Trommelbremse hinten überholen

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büsle
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Re: Trommelbremse hinten überholen

Beitrag von büsle »

Vielen Dank Harald,
dein bericht wird mir schicher sehr helfen,
war das nicht andersrum gedacht :wink:
egal so schön hätt ich es auch nicht schreiben können.
Harald hat geschrieben: Am linken Rad muß man das hintere Zahnrad nach oben, das vordere nach unten drehen – am rechten Rad das hintere Zahnrad nach unten und das vordere nach oben. Dies, um die Beläge zu lösen.
und das vergesse ich IMMER :unbekannt:
Danke und Grüße Martin
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Trommelbremse hinten überholen

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Moin Harald,

schöner Bericht, wie so oft von dir.

Wenn du schon so weit warst, und auch die Kronenmutter runter hattest,
dann hättest du auch noch einmal etwas Fett in das Hintere Radlager packen können.
Das soll zwar Wartungsfrei sein, aber nach 30 Jahren mal neues Fett kann nicht schaden.
Bzw. gleich mal das Radlagespiel prüfen und bei der Gelegenheit mit erneuern.

Wie man schön sieht ist ein Belag kürzer als der Andere.
Das ist Absicht von VW und steht auch in irgendeinem TM von VW drin.
Leider bekommt man beu unseren Teilehändlern immer nur die Backen, die beide gleich groß sind.
Und zu allem Überfluss ist in der Regel auch der Bremshebel nicht montiert.
Wenn man also die Beläge mit tauschen will, sollte man sich die vom T3 bestellen.
Dann hat man das auch gleich alles richtig.
Warum unsere T2 Händler das nicht machen, kann ich nicht nachvollziehen.
Ich glaube die wollen sich die Lagerhaltung sparen und verbimmeln uns immer schön die T1 Beläge von vorne.

Was nun das lösen der Verstllräder und der Kronenmutter angeht, empfehle ich immer noch einen Heißluftföhn bereit zu legen.
Damit die Teile die man los nehmen will schön warm machen, und viele Dinge lösen sich auf einmal fast von selber.
Impuls-kraft ist aber auch immer gut. (Hammer)

Und was die Bremse Angeht, bei einer Komplettüberholung gleich auf T3 Technik umrüsten:
viewtopic.php?f=7&t=13213&p=136461&hili ... se#p136461

Viele Grüße,
Thomas
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Harald
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Re: Trommelbremse hinten überholen

Beitrag von Harald »

... was mich an Deinem Bild erstaunt: da sind ja wieder diese Haltestifte für die Bremsbacken, die ich schon von meinem vorherigen Bulli kannte.

Wieso zum Henker fehlen die bei mir? Da war aber auch kein Loch in der Bremsankerplatte und nix. Immerhin bin ich mit der Konstruktion schon was-weiß-ich-nicht-viele-zehntausend-Kilometer gefahren!

Merchwürdig.

Aber sach mal Thomas: nachstellen mußt Du doch auch, nur eben noch an einem Rädchen - oder sehe ich das falsch?

Grüße,
Harald
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Trommelbremse hinten überholen

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Harald hat geschrieben:Aber sach mal Thomas: nachstellen mußt Du doch auch, nur eben noch an einem Rädchen - oder sehe ich das falsch?
Nee Harald,

das siehst du hoffentlich falsch. Da ist an den Bremsbacken ein Blech, dass das Zahnrad selbständig betätigen soll.
Ob das in der Praxis auf Dauer funktioniert, wird sich noch zeigen.

Viele Grüße,
Thomas
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boggsermodoa
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Re: Trommelbremse hinten überholen

Beitrag von boggsermodoa »

Harald hat geschrieben:... was mich an Deinem Bild erstaunt: da sind ja wieder diese Haltestifte für die Bremsbacken, die ich schon von meinem vorherigen Bulli kannte.

Wieso zum Henker fehlen die bei mir?
Moin Harald,

wenn du dir mal die Rückholfeder beim Radbremszylinder anguckst, siehst du, daß die relativ zu den Auflagepunkten der Bremsbacken nach hinten versetzt zieht. Die übt also ein Drehmoment auf die Backen aus, das sie an die Ankerplatte anlegt.
Die frühere Konstruktion mit Haltestift, Druckfeder, Federteller war so'n VW-typisches 250%-Ding, das wohl im Fehlerfall mehr Unheil anrichtet, als es bei korrekter Montage verhindert. Ich weiß nix Näheres, kann mir aber gut vorstellen, daß das im Zuge der ständigen Überarbeitungen irgendwann mal in die Tonne getreten wurde, weil: braucht bei Licht betrachtet kein Mensch!

Gruß,

Clemens
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Harald
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Re: Trommelbremse hinten überholen

Beitrag von Harald »

Naja - und seitliches Spiel ist ja auch eher zu vernachlässigen.

Aber merkwürdig, daß das beim T3 noch ist. Hat vielleicht einer meiner Voreigentümer schonmal ne neue Konstruktion gekriegt.

