Gasumbau (LPG)

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B.C.
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Re: Gasumbau (LPG)

Beitrag von B.C. »

@marco: interessante Informationen. Könntest Du mal ein Photo von der Heizlanze machen?

Grüsse
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Gasumbau (LPG)

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Hmmm,
keine H Zulassung mehr wegen Gasumbau. Und das wegen veränderung der Gemischaufbereitung.
Das ist doch Schwachsinn vom Gesetzgeber.
Bei meiner US-Version soll ich Normal Benzin tanken. Steht in der Bedienungsanleitung!
Und jetzt muss ich dank E10 Super Plus mit viel mehr Oktan tanken.
Darf ich jetzt auch mein H vom Kennzeichen abkratzen oder was?
Die Sklaven der Lobbyisten (ja ich meine Politiker) haben haben doch echt einen an der Waffel.

Viele Grüße,

Thomas
Im Angebot: Drehzahlmesser, US-Motor-Kabelbaum 10101000
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marco
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Re: Gasumbau (LPG)

Beitrag von marco »

Ein Foto kann ich leider nicht machen, da der Bus und die Gasersatzteile (hab noch eine neue Heizlanze und einen gebrauchten Verdampfer rumliegen) nicht bei meinem Wohnort sind. Hier aber eine technische Zeichnung:

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B.C.
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Re: Gasumbau (LPG)

Beitrag von B.C. »

@marco: das ist doch super! Vielen Dank dafür!

Grüsse
OliverH
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Re: Gasumbau (LPG)

Beitrag von OliverH »

Hatte mich vor einiger Zeit mit E85 und LPG/CNG bezüglich Zylinderkopf umgeschaut. Ahnendorp kann die Typ4 Köpfe mit entsprechenden Sitzen/ Ventilen ausrüsten. Aber bei Vergasern würde ich nie auf Gasumrüstung kommen. Die Gas-Anlagen, die Vergaser unterstützen, sind einfach ineffizient. Ich würde das nur mit Einspritzer, Zentraldrosselklappe und Gas-Einspritzventilen pro Zylinder planen => http://www.prinsautogas.com/de/produkte ... ystem.html
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Kinky
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Re: Gasumbau (LPG)

Beitrag von Kinky »

Wir beschäftigen uns jetzt schon geraume Zeit mit dem Umbau eines Typ 1 Motors auf LPG Gasbetrieb.
Die Vorwärmung über einen Plattenwärmetausche und elektrischer Wasserpumpe haben wir auch überlegt und schon einmal Teile besorgt.
Durch Einbau eines Wasserkühlers mit Lüfter in den Wasserkeislauf wollen wir uns auch den häufig zusätzlich verbauten Ölkühler bei den Motoren sparen.
Venturianlagen haben zwar einen Mehrverbrauch von ca. 20%, aber mit dem Einbau einer Lambdasonde und einer entsprechend geregelten Venturianlage sollte der Mehrverbrauch auf 10% sinken. Das entspricht in etwa dem Mehrverbrauch unserer Sequenzeranlage bei einem Modernen 1.8l, 16V, Motor in unserem Peugeot 306.
Die Vorwärmung mittels eine Lanze im Auspuff ist mit gutem Grund heute nicht mehr zulässig. Die Explosionsgefahr bei einer undichten/defekten Lanze ist einfach zu hoch.
Was bisher hier noch nicht erwähnt wurde, ist die Tatsache, das die Mechanische Benzinpumpe stillgelegt werden muss und dafür eine Elektrische verbaut werden muss. Bei Gasbetrieb darf kein Benzin mehr gefördert werden, sonst Läuft der Motor logischer weise auf Gas und Benzin gleichzeitig. Das ist eben am einfachsten mit einer elektrischen Benzinpumpe zu realisieren.
Auch muss die Zündung zu 100% funktionieren um die Backfire Gefahr so gering wie möglich zu halten. Wer möchte schon seinen T2 durch einen Brand im Motorraum verlieren?
Also immer auf gute Zündkerzen achten und vor allem auf den Zündzeitpunkt achten, der muss immer optimal eingestellt sein. Am besten lässt sich das durch eine Transistorzündung erreichen, optimal natürlich Kontaktlos. Eine normal Nachrüstung mit einer kontaktgesteuerten Transistorzündung sollte ausreichen. Das einstellen des Unterbrecherabstands sollte damit nur alle 15.000 - 25.000 km notwendig sein. Wer also eine Inspektion/Ölwechsel alles 7.500 - 10.000 km macht sollte da auch den Zündzeitpunkt prüfen.

