Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

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Randy02
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Re: Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

Beitrag von Randy02 »

Monkey49cc hat geschrieben: 02.10.2020 09:35 Hallo ich hab grad dein motorkonzept durchgelesen.
Ich fahre einen ähnlichen motor in meinem käfer 1.8 l einkanal 34pict3 verdichtung 9-1.
Probier evtl mal nen orginal zündverteiler mit unterdruckverstellung der hat bei mir am besten funktioniert. Drehmoment war bei diesem Verteiler am besten.
Aber pass auf das klingeln auf, bei der hohen verdichtung.
Ich hab auch festgestellt das der vergaser mit 28er venturi die drehzahl hebt, aber auch die drehmomentkurve nach oben verschiebt.
Ich fahr jetzt wieder original 34er mit 1600 käfer luftfilterkasten und k&N luftfilter.
Hallo Monkey,
nein ein Serienverteiler war für mich keine Option, da durch das völlig andere Innenleben des Motors eine Anpassung auf dieses gemacht werden muss.
Ich denke, dass das mit dem 123tune USB am Ehesten möglich ist. Daher auch nicht der 123tune (ohne USB da dort ja nur zwischen festen Kurven gewählt werden kann).

Zum Venturi: In den einschlägigen Foren liest man so ziemlich alle Varianten: 26,27,28,29. Ich dachte, mit 28 mache ich nicht viel falsch.


Schnabelbus hat geschrieben: 02.10.2020 13:10 Hallo Magnus,
herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Motor!
wegen Klingeln: Wieviel Unterdruckverstellung hast du bei der 123 Ignition tune usb eingestellt, bei welchem Druck beginnt und endet die Verstellung? Ich habe da mit meiner 123 bluetooth etwas länger rumprobieren müssen.

Grüße, Johannes
Vielen Dank Johannes!
Ich muss die Kurven, die IOZ nun eingestellt hat erst einmal auslesen. Ich hatte mir selbst eine Kurve gebastelt für den Zündzeitpunkt und die originalen Werte für die Unterdruckverstellung genommen. Es war mir klar, dass das nicht so bleiben kann. Bei der Einstellung auf dem Prüfstand wurde neu programmiert. Steht auf meiner to-do-Liste die Werte zu sichern.

Luftgekühlte Grüße
Magnus
Bus Bild perlweißer Westy EZ 6/69
Typ3 Bild diamantblauer Variant EZ 7/68
Käfer Bild blauer Mex EZ 3/85 selvasgrüner Mex EZ 3/83
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Norbert*848b
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Re: Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

Beitrag von Norbert*848b »

Moin zusammen,
aviator hat geschrieben: 02.10.2020 10:59 Mit größerem Hubraum entsteht auch potentiell mehr Unterdruck und das würde mit Serienverteiler zu viel Frühverstellung bedeuten.
Diese Aussage kann ich nicht wirklich nachvollziehen, muss ich wohl auch nicht.

Es ist nämlich so, dass der Serienverteiler vom Typ 4 Motor mit 2l von den Werten her eigentlich genau dem Verteiler des Typ 1 Motor mit 1600cc entspricht. :thumb:
(021 905 205P ->043 905 205L)
… sowohl vom Unterdruck als auch von der Fliehkraftverstellung her. :wink:
Y_1733768.jpg

Unterschiede gibt es nur in der Markierung für den 1. Zylinder, der Unterdruckdose, weil dort ein anderer Winkel für den Anschluss vorhanden ist und dem Kondensator, da dort das Kabel eine etwas andere Länge hat.
(Es braucht mich niemand fragen woher ich das weiß, denn ich mache auch ein wenig in Verteiler für gute Freunde und Bekannte und überprüfe stets auch die jeweiligen Verstell-Kurven :!: )
aviator hat geschrieben: 02.10.2020 10:59 Habe die U-Druck-Frühverstellung auf max 6 Grad begrenzt, da ich damit bereits optimale Übergänge und Beschleunigung habe.
Ich halte das jetzt aus dem Bauch heraus für ein wenig zu knapp, da original 10° genannt sind.