Grüße,
Harald
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Mario73
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Re: Trommelbremse hinten überholen

Beitrag von Mario73 »

Die Trommelbremsen beim T2 zu überholen ist doch relativ einfach-mach das mal beim Mercedes(oder anderen Fabrikaten),wo hinten Scheibenbremsen und in diesen die Trommelbremsen sind!
Ein Traum :evil:
T2b Grawomobil,No EMPI,No Westfalia
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Buswärts ins Abenteuer
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B.C.
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Re: Trommelbremse hinten überholen

Beitrag von B.C. »

Hallo Harald,

Du meinst die Spannstifte, die Druckfedern und die Federteller (VAG-Deutsch). Ich habe das mal für Dich geprüft. Es scheint so, dass diese Teile erst ab der Fahrgestellnummer 2142032447 verbaut worden sind. Also müsste Dein Bus die entspr. Löcher für die Montage dieser Teile eigentlich haben? Ich schaue morgen mal bei meinem 218xxxxxxx. Habe das nicht mehr "im Kopf"

VG
Björn

@Mario: Jo, habe einen C124 - nicht so schön zu machen....
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suomi_bus*818
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Re: Trommelbremse hinten überholen

Beitrag von suomi_bus*818 »

Guten Abend zusammen,

hab mir am Wochenende mal die Trommelbremsen von meinem Bus vorgenommen (Mj. 72), nachdem ich die linke 46er Achsmutter aufgetrennt hatte. Die war festgegammelt :x

Ich hab folgendes fesgestellt: Die linke Mutter ist/war anders als die rechte (dicker). Die rechte Mutter ist anscheinen neuer.
Die rechte Seite hat keine Haltestifte mit Federn für die Bremsbacken, die Form der Backen ist anders, die Druckstange ist anders, die Löcher im Ankerblech für die Haltestifte fehlen. Die Seite wurde wohl nach 72 mal auf aktuelle Technik umgebaut, also Bremse ab 73.
Siehe Foto (links ist rechte Seite und Mitte ist linke Seite :P ):
Trommelbremse.jpg
Außerdem ist mir noch ein Malheur beim Lösen der Bremstrommel passiert (rechts im Bild)

Frage in die Runde: Einmal alles neu (ab Mj. 73)? Oder gleich auf T3-Technik?
(Da sind aber die Druckstangen so sch*** teuer, Trommeln, Beläge, Zylinder usw. ist ja ähnlich teuer)

Ich hatte eigl. gehofft die Trommeln aufhübschen und weiterverwenden zu können. Die Ankerbleche sind hinüber, die Bremszylinder feucht an den Gummis :wink: und die Beläge noch i.O. aber eben unterschiedlich...

Danke für eure Tipps. Gruß, Erik
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Norbert*848b
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Re: Trommelbremse hinten überholen

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Erik,
ja, das ist wohl eine Glaubensfrage was man da am besten machen sollte und wofür man sich entscheidet. Letztlich kommt es darauf an, etwas Zuverlässiges und auch langzeitstabiles zu bekommen so dass man nicht alsbald wieder dran muss. Hast du schon einmal in die Radbremszylinder geschaut? Welches Maß hat die Bremstrommel inzwischen erreicht (über 251 ist so langsam auch die Verschleißgrenze erreicht)?
Letztlich bin ich auch etwas darüber erstaunt, dass nicht rechts wie links aussieht. Richtige Fachmänner machen Bremsen eigentlich immer Achsweise und dann sehen nachher beide Seiten auch gleich aus.
Ich würde alles neu machen und mich vielleicht daran orientieren, bei welcher Lösung ich preislich günstiger bei wegkomme. Prinzipiell ist an den gemachten Vorschlägen aber nichts zu deuteln. Über die Zukunftsträchtigkeit kann man auch nur spekulieren und da vertut man sich auch gewaltig. Inzwischen ist es problemloser, die Bremse eher bei einem T1 als bei einem T2 a neu zu machen.
Das Handbremsseil auch mit überprüfen. Erst im ausgebauten Zustand wird man erkennen können ob es auch neu muss. Bei meinem Fahrzeug, auch ein '72er war es letztes Jahr noch intakt, was allerdings einer guten Pflege zu verdanken ist (alle 10 Jahre im ausgebauten Zustand gut gefettet).
Die kleinen Stifte mit den kleinen Druckfedern und Haltetellern habe ich nicht wieder eingebaut, die Bremsbacken liegen auch so sauber an den Ankerplatten an wenn die Federn von Backe zu Backe richtig montiert, also innen angesetzt sind. Clemens hat das aber auch schon angemerkt
Vgl. Explosionszeichnung:
http://www.vwheritage.com/vw_act_page.r ... earchType=

Nun noch etwas zu den Einstellschrauben. Damit da nie wieder etwas fest rostet, habe ich die Bohrung und das Gewinde ganz dünn mit hochtemperaturbeständigem Fett (Silikonfett) eingestrichen. Das ist zwar schweineteuer, lohnt sich aber auf Dauer. Wenn du dir keine Werkstattpackung leisten willst, kannst du dir auch Heißwasserhahnfett aus dem Baumarkt spendieren, das ist die benötigte Qualität und das gibt es zu 3 bzw. 5 Gramm, was allemal ausreicht und den Geldbeutel nicht übermäßig strapaziert.
Radlager bitte auch nicht vergessen, zumindest bei der Gelegenheit überprüfen und in jedem Fall neue Dichtungen dazu spendieren.
Sowie ich im Thread aber nachlesen konnte, haben dir die Routiniers schon reichlich Informationen gegeben welche nun umzusetzen sind.

Gutes Gelingen!
PS: Hast du dir schon einmal Gedanken gemacht wie du das mit dem Anzugsdrehmoment von 35 mkg so halbwegs hinbekommst?
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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