Melde mich ab zur Testfahrt

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Gringo
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Re: Melde mich ab zur Testfahrt

Beitrag von Gringo »

Wolfgang T2b *354 hat geschrieben:Wir werden auf dem Landwege zurückfahren (die legendäre Cape-to-Cairo-Road), die könnte man ja notfalls auch in umgekehrter Richtung fahren und dann den Bus zurück verschiffen oder verkaufen.
Klingt genial :thumb:

Und durch Ägypten dann ohne Anhalten durch oder wie? :mrgreen: Naja oder Konvois anschließen? Man hört / sieht da ja immer so einiges. Würd mich mal interessieren, wie 'heikel' das Ganze wirklich ist. Denke mal da wird auch vieles übertrieben.

Wie sind denn deine Erfahrungen in Ländern mit...sagen wir mal 'unklaren Regierungsverhältnissen?' :mrgreen: :wink:

Jo Markus, fahren wer im Trek nächstes Jahr? :wink:
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burger
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Re: Melde mich ab zur Testfahrt

Beitrag von burger »

@Wolfgang: Danke für das Angebot, ich komme da wirklich nochmal auf Dich zu.
Ich werde mir erstmal das passende Auto suchen und schonmal 'wüstentauglich' machen. Ein Westi mit Klappdach ist ja eigentlich schöner aber dann entfällt leider der 'Dachstauraum'.
Daher noch die Frage: Nimmst du die ganzen Ersatzräder komplett samt Felge mit oder hast du Mittel um vor Ort Reifen von/bzw. auf Felge zu ziehen? Ob die ausgewuchtet sind ist ja wahrscheinlich auf den Strassen da ziemlich egal :happy:
Du siehst, ich mache mir konkrete Gedanken. Zeitlich käme das alles allerdings erst so in einem 3/4 bis 1 Jahr in Frage.
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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burger
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Re: Melde mich ab zur Testfahrt

Beitrag von burger »

Gringo hat geschrieben: Jo Markus, fahren wer im Trek nächstes Jahr? :wink:
:gut:
Habe echt schon gedacht das das ja ideal wäre (Mobilität, Sicherheit, Ausrüstung usw.) aber bisher nicht gedacht das das jemand mit machen würde. Glaube auch nicht das du deine Tankstelle solange allein lassen kannst. Aber wenn doch, wär ne feine Sache!
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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Harald
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Re: Melde mich ab zur Testfahrt

Beitrag von Harald »

... auch wenn Wolfgangs Methode sicherlich die reizvollere ist (wegen Totalabschaltung angesichts des Zeitraums): Unser Nachbar geht regelmäßig für zwei bis drei Wochen runter. Letztesmal ist Sohnemann, halbes Jahr, nachdem er Führerschein hatte, mit nem Geländewagen gefahren. Übr Frankreich halt nach Spanien, dann wohl durch Marokko. Schrauber meines Vertrauens hat da immer Hilfsconvois hingefahren.

Alle haben berichtet, daß Afrika selber eigentlich gut und schnell zu erreichen ist - die Strecken fangen eben erst in Afrika an.

Dürfte also ganz stark darauf ankommen, wo genau Du hin willst. Nachbar treibt sich immer im Bereich Elfenbeinküste/Burkina Faso/Siera Leone rum. Geht da wohl auch halbwegs politisch stabil. Leute sollen vor Ort unglaublich freundlich und hilfsbereit sein.

Zum Auto und Unterkunft hat er allerdings angemerkt, daß dort zwar Campingplätze sind - die aber dann doch eher grenzwertig ausgestattet sind. Malaria erfordert Impfung - das weiß alles Wolfgang sicher genauer. Aber wenn Du mal Interesse hast: Zsolt ist supernett und absolut afrikainfiziert. Mein Eindruck ist sowieso: Jeder, der da mal hin will sollte sich darauf gefasst machen, danach nirgends anders mehr hin zu wollen. Zsolt hat da wohl mittlerweile auch Grund und Boden gekauft - er meint, der Virus Afrika würde einen nicht wieder los lassen. Und wissen muß er das: ist Arzt.

Wer übrigens mal mitschauen will, wo Wolfgang sich rumtreibt: Übersichtskarte hier.

Grüße,
Harald
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FW177
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Re: Melde mich ab zur Testfahrt

Beitrag von FW177 »

Schön das ihr wieder heil da seid! :jump:

Zu der Auszeit: Hab da irgendwo gehört das eine Frau für 3/4 ihres Gehaltes 3 Jahre arbeiten geht und dann 1 Jahr bei weiterlaufender Bezahlung frei hat. Dann geht's wieder von vorn los.... :P
Bild72`er T2 a/b mit Metallschiebedach und Westfalia Campingausstattung gepaart mit Eigenkreation!
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Wolfgang T2b *354
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Re: Melde mich ab zur Testfahrt

