ist das aber vernachlässigbar.) Er sollte jedoch wirklich frei in der Leitung hängen und nirgendwo anliegen, denn das Gehäuse ist sonst relativ fix durchgescheuert ... und darunter wartet dann die Zündspule auf Kundschaft.
Ich habe den Filter außerhalb des Motorraums zwischen Tank und Pumpe (Typ 4) montiert, aber auch da muß man aufpassen, daß er nicht dem Anlasser und den Kabeln dort ins Gehege kommt.

Gruß,

Clemens
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Panelvan69
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Re: Bus springt nicht mehr an

Beitrag von Panelvan69 »

Hallo zusammen,

nachdem ich die elektronische Zündung wieder ausgebaut habe ist der Motor bisher jedesmal angesprungen. Der Hersteller meinte am Telefon, dass es an der Zündspule liegen könnte, da es mit der Elektronik keinen Öffnung- und Schließwinkel mehr gibt und so die Spule "90 grad lang geladen wird". Wenn die Spule dann nicht mehr so gut ist, könnte das zu Problemen führen. Kann das sein?

Des Weiteren habe ich nun meinen neuen Motor drin, welcher neu aufgebaut ist (AD-Block, K.u.Z. neu v. Mahle mit original Bohrung, neue VW-Köpfe, Ventiltrieb neu, Welle neu gelagert auf Übermaß 0,25, 0 km). Der Motor ist direkt angesprungen und läuft für meine Begriffe auch recht gut, nur die Vergasereinstellung muss ich noch pfüfen.

Allerdings tickert er für meine Begriffe etwas laut. Das Ventilspiel habe ich vor Einbau eingestellt, ich denke es ist auch korrekt. Werde das aber noch einmal prüfen. Kann die Ursache sein, dass die Bauteile noch alle neu sind und sich erst aufeinaner einspielen müssen. Oder sollte ich lieber vorsichtig machen? Mein alter AD hat auch etwas getickert, aber dachte dass das eher am verschlissenen Motor lag. Zündung steht auf ca. 7,5 vor OT bei abgezogenem Unterdruck. Wobei entsprechend der Motornummer die Zündung auf 5° nach OT mit aufgestecktem Unterdruck sein soll.

Und noch eine weitere Frage, ich habe auf Zweivergaseranlage umgebaut (Solex), welche auf beiden Saugrohren einen Unterdruckanschluss hat. Ich habe nun die Zündverstellung mit einem Saugrohr verbunden und die andere mit einem Blindstopfen versehen. Gibt es da evtl. Probleme mit der "Stärke" des Unterdrucks und somit abweichende Verstellung im Zündverteiler, oder ist die Abweichung zum original Unterdruck zu vernachlässigen?

Gruß,
Sebastian
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