Bei Teillast wird ein früherer ZZP nötig, weil das Kraftstoff-Luft-Gemisch wegen der geringen Zylinderfüllung unter kleinerem Verdichtungsenddruck steht und mehr Zeit zur vollständigen Verbrennung benötigt. Es muss in jedem Fall gewährleistet sein, dass der Verbrennungsvorgang abgeschlossen ist, bevor die AV geöffnet werden,
ansonsten nehmen diese bekannterweise Schaden. :(

Das Problem mit resultierenden undichten AV tritt natürlich nicht sofort auf. Aber man braucht sich nicht zu wundern, wenn nach etwa der Hälfte der zu erwartenden Lebensdauer des Motors bereits die Kompressionswerte an der Verschleißgrenze angelangt sind. :(
Randy02 hat geschrieben: 03.10.2020 10:49 Ich muss die Kurven, die IOZ nun eingestellt hat erst einmal auslesen.
… das würde mich jetzt auch brennend interessieren. :D
… man lernt ja nie aus. :mrgreen:
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

Hab hin und wieder "Versager" und "Verzweifler" im reviedierten Zustand für den 50 PS Bus-Motor anzubieten.
Schnabelbus
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Re: Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

Beitrag von Schnabelbus »

Hallo Norbert,
zum Verteiler 043 905 205L habe ich folgende Daten:
4CC75E86-E86D-45BA-9DFA-47CB225C7ACB.jpeg
In dein Diagramm eingezeichnet sieht das so aus:
image.jpg
Demnach herrscht bei Beginn der Verstellung im 2 Liter Typ4 ein größerer Unterdruck als im 1,6 Liter Typ1.
Da sich ein Typ1 mit Serienvergaser und ein Typ4 im Ansaugsystem deutlich unterscheiden, möchte ich daraus keine Schlüsse ziehen.
Hast du andere Werte für den 1600er Verteiler oder beruhen deine Angaben auf Messungen? Die Kurven in ihrer Bandbreite überlappen ja. (In der 123 bluetooth hab ich auch mal eine Kurve probiert im Überschneidungsbereich)

Ciao, Johannes
aviator
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Re: Nockenwellenfrage 2,0l Typ1

Beitrag von aviator »

Norbert*848b hat geschrieben: 09.10.2020 01:59 Moin zusammen,
aviator hat geschrieben: 02.10.2020 10:59 Mit größerem Hubraum entsteht auch potentiell mehr Unterdruck und das würde mit Serienverteiler zu viel Frühverstellung bedeuten.
Diese Aussage kann ich nicht wirklich nachvollziehen, muss ich wohl auch nicht.

Es ist nämlich so, dass der Serienverteiler vom Typ 4 Motor mit 2l von den Werten her eigentlich genau dem Verteiler des Typ 1 Motor mit 1600cc entspricht. :thumb:
(021 905 205P ->043 905 205L)
… sowohl vom Unterdruck als auch von der Fliehkraftverstellung her. :wink:
Y_1733768.jpg
Unterschiede gibt es nur in der Markierung für den 1. Zylinder, der Unterdruckdose, weil dort ein anderer Winkel für den Anschluss vorhanden ist und dem Kondensator, da dort das Kabel eine etwas andere Länge hat.
(Es braucht mich niemand fragen woher ich das weiß, denn ich mache auch ein wenig in Verteiler für gute Freunde und Bekannte und überprüfe stets auch die jeweiligen Verstell-Kurven :!: )
aviator hat geschrieben: 02.10.2020 10:59 Habe die U-Druck-Frühverstellung auf max 6 Grad begrenzt, da ich damit bereits optimale Übergänge und Beschleunigung habe.
Ich halte das jetzt aus dem Bauch heraus für ein wenig zu knapp, da original 10° genannt sind.

