Hilfe bei Einspritzmotor Typ4 GD- Geht sofort aus

[Chris87]

Hey Thomas,

danke für dein reges Interesse!

Jetzt muss ich mal ganz dumm fragen....du meinst die 3 Kontakte, die direkt zu den Pins des Anschlusses gehen? Und dann Widerstandmessung zu den Pins Richtung Stecker?


Hier mein LMM:

LG

der Chris

[Tanjas&Thomas_T2b]

Hi Chris,

optisch sieht der Luftmengenmesser vom Verschleiß gar nicht schlecht aus.
Aber man sieht deutlich, das der Deckel nicht dicht war und sich eine Dreckschicht auf der Platine abgesetzt hat.

Jetzt erst einmal zu den Messungen. Du musst zwischen folgenden Punkten jeweils Null Ohm messen.

Wenn da dann doch ein Widerstand messbar ist, hast du Kontaktprobleme.

Deshalb nun einmal eine LMM Wartungsliste:

1: Die beiden Kabel vom Temperaturfühler 1 abziehen.
Dann die 4 Schrauben vom Anschluss Terminal lösen und den Terminal vorsichtig aus dem Gehäuse raus nehmen.
Dabei nichts verbiegen oder abbrechen.


2: Klebereste entfernen
Die zwei Silikonschichten entfernen. Das geht mit einer Metallbürste und einem Dremel recht gut.
Auch die Nut im Deckel von den alten Kleberesten befreien, damit man den Deckel später mit frischem Silikon wieder abdichten kann.
Dann das Gehäuse von innen vom Schmutz und Staub befreien.

3: Abstand der Platine zum Gehäuserand mit einer Fühlerblattlehre bestimmen.
Dann kann man die Schrauben mit einem PZ1 Schraubendreher Lösen und die Platine etwas in Richtung Anschlussterminal oder entgegensetzt verschieben.
(Die Schrauben sind ab Werk verklebt, Wärme hilft um die Schrauben lösen zu können.)
Den seitlichen Abstand dabei nicht verändern, deshalb die Messung mit der Fühlerblattlehre.
Ziel dieser Verschiebung ist, eine unverbrauchte Schleifbahn für den Abgriff zu treffen.
Deshalb in die Richtung verschieben, wo man weiter von der original Schleifbahn weg kommt.

4: Kontaktflächen reinigen
Die Kontaktflächen der Platine und dem Kontaktterminal vorsichtig mit einem Glasfaserpinsel reinigen und mit etwas Vaseline konservieren.
Ggf. die Kontakte wieder etwas nach biegen um etwas mehr Vorspannung zu erreichen

Nun den Kontaktterminal wieder einsetzen und fest schrauben.
Temperaturfühler 1 wieder aufstecken.
Schauen, das der Benzinpumpenkontakt schließt, sobald die Stauklappe etwas geöffnet wird und kein Widerstand zwischen den Kontakten messbar ist.
(Bei geöffneter Klappe) Wenn die Klappe nicht betätigt wird muss der Widerstand unendlich sein.

Zwischen Pin 6 und Pin 9 eine Spannung von z.B. 9V (mit einem 9V Block) anlegen.
Dann mit einem Multimeter zwischen Pin 6 und Pin 7 die Spannung messen und die Stauklappe betätigen.
Die Spannung muss sich dabei kontinuierlich ändern ohne auf Null zu springen.
Idealerweise nimmt man ein Oszilloskop.

Mit diesen Arbeiten greift man nicht in den Abgleich den LMM ein.
Sollte schon mal jemand vorher den Federdruck bzw. die Position vom Schleifer verändert haben ist das hinterher immer noch so.

Viele Grüße
Thomas

[Chris87]

Juhuuuuuu,

also ich will ja nicht schleimen, aber was für ne tolle Anleitung

Konnte alles super nachvollziehen! Wir suchen noch Lehrkräfte im Seiteneinstieg....na wie wärs


Ich habe nun alles gereinigt und geprüft. Die Platte konnte ich nicht wirklich verschieben.....so weit es ging, habe ich es getan.( max 0,3 mm laut Lehre)

Die Widerstände waren alle knapp 0....habe es dennoch gereinigt und mit Vaseline geschmiert.


