[Workshop] Vergasereinstellung beim Flachmotor

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bullimover
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Beitrag von bullimover »

Hallo Leute,

ich hab bei den Lambdasonden jeweile ne 4 polige Universalsonde zum Stückpreis von je 29 EUR + Versand gewählt.
Bei den Kabeln bin ich mir noch nicht so ganz sicher. Werde mich da morgen erst mal mit nem Elektroniker unterhalten und dann bestellen.
Als Gemischanzeige habe ich das Einbauinstrument von Raid HP gewählt.
Artikelnummer 660410 Night-Flight-Benzin-Luftgemisch-Anzeige. Es handelt sich dabei um ein analoges Zeigergerät.

Alle Messergäte sind nach dem ausschalten der Zündung schwarz, sodass man die Zeiger nicht mehr erkennen kann - auch nicht schlecht.

So denne
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B.C.
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Re: [Workshop] Vergasereinstellung beim Flachmotor

Beitrag von B.C. »

Hallo bullimover,
konntest Du die Teile schon einbauen? Gibt es etwas Neues?

Hier mal einen Link bzgl. meiner Überlegungen aus '06:

http://www.widebandcommander.com/pdf/WB ... lGuide.pdf
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bullimover
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Re: [Workshop] Vergasereinstellung beim Flachmotor

Beitrag von bullimover »

Hallo Leute,

bitte noch etwas Geduld. Hab ne kleine OP hinter mir. :hilfe:

Ich denke, dass ich nächste oder übernächste Woche drüberrichten werde.

Gruß, Tom
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B.C.
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Re: [Workshop] Vergasereinstellung beim Flachmotor

Beitrag von B.C. »

@ bullimover: :dogeyes: ich hoffe, Dir geht es wieder gut!?
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Harald
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Re: [Workshop] Vergasereinstellung beim Flachmotor

Beitrag von Harald »

bullimover hat geschrieben:Hab ne kleine OP hinter mir.
:knuddel:

Hoffe, daß es bald besser geht.

Grüße,
Harald*393
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busdoc
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Re: [Workshop] Vergasereinstellung beim Flachmotor

Beitrag von busdoc »

Hoppsasa.
Hier kann man ja noch was lernen.
Meine Meinung, falls es jemanden intressiert,
Wenn wirklich alles original und dicht ist kann man sich das Lambdageraffel sparen.
Für die Anfänger:
Ab mit einer hellen Lampe in den Motorraum.
Augenmerk auf:
Alle Schläuche, also Leerlaufsystem unter Luftfilter rechts und links 2mal, kleine Winkelstücke rechts und links außen am Ansaugkrümmer (Unterdruck BKV),
Schlauch des Bremskraftverstärkers links vorn am Motorblech vor und hinter dem Rückschlagventil, Schlauch vorn am BKV.
Manchmal ist der BKV auch selber undicht. Am Besten mal den BKV abklemmen und Anschlüsse verschießen.
Leerlaufabschalteventil mit der Hand anfassen und mal klären ob man es lösen kann oder noch alles fest ist.
Gerne auch undicht die Ansaugkrümmerdichtungen unten am Kopf.
Wenn es mit dem Abspritzen mit Bremsenreiniger nichts ergibt hilft manchmal eine Luftpistole und schon schwankt die Drehzahl.
Die blöden Aludichtungen kann man voll vergessen.
Das waren noch Zeiten als die Isolierflanschdichtungen 1.- Mark kosteten.... :thumb: :thumb: :thumb:

Für die Tuningfreunde ist so eine Lambdareglung echt schick.
Habe jemanden im German aircult forum der einen 2,1l Typ1 mit Turbolader fährt.
Die haben eine selbsteinregelnde Einspritzanlage montiert mit Lambdamessung.
Mit jedem gefahrenen km wird die Einstellung besser.

Zu den Vergaserübergangsbohrungen bleibt noch zu sagen, dass diese von der Leerlaufdüse mit Sprit versorgt werden.
Erst in den letzten 20% vom Vollgas kommt die Hauptdüse in Aktion.

Außerdem gerne genommen sind verbogene Hebelchen am Vergaser oder an dem Gestänge.
Merkwürdigerweise ist das Gestänge im Leerlauf synchron eingehängt, läuft aber beim Gasgeben wegen der unterschiedlichen Hebellängen asynchon.
Also Synchrontester auch mal bei 3500 1/min einsetzen.

