Magerpatschen
Verfasst: 22.08.2012 11:55
Hallo,
ich bin jetzt seit ein paar wochen mit meinem T2 unterwegs und er läuft wie eine 1
, nur beim Bergabfahren im Schiebebereich knisterts und patscht es von hinten. Der Motor ist ein EinspritzerType 4 (GE) - 1970cc. Ich habe hier einiges zum Thema Magerpatschen gefunden und wenn man die Einträge liest klingt das so als sei das sozusagen der "Normalzustand".
Danke Gregor
ich bin jetzt seit ein paar wochen mit meinem T2 unterwegs und er läuft wie eine 1

Hierzu nun meine Frage: Muss ich mich jetzt auf die Suche nach Flschlftquellen machen oder ist das alles halb so wild. Und wie wirkt sich das auf Heizbirnen und Auspuff aus?boggsermodoa hat geschrieben:Um nochmal etwas technischer zu werden. Das Knallen nennt der Insider "Magerpatschen".
Die "Motorbremse" funktioniert in groben Zügen so:
- Im Ansaugtakt möchte der Kolben Frischgas ansaugen, aber die Drosselklappe hält den Daumen drauf. Folglich entsteht im Zylinder ein mehr oder weniger großes Vakuum (, das bei ausgenudelten Motoren auch gerne mal etwas Öl an den Kolbenringen oder Ventilschäften vorbei in den Brennraum saugt). Das hat eine Bremswirkung, denn die Erzeugung dieses Vakuums kostet Energie.
- Im Verdichtungstakt erhält der Motor diese Energie größtenteils wieder zurück, denn der entstandene Unterdruck im Zylinder saugt nun den Kolben nach oben. Die Energiebilanz ist im OT also wieder weitgehend ausgeglichen.
- Die dann folgende Zündung im OT geht ins Leere. Der Motor hat zwar ein wenig Frischgas durch das Leerlaufsystem erhalten, aber das ist erstens recht mager und zweitens reicht die Verdichtung nicht aus, um es zu entflammen.
- Spannend wird's im nun folgenden Arbeitstakt. Alle Ventile sind zu. Es entsteht wieder ein Unterdruck, den zu erzeugen Energie verbraucht. Diese erhält der Motor jedoch nicht mehr zurück, weil ein gutes Stück vor UT das Auslaßventil öffnet. Nun stürzt Gas aus dem Auspuff in den Zylinder, das aber gleich wieder ausgeschoben wird, wenn der Kolben UT passiert hat und sich wieder nach oben bewegt. Das verursacht dieses gurgelnde Geräusch bei geschobenem Motor. Die dadurch entstehende Bremswirkung ist um so größer, je höher das geometrische Verdichtungsverhältnis und je zahmer die Steuerzeiten sind ( = je näher an UT das Auslaßventil öffnet = je größer der erzeugte Unterdruck wird). Bei großvolumigen Motorrädern kann es durchaus passieren, daß beim Runterschalten deswegen das Hinterrad blockiert.
Wenn das oben beschriebene Spiel eine Zeit lang andauert, sammelt sich im Auspuff unverbranntes Frischgas, das außerdem beständig angereichert wird. (Es wird ja größtenteils nur zwischen den einzelnen Zylindern hin und hergepumpt, während kaum etwas nach draußen entweicht.) Wenn nun aufgrund dessen irgendwann in einem Zylinder eine Zündung gelingen sollte, dann knallt's, weil dieses Lichtlein sofort in den Auspuff weitergereicht wird, sobald das Auslaßventil öffnet.
Alles ganz einfach, oder?![]()
Danke Gregor