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Türverkleidungen selber bauen
Verfasst: 28.10.2011 09:34
von harlequin22
Hallo,
hat von euch schon einmal jemand die Türverkleidungen selber nachgebaut? Nachdem ich jetzt meine Sitze sel er neu bezogen habe, um annähernd den Auslieferungszustand meiner Champagne Edt. Wieder hinzubekommen, sind als nächstes die Panele dran. Die würde ich jetzt natürlich auch gerne in dem selben Kunstleder wie die Sitze bespannen. Ich frage mich aber, wie man diese Vertiefungen über die ganze Breite hinbekommt. Würde sagen, die sind mit Druck und etwas Wärme da reinderückt worden, oder? Habe alternative überlegt das Kunstledermit einer dicken Naht abzusteppen...
Hat da jemand scjon Erfahrungen mit gemacht? Gruß
Toni
Re: Türverkleidungen selber bauen
Verfasst: 28.10.2011 09:56
von Harald
Moin Toni,
schön, noch so´n Selbermacher hier zu haben! Eine ähnliche Anfrage hatte ich auch schonmal. Ich kann bislang nur mein Gedankengut beitragen:
Erfreulich ist ja zunächst, daß wir die Pappen schonmal bei Olaf kriegen, also BusOK.
Wenn´s noch gute "Häute" auf der alten Türpappe sind kann man die ja vorsichtig abnehmen und mit neuem dünnen "Unterschaumstoff" auf Olaf´s Pappen aufbringen.
Kunstleder - also Kunststoff - zu prägen stelle ich mir eigentlich auch recht einfach vor. Das muß mit Wärme und Druck gehen. Meine Fantasie geht dahin, einen ollen Lötkolben mit einer "bearbeiteten" Spitze zu präparieren. Die Spitze soll dann so bearbeitet sein, daß sie quasi das "Negativ" eines "Fadens" ist - also eigentlich nur eine Einwölbung.
Die Kunst wird jetzt darin liegen, für den Lötkolben eine Temperatur zu finden, die genau zwischen "Nix" und "Geschmolzen" oder "Angebrannt" liegt.
Dann könnte man mit wasserlöslichem Stift auf der Türpappe die "Naht" vorzeichnen und diese schön mit dem Lötkolben "absteppen" - sprich: nachlaufen.
Soweit erstmal mein Gedankengang. Wollte ich mal ausprobieren, sobald mich die Witterung und der Projektstand rein treibt. Sieht nur derzeit so aus, daß der Projektstand gegen die Witterung spielt. Vielleicht magst Du da ja schonmal "vorprobieren" und berichten?
Grüße,
Harald
Re: Türverkleidungen selber bauen
Verfasst: 28.10.2011 10:22
von bigbug
Harald hat geschrieben:
Kunstleder - also Kunststoff - zu prägen stelle ich mir eigentlich auch recht einfach vor. Das muß mit Wärme und Druck gehen. Meine Fantasie geht dahin, einen ollen Lötkolben mit einer "bearbeiteten" Spitze zu präparieren. Die Spitze soll dann so bearbeitet sein, daß sie quasi das "Negativ" eines "Fadens" ist - also eigentlich nur eine Einwölbung.
Wird nix, außer Schweizer Käse, hat mir gerade der Blick in die Kristallkugel verraten, da eine kontinuierliche Bewegung unter Druck und Hitze sehr schwer herzustellen ist.
Als laienhafte Variante, eine Heizkeilnaht herzustellen, kann ich mir vorstellen eine Apparatur zu bauen, die als Kernstück ein kleines , 40-50 mm hohes und 2-3mm breites (Nahtbreite) Stahlrad beinhaltet, das mittels Hochleistungsfön (Leister o.ä.) auf Temperatur gebracht wird. Mit Hilfe des Rades, das irgendwo gegen Kippen und sonstiger Verlagerung abgestützt wird, und hohem Anpressdruck könnte dann evtl. ohne großes Zittern die Naht eingepresst werden.
my 2 ct.
Re: Türverkleidungen selber bauen
Verfasst: 28.10.2011 10:49
von Harald
bigbug hat geschrieben:
Wird nix, außer Schweizer Käse, hat mir gerade der Blick in die Kristallkugel verraten, da eine kontinuierliche Bewegung unter Druck und Hitze sehr schwer herzustellen ist.
