Doppelvergaser synchron?!

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MichaT2a
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Doppelvergaser synchron?!

Beitrag von MichaT2a »

Hallo zusammen,

bin grad dabei, am T2a ein bißchen Kosmetik zu machen und während die Spachtelmasse getrocknet ist, hab ich solang die Motoreinstellung überprüft. Dabei ist mir an den Doppelvergasern was aufgefallen, was mir nicht plausibel scheint... Ich hab am Typ1 ein Paar Doppelvergaser, Gasgestänge verläuft über der Lima quer. An beiden Enden je ein Hebel, an dem mit nem Kugelgelenk eine Stange montiert ist, die wiederum den Hebel der Drosselklappenwelle betätigt.

In Leerlaufstellung sind beide Drosselklappenwellen am Anschlag. Jetzt dreh ich das Gasgestänge, daß die Drosselklappen öffnen. Wenn der Hebel am linken Vergaser schon waagerecht steht, fehlen dem Hebel am rechten Vergaser noch ein paar Grad, damit er auch waagerecht steht. Unter "synchron" versteh ich aber was anderes, da müßten doch beide Hebel immer in der selben Stellung sein?!

Da das Gasgestänge seit dem Kauf von niemandem geändert wurde, geh ich davon aus, daß es in dieser Form funktioniert und keinen Fehler hat. Die einzig schlüssige Erklärung, die mir spontan einfällt: Die Anschläge der Drosselklappenwellen sind nicht gleich eingestellt.

Oder mach ich nen Denkfehler?

Gruß,

Micha
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boggsermodoa
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Re: Doppelvergaser synchron?!

Beitrag von boggsermodoa »

Hallo Micha,

sind es wirklich Doppelvergaser oder sind es zwei Einzelvergaser (Fabrikat)?
Eine synchrone Betätigung gibt's natürlich nur, wenn die Hebeleien links und rechts symmetrisch sind und beiderseits von der gleichen Drosselklappenstellung aus gestartet wird. Das über den ganzen Weg zu prüfen, ist nicht ganz trivial. Es genügt jedoch i.A., wenn man die Anfangs- und Endstellungen vergleicht. Wenn du im Leerlauf so viel Gas gibst, daß gerade das Spiel in der Betätigung überbrückt wird und die Drehzahl zum ersten mal zu steigen beginnt, kannst du akustisch sehr gut erkennen, ob beide Seiten "stereo" kommen oder ob eine zuerst anspricht. Falls letzteres, kannst du das i.d.R. an einer der Betätigungsstangen ausgleichen. ("Spannschraube" mit Linksgewinde an einem Ende). Dann in der Vollgasstellung optisch prüfen, ob beide Drosselklappen parallel stehen. Falls irgendwelche Verbindungsleitungen zwischen links und rechts jenseits der Drosselklappen bestehen, solltest du die eliminieren (abnehmen, verschließen). Die Drosselklappenstellung im Leerlauf (Drosselklappenspalt) synchronisierst du am besten über eine Messung des Unterdrucks oder der Durchflußmenge. Dazu muß zwingend vorher das Ventilspiel eingestellt werden.

Gruß,

Clemens
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MichaT2a
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Re: Doppelvergaser synchron?!

Beitrag von MichaT2a »

Hallo Clemens,

es sind zwei Zenith 32 NDIX, die vor ein paar jahren bei Riechert überholt, und mit einem Riechert-Gasgestänge ausgerüstet wurden. Da sie Vergaser damals auf nem Prüfmotor auch für den 1776er bedüst und eingestellt wurden, scheu ich mich davor, da irgendwo rumzuschrauben.

Da heut schon das leise Schmirgeln mit 180er Körnung die sonntägliche Stille zerreißt, kann ich keine großen Tests im Hof fahren.

Was den Lerlauf angeht, der war schon immer recht rau, da kommt vermutlich auch noch die nicht mehr serienmäßige Nockenwelle in´s Spiel. Im Moment schüttelt er sich grad so vor sich hin, daß er nicht ausgeht. Dagegen fühlt sich meine SR 500 im Stand an, wie ein Sechszylinder... runder wird der Motorlauf erst bei steigender Drehzahl. Richtig rund wird er aber grad nicht. Daher will ich auch mal den Verteiler bei Gelegenheit mal probehalber tauschen. Aber immer eins nach dem anderen.

Folgendes hab ich bis jetzt versucht: Das Gestänge so einzustellen, daß die Drosselklappenhebel in Mittelstellung waagerecht stehen. Dann paßts aber weder oben noch unten. Zudem bin ich mir nicht sicher, ob ich mich überhaupt auf die Stellung Hebel verlassen kann, vermutlich nicht.

Dann hab ich die Vollgasstellung stimmig eingestellt, dann paßt´s in Leerlaufstellung wieder nicht ganz. Dafür ist jetzt die Leerlaufdrehzahl wenigstens etwas höher. Gefahren bin ich so aber noch nicht, das will ich die Tage als nächstes mal machen, bevor ich was anderes probier.

Nen einfachen Synchro-Tester zum Draufstecken hätt ich. Davor sollte ich aber besser nochmal die Kompression prüfen, sonst weiß ich nicht, ob ein unstimmiger Unterdruck überhaupt von der Vergasereinstellung rührt und ich am falschen Ende rumschraub. Allerdings muß ich dazu vermutlich erst den halben Bus außenrum wegbauen, damit ich drankomm... Der Motor macht in jüngster Zeit auch in kaltem Zustand neue seltsame Geräusche, die sich nicht so recht lokalisieren lassen...

Mein anfänglicher Denkfehler war vermutlich, daß die Drosselklappenhebel in Mittelstellung eine Aussage über die genaue Stellung der Drosselklappen machen.

Jetzt muß ich mal eines nach dem anderen ausprobieren und sehen, welche Änderung welchen Einfluß auf den Motorlauf hat.

Gruß,

Micha
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