Der Test mit dem 9 Volt Block war erfolgreich und alle anderen Werte passen auch. Sobald der Bus vom Sattler zurück ist, werde ich den Lmm mal reinbauen und probieren. Sollte sich nichts geändert haben, ginge ja nur noch die Verstellung der Spannung der Klappe?
Apropos Klappe...die hakt ganz leicht an einer Stelle......dolle schlimm?


Außerdem werde ich diese Lamda Tool kaufen....überredet


LG Chris

[Tanjas&Thomas_T2b]

Hi Chris,

schön das du es so nachvollziehen konntest. Einmal geschrieben kann man ja auch immer wieder drauf verweisen

Apropos Klappe...die hakt ganz leicht an einer Stelle......dolle schlimm?

Eigentlich soll da nichts haken. Ob das nun schlimm ist, kann ich aus der Entfernung nicht sagen.
Da kommt es nun drauf an, wie stark die Klappe hakt.

Hier mal ein Bild von einem nahezu komplett zerlegtem Luftmengenmesser:

- Kugellager
Das Kugellager kann man neu Fetten, bzw, das alte Fett mit etwas Öl wieder auffrischen.
Da Haken die manchmal minimal.

- Was im Bild noch fehlt sind Sprengring und Feder
Auf der Welle sitzt eigentlich noch eine Feder die von einem Sprengring gehalten wird.
Mit der Feder wird die Klappe angehoben, damit die nicht auf dem Gehäuseboden schleift.
Ob das funktioniert kann man testen, in dem man von oben auf die Welle drückt.
Die lässt sich bei funktionierender Mechanik minimal rein drücken und federt dann auch wieder hoch.
So aus dem Gefühl würde ich sagen 0,5mm.
In meinem aufgearbeiteten Luftmengenmesser den ich mal in der USA bei einer Firma die ein "CORP" im Namen hat gekauft hatte, fehlte diese Feder und der Sprengring übrigens.

Aber um bis an den Punkt zu kommen muss man sehr viel zerlegen und jeglicher Abgleich ist danach erst einmal verloren.
Von daher ist das zerlegen bis zu diesem Punkt nicht von mir empfohlen.

Viele Grüße
Thomas

[BullerbüBus]

Und der Zündverteiler ist dann wieder an der Drosselklappe angeschlossen
Ich hatte ja auch extra noch einmal zur Selbststudie den Link mit angegeben.

Genau .... du siehst also, ich habe die Selbststudie genutzt



Die Firma heißt Sender und ist hier direkt neben Magdeburg. Die machen Steurergerätereparatur...... da kann man nur hoffen.

Ich habe die Pins schon durchgemessen laut Rep-faden......zwischen Pin 7 und 8 steht 120-200 Ohm ..... irgendwie war ich da knapp drüber , aber nur marginal.....so max 10 Ohm glaube..... der Rest hatte gepasst.


Es kommt nicht zufällig jemand aus der Nähe Magdeburgs und würde mal den Lmm mit mir kurz tauschen?


LG

Hallo Chris
Habe leider deine Geschichte erst jetzt gelesen.
Ich komme aus Wolfsburg und könnte Dir probehalber mal einen bei mir lauffähigen LMM zur verfügung stellen.
Wenn Du daran Interesse hast ,und das Dir weiterhelfen würde ... meld Dich ruhig.
Gruß Mike

[Chris87]

Hallo Leute,

ich wünsche allen noch ein gesundes neues Jahr 2022.

Nach längerer Abwesenheit melde ich mich zurück.
Mein Bus stand länger beim Sattler als geplant und ein neu gekaufter T3 Kastenwagen hat auch etwas Zeit gekostet.

Gestern war ein sehr hilfsbereites Forenmitglied bei mir mit diversen Ersatzteilen. Nach 2,5 stündiger Suche warum der Bus gar nicht mehr wollte und einem getauschtes Zündkondensator, konnte der Austausch des Luftmengenmessers passieren.