Schönen Gruß
Der Schrauber von Kinkys T2
Bulli mit 50 Ps in Taiga grün.
MichaIN
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Re: Gasumbau (LPG)

Beitrag von MichaIN »

Hallo,

hier wird gerade ein Bus/Camperumbau mit LPG-Anlage angeboten:
https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/deta ... =268375424
Leider sind keine Bilder vom Motorraum dabei.

Gruß Michael
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bullijochen
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Re: Gasumbau (LPG)

Beitrag von bullijochen »

Hallo Zusammen. Ich kann mich einfach nicht zurückhalten.. Geb nun auch nochmal meinen Senf dazu... Also mal folgendes:
Gasverbrauch ist etwa 20Prozent eher mehr als Sprit bei den alten Motoren. Das liegt hauptsächlich daran das der Zzp nicht dem Gas angepasst werden kann wenn man bivalent fährt. Damit könnte man dann in die Region von 10% kommen aber auch das sind eher theoretische Werte.
Den realen Gasverbrauch zu bestimmen wird sowieso sehr schwer weil die Anlagen immer erst auf Benzin starten und dann bei Öl oder Wassertemperatur größer x auf Gas umstellen.
Somit verhindern die Hersteller ein Vereisen der Verdampfer. Ich fahre selber Gas bei meinem Skoda und hab mal versucht das hochzurechnen und musste dann doch anfangen zu schätzen.
Auch bei einem modernen Auto 2006 Bj.. Ja o. K. Nicht die neueste Generation mit direkteinspritzung aber immerhin... liege ich noch jenseits der 20%mehrverbrauch und Leistungsverluste sind auch deutlich spürbar auf Gas. Da ich das Fahrzeug nur zur Arbeit und zurück fahre is mir das wurscht.. Und nehme das gerne für die Kostenersparnis in Kauf.
Nun zu dem Zylinderkopf.. Ich habe mir Mitte der 90iger auch schon überlegt den Bus auf Gas umzurüsten. War im übringen ein Typ4. Im Gespräch mit dem Umrüster kam ich dan drauf das er mir den zzp auf später stellen wollte, beim einbau der Anlage, damit der Kopf nicht zu heiß wird.
Da Kann mir einer erzählen was er will und mir auch Ventilsitze anbieten(der is dann nämlich der letzte der eine Garantie drauf gibt..auch der Herr K von der Firma A.. Sicher nicht) wie er will, das mach ich nicht. Jeder weiß bei den Motoren ist der Schwachpunkt der sowieso schon heiße Kopf :schlaumeier: . Mit dem Umbau würde man eben genau diesen Punkt weiter verschlechtern :schlaumeier:
Die Motoren leben von der Kühlung des im Zylinder verdampfenden Kraftstoffes. bei Gas ist die Kühljng weg. Wie wird die kompensiert :confused:
Das ist eine menge an Kühlleistung die da verloren geht..das darf man nicht unterschätzen...
Genau aus dem Grund hab ich es glassen. Was hilft es einem wenn man an den Spritkosten spart und dann wieder in Kopfreperaturen rauswirft :mrgreen:
Ein Gasumbau wird gut und gerne 2500 bis 3000 kosten. Bis man die wieder rein hat muss man ca. 30bis 40tkm fahren.. Bis man eine Kopfreparatur mit Motor ein und Ausbau drin hat bestimmt nochmal 40tkm. Und dann spart man erst :mrgreen:
Sodele das waren meine Gedanken zum Gasausbau.. Sicher nicht der Weißheit letzter Schluss aber es darf jeder gerne was anderes denken und tun.
Gruß Jochen
Gruß Jochen :bier:

