Öl tropft.....

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harnas
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Öl tropft.....

Beitrag von harnas »

Hallo,
Ich habe mall so eine Frage; Wieviel Öl verlust ist noch ok? Bei mir (1,6 50 ps) zwischen Motorblock und Getriebe hängt immer ein bissien Öl. Wenn des Auto steht über Nacht sind unter 3-5 kleine Flecken. Ich habe vor nächstes Jahr eine grossere Reise mit dem auto zu machen deswegen ist für mich wichtig das DAS AUTO ist zuverlesig. Ich habe letzte zeit ( immer wenn ich ein Bulli sehe) unter andrere Autos geschaut und die sind da auch nicht ganz trocken. Was ist Eure meinung dazu?
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bigbug
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Re: Öl tropft.....

Beitrag von bigbug »

Ein bißchen feucht ist bei älteren Motoren normal, tropfen sollte es allerdings nicht.
Woher das Öl jetzt konkret kommt, ist allerdings unklar.
Der eine oder andere wird auf den Wellendichtring tippen. Ich habe davon keine Ahnung.
BildThomas*249,T2-Westi-Universaldilettant
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Wolfgang T2b *354
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Re: Öl tropft.....

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo harnas,

es ist so, wie es Thomas schon geschrieben hat. Viele Motoren markieren ihr Revier mit ein paar Tropfen. Große Gedanken würde ich mir nicht darum machen, solange es sich um sehr wenige Tropfen handelt. Das ist jedoch etwas anderes, wenn's am nächsten Morgen einige Quadratzentimeter sind.

Zurzeit ist meiner auch nicht ganz dicht, allerdings werde ich nächsten Monat den Motor rausnehmen und abdichten (nicht nur wegen des Ölverlustes, sondern auch wegen einiger anderen "Kleinigkeiten"). Vermutlich ist's bei mir der bereits erwähnte Simmerrring. Da mein Motor viel Staub schlucken muss, gibt das zusammen mit dem Öl einen ekeligen Baatz, der irgendwann auch Einfluss auf die Kühlung hat. Deshalb will ich meinen Motor trocken haben.

Das Risiko unterwegs on Tour halte ich für beherrschbar, denn zur Not nimmst Du halt den Motor raus und hast vorsorglich einen Simmerring dabei.

Schöne Grüße

Wolfgang
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Norbert*848b
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Re: Öl tropft.....

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Harnas,
ja, das leidige Thema mit dem Ölverlust kenne ich zu genüge in allen Variationen. Seit 42 Jahren hatte ich immer einen luftgekühlten in meinem Besitz, da ist der Erfahrungsschatz gereift.
Vor der gleichen Frage wie du sie geäußert hast, stand ich auch vor etwas mehr als 2 Jahren und hatte mich entschieden, die Reparatur auf nach dem Urlaub zu verschieben. Einerseits hatte ich nicht vor mehr als 3 t km zu fahren, andererseits fehlte auch irgendwie die Zeit für eine Instandsetzung sowie Ersatzteilbeschaffung. Andere Baustellen wollte ich schließlich auch gleich mit erledigen wenn der Motor dann schon mal draußen ist.
Also packte ich für die Urlaubsfahrt die wichtigsten zusätzlichen Ersatzteile und weitere Werkzeuge mit ein und nahm auch etwas mehr Motoröl als üblich mit, ich hatte nämlich eindeutig diagnostizieren können, dass das Öl definitiv vom Motor stammte.

Und so ging das Thema aus: Auf der Anfahrtsstrecke war der Ölverbrauch auf einen ¾ Liter je 1 t km angestiegen und die Kupplung fing daraufhin an zu rupfen und musste sehr gefühlvoll betätigt werden. Dies war insbesondere beim Anfahren am Berg nervig. Manchmal half es nur, den Vorgang abzubrechen und abzuwarten bis die Drehzahl wieder gesunken war, um dann einen erneuten Versuch zu starten. Der Motor hatte sich nämlich derart stark geschüttelt, halt so wie ein Hund nach dem Bade.
Was war passiert?
Bei der längeren Warmlaufphase auf der Hinfahrt ging also mehr Öl durch und hatte die Kupplungsscheibe mit Öl eingenebelt. Zwischendurch während der Urlaubsfahrt wollte ich nur bei Totalausfall reparieren, also nur wenn die Kupplung durchgerutscht wäre. Das war aber nicht der Fall, somit habe ich mich darum gebracht, Land und Leute besser kennen zu lernen. :)
Irgendwie hatte ich mich dann bis nach zu Hause gerettet, allerdings stets mit einem etwas ungutem Gefühl. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die VW-Werkstätten auch nicht mehr das sind was sie einmal früher waren. Ist der Altmeister noch nicht im Ruhestand, hat man vielleicht noch eine Chance. Ansonsten sind eine gewisse Eigenständigkeit bezüglich der Ersatzteile sowie Werkzeuge von Nöten und natürlich sollte auch die Lust vorhanden sein unter „feldmäßigen“ Bedingungen zu reparieren.

Nun kann ich Dir schlecht etwas raten, da mir dein Ölverbrauch, die Laufleistung des Motors sowie deine Versiertheit beim Basteln nicht bekannt sind.

