Steve hat geschrieben:dann werde ich wohl direkt am Blech noch kaschiertes Bitumen verkleben und dann den xtrem Isolator...
Bevor du da unnütz Geld rausschmeißt, könnte es sich evtl. lohnen, sich vorab mal ein bisschen schlau zu lesen. Mit Bitumenmatten u.ä. veränderst du die Masse und damit die Eigenfrequenz des Bleches. Damit filterst du hohe Frequenzen aus, was an sich schon mal ganz nützlich ist, aber bis du damit im Bus flächendeckend durch bist, ist keine Zuladung mehr übrig. In der modernen Autoentwicklung werden die Schwingungen des Blechs optisch räumlich aufgenommen (dreidimensionales Gewaber), gemessen, bisschen rumgerechnet und dann an der genau richtigen Stelle die genau richtige Zusatzmasse auf's Blech gebrutzelt, um den gleichen Effekt zu erreichen. Als Hobbyschrauber kannst du das natürlich nicht leisten, aber vielleicht hilft's ja schon, sich klar zu machen, daß die früher bei VW auch nicht ganz doof waren.
Dämmmatten fummeln nicht bloß an der Übertragungscharakteristik rum, sondern eliminieren, absorbieren Schall, unabhängig von seiner Frequenz. Deshalb ist das Material genau dort richtig, wo der Schall entsteht, nämlich
im Motorraum. Es ist außerdem auch ein guter Wärmeisolator = schlechter Wärmeleiter. "Schlechter Wärmeleiter" bedeutet allerdings immer nur, daß es entsprechend lange dauert, bis sich die Temperaturen beiderseits der Isolation einander angeglichen haben. Eine Dachwohnung kannst du isolieren, bis der Arzt kommt. Dann dauert's halt drei Tage länger, bis es da drin während einer Hitzeperiode unerträglich wird, aber mehr kannst du damit nicht gewinnen. Wenn du hingegen die Ziegel hinterlüftest und somit dafür sorgst, daß das Haus seinen eigenen Schatten mit sich herumträgt, ein permanenter Luftstrom die Temperatur auf der Außenseite der Isolation absenkt und somit das Temperaturgefälle verkleinert, hast du wirklich was erreicht. Übertragen auf den Bus bedeutet das, daß kein Isolierung der Welt auf Dauer verhindern kann, daß das Motorraumblech warm wird. Es kann nur den Wärmefluß mehr oder weniger stark bremsen. Wie warm es dann auf der Innenseite wird, hängt von der Kühlung/dem Luftstrom dort ab - und der ist ja mangels Lüftung annähernd Null.
Gegen Frostbeulen hilft eine Isolierung auf dem Motorraum und, um das Blech zu entdröhnen, ist die idealerweise etwas angepreßt. Also irgend ein Schichtaufbau aus Karosserieblech, weicher Isolierung und 'ner Sperrholzplatte oben drüber. Wichtig ist dabei eine Dampfsperre, um eine Durchnässung des Isolationsmaterials zu vermeiden. Der X-Treme-Isolator ist dampfdicht, aber um damit 'ne Pressung hinzubekommen, ist etwas Gripsgymnastik erforderlich. Ich habe stattdessen
im Motorraum die Pappe unter der Isolierung rausgeschmissen und aus Sperrholz nachgebaut. Die drückt also von unten die Matte ans Blech. (Bei späteren Baujahren findet sich dort stattdessen aus dem gleichen Grund ein gelochtes Blech, das mit ein paar zusätzlichen Maßnahmen etwas biegesteif gestaltet ist.)
Das Thema könnte man jetzt noch ewig fortführen ... Wichtig ist, daß du dir zunächst mal ein grundlegendes Verständnis der wichtigsten Zusammenhänge aneignest, dann triffst du auch die richtigen Entscheidungen. Die prächtigste Lautsprechermembran da hinten sind übrigens Bleche der Kühlluftkanäle. Wenn da kein vollgestopfter Kleiderschrank oder sowas davor ist, lohnt es sich, dort solche Bitumenmatten aufzukleben.
Gruß,
Clemens