Brauche Hilfe beim Bulli-Motor

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t2a-tommy
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Brauche Hilfe beim Bulli-Motor

Beitrag von t2a-tommy »

Hallo,

ich bräuchte ein bißchen Hilfe beim Bulli-Motor.
Der Motor ist zerlegt und gereinigt und war beim Motorenbauer zum Vermessen, Maße von KW NW Pleulager und Ventilsitzringe sind alle noch im Rahmen!

Ich wollte folgende Dinge erneuern:
- Zylinderstehbolzen
- Zylinder + Kolben
- Ölpumpe
- Stößelschutzrohre
- Alle Lagerschalen
- Öldruckregelkolben
- alle Dichtungen
- Alle Muttern
- Kontaktlose Zündung

Der Motor soll keine Leistungsbombe werden, sondern zuverlässig und haltbar, Zb auch mal herhalten für ein Urlaubstourchen!

Jetzt zu meinen Fragen:
- Habe ich etwas wichtiges vergessen?
- Ölkreislauf beibehalten oder doch auf externen Ölkühler umbauen?
- Weitere ratsame Änderungen?
- Ist eine verstärkte Ölpumpe ratsam, oder nur bei externem Ölkühler/Tuning?

Jetzt zu meinen Problemen:

Beim Zerlegen ist mir aufgefallen,dass die Plastikführung der Benzinpumpe leicht beschädigt ist (siehe Foto)
Habe aber keinen Ersatz in den einschlägigen Onlineshops gefunden!
Wo finde ich Ersatz?
IMG_1445.jpg
IMG_1446.jpg
IMG_1452.jpg
2. Das nächste Problem bereitet mir 1 Ölkanal für die Lagerschale der Nockenwelle.
hier sieht es so aus, als ob ein Gussfehler vorhanden ist, oder ist das Normal?

Die alten Lagerschalen sehen aber alle gleich aus und sind nicht "thermisch" belastet
Ich kann auch keinen Ölkanal finden, der zu dieser Lagerschale führt....
IMG_1447.JPG
IMG_1448.jpg
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t2a-tommy
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Re: Brauche Hilfe beim Bulli-Motor

Beitrag von t2a-tommy »

3. Sind die genieteten Bleche original?? Kommt mir irgendwie "spanisch" vor :unbekannt:
IMG_1449.JPG
IMG_1450.JPG
4. Der Motor hat unterhalb "AS41" und oben auf der Plakette steht ein "B" was bedeutet das jetzt?
IMG_1451.JPG
5. Laut Repleitfanden kommt zwischen Motorgehäuse und Ölkühler sowohl eine Dichtung als auch ein Abstandsring, damit beim Anziehen der Schrauben die Öffnung nicht durch quetschen der Dichtung verschlossen wird.
Kann mir jemand sagen wo man diese Ringe bekommt, oder die Bemaßung?

Ich hoffe Ihr könnt mir bei meinen ganzen Wissenslücken helfen

Und wie Ihr merkt.... ich habe noch nicht mit dem Bulli aufgegeben :versteck:
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Rolf-Stephan Badura
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Re: Brauche Hilfe beim Bulli-Motor

Beitrag von Rolf-Stephan Badura »

t2a-tommy hat geschrieben:3. Sind die genieteten Bleche original?? Kommt mir irgendwie "spanisch" vor
Original sind sie nicht - wahrscheinlich nicht mal spanisch :wink: Nur bei Amis würde mich so etwas nicht wundern :roll:
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hein
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Re: Brauche Hilfe beim Bulli-Motor

Beitrag von hein »

Hi,

Die Bezeichnung AS 41 bezieht sich auf die Legierung des Motors. Da besteht da Motorgehäuse zum Teil aus Silizium.
Der Buchstabe "B" am Lichtmaschinenfuß ist der Kennbuchstabe des Motors. B Motoren (1600 ccm. 48 PS) wurden im T2a bis ich glaube 07.1970 verbaut.
Etwas wundert mich aber. Ich war bisher der Meinung das es die AS 41 Legierung erst ab ca. 1971 bei VW gab. Das passt dann aber nicht zum Motorkennbuchstaben B.
Was meint ihr dazu?

Gruß Andreas
68er Westy
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boggsermodoa
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Re: Brauche Hilfe beim Bulli-Motor

Beitrag von boggsermodoa »

