Weil wir hier so einen schönen Thread haben wollte ich Euch mal eben am Erlebten teilhaben lassen ...
In meinem Berlin habe ich immer noch meinen Elektrolux-Kühlschrank. Ami-Busse müssen also nicht weiter lesen, auch die nicht, die auf Kompressor umgebaut haben. Hatte ich nie Anlass zu - mir hat das immer gefallen, dass ich das Kühlfach mit 220 V, 12 V und auch auf dem Platz oder bei schwacher Batterie während der Fahrt mit Gas betreiben konnte. Wohl Geschmacksfrage.
Nach nun ja mehreren Jahrzehnten hatte ich in Bockhorn erstmals den Kühli nicht über Gas zum Laufen bekommen. Davon eben kleiner Bericht, kein Wokshop:
Zunächst habe ich überprüft, ob da unten in der Truhe ein Zündfunke vom Piezo-Schalter zu sehen ist. Sonst hätte ich da ja schon ein Problem gehabt. War aber gut zu erkennen. Nachdem ich die Gaszufuhr auch ordnungsgemäß lange gedrückt hielt war auch beim ersten Zünden da unten die obligatorische kleine Explosion zu erkennen. Der Zünder war wohl auch nicht verbogen oder rausgezogen oder so.
An der Gasflasche habe ich ein Manometer, hatte ich hier ja schon weiter oben empfohlen. Der Zeiger lief auch nach unten, wenn ich bei abgesperrtem Ventil der Flasche den Zufuhrknopf gedrückt hielt - aber gaaaaaaaanz langsam. Der benachbarte exMod dieses Forums und Gasprüfer meines Vertrauens meinte darauf hin, dass wohl die Düse verstopft sei. Empfehlenswert dazu ist Youtube, da gibt es zu Elektrolux schöne Videos, wie man den Brenner ausbaut und reinigt. Eric hat auf seiner Seite auch einen interessanten Bericht, wie man das ganze Teil (!) ausbaut:
https://gruenerbulli.de/kuehlschrank/ Hört sich easy an - bei mir war es nur leider so, dass ein Voreigentümer eine selbstschneidende Schraube durch eine solche ersetzt hat, die auf der Außenseite des Schranks, zur Aussenwand hin, gekontert ist. Da muss dann wohl doch der Schrank raus.
Meine Lösung war dann aber wirklich überschaubar - und kann als Tipp taugen, das vielleicht mal vor der nächsten Gasprüfung sowieso als Wartungspunkt anzugehen. Ich habe nur die Gasleitung vom Brenner gelöst. Dazu die auf dem Bild ganz links zu sehende, mit dem roten Pfeil markierte Überwurfmutter mit einem 10er lösen, dabei die "Gegenmutter" kontern, 13er oder 14er. Denn das sitzt nach 40 Jahren wirklich fest! Die Gasleitung ist dann am Schrank nochmal fixiert, da auch lösen, damit man sie an der markierten Stelle etwas bewegen kann, um sie heraus zu ziehen. Jetzt da einfach Pressluft durchpusten. Ich vermute und behaupte jetzt einfach mal, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verdreckung der Düse von der Brennerseite durch Staub oder Ruß wahrscheinlicher ist als von der Gasseite durch dreckiges Gas. Pustet man daher von der Gasseite durch hat man eine faire Chance, die Düse wieder frei zu bekommen.
Bei mir hat das jedenfalls astrein funktioniert. Der "Gasvorlauf" braucht jetzt nur 10 Sekunden, dann kann ich zünden. Über die Jahre wurde die Düse wohl immer dichter, ohne, dass ich das gemerkt habe. Bin begeistert! Im Anschluss gab es eine förmliche Gasprüfung, Mario hatte in Bockhorn alles dabei und akzeptierte Paypal. Auch da alles in Ordnung!
Vielleicht hilft da mal Jemandem.
Viele Grüße,
Harald
P.S.: wenn Ihr keinen Kompressor zu Hand habt - es gibt auch Druckluft in Dosen. Damit geht es auch! Lest Euch aber den Text auf den Dosen vorher durch! Da kann stehen: "Vorsicht, brennbar". Dann wartet lieber ein wenig, bevor Ihr den ersten Zündvorgang startet, nachdem Ihr da ordentlich durchgepustet habt. Sorgt vielleicht für Extra-Luftzirkulation oder so. Sonst macht das nämlich ganz ordentlich "Bumm" beim ersten Zündfunken und es riecht unter besten Umständen in Eurem Bulli nur nach verbrannten Haaren. Fragt mich nicht, woher ich das weiß ...