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

N'Abend allerseits,
Gringo hat geschrieben:Aber sach ma. wieviele T2 oder T1 haste denn noch so rumstehen sehn in Afrika?
Oooch, so wenige T2 sind das gar nicht. Nur der T1 ist in Afrika fast ausgestorben. Die meisten T2 sind in Südafrika und Namibia auf Achse, so richtig zum Arbeiten, nicht als Oldtimer. Und auch in Ostafrika sieht man zuweilen noch welche. Mit ein paar Fahrern haben wir gesprochen, um Quellen für Ersatzteile zu erfahren. Die Lage ist noch relativ gut, selbst in einem kleinen Dorf hatte ich nach ein paar Tagen einen Satz Radlager.
Gringo hat geschrieben:Und durch Ägypten dann ohne Anhalten durch oder wie? Naja oder Konvois anschließen? Man hört / sieht da ja immer so einiges. Würd mich mal interessieren, wie 'heikel' das Ganze wirklich ist. Denke mal da wird auch vieles übertrieben. Wie sind denn deine Erfahrungen in Ländern mit...sagen wir mal 'unklaren Regierungsverhältnissen?'
Durch Ägypten ist zur Zeit nicht das ganz große Problem. Schwieriger ist die Fähre über den Nasser-Stausee von Sudan nach Ägypten (viel Zeit und Geld) und durch Nordkenia nach Äthiopien (Kriminalität). Wir haben dieses Jahr einige getroffen, die runter gekommen sind. Die eine Hälfte war begeistert, die andere „never again“. Doch die Verhältnisse ändern sich täglich, da muss man Augen und Ohren offen halten.
Die Risiken in Afrika sind auch nicht größer als hierzulande. Nur anders. Und für uns viel schwerer kalkulierbar. Auf dem flachen Lande ist das Risiko im allgemeinen ziemlich gering, in den Städten hoch. Doch überall gilt: wenn Du Pech hast, wartet hinter den nächsten Ecke einer auf Dich. Oder in einer Schule in Ansbach.
Man darf von den Berichten im Fernsehen nicht auf die Gesamtheit schließen. Weder in Afrika noch bei uns. Wir sind da unten oft gefragt worden, wie schlimm die Jagd auf Ausländer, speziell Schwarze, in Deutschland wirklich sei. Was sagt man darauf? „Gibt es nicht“ ist gelogen, „Es ist lebensgefährlich für Schwarze“ ist auch gelogen. Deren Deutschlandbild ist halt von Schreihals-Berichten geprägt, genau wie unser Bild von Afrika.
Wir sind inzwischen knapp drei Jahre und 150.000 km da unten, hatten zwei Einbrüche (als der Wagen abgestellt war), einen Einbruchsversuch, drei Verkehrsdelikte (alle korrekt) und haben außer in Zaire nie Schmiergeld bezahlt. Es gab ein paar mulmige Situationen und wir hatten einige Male mit Volldeppen zu tun (deren Prozentsatz ist im übrigen überall auf der Welt gleich). Schlimme Erfahrungen waren nicht dabei.
Natürlich gab es reichlich Adrenalinsituationen. Wenn plötzlich ein Elefant vor Dir steht und laut trötet. Wenn bei einer Reparatur das ganze Dorf ums Auto versammelt ist. Wenn sich bei der Kranverladung aufs Schiff eines der Seile löst. Wenn Du weißst, dass hier Löwen sind, Du aber trotzdem raus musst, um den Wagen aus dem Sand zu buddeln. Wenn Du nachts im Busch Leute mit Taschenlampen neben dem Auto hast und erst allmählich begreifst, dass sie Dir nur helfen wollten, weil sie dachten, Du hast Probleme.
Aber genau wegen solcher Situationen fährt man ja nach Afrika.
burger hat geschrieben:Ein Westi mit Klappdach ist ja eigentlich schöner aber dann entfällt leider der 'Dachstauraum'.
Daher noch die Frage: Nimmst du die ganzen Ersatzräder komplett samt Felge mit oder hast du Mittel um vor Ort Reifen von/bzw. auf Felge zu ziehen?
Jepp, das mit dem „Dachstauraum“ war auch unser Grund für ein Hubdach und gegen ein Aufstelldach. Wir haben da oben gut 250 kg, die könnten wir sonst nirgends unterbringen.

Wir haben in Extremfällen 4 komplette Reserveräder dabei (... und hatten ein paar Mal 5 kaputte Reifen!). Jetzt haben wir nur noch 2 mit (sind aber auf 195er umgestiegen, die haben Lastindex 106), zudem ist Ostafrika nicht so problematisch. Außerdem haben wir alles zum selber flicken dabei, aber seit Jahren nicht mehr gebraucht. Und überhaupt: Werkzeuge und Ersatzteile reichlich.
Harald hat geschrieben:Zum Auto und Unterkunft hat er allerdings angemerkt, daß dort zwar Campingplätze sind - die aber dann doch eher grenzwertig ausgestattet sind. Malaria erfordert Impfung
Die Sache mit den Campingplätzen ist in Süd- und Ostafrika kein wirkliches Problem, weder quantitativ noch qualitativ. Und zur Gesundheitsvorsorge: wir haben uns das volle Programm gegeben, von Tollwut bis Malaria (da gibt’s nur Pillen, keine Impfung) und ich würde auch jedem raten, da nicht leichtsinnig zu werden.

Ein Satz, den wir in Uganda gehört haben, bringt das Thema auf den Punkt: „You can leave Africa, but Africa never leaves you!“ Passt zu dem, was Harald schreibt.

Schöne Grüße

Wolfgang
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