Mit dem lauffähigen Luftmengenmesser läuft er! Nicht perfekt, aber ist ja auch alles noch nicht 100% eingestellt.
Außerdem ist mein Zündverteiler nicht mehr so frisch. Den sollte ich wohl mal überholen lassen.


Also benötige ich jetzt einen Lmm den es nicht mehr gibt oder traue mich doch an die Überholung bei der Firma Sender. Bin echt unschlüssig.


Auf jeden Fall vielen vielen Dank an Mike hier aus dem Forum. Toll, dass es sowas noch gibt!


Grüße aus Magdeburg

Der Chris

[Tanjas&Thomas_T2b]

Also benötige ich jetzt einen Lmm den es nicht mehr gibt oder traue mich doch an die Überholung bei der Firma Sender.

Hi Chris,

hier mal ein Auszug aus den LMM Reparaturbedingungen bei Ebay:

Ausschlussbedingungen:
Das Gerät muss sich im ungeöffneten Originalzustand befinden. Sollte der Ausfall durch äußere Einflüsse (Reparaturversuch, Überspannung, Unfall, Wasserschaden...) verursacht worden sein, kann sich der Arbeitsaufwand erheblich erhöhen. Herstellernummern können abweichen, falsch oder unvollständig sein. In diesem Fall besteht kein Anspruch auf eine Reparatur zum hier angebotenen Preis.

Und ich kann da die Firma sehr gut verstehen.
Bei vielen Luftmengenmessern die ich in den Fingern hatte waren diverse kaputt repariert worden.
Anscheinend gibt es Firmen die die Luftmengenmesser diverser Typen komplett zerlegen alle Teile in eine Grabbelkiste werfen.
Dann werden manchmal die Gehäuse mit Lack aufgehübscht und dann mit Teilen aus der Grabbelkiste wieder zusammen gebaut.
Da passen dann manchmal Gehäusebauart, Rückstellfeder und Platine nicht aufeinander.
Und da kann man dann auch seriöse Firma hinterher nicht mehr viel machen.

Dein LMM ist ja eindeutig schon mal geöffnet gewesen.

Wie ist denn der aktuelle Status an deinem Bus?
Der läuft nun gerade mit dem LMM von Mike? Und wie sind die aktuellen Symptome?

Viele Grüße
Thomas

[Chris87]

Hallo Thomas,

wir haben gestern den LMM mehrmals getauscht und es war immer das selbe Ergebnis.

Mein LMM: Motor springt kurz an und geht sofort wieder aus. Mit Gas geben geht er ebenfalls ruckartig aus.


Intakter Lmm: Gas wird angenommen und das auch gut. Ab und an Fehlzündungen. Da wir den Zündverteiler als nicht so fit erachtet haben, fiel die Entscheidung auf Zündverteiler überholen und intakten LMM besorgen bzw. diesen reparieren. 100% war der Leerlauf ja noch nie stabil, deshalb kann die Zündung auch nicht 100% passen. Deshalb ist alles jetzt wilde Spekulation.

Mit intakten Teilen würde ich den nächsten Versuch starten. Bis dahin habe ich vielleicht auch endlich die Lambdasonde eingebaut.



Den Lmm hat Mike wieder mitgenommen. Deshalb ist momantan auch ein weiteres probieren nicht möglich.



LG Chris

[BullerbüBus]

Schönen Abend

Ich schreib einfach mal aus meiner Sicht .. ich will damit aber keinem Wehtun ..