Als laienhafte Variante, eine Heizkeilnaht herzustellen, kann ich mir vorstellen eine Apparatur zu bauen, die als Kernstück ein kleines , 40-50 mm hohes und 2-3mm breites (Nahtbreite) Stahlrad beinhaltet, das mittels Hochleistungsfön (Leister o.ä.) auf Temperatur gebracht wird. Mit Hilfe des Rades, das irgendwo gegen Kippen und sonstiger Verlagerung abgestützt wird, und hohem Anpressdruck könnte dann evtl. ohne großes Zittern die Naht eingepresst werden.
my 2 ct.
Moin Thomas,
los, gib mal für nen Euro:
Du meinst, da muß sich was bewegen? So ein klein bischen "anschmelzen" geht nicht? Weißt Du denn, wie das die Profis machen?
Mal Deine Idee weiter gesponnen - aus Modellbauerperspektive:
Bei Proxxon gibt es nen
Heißdrahtschneider, den ich zufällig habe. Die Temperatur des Drahtes läßt sich über das Steuergerät regeln - von handwarm bis glühend (sage ich jetzt mal so - letzteres habe ich noch nicht ausprobiert.
Du meinst, da muß sich was drehen? OK - dann könnte man doch sowas wie eine "Handrolle" bauen. An das mit einer "Negativnaht" versehene Rad irgendwie den Heizdraht wickeln, der dann über Schleifer mit Strom versorgt wird. Was meinst Du denn, wie heiß das Rad sein muß?
Grüße,
Harald
Re: Türverkleidungen selber bauen
Verfasst: 28.10.2011 10:59
von bigbug
Harald hat geschrieben:bigbug hat geschrieben:
Wird nix, außer Schweizer Käse, hat mir gerade der Blick in die Kristallkugel verraten, da eine kontinuierliche Bewegung unter Druck und Hitze sehr schwer herzustellen ist.
Als laienhafte Variante, eine Heizkeilnaht herzustellen, kann ich mir vorstellen eine Apparatur zu bauen, die als Kernstück ein kleines , 40-50 mm hohes und 2-3mm breites (Nahtbreite) Stahlrad beinhaltet, das mittels Hochleistungsfön (Leister o.ä.) auf Temperatur gebracht wird. Mit Hilfe des Rades, das irgendwo gegen Kippen und sonstiger Verlagerung abgestützt wird, und hohem Anpressdruck könnte dann evtl. ohne großes Zittern die Naht eingepresst werden.
my 2 ct.
Moin Thomas,
los, gib mal für nen Euro:
Du meinst, da muß sich was bewegen? So ein klein bischen "anschmelzen" geht nicht? Weißt Du denn, wie das die Profis machen?
Mal Deine Idee weiter gesponnen - aus Modellbauerperspektive:
Bei Proxxon gibt es nen
Heißdrahtschneider, den ich zufällig habe. Die Temperatur des Drahtes läßt sich über das Steuergerät regeln - von handwarm bis glühend (sage ich jetzt mal so - letzteres habe ich noch nicht ausprobiert.
Du meinst, da muß sich was drehen? OK - dann könnte man doch sowas wie eine "Handrolle" bauen. An das mit einer "Negativnaht" versehene Rad irgendwie den Heizdraht wickeln, der dann über Schleifer mit Strom versorgt wird. Was meinst Du denn, wie heiß das Rad sein muß?
Grüße,
Harald
Ich hab das Ganze eigentlich nur abgeleitet von dem System mit dem auf Deponien Kunststoffdichtungsbahnen miteinander verschweißt werden, die sind fast 2 mm stark. Da wird ein elektrisch beheizter Keil bewegt, der allerdings gleichmäßig mittels Rädern und Mootr unter konstantem Anpressdruck vorwärtsbewegt wird. und eben das ist der Unterschied zu dem Lötkolben, die Gleichmäßigkeit wird von Hand nicht zu gewährleisten sein und somit bekommst du ne Schuppenbildung (der bessere Fall) oder Brandlöcher (der nicht soo tolle Fall) Der Temperaturbedarf ist von meiner Sicht aus empirisch zu ermitteln, da hab ich null Ahnung, da wird zwischen 200 und 600 ° alles drin sein.
Professionell wäre natürlich ne große Presse mit ner Negativform, die von hinten gut erhitzt wird. aber wer hat das schon.
Türverkleidungen selber bauen
Verfasst: 28.10.2011 11:12
von schubi
Sehr intressantes Thema muss ich sagen!!
Aber wie könnte man es ordentlich ausführen??eig isses nur ein bisschen geschmolzen und reingedrückt und ich denk da brauchst nicht viel druck!!Die Hitze wird entscheidend sein und wie man die Hitze aufbringt!!evtl mit heiß gemachten und schön rund geschliffenen Metall Streifen die genau die Länge haben!!Versuch macht klug also wer traut sich?!:))
Mfg
Re: Türverkleidungen selber bauen
Verfasst: 28.10.2011 12:39
von harlequin22
Harald hat geschrieben:Erfreulich ist ja zunächst, daß wir die Pappen schonmal bei Olaf kriegen, also BusOK.