Bei Teillast wird ein früherer ZZP nötig, weil das Kraftstoff-Luft-Gemisch wegen der geringen Zylinderfüllung unter kleinerem Verdichtungsenddruck steht und mehr Zeit zur vollständigen Verbrennung benötigt. Es muss in jedem Fall gewährleistet sein, dass der Verbrennungsvorgang abgeschlossen ist, bevor die AV geöffnet werden,
ansonsten nehmen diese bekannterweise Schaden. :(

Das Problem mit resultierenden undichten AV tritt natürlich nicht sofort auf. Aber man braucht sich nicht zu wundern, wenn nach etwa der Hälfte der zu erwartenden Lebensdauer des Motors bereits die Kompressionswerte an der Verschleißgrenze angelangt sind. :(
Randy02 hat geschrieben: 03.10.2020 10:49 Ich muss die Kurven, die IOZ nun eingestellt hat erst einmal auslesen.
… das würde mich jetzt auch brennend interessieren. :D
… man lernt ja nie aus. :mrgreen:
HI Norbert,

interessante Beobachtung aber ich denke das Thema ist komplex.

Meine Gedanken sind wie folgt. Bitte korrigieren falls ich falsch liege:

Ein Motor mit mehr Hubraum, hat mehr zu verdichtendes Volumen (Im Kompressionstakt) aber auch im Umkehrschluss mehr Unterdruckpotential im Ansaugtakt. Man stelle sich eine Fahrradpumpe mit größerem Kolben vor. Dies immer unter der Annahme, dass das Volumen über dem Kolben im OT (Brennraumvolumen) unverändert bleibt.

Außerdem hängt das Druck- und Unterdruckverhalten eines Motors außer von dem Hubraum noch von anderen Faktoren wie Verdichtungsverhältnis und Steuerzeiten ab. Bei getunten Motoren ansprechen diese Werte nicht mehr dem Serienstand. Das Verdichtungsverhältnis erhöht sich automatisch durch die Hubraumerhöhung und kann durch ein kleineres Brennraumvolumen und/oder geringeren Kolbenrückstand weiter erhöht werden. So auch bei mir. Verdichtung 8,9:1 statt 7,5:1. Ein Teil davon wird im Betrieb allerdings durch die etwas größeren Steuerzeit der NW wieder zunichte gemacht.

Es stimmt, dass das magerere Gemisch im Teillastbereich langsamer brennt, aber dem wird regelmäßig durch entsprechende Bedüsung im Tuningbereich entgegengewirkt.

Außerdem setzt sich der Zündzeitpunkt ja aus Unterdruck- UND Fliehkraftverstellung zusammen. Ich habe z.B. schon 10 Grad Frühzündung statisch, da der getunte Motor damit deutlich besser läuft. Das heißt, die im Vergleich zum Serienmotor zusätzlichen 2,5 Grad mehr Frühzündung kommen ja zur Unterdruckverstellung hinzu.

Es ist z.B. auch sehr üblich, dass Motoren mit Doppelvergasern nur mit Fliehkraftverstellung (Bosch 009 Verteiler) gefahren werden. Das funktioniert auch sicher, wohl auch weil die Bedüsung ein Abmagern im Teillastbereich verhindert. Aber auch weil durch die größeren Vergaser und kurzen Ansaugwege generell mehr und besseres Gemisch zur Verfügung gestellt wir. Nun sprechen wir hier zwar von einem Einvergasermotor, wie auch ich einen habe, aber halt nicht mehr im Serientrim, was alle o.g. Faktoren betrifft.

Durch entsprechend angepasste Bedüsung, den früheren statischen Zündzeitpunkt und die Tatsache, dass der größere, höher verdichtete Motor mehr Unterdruck im Vergaser erzeugt und damit auch mehr Sprit durch die Düsen zieht, sehe ich die Gefahr der noch nicht beendeten Verbrennung zum Zeitpunkt des Öffnens des Auslassventils, auch bei weniger Unterdruckverstellung als Serie, als gebannt.

Sicher sein, kann man sich natürlich nur durch eine Kontrolle bzw. Überwachung des Lamdawertes in allen Lastzuständen.

Aber die Praxis zeigt, dass Werte die für eine Serienmotor gelten eben nicht einfach auf einen modifizierten Motor übertragen werden können.

Beste Grüße

Stefan
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