So, ich hasse lange Forumseinträge......

...die lesen sich so schwer.

:gut: :gut:

Arne BBN
Bus Brigade Nord
Hang loose, with type 2s.
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Harald
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Re: [Workshop] Vergasereinstellung beim Flachmotor

Beitrag von Harald »

Moin Tom,

langsam macht man sich ja Sorgen um Dich. Gib doch einfach mal nen Lebenszeichen, der Beitrag kann ja ruhig noch warten!

Grüße,
Harald*393
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bullimover
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Re: [Workshop] Vergasereinstellung beim Flachmotor

Beitrag von bullimover »

Nabend allerseits,
sorry für mein fernbleiben! Bei mir ist alles im grünen Bereich. :gut:
Es freut mich ausserordentlich, dass sich jemand (den ich nicht mal persönlich kenne) um mich sorgt. Danke vielmals an euch!

Der Grund war eine kleine OP am rechten Fuß, nach der ich 1 1/2 Wochen später schon wieder halbwegs aufm Dampfer war.
Leider türmte sich ein Berg an Arbeit, an dem ich die letzten Wochen gut zu nagen hatte, bis mir dann in der Nacht das Interesse am Computer und Bulli verging.

Während meiner Krankheitstage war es mir unmöglich, die Lambdasonden und Lambdaanzeigen zu installieren.
Weil ich mir aber dann doch eine weniger anstrengende Beschäftigung gesucht habe, machte ich mich über meine neuen Plug and Play Vergaser her.
Beim zerlegen der Vergaser achtete ich auch auf das Innenleben und prüfte es auf Funktion.
Zunächst zerlegte ich die Drosselklappenteile, und büchste den Sitz der Drosselklappenwelle mit neuen Messingbüchsen aus, dass diese wieder spielfrei sind.
Da ich mehrere ältere Vergaser von CJ und CU Motoren liegen habe, konnte ich auch gleich die Unterschiede feststellen. Das Drosselklappenteil von CU und CJ an den linken Vergasern unterscheiden sich meinen Begutachtungen nach nicht wirklich. Das Drosselklappenteil der rechten Vergaser unterscheidet sich dadurch, dass sich eine weitere Unterdruckbohrung und zwar tiefer als beim lnken Vergaser befindet, die dann mit der doppelten Unterdruckdose des CU an der Frühverstellung verbunden wird. Das Drosselklappenteil kann also an den Vergasern des CJ ebenfalls verwendet werden, wenn man die Unterdruckbohrung blind macht. Die Auskerbung an der Drosselklappe für die Unterdruckbohrung wird sich nicht auf das Laufverhalten des Motors auswirken.

Nach dem Ultraschallbad wurde ein weiteres Detail sichtbar: die unterschiedlich großen Beschleunigerpumpen Gehäuse, die beim CJ etwas üppiger ausfallen.

Nach umfangreicher Säuberungsarbeit, überprüfte ich die Dehnstoffelemente, die die Menge der Beschleunigerpumpe je nach Temperatur regulieren sollten.
Ich hab mir nach dem leichten anwärmen mit einer Lötlampe und einem kurzen Puster mit dem Mund die Fresse ordentlich verbruzelt.
Dabei habe ich festgestellt, dass beide Elemente im warmen und kalten Zustand keinen merklichen Widerstand verursachen.
Daraufhin habe ich mich dazu entschlossen, diese blind zu machen und die Menge der Beschleuigerpumpe auf einen Durchschnittswert bei beiden Vergasern exakt einzustellen. Ich habe hier im Forum schon mal eine kleine Bemerkung von einem bekannten Fachmann darüber gehört. :stupid:
Dehnstoffelement am Vergaser:
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Dehnstoffelement ausgebaut:
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Vorsicht Federspannung:
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Element vorsichtig aufschneiden:
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Element mit Hartlot verschließen:
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Element plandrehen:
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Element einschrauben:
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Detailansicht für Hohlschraube:
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Den inneren Gummiring könnte man weglassen, da das Teil innen sowiso überbrückt ist. Beim Hartlöten ist unbedingt darauf zu achten, dass die kleinen Löcher am Schaft frei bleiben, da das Benzin durch diese Bohrungen zur Beschleunigerpumpe gelangt. Alternativ zur Hartlotmethode wäre eine Hohlschraube mit Dichtring. Hierfür habe ich die Maße von der Schraube und dem Gewinde detailiert abgebildet.