Wenn´s noch gute "Häute" auf der alten Türpappe sind kann man die ja vorsichtig abnehmen und mit neuem dünnen "Unterschaumstoff" auf Olaf´s Pappen aufbringen.
Bei mir ist's eher andersrum, die Pappen sind noch okay, zumindest von der Form her, aber der Bezug ist hinüber. Außerdem hätte ich den gern im gleichen Kunstleder wie die neuen Sitzbezüge. Die Pappen hol ich mir einfach im Baumarkt und schneide die mit Hilfe der alten "Schablonen" neu aus.
Werd mal ein bischen rumexperimentieren. Hatt daran gedacht mir eine ca. 2 mm dicke Metallleiste zu holen und diese zu erhitzen und dann auf das Kunstleder mit darzunterliegendem dünnen Schaumstoff zu pressen. Allerdings denke ich auch, ist eben die gleichmäßige Hitzeverteilung henau das Problem. Werd wenn ich Zeit finde die Tage mal ein Versuch angehen.
Re: Türverkleidungen selber bauen
Verfasst: 28.10.2011 14:02
von boggsermodoa
schubi hat geschrieben:Sehr intressantes Thema muss ich sagen!!
Aber wie könnte man es ordentlich ausführen??
Also ich habe einen Linierapparat (für Motorradtanks, Fahrradrahmen u.ä.), der besteht aus einem langen, runden Tank und einem gerändelten Messingrädchen, das sich aus dem Tank etwas Lack mitnimmt und auf die abgerollte Oberfläche aufträgt. Unser "Nahtwarmpräger" müßte m.E. so ähnlich aufgebaut sein. In die Umfangsfläche des Rades müßte ein Dremelakrobat halt ein paar Gruben einbringen, die später den Faden darstellen sollen und dann müßte man das Ganze noch geregelt beheizen. Meine Heißluftpistole könnte das zum Beispiel. Die sollte das Rad wohl am besten quer anblasen, damit sie das Kunstleder möglichst nicht erwärmt. Das Rad wird wohl bloß so zwischen 120°C und 150°C warm sein müssen, die Blasluft entsprechend wärmer.
Alternativ würde ich statt einer langen Leiste eher etwas herstellen, das wie ein Wiegemesser geformt ist. Damit kann man bequemer einen hohen Flächendruck ausüben - und zwar an jeder Stelle gleich - und v.a. könnte man das ganze Ding im Backofen auf eine zweifelsfreie Temperatur bringen (vielleicht 200°C, damit man sich beim Arbeiten etwas Zeit lassen kann). Nachteil ist, daß man die komplette Naht, also jeden einzelnen Nadelstich im Negativ hineindremeln muß.
Gruß,
Clemens
Türverkleidungen selber bauen
Verfasst: 28.10.2011 14:22
von schubi
Auf gut deutsch du hast nen beugler liniergerät

)
Ja also so könnte das ganz gut funktionieren!!aber das mit den Nähten hab ich ja noch garnicht bedacht bzw so genau hab ich da noch garnicht hingeschaut!:))aufjedenfall irgendwer muss jetz wohl mal nen testaufbau starten!!
Re: Türverkleidungen selber bauen
Verfasst: 28.10.2011 14:46
von Harald
Harald hat geschrieben:Vielleicht magst Du da ja schonmal "vorprobieren" und berichten?
Vielleicht sollten wir mal versuchen, das Ganze systhematisch anzugehen:
Bevor der Roller gebaut wird ist mal zu ergründen, was man da braucht. Da nehme ich mal Clemens´ Ofenidee auf. Hätte nicht Jemand vielleicht mal am Wochenende Gelegenheit, ein paar Metallschnipsel in Muttis Ofen zu werfen?
Vielleicht einfach mal handelsübliche, mit der Zange abgewinkelte Nägel?
Dann einfach ein DIN A5 großes Brett mit Kunstleder betackern und je nach Temperatur mal so´n Metallstück drauflegen oder -drücken. Halten kann man das ja mit ner Zange.
Mich würde mal interessieren, was dann passiert. Läßt sich damit was prägen?
Wenn ja: dann mal weiter Konstruktives.
Grüße,
Harald
der am Wochenende ne Küche aufbauen muß und deshalb leider keinen Ofen verfügbar hat.