Seite 8 von 10

Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Verfasst: 06.03.2019 08:57
von Tanjas&Thomas_T2b
Paul hat geschrieben: 06.03.2019 05:48 Demnach wäre der Stößel leer UND die Feder im Stößel hinüber und ich hätte die Grundeinstellung mit komprimiertem Hydrostößel vorgenommen, weil es gar keinen Widerstand vom Stößel mehr gibt.
Die Feder im Stößel stellt gar keinen Spürbaren widerstand dar.
Der Widerstand kommt einzig und allein vom Öl.
Die Federn sind nur dafür da, das sich der Stößel wieder befüllen kann.

Mach es einfach in einem Arbeitsdurchgang nach Anleitung.

Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Verfasst: 06.03.2019 12:24
von User 1337 - Gelöscht
Ich habe hier also eine Widerstandswaage zwischen Ventilfeder und Hydrostößel (entweder nur federbelastet (ölleer) oder hydraulisch (entlüftet)).
Das stimmt. Wenn man den Hydro ganz gefüllt im Schraubstock einspannt, kann man je nach Druck den Kolben nach und nach versenken. Öl tritt an der seitlichen Bohrung aus.

Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Verfasst: 27.03.2019 19:25
von Paul
Hallo zusammen,

hier das versprochene Update: Habe die Hydrostößel vorschriftsgemäß entlüftet, eingebaut und das Ventilspiel eingestellt. Und siehe da - die Ventile schließen wie sie sollen. An den entlüfteten Stößeln dürfte es meiner Auffassung nach dennoch nicht liegen. Naja, Hauptsache es passt.

Ein Kuriosum gab's dann doch: Ich habe den dritten Zylinder auf Zünd-OT stehen lassen und dann den Verteiler wieder eingebaut. Verteiler und Verteilerkappe können ja nicht falsch eingebaut werden... Dennoch stand der Verteilerfinger nicht auf Zündung Zylinder 3, sondern auf Zündung Zylinder 1 - also um 360 °KW falsch :? Der Motor ist vorher ja gelaufen und ich habe alles so gelassen (einschließlich Zündkabel). Ich bin mir auch sicher, dass der dritte Zylinder im Zünd-OT steht, da beim vor- oder zurückdrehen kein Ventil öffnet. Ich habe die Kabel jetzt einfach umgesteckt, aber verwundert bin ich trotzdem. Habt ihr eine Idee woraus die 360 °KW Zündversatz stammen könnten? Wenn der Motor nächste Woche nicht anspringt, weiß ich auf jeden Fall schon was ich zuerst ausprobiere :x

Grüße
Paul

Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Verfasst: 27.03.2019 21:08
von Tanjas&Thomas_T2b
Paul hat geschrieben: 27.03.2019 19:25 Habe die Hydrostößel vorschriftsgemäß entlüftet, eingebaut und das Ventilspiel eingestellt. Und siehe da - die Ventile schließen wie sie sollen. An den entlüfteten Stößeln dürfte es meiner Auffassung nach dennoch nicht liegen.
Hi Paul,

es geht doch. Und glaub uns doch einfach, das du mit leeren Hydros keine Grundeinstellung vornehmen kannst.
Dann stehen die Ventile dauerhaft offen, warum haben wir lang und breit versucht zu erklären.

Zur Zündung:
Wenn du den Verteilerantrieb nicht raus genommen hattest, kann man den Verteiler nicht falsch einbauen.
Bist du dir 100% sicher, das du bei Zylinder 3 im Zündungs-OT und nicht im Ausslass-OT gestanden hast?
Das kommt mir extrem unwahrscheinlich vor was du hier schilderst.

Viele Grüße,
Thomas

Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Verfasst: 27.03.2019 21:13
von Paul
Verteilerwelle war nicht draußen, deswegen kommt es mir ja auch so komisch vor. Wenn beim Vor- und Zurückdrehen kein Ventil aufgeht, muss ich ja im Zünd-OT sein. Ich kann es mir momentan auch nicht erklären und wollte einfach mal fragen, ob jemand eine Idee hat woran es liegen kann bzw. ob ich etwas verkehrt gemacht habe.

Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Verfasst: 28.03.2019 07:32
von Sgt. Pepper
Moin,

blöde Frage, aber der Verteilerfinger ist schon richtig aufgesteckt, oder? Ich frage desswegen, weil bei den Fingern schonmal die inneren Nasen abbrechen können und entsprechend lassen sie sich dann auch verdreht aufstecken.

Alternativ hätte ich auch nur die Vermutung, dass du entweder die Verteiler-Antriebswelle mit-gezogen und dann verdreht eingesteckt hast, oder aber, wie Thomas schon schrieb, der Motor nicht im Zünd-OT des betreffenden Zylinders steht/stand.
Der Verteiler war auch immer eingesteckt, als du den Motor gedreht hast? Du weißt, dass der sich aufgrund der Schrägverzahnung raushebt und überspringen kann, wenn man den Motor ohne Verteiler rückwärts dreht? Die kleine Feder zwischen Verteilerwelle und Antriebswelle ist vorhanden? Die verhindert nämlich auch genau dies.

Am besten stellst du den nochmal sauber auf den Zünd-OT des 1. Zylinders und orientierst dich dabei an der Stellung der Ventile des gegenüberliegenden Zylinders Nr. 3. Dieser muss im Zünd OT des 1. Zylinders auf Überschneidung stehen; Also ein Ventil schließt und das zweite öffnet grade.
Nun kontrolliere die Stellung des Verteilers. Steht der nun nicht auf der Markierung des ersten Zylinders, ist deine Welle falsch eingesetzt, warum auch immer...

Grüße,
Stephan

Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Verfasst: 28.03.2019 11:23
von Tanjas&Thomas_T2b
Hi Paul,

hattest du den Verteiler auch zerlegt?
Den Antrieb am Zündverteiler selber kann man ja auch um 180° versetzt wieder einbauen.

Hier einmal der Link zur Knappmann Seite wo der Einbau für den Verteilerantrieb im Motor beschrieben wird:
Bild

Viel Erfolg,
Thomas

Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Verfasst: 28.03.2019 13:36
von Norbert*848b
Moin Paul,
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 27.03.2019 21:08 Das kommt mir extrem unwahrscheinlich vor was du hier schilderst.
Ja, da hab ich jetzt auch so meine Schwierigkeiten. :? Ich wüsste jetzt auch nicht, ob so überhaupt die Ventile richtig eingestellt wurden.
Den Verteilerfinger könnte man ja auch mal abnehmen, dann sollte die Aussparung von der Welle auf die Kerbe vom Verteilergehäuse zeigen, also ZZP 1. Zyl...
Diese Kerbe sollte sich wohl links neben der Unterdruckdose bei Draufsicht befinden (kann das jemand von den Typ 4 Spezialisten so bestätigen?). Ist das nicht der Fall, stimmt etwas mit dem Verteiler nicht bzw. es ist ein falscher verbaut (wie lautet die Verteilernummer VW / Bosch).

Dazu sollte man wissen, dass die Amis als Ersatz gern schon einmal einen Käferverteiler genommen hatten, weil irgendwann dieses Teil für den Typ 4 Motor nicht mehr zur Verfügung stand.
(Im Übrigen hat R.Atwell das seinerzeit sogar so vorgeschlagen.) Beim Käferverteiler sollte sich die Gehäusemarkierung genau gegenüber der vom Typ 4 Verteiler befinden.

Wenn der Motor vorher lief, kann ich mir schlecht vorstellen, dass er das jetzt mit umgesteckten Kabeln tun sollte. :(

Viel Erfolg!

Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Verfasst: 28.03.2019 19:06
von Paul

Hallo zusammen,
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben:
Paul hat geschrieben: 27.03.2019 19:25 Habe die Hydrostößel vorschriftsgemäß entlüftet, eingebaut und das Ventilspiel eingestellt. Und siehe da - die Ventile schließen wie sie sollen. An den entlüfteten Stößeln dürfte es meiner Auffassung nach dennoch nicht liegen.
Hi Paul,

es geht doch. Und glaub uns doch einfach, das du mit leeren Hydros keine Grundeinstellung vornehmen kannst.
Dann stehen die Ventile dauerhaft offen, warum haben wir lang und breit versucht
War auch nicht böse gemeint, Thomas. Ich stelle eure Expertise ja auch gar nicht in Abrede, schließlich habe ich hier schon viele tolle Tipps bekommen. Als Ingenieur fuchst es mich nur, wenn ich nicht verstehe, warum etwas funktioniert oder eben nicht.
Sgt. Pepper hat geschrieben:Moin,

blöde Frage, aber der Verteilerfinger ist schon richtig aufgesteckt, oder? Ich frage desswegen, weil bei den Fingern schonmal die inneren Nasen abbrechen können und entsprechend lassen sie sich dann auch verdreht aufstecken.

Alternativ hätte ich auch nur die Vermutung, dass du entweder die Verteiler-Antriebswelle mit-gezogen und dann verdreht eingesteckt hast, oder aber, wie Thomas schon schrieb, der Motor nicht im Zünd-OT des betreffenden Zylinders steht/stand.
Der Verteiler war auch immer eingesteckt, als du den Motor gedreht hast? Du weißt, dass der sich aufgrund der Schrägverzahnung raushebt und überspringen kann, wenn man den Motor ohne Verteiler rückwärts dreht? Die kleine Feder zwischen Verteilerwelle und Antriebswelle ist vorhanden? Die verhindert nämlich auch genau dies.
Der Verteilerfinger sitzt definitiv richtig. Der Verteiler ist kontaktlos aus dem T3 - vorher hatten die Amis einen 009 eingebaut gehabt.
Die Verteilerwelle habe ich nicht draußen gehabt, aber den Verteiler. Und ich hatte zunächst auch versucht das Ventilspiel ohne Verteiler einzustellen. Vielleicht bestätigt sich hier Stephans Hypothese mit der übergesprungenen Verteilerwelle? Wie einfach kann das denn passieren?

Das Ventilspiel (bzw. den Zünd-OT) habe ich übrigens nicht über den Verteiler, sondern über beobachten der Ventile (in welchem Arbeitstakt befindet sich der Zylinder) und der Markierung auf dem Lüfterrad (OT) gemacht.

Und zu guter letzt: eigentlich kann bei einer um 180 °KW verstellten Zündung ja nichts passieren, maximal Nachzünden im Auspuff? Dann würde ich nämlich sagen "Versuch macht klug"

Gesendet von meinem SM-J510FN mit Tapatalk



Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Verfasst: 28.03.2019 19:47
von Tanjas&Thomas_T2b
Paul hat geschrieben: 28.03.2019 19:06 Als Ingenieur fuchst es mich nur, wenn ich nicht verstehe, warum etwas funktioniert oder eben nicht.
1.
Mal ganz einfach, stell dir einen Hohlzylinder vor der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist.
Auf diesen Hohlzylinder kommt nun ein Passgenauer Stopfen.
Du kannst die Flüssigkeit nicht komprimieren.

2.

Nun leerst du den Hohlzylinder und nimmt wieder den Stopfen und steckst ihn in den Zylinder.
Dieses mal kannst du den Stopfen bis auf den Boden des Zylinders drücken, da ja keine Flüssigkeit im Hohlzylinder ist.

Und nun stell dir mal vor, das der mit Flüssigkeit gefüllte Weg im Zylinder der Arbeitsweg deines Stößels ist.

Wenn du nun einen Leeren Hohlzylinder in deinen Motor einbaust und mit zwei Umdrehungen Vorspannung auf den nicht mehr komprimierbaren Hohlzylinder vorspannst, kann sich dein Ventil nie mehr schließen.

Und du hast dem Hydrostößel jede Möglichkeit der Befüllung genommen, da es ja permanent vorgespannt ist.

Viele Grüße,
Thomas