Hallo Harald,
ist m.E. nach definitiv ein Kohlewiderstand mit einem geschliffenen Wendel zu Abgleich des benötigten Wertes. Denke doch, dass ich das soweit als "Jünger" der Elektronik beurteilen kann, wo ich doch ein ganzes Berufsleben in diesem Thema unterwegs war.
(völlig OT: Fällt mir noch ein Spruch ein: Er war Physiker und sie kannte keine Widerstände.)
Klar, der Widerstand kam mächtig und mit anzunehmender Sicherheit rotglühend ins Schwitzen, so dass er sich sogar seiner Lackierung einschließlich der Farbringe entledigt hat. Das macht so ein Teil aber nicht ohne Grund. Wenn nun in seiner Nachbarschaft ein Kondensator (als Sieb- bzw. Abblockkondensator) sitzt der einen Kurz- oder Feinschluss, meinetwegen auch nur temporär hatte, wäre das eine Erklärung. Selbst wenn jetzt die Schaltung funktioniert, ist das kein Garant dafür, dass sie längerfristig störungsfrei arbeitet. Der Fehler kann meist zurück erwartet werden. Deshalb würde ich versuchen, die Schaltung dahingehend aufzunehmen, welche Kondensatoren da in Frage kommen könnten. Der Grund ist schließlich auch, dass man nicht warten sollte bis Weiteres passiert und nachher noch mehr zerstört wird. Bei der Überprüfung ob ein Kondensator noch den aufgedruckten Wert hat, ist der Hobbybastler meist wegen fehlender Messtechnik überfordert. Da ist meist das präventive Tauschen einfacher. Einen Kondensator kann man in erster Annäherung auch mit einem Ohmmeter überprüfen, ob er einen Widerstandswert aufweist, was dann auf einen Feinschluss deuten würde. Besser ist es aber den Kondensator mit seiner aufgedruckten Nennspannung zu beaufschlagen, um dann zu messen ob und wieviel Strom fließt. Meine praktischen Erfahrungen belegen tatsächlich, dass es da wirklich zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann.
Da der Widerstand über "lange Beine" angeschlossen wurde, hat der Konstrukteur sicherlich schon eine Vorahnung gehabt, deren genauen Grund ich jetzt nicht kennen kann, das aber in meiner Praxis auch schon so gehandhabt hatte.
Sehe gerade noch einen Beitrag und kann Kurioses aus meinem Berufsleben ergänzen. Einmal hatte ein Widerstand fast ein ähnliches Verhalten wie eine Diode gezeigt, und Kondensatoren wie Widerstände. Es ist aber nie vorgekommen, dass Widerstände sich wie Kondensatoren verhalten hatten (lassen wir einmal die Hochfrequenztechnik außen vor, dann war es aber bauartbedingt schon bei Neuteilen der Fall und Widerstände zeigten auch zusätzlich noch das Verhalten einer Drossel auf Grund des Wendels).