Austausch Hydrostößel - Was beachten?

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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

wodipo hat geschrieben: 23.08.2018 13:15Öl ist 10W40.
Das ist meiner Meinung nach auch zu dünn für den Motor.
Wir hatten bei 15W40 auch manchmal Hydro Klappern beim Start.
Nachdem ich auf 20W50 umgestellt habe, hatten wir das nie wieder gehabt.

Aber Die Viskosität vom Motoröl ist ja eine Glaubensfrage.
wodipo hat geschrieben: 23.08.2018 13:15 Ansonsten hat der Hydro erst 50.000km drauf.
Woher willst du das wissen? Es war doch ein AT Motor. Und da wurden auch gebrauchte Komponenten von VW aus der Grabbelkiste eingebaut.
Ich habe auch mal einen AT Motor mit nur 60tkm zerlegt.
Bei einem Kopf fiel mir die Ventilführung entgegen, die Nockenwelle war extrem eingelaufen, wo ich mir kaum vorstellen kann, das die nach 60tkm schon so aussieht.
Das einzige was von dem Motor noch gut war, war die Kurbelwelle.
Alles andere musste überarbeitet oder erneuert werden.

Viele Grüße,
Thomas
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ulme*326
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von ulme*326 »

Thomas, ich denke, daß auch die Volkswagen AG bei Austauschmotoren stets neue Hydros eingebaut hat.
Und eingelaufene Nockenwellen schon gar nicht. Das will ich nicht glauben.
Man stellt sich das immer falsch vor - Gebrauchtteile werden zwar verwendet aber nur um sie wiederaufgearbeitet einzusetzen.
Und... soviel Motorenbauer-Ehre hatten die auch damals bestimmt ....
Gruesse von der Oberschwaebischen Barockstrasse
ulme*326


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User 1337 - Gelöscht

Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von User 1337 - Gelöscht »

Würde ich auch so sehen, dass da kein Schrott drin gelassen wird.
Der Hydro war ja beim Demontieren des Zylinderkopfes auch noch hart. Hat sich jetzt schlapp gestanden.

Der Punkt mit dem Öl ist gut. Was anderes kann es eigentlich nicht sein.
Ich habe mir mal 20W 50 bestellt. 10W40 teilsynthetisch ist wohl ziemlich dünn. Wobei dünnes Öl für Hydros leichter/besser zu handhaben sein müsste. Zumindest im Betrieb.
User 1337 - Gelöscht

Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von User 1337 - Gelöscht »

Rückmeldung.

Habe jetzt 20W50 drauf und der Stössel ist supersteif. Über Nacht im Schraubstock dauer-vorgespannt. Bleibt alles soweit fest und Öl scheint sich weniger (schnell) rauszuquetschen.
Vorher konnte es bei mir sogar gewesen sein, dass ich 5W40 vollsynthetisch erwischt hatte (aus meinem Ölkännchen) zum Befüllen.
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Paul
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von Paul »

Ich verschiebe das Thema mal aus der Bilderecke hierher: Ich habe ja einen GE Motor mit Hydrostößeln, wenn der Block auch von einem GD zu stammen scheint – zumindest sagt das die Prägung. Die Stößel habe ich geprüft und einer war tatsächlich zu weich. Also entlüftet und wieder eingebaut. Das war vor etwa 2 Wochen. Der Bentley empfiehlt nach dem Ausbau der Stößel das Ventilspiel initial einzustellen. Das wollte ich gestern machen:
  1. Zwei weitere Stößel waren auf einmal weich, also ebenfalls entlüftet. Beim weiteren Einstellen wurden zwei weitere Stößel weich. Liegt das an der (naturgemäß) horizontalen Lage der Stößel in einem Boxer? Und sollten sich die Stößel über die seitliche Zulaufbohrung nicht eigentlich selbst entlüften? Muss ich die dann überhaupt nochmal rausholen? Für die Ventilspieleinstellung sind die Stößel ja estmal egal.
  2. Nachdem wir eine halbe Stunde Ventile beobachtet haben, um herauszufinden welcher Zylinder gerade auf Zündung steht und wie rum der Motor dreht (…vielleicht hätten wir an dem Punkt endlich Feierabend machen sollen...), ging mit der Grundeinstellung (lt. Bentley Einstellschraube soweit aufdrehen, bis Kipphebel gerade Kontakt zum Ventil hat und dann die Einstellschraube zwei volle Umdrehungen reindrehen) beim 4. Zylinder das Auslassventil nie komplett zu. Es steht immer ein klein wenig offen. Wenn ich die Einstellschraube entspanne, schließt das Ventil aber - liegt also nicht am Ventilsitz. Lustigerweise hatte ich dieses Phänomen vorher am 1. Zylinder, das hat sich aber auf mysteriöse Art und Weise beim weiteren Ventile einstellen von alleine behoben… Was ist hier los?
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Norbert*848b
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von Norbert*848b »

Moin Paul,
… mal eine Teilantwort mit meinem Halb-/ angelesenem Wissen.
Paul hat geschrieben: 04.03.2019 19:37 … bis Kipphebel gerade Kontakt zum Ventil hat und dann die Einstellschraube zwei volle Umdrehungen reindrehen
Einige Praktiker bleiben wohl eher auf der sicheren Seite mit nur 1 1/2.
http://www.ratwell.com/technical/HydraulicLifters.html
http://www.1600i.de/1600i-mechanik/hydro/hydro.html

… warten wir noch einmal die Meinung der echten "Cracks" ab. :D
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Sgt. Pepper
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin Paul,

ja die Hydros beim Boxer sind nicht grade optimal durch die liegende Position, das ist leider so.
Solange sie aber laufen sind sie dennoch eine feine Sache.

