Hi Jochen,
ist doch kein Gezänk. Sehe ich sportlich.
Also der Motor zieht knappe 35A bei laufender Lima und dreht dabei ca. 9000/min. Meine Lima ist Serie (55A) aber frisch überholt. Die macht das bei "elektrischer Grundausstattung" locker mit. (Fernlicht ca 10A, Zündung unter 4A, Scheibenwischer weiß grad nicht, ...). Gestern Abend auf der Heimfahrt: Das Gebläse hat die ersten 10km auf Vollgas gelaufen, die folgenden 25km auf geschätzten 80%. Licht war an und der Scheibenwischer - Radio auch - kein Problem. Im Leerlauf sieht man, dass das Licht minimal dunkler wird - wenn das Gebläse auf Vollgas läuft.
Würden jetzt Nebelscheinwerfer, Heckscheibenheizung, Frontscheibenheizung, Anhänger, eine leere Camping Batterie, ... hinzukommen, wäre die Lima sicherlich am Ende. Abrauchen sollte eine intakte Lima dabei nicht. Nur wird die Batterie nicht mehr geladen, ggf allmählich entladen.
Ein direktes Kabel zur Batterie habe ich nicht verlegt, sondern im Zuge des Neubaus des Kabelbaums ein dickeres Kabel eingezogen. Die Batterie wäre auch der falsche Ort für eine Direktverbindung. Während der Fahrt sollte der Strom aus der Lima kommen, nicht aus der Batterie!
Zusätzlich wird das Relais für den Lüfter nicht von Klemme 15 geschaltet, sondern von D+ (wie in den früheren Baujahren). Damit stelle ich sicher, dass das Gebläse nur bei laufender Lima laufen kann und nicht versehentlich bei eingeschalteter Zündung die Batterie leernuckelt.
Ich fahre jetzt seit August mit dem Gebläse (4500km). Im Sommer war es sicherlich nur mal gelegentlich nachts oder morgendlich beschlagener Scheibe im Einsatz. Aber jetzt im Winter (oder wie heißt diese Jahreszeit jetzt?) ist es im Dauereinsatz. Ich habe den Bus seitdem nie am Ladegerät gehabt. Mit anderen Worten: Keine Energieprobleme bei normalem Einsatz - aber wenn mit jemand die 70A Lima reichen würde, ich würde nicht NEIN sagen.
Hallo Mark,
du siehst das richtig. Entweder man muss den DAU berücksichtigen und den Workshop entsprechend gestalten, oder man muss ganz klar abgrenzen, wer sich an so etwas heran wagen sollte. Mit beidem tue ich mich schwer. Und ich habe in der Oldtimer Szene immer wieder erlebt, dass es mehr Leute gibt, die eine Alufolie verzugfrei an eine Eisenbahnschiene anschweißen können, als Leute, die Elektrikproblemen auf den Grund gehen können. Soll nicht abwertend sein. Ich habe Achtung vor allen, die mit Blech umgehen können. Ich kann es nicht gut.

Ach und jeder trägt ja sein Risiko, wenn er was verändert !
Und dennoch: Wenn mir zu Ohren käme, dass jemand Schaden an seinem Bus angerichtet hat, ich würde schlecht schlafen. Von Schaden an Leib und leben mal abgesehen.
Damit man sich mal eine Vorstellung machen kann: Beim Probelauf am Küchentisch hat das Gebläse auf 3m Entfernung eine halb volle PET Colaflasche umgeblasen. Und der Saugseite sollte man mit Kleinteilen und Papierkram nicht zu nahe kommen. Mit dem Finger erst recht nicht.
Zu den Komponenten: Leider sind diese Informationen recht flüchtig. Den Motor gibt es so schon nicht mehr und eBay Links nützen Dir in einem halben Jahr nichts mehr. Es steht auch schon fast alles in den Bildern. Daher mal allgemeine Informationen:
Du brauchst einen Motor, der ca 42mm Durchmesser hat, ca 50mm lang ist (ohne Welle) und vor allem 650/min pro Volt Betriebsspannung dreht. Am Motor müssen die Wicklungen vergossen werden und möglicherweise die China Kugellager getauscht werden.
Der Aufkleber auf dem Gehäuse stammt vom Regler und sagt eigentlich alles. Ein 60A Regler mit passender Betriebspannung. Dann brauchst Du noch einen Servotester, der das Steuersignal für den Regler erzeugt. Da lötest Du das Poti ab und verlängerst mit dem originalen Steuerkabel nach vorne. Dort bringst Du das Poti irgendwo unter. Ich habe es mit einem Gestänge an den Heizungsregler gekoppelt.
Die Regler haben eine Sicherheitsschaltung, die ein Anlaufen bei Wiederkehr der Betriebsspannung verhindert - damit im Modellflugzeug der Motor nicht anläuft, wenn der Akku angestöpselt wird währen am Sender der Knüppel NICHT auf Leerlauf steht. Diese Sicherheitsschaltung musst Du überlisten, indem Du am Servotester noch einen Transistor mit RC-Glied zwischenschaltest, der für ca. 10 Sekunden "Steuerknüppel auf Leerlauf" simuliert. Das originale Relais muss gegen eine 40A Version ausgetauscht werden, der originale Sicherungshalter samt Sicherung auch (KFZ-Zubehör). Wenn man die Originalteile aufbewahrt, ist alles rückbaubar.
Gruß, Hanno