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Deleted User 7534

Re: Gasumbau (LPG)

Beitrag von Deleted User 7534 »

Ein Freund von mir hat den Umbau in seinem Käfer selbst gemacht. Das war nicht teuer. Und das läuft seid Jahren ohne Probleme. Typ 1 44 Ps Nur zum Einstellen ist er in die Werkstatt gegangen.
Ob das Sinn macht oder nicht muss jeder selber wissen.
Aber laufen tut es in diesen Fall gut.
Deleted User 9480

Re: Gasumbau (LPG)

Beitrag von Deleted User 9480 »

Hallo zusammen,

ich habe schon einige LPG-Umbauten selbst gemacht, auch mit Luftboxer, auch mit H-Kennzeichen, und kann euch bestätigen: Kein Problem. Auch bei Selbstumbau, und auch ohne Trickserei. Man muss halt sehr genau wissen was man tut, und sich in die Materie gründlich einarbeiten. Aber das muss man bei Spritanlagen, Bremsanlagen und Camping-Gas Ausstattungen genauso.

Der T2 ist eigentlich sogar ein recht dankbares Umbauprojekt. Er hat Euro-Garnichts, und braucht deswegen kein Abgasgutachten. Und es kann die billigste ungeregelte Venturianlage verwenet werden. Das Thema H-Kennzeichen ist auch nicht das Problem, da grundsätzlich eintragungsfähig ist was vor 20 Jahren eingebaut und umgerüstet wurde - oder hätte werden können. Vor 20 Jahren gab es auch schon sequentielle Systeme, Venturis gab es auch schon vor dem letzten Krieg in diesem Land.

Auspufflanze zur Vorheizung würde ich auch nicht nehmen wollen, selbst wenn es (mit Bestandsschutz?) noch zulässig wäre. Im Benzinbetrieb wird die Lanze nicht mehr vom (kalten) Gas durchströmt, und das Restgas in der Lanze wird über den Zündpunkt hinaus aufgeheizt... Bei meinem Luftgekühlten nutze ich die Abluft der Motorkühlluft, und zudem einen Öl-Wasser-Wärmetauscher am Ölfilterträger.

Als Kostenaufwand kann man mit 300-500 EUR für Material, Abnahme und Eintragung rechnen.
Der Mehrverbrauch von ~ 35% für die Venturianlage tut mir nicht so weh, bei einem Preis von aktuell um die 50ct/L. Auch wenn die Steuervergünstigung für LPG weg fällt, sind das keine 10ct/L mehr. Ein Leistungsdefizit merke ich keins (eher das Gegenteil), das tritt vor allem dann auf wenn man zu geizig ist für den Mehrverbrauch und die Anlage zu mager einstellt. Oder wenn dem Motor so viel Leistung abverlangt wird, dass die nötige Gasmenge den Raum für Verbrennungsluft verdrängt.

Die Haltbarkeit der LBX sehe ich auch nicht im Ansatz gefährdet durch den LPG Betrieb. Entgegen der vielfachen Behauptung, das Autogas würde heißer verbrennen, ist tatsächlich die Verbrennungstemperatur geringer als bei Benzin. LPG hat einen geringeren Heizwert als Benzin, daher auch der Mehrverbrauch (und ggf. Leistungsmangel). Tatsächlich auftretende Überhitzungsschäden treten gerne auf, wenn aus Geiz die Anlage zu mager eingestellt wird.

LG Christof
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