Erste Frage ist, läuft der Motor überhaupt? Weil wenn der schone eine Weile liegt und auch schon nen bisschen was auf dem Buckel hat, ist es eigentlich normal, dass die Hydros mit der Zeit den Druck verlieren. Besonders, wenn der Motor per Hand durchgedreht wird und das Öl viel Zeit hat aus dem Stößel zu laufen. Da ja kein Öldruck vorhanden ist, entlüften die auch auch nicht mehr von alleine.
Ich würde dir empfehlen, die Hydros tatsächlich erstmal mit nur 1,5 Umdrehungen in die Grundeinstellung zu bringen und dabei sicherstellen, dass die Ventile auch sicher schließen. Anschließend, wenn der Motor im Betrieb ist, diesen warmlaufen lassen und darauf achten, dass alle Hydros nicht mehr klappern. Das kann ggf. ne Weile dauern und sollte bei erhöhter Drehzahl erfolgen. Nur im Stand laufen lassen reicht da meist nicht aus.
Wenn die sicher entlüftet sind, kannst du nochmal die Grundeinstellung überprüfen und sie sollten dann auch den Druck halten, zumindest für die Grundeinstellung. Tun sie das nicht, sind sie entweder verschmutzt und das interne Ventil dichtet nicht mehr ab, oder defekt.

Du hast auch sichergestellt, dass wirklich Hydrostößel verbaut sind? Der Umbau ist schnell gemacht. Ein Indiz für Hydros sind die Stößelstangen aus Stahl, statt aus Aluminium. Diese haben eine andere Länge, entsprechend funktionieren sie nur mit Hydrostößeln.

Grüße,
Stephan

P.S: Ich lese grade, dass die Stößel draußen waren? Ich hoffe du hast die positon der Stößel gekennzeichnet und wieder an den alten Platz gebaut. Sonst gibt es erhöhten Verschleiß an der Nockenwelle, wenn diese bereits auf den Stößel eingelaufen ist.
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Paul
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von Paul »

Hi Stephan,

der Motor lief im Dezember noch, bin derzeit nur daran ihn zu überholen. Die Stößel habe ich alle wieder an der richtigen Position eingesetzt.
Den Tipp mit nur anderthalb Umdrehungen werde ich am Freitag mal ausprobieren. Vielleicht reicht das ja schon, dass das Auslassventil wieder vollständig schließen kann.
Deinem Post entnehme ich demnach auch, dass ich den Motor ruhig erstmal mit nicht entlüfteten Hydrostößeln laufen lassen kann und "nur" sicherstellen muss, dass diese sich nach einer gewissen Zeit auch wirklich selbst entlüftet haben?

Grüße
Paul
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Sgt. Pepper
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,
ja das ist leider eine Eigenart mit der man bei den Hydro-Typ4 leben muss. Der klappert halt nach längerer Standzeit erstmal etwas, was dann aber nach ein paar Minuten von selber wieder verschwindet. Der Substanz förderlich ist das sicherlich nicht, aber davon geht der auch nicht sofort kaputt. Das Klappern kommt halt von den Hydros selber, da ist jetzt nichts was gegen die Nockenwelle oder die Ventile schlägt, also keine Sorge.
Lediglich die Leistung kann etwas eingeschränkt sein, wenn natürlich mehrere Stößel nicht entlüftet sind. Das Ventil wird halt nicht so weit geöffnet wie normal.

Das war damals, als ich noch den alten Motor drin hatte (CU) auch jedes mal ein nerviger Krampf. Jetzt ist halt der Motor auf feste Stößel umgebaut und entsprechend ist nun Ruhe, auch im Frühjahr.

Grüße,
Stephan
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Paul hat geschrieben: 04.03.2019 19:37 Also entlüftet und wieder eingebaut. Das war vor etwa 2 Wochen. Der Bentley empfiehlt nach dem Ausbau der Stößel das Ventilspiel initial einzustellen. Das wollte ich gestern machen:
Moin Paul,

du musst die Grundeinstellung mit den entlüfteten Hydros direkt durchführen.
Wenn du da zwei Wochen wartest, können die je nach Einbaulage leer laufen.
Wenn du dann die Grundeinstellung mit entleertem Arbeitsraum vom Stößel vornimmst, kann es sein, das die Ventile nicht mehr schließen.

Ich würde dir raten, das ganze noch einmal von vorne und in einen Durchgang zu machen.
Im jetzigen Zustand kannst du ja keiner lei Einstellung vornehmen, da du ja nicht weißt, ob du nicht schon auf Anschlag stehst.
Sgt. Pepper hat geschrieben: 05.03.2019 14:23 Das war damals, als ich noch den alten Motor drin hatte (CU) auch jedes mal ein nerviger Krampf.
Du musst aber auch dazu sagen, das du Repro Stößel verbaut hast, wo du ja aus zwei Sätzen die besten Stößel raus gesucht hattest.
Bei uns mit VW Stößeln und 20W50 verplapperte der Motor manchmal nach 6 Monaten Standzeit.
Aber nie nach einigen Wochen.

Viele Grüße,
Thomas
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