Ich glaube ja du hast paar mehr kleinere Probleme Chris ... und die ( aus meiner Sicht ) Offentsichlichen sollten erstmal abgestellt werden.
Zur Fehlersuche/Teiletauscherei kam es ja zuerst gar nicht , weil der Motor nicht ansprang.
Die fehlerhaften Zündkabel hatten wir ja am Anfang gefunden. Nach kurzem Probelauf ? sprang erstmal der Motor wieder nicht an.
Der schlecht isolierte Steckkontakt des Kondensators führte dann zum Kondendensatortausch.
Der Verteiler war innen (leicht) angerostet , Fett an der Laufbahn und am Filz vom Unterbrecherkontakt war nicht vorhanden ,
Die mechanischen Teile der Unterdruckverstellung ( heißt das so.? ) haben zäh auf den Unterdruck reagiert .. das sollte doch mehr flutschen glaub ich.
Der Zustand des Verteilers ist aus meiner Sicht nicht gut.
Nach Zusammenbau vom Verteiler und mit deinem LMM sprang der Motor an .. quttierte aber das ruckweise gasgeben .. mit einem abgewürgtem, ausgehendem Motor.
Jetzt hatten wir ja den uhrsprünglichen Zustand wieder hergestellt.
Die warscheinlichen Falschluftquellen hatte Chris ja schon mit der Qualmmaschine ausgeschlossen oder /minimiert.
Irgendwas Poröses habe ich auch nicht mehr entdecken können.
Der S-BOOT Gummistutzen war ja auch neu.

Nach Aufbau mit meinem LMM lief der Motor sofort an und drehte hoch ohne Gasgeben.
Chris Drosselklappe, ist im gleichen schlechten oxidierten Zustand ( meine Meinung ) , wie der Verteiler.
Die Drosselklappe war deswegen schwergängig und kam mittels Federdruck nicht zuverlässig zurück in "0"Stellung.
Gängig gemacht.

Der Motor lief dann ... nahm Gas an .. nicht 100% .. aber erstmal passabel.

Danach nochmal Probe mit Chris seinen LMM .. lief nicht .
Danach nochmal meinen LMM .. lief sofort .
Also erstmal ist der LMM der "Fehler". Ob er jetzt einen Fehler hat .. oder einfach nur irgendwie verstellt, ist kann ich nicht abschätzen.
Laufbahnen und sonstiger optischer Zustand von CHRIS LMM waren eigentlich ganz gut.
Vielleicht muss man den auch einfch nur " einstellen " .. ? .. wie das geht , und überhaupt weiß ich aber nicht.

Ich bin ja der Meinung , daß man ( bzw Chris ) sowieso einen 2. LMM als Lebensversicherung sich hinlegen sollte.
Wird vielleicht nicht Einfach .. aber machbar.
So richtig den Lauf einstellen , bin ich der Meinung , hat mit dem alten Verteiler und der alten Drosselklappe so erstmal keinen Sinn.

Chris bräuchte einen lauffähigen LMM + überrholtem Verteiler und überholter Drosselklappe .. und wenn er dann final den Zündzeitpunkt einstellt .. kann ich mir vorstellen daß er läuft.

Vielleicht findet sich ja im Forum jemand der Ihm den Verteiler und die Drosselklappe überholt ..?
LMM gucken bei .. Ebay.. Bugnet .. The Samba .. ob man da was Passendes findet.
Manchmal findet man auch komplette lauffähige Einspritzanlagen .. da hat man dann gleich alle Teile doppelt als Ersatz. Muss man wieder was investieren .. aber so ist das halt.

Ich bin ja auch noch da...

Gruß Mike

[Norbert*848b]

Moin allerseits,

Die mechanischen Teile der Unterdruckverstellung ( heißt das so.? ) haben zäh auf den Unterdruck reagiert.

Das ist die "Kontaktplatte" (weil dort die "Kontakte" drauf verschraubt sind), die von dem kleinen Zug-Hebel der Unterdruckdose in Richtung "früh" verstellt wird.

.. das sollte doch mehr flutschen glaub ich.

Ja, gammelt leider sehr gern fest bzw. läuft nur derart zäh mit reichlich Verzögerung.
... das sollte man richten können, so man sich denn an den Verteiler weiter herantraut.
Die Gefahr besteht halt darin, bei einer Instandsetzungsmaßnahme die flexible Masseleitung zu killen.
... und dann ist echt Trauer angesagt.

Chris bräuchte einen lauffähigen LMM + überholtem Verteiler und ...

Bei Letzterem könnte ich ggf. etwas dazu beitragen.