Als nächstes könnte man noch die in Plastiktüllen geführten Anlenkungen der Beschleunigerpumpe und die der Startautomatik spielfrei gestalten.
Ich habe mir gedacht: je geneuer man den Drosselklappenspalt von 0,65mm bei geschlossener Starterklappe synchron einstellen kann, desto schöner läuft der Motor. Daraufhin habe ich mir Kugelköpfe besorgt und die Anlenkungen wie folgt umgerüstet.

Anlenkstangen vorher:
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Anlenkstangen nachher mit Kugelköpfe:
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Anlenkung Beschlaunigerpumpe:
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Anlenkung Beschleunigerpumpe:
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Anlenkung Startautomatik:
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Anlenkung Startautomatik:
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Als ich die originalen Kunststoffbüchsen entfernte, war der Durchmesser des Hebels für eine kleine Schraube zu groß. Daraufhin habe ich mir mit meiner kleinen Drehbank jeweils 2 gegenüberliegende Kunststoff Stufenscheiben abgedreht und mit diesen dann mittels einer M2 Schraube die Kugelköpfe aus Alu montiert. Alles perfekt spielfrei!

Dann brauchte nur noch die Beschleunigerpumpe der beiden Vergaser identisch auf die gleiche Durchschnittsmenge eingestellt werden.
Ich habe anhander der Werte aus der mir vorliegenden Tabelle einen Durchschnittswert von 0,9ml je Pumpenhub gewählt. Das dürfte meiner Meinung nach für meine Betriebstemperaturen unter Tags ausreichend sein. Ich bin wie folgt vorgegangen:

Als erstes eine konservenbüchse an der Seite eingeschnitten, dass ein passender Benzinschlauch eingeklemmt werden kann und der Schlauch immer Benzin vom Boden her ansaugen kann. Dann Benzin auffüllen und den Schlauch (nach Möglichkeit durchsichtig) mit einem kuzen Sog füllen und mit einer Zange oder so vorsichtshalber abklemmen. Dann auf den tiefer gelegenen Vergaser aufstecken. Durch das Gefälle füllt sich der Vergaser mit Benzin, bis das Schwimmernadelventil schließt. Ggf. den Deckel mit dem Heizelement der Startautomatik lockern und rehen, bis die Starterklappe (oben) selbständig offen bleibt. Nach ein paar pumpenhüben mit der Beschleunigerpumpe über die Drosselklappe müsste dann Benzin etwa genau auf den Drosselklappenspalt spritzen.
Sobald Benzin blasenfrei ausströmt, kann ein kleines Messingröhrchen über die Beschleunigerdüse von oben her aufgesteckt werden, so dass das Benzin über das Röhrchen oben aus dem Vergaser kommt. Dabei ist immer zu beachten, dass die Drosselklappe immer ganz geschlossen und auch ganz geöffnet wird, damit ein gleichmäßiger Wert ermittelt werden kann. Ich hab mir bei meinem Arzt :happy: ein kleines Glasröhrchen besorgt, dass ich mit einer Spritze geeicht habe. Glas verträgt Benzin, die Spritze leider nicht. Also 1 bis 10 ml. angezeichnet und schon kanns losgehen.3 mal Drosselklappe gleichmäßig ganz auf und zu und das Benzin immer in die Glasröhre spritzen lassen. Danach Menge ablesen, durch 3 dividieren (ergibt genaueres Ergebnis) und schon weiß ich, wieviel die Beschleunigerpumpe einspritzt. Die Menge kann mit der Kupfer Einstellschraube an der Beschleunigerpumpe korrigiert werden. Den Vorgang wiederhole ich so lang, bis beide Vergaser die gleichen Einspritzwerte haben.

Glasröhrchen und Spritze:
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Messingröhrchen für Beschleunigerdüse:
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Messingröhrchen auf Beschleunigerdüse aufgesteckt:
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Messingröhrchen auf Beschleunigerdüse aufgesteckt:
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Danach Vergaser einbauen, alle Einstellarbeiten (synchronisieren und CO) genau durchführen und ihr werdet eueren Bus nicht wieder erkennen.

Viele Grüße, Tom
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B.C.
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Re: [Workshop] Vergasereinstellung beim Flachmotor

Beitrag von B.C. »

Wow!!!! :gut:
Tom, es freut mich: das es Dir gut geht (Harald hatte sich Sorgen gemacht, ich auch).
"Nebenbei" hast Du wirklich in Punkto Vergaserotimierung etwas realisiert, was seines Gleichen sucht!
Kannst Du noch etwas zu den Bezugsquellen sagen?
Eigendlich müßte ich Dir meine Drosselklappenteile zuschicken...zwecks neuer Lagerung... :dogeyes:

Bzgl. des Lambasonden/Anzeigen-Projektes möchte ich gerne am Ball bleiben und unterstützenen, falls
gewünscht.

Grüsse

Björn
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bullimover
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Re: [Workshop] Vergasereinstellung beim Flachmotor

Beitrag von bullimover »

Hallo Björn,

für mich standen die vorhergehenden Punkte als nächste Reparaturmaßnahmen auf dem Wunschzettel, da die Drosselklappenwellen ziemlich ausgeschlagen waren.
Ich hatte mich mal wegen neuen Wellen erkundigt. Diese hätten 80 Euro pro Stck. mit Drosselklappenoptimierung gekostet. Daraufhin habe ich mich selber daran versucht.

Die Anlenkung der Beschleunigerpumpe war an der Gummitülle ebenfalls schon so verschlissen, dass sich diese jederzeit von selber aushängen können hätte.
Die gleichen Verschleißerscheinungen währen die nächsten Monate /Kilometer an den Gestängen der Startautomatik aufgetreten.

Und nun dürfte Ruhe sein.

Ob der ruhige Motorlauf im warmen und kalten Zustand oder die Gasannahme jetzt direkt mit diesen Optimierungsmaßnahmen in Verbindung gebracht werden kann, möchte ich nicht felsenfest behaupten.
Fest steht jedenfalls, dass die Vergaser sauber aufeinander auf den Motor abgestimmt, bzw. eingestellt sind.
Für eine saubere Einstellung ist meiner Meinung nach größtmögliche Spielfreiheit an den Bauteilen, wie Beschleunigerpumpe und Startautomatik erforderlich. Umgreifend würde ich sagen, an allen Teilen, die bei der Kraftstoffversorgung des Motors in allen Lastzuständen mitwirken.

Wenn beide Vergaser zum gleichen Zeitpunkt das gleiche machen und die gleiche Menge eingespritzt wird, kann eigentlich nix schief gehen.

Im Punkt Ersatzteilbeschaffung kann ich Dir empfehlen, in einen Modellbauladen zu gehen.
Solltest Du etwas benötigen, werde ich Dir natürlich behilflich sein und die Teile auch zum Selbstkostenpreis verschicken.

Deine Drosselklappenteile werde ich Dir sehr gerne neu lagern. Allerdings braucht es etwas Zeit. Ich hab für die meinen fast 2 Tage benötigt.
Das beste wäre, wenn Du Dich mal nach gebrauchten Vergasern umsiehst, die ja desöfteren unter 100 EUR versteigert werden.
Wenn Du die mir komplett sendest, zerlege ich diese, plane das Vergasergehäuse und die Drosselklappenteile, da höchstwahrscheinlich etwas Verzug vorhanden ist und setze Dir neue Buchsen.
Anschließend kannst Du ja Dein Zeug wieder reinbauen.

Das Lambda Projekt ist nicht eingeschlafen! Wie schon beschrieben sind alle benötigten Teile schon da.
Ich weiß nur noch nicht konkret, wo ich die Lambdasonden einbringen werde.

Über Anregungen/Unterstützung/Hilfe und so bin ich natürlich geholfen, keine Frage - sehr gerne!

Nur noch Dein Zitat, dass ich nicht eindeutig interpretieren kann:
""Nebenbei" hast Du wirklich in Punkto Vergaserotimierung etwas realisiert, was seines Gleichen sucht!"
Was meinst Du damit genau? :troll:
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