Vielleicht stellt aber mein kleiner Beitrag eine Entscheidungshilfe für dich dar.
Im Übrigen liegt mein Ölverbrauch jetzt nach der Reparatur bei weniger als 1/8 Liter je 1 t km (Langstrecke!). Die Motorlaufleistung beträgt nach einer seinerzeitigen Generalrevision in 1994 nun 50 t km, insgesamt sind es nun ca. 250 t km. Die Laufleistung eines Simmerrings ist nach meinen Erfahrungen wohl nicht nur abhängig von der km-Leistung des Motors, sondern auch vom Lebensalter.

Zusatz:
Für Ölverluste am Motor kommt neben dem Motorsimmerring auch noch der O-Ring in Frage, der die Kurbelwelle zur Schwungscheibe abdichtet. Ferner kann es in einigen Fallen auch vorkommen, dass sich Haarrisse im linken Motorgehäuse gebildet haben, nämlich dort, wo sich die Gewindebohrungen der Stehbolzen für den 3. Zylinder befinden. Falls man diese Risse überhaupt gezielt ausmachen kann, empfiehlt sich ein zuschmieren mit Dirko HT. Präventiv habe ich in diesem unsicheren Bereich dieses Mittel dick aufgetragen und mit einem Pinsel verstrichen.
Bild

Falls Getriebeöl austritt, kommt eigentlich nur der Getriebesimmerring in Frage, was anderes habe ich da noch nicht erlebt.

Tipp am Rande: Der Bereich an der Schwungscheibe wo der Motorsimmerring anliegt, sollte peinlich geprüft und gesäubert werden, damit der neue Ring nicht vorzeitig verschleißt. Bei meinem Motor war dieser Bereich angelaufen und ich vermute, dass es irgendwelche Rückstände vom alten Simmerring waren, die sich da ev. zusammen mit dem Motoröl abgesetzt hatten. Diesen recht hartnäckigen Schmutz hatte ich mit eingeöltem 1200er Schleifpapier unter Berücksichtigung der Drehrichtung entfernt. Anschließend noch mit etwas Lackpolitur geläppt und die Lauffläche sah danach aus wie bei einem Neuteil. Der Simmerring sollte absolut sauber bis Anschlag eingedrückt werden, am Besten mit dem entsprechenden Spezialwerkzeug, damit die Dichtfläche nicht „taumelt“ und somit auch kein vorzeitiger Verschleiß eintritt. Auch habe ich es noch nicht erlebt, dass die Schwungscheibe an der Dichtfläche eingelaufen war, also dass Material abgetragen wurde. Auch wenn mir so etwas noch nicht begegnet ist oder ich davon gehört habe, mag es sein, dass so etwas trotzdem mal vorkommen kann. Wie man damit umgehen müsste wäre ein anderes Thema und würde hier den Rahmen sprengen bzw. eine Redundanz zu dem Thread von Wolfgang darstellen (Kurbelwellen-Simmerring eingelaufen).
Mein Kauftipp: Nur den originalen schwarzen Simmerring verwenden, mit den Silikonteilen hatten einige meiner Bekannten ich und wenig Glück gehabt. Falls auch die Kupplung ansteht, da kann ich eigentlich nur Sachs empfehlen, die Kupplungsscheibe sollte ungefedert sein.

@Wolfgang: Grüße auch von meinen Nachbarn Christa und Reiner
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Hecke
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Re: Öl tropft.....

Beitrag von Hecke »

Also bei mir kam immer etwas Öl durch die Papierdichtung der Ölablassplatte und hat sich auch genau dort unten zwischen Motor und Getriebe gesammelt. Ist halt der tiefste Punkt. Ruhe ist erst, seit dem ich Dichtungen auf Silikonbasis für die Platte verwende.

MfG Torben
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Norbert*848b
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Re: Öl tropft.....

Beitrag von Norbert*848b »

Kleiner Nachsatz:
Ja, Torben hat so recht. Natürlich sollte man vorher genau überprüfen woher das Öl überhaupt kommt. Ich habe die kleine Öffnung zwischen dem Motor und Getriebe mit etwas Haushaltspapier zugestopft um das herauszubekommen. Da das Papier von innen her durchfeuchtet war konnte ich mir sicher sein, dass es wirklich vom "Innenleben" stammte und die Ölablassplatte "unschuldig" war.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Wolfgang T2b *354
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Re: Öl tropft.....

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Norbert,
T2NJ72 hat geschrieben:@Wolfgang: Grüße auch von meinen Nachbarn Christa und Reiner
Den Satz hatte ich zunächst überlesen :oops:.

Irgendwie gibt's hier quer durchs Forum immer wieder mal überraschende Verbindungen. Erst vor ein paar Wochen hatte sich hier ein Neuer angemeldet, mit dem ich vor 30 Jahren mal ein paar Worte in der Sahara gewechselt hatte. Die Welt ist ein Dorf!

Mit Christa und Reiner ist's fast so lange her. 1991 haben wir mit ihrem T3 und unserem T2 Südtirol unsicher gemacht. Das war die letzte Fahrt unseres Busses in Europa, seit dem treibt