Moin!
t2a-tommy hat geschrieben:4. Der Motor hat unterhalb "AS41" und oben auf der Plakette steht ein "B" was bedeutet das jetzt?
AS41 bezeichnet die Legierung und "B" ist der Motorkennbuchstabe (1,6l 47PS@4000/min). Das ist auch der, der historisch korrekt hineingehört. Unterschiede zum späteren 50PS: Einfaches Saugrohr, Gabelung der Ansaugkanäle im Kopf. Ölkühler noch nicht aus dem Gebläsegehäuse nach vorn versetzt ("Hundehütte"), deswegen "heißer dritter Zylinder".) Zur Abhilfe ist der Zündzeitpunkt dort ein wenig zurückgenommen. Also den korrekten Verteiler verwenden und den auch korrekt setzen und anstöpseln.
Der spätere 50PS-Motor hatte größere Ölkanäle, ansonsten sind die Blöcke m.W. identisch. Falls die Legierung wirklich erst später kam, hast du möglicherweise einen neuen Block, wofür auch das angenietete Schild mit der Motornummer spricht. Ab Werk war die in den Block eingeschlagen.
t2a-tommy hat geschrieben:3. Sind die genieteten Bleche original??
Nein! (Zumindest kenne ich die nicht.)
t2a-tommy hat geschrieben:Ich wollte folgende Dinge erneuern:
- Zylinderstehbolzen
...
- Kontaktlose Zündung
Warum denn die Stehbolzen? Das ist doch "um Probleme gebettelt"! Ohne Not würde ich die niemals anfassen. Zur Zündung, siehe oben!
t2a-tommy hat geschrieben:- Ölkreislauf beibehalten oder doch auf externen Ölkühler umbauen?
- Weitere ratsame Änderungen?
- Ist eine verstärkte Ölpumpe ratsam, oder nur bei externem Ölkühler/Tuning?
Öllküller ist Geschmacksache, Ölpumpe hingegen nicht. Die verstärkte ist m.E. niemals sinnvoll, sofern man den Kreislauf nicht grundlegend verändert. Wir haben dazu einen umfangreichen Thread, der das Thema wirklich von allen Seiten beleuchtet. ("workshop ölkühler" oddaso)
t2a-tommy hat geschrieben:Ich kann auch keinen Ölkanal finden, der zu dieser Lagerschale führt....
:shock: Guck mal genau hin und popel mal ein bisschen drin rum! Ohne Öl geht's nicht. Isses überhaupt die richtige Gehäusehälfte? (Mein letzter Typ1 ist laaange her)

Gruß,

Clemens
Martin018
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Re: Brauche Hilfe beim Bulli-Motor

Beitrag von Martin018 »

Die rechte Motorseite wird von der linken aus mit Öl versorgt.
Nur die rechten Stössel erhalten ihr Öl über das mittlere Kurbelwellenlager .
Die aufgenieteten Bleche deuten auf einen ziemlich runtergekommenen, und nicht bei VW überholten Motor hin.
Der Motor wird schon ein großen Teil der Welt gesehen haben.
Das wichtigste ist der Zustand der Hauptlagergasse. Man kann das mal grob selbst Prüfen: Mit dem Fingernagel darf
kein Abdruck der Nut des Hauptlagers im Motorgehäuse spürbar sein. Bei Dir schon deutlich zu sehen!
Wenn das gut, dann mach dir weitere Gedanken.

Gruß Martin
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t2a-tommy
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Re: Brauche Hilfe beim Bulli-Motor

Beitrag von t2a-tommy »

Hallo,
schon mal Danke für eure Mithilfe,

Ich habe die genieteten Bleche heute mal abgemacht, Sie wurden wohl dran gemacht, da die unteren Bohrungen teilweise ausgebrochen sind.
Mal schauen was ich da machen werde.

Und auf Martins anraten habe ich mir die Lagergasse nochmal angeschaut, mit dem Fingernagel ist keine Kerbe etc spürbar, jedoch fühlt man mit der fingerkuppe einen leichten Materialunterschied, fühlt sich an manchen Stellen an wie "poliert"

Laut Fahrzeugschein ist der Motor seit 1989 in dem Bulli, wie viel Welt der schon gesehen hat , weiss ich leider nicht :), hoffe er wird aber noch einiges sehen^^


Jetzt bleiben mir eigentlich nur noch die zwei Fragen...
Wo bekomme ich Ersatz für die Führung der Benzinpumpe=??

Und was ist mit dem Ölkanal?
Sollte da jetzt eine Bohrung sein? oder reicht die Nut???
Hab da nochmal was rumgestochert, aber nirgendwo ein Loch zu finden.


Wäre top wenn Ihr mir da nochmal helfen könntet !
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Martin018
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Re: Brauche Hilfe beim Bulli-Motor

Beitrag von Martin018 »

Hallo,

das Benzinpumpenteil wirst du hier im Markplatz sicher einfach gebraucht bekommen.
In der rechten Gehäusehälfte gehören dort keine Bohrungen rein, weil Öl kommt nur von links.
Die Hauptlager brauchen im Gehäuse ein Presssitz, auch wenn sich das Alu bei erwärmung ausdehnt.
Die kleine Haltestifte betrachte ich als Montagehilfe.
Man sollte mal messen ob die Hauptlager schon ein Übermass haben -bin ich mir sicher- und welches- hoffentlich nicht das letzte.
Achso: Die Lagermaße sind nur das eine, auch müssen sie in einer flucht liegen. Das ist nur sehr schwer zu messen.

Martin
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DerHenning
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Re: Brauche Hilfe beim Bulli-Motor

Beitrag von DerHenning »

t2a-tommy hat geschrieben: Wo bekomme ich Ersatz für die Führung der Benzinpumpe=??
*KLICK*

Gibts bestimmt auch noch bei mehreren Händlern....
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Rost ist leichter als Carbon ;)
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Dani*8
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Re: Brauche Hilfe beim Bulli-Motor

Beitrag von Dani*8 »

Kleiner Klugschiss am Rande: Die aufgenieteten Bleche deuten auf einen Austauschmotor der holländischen Firma "Vege" hin. Die waren seinerzeit die einzigen, die derart angefressene Motorgehäuse weiterverwendeten und solche Tricks anwandten :mrgreen:
Aber solange es funktioniert, muss das ja nix Schlechtes sein.
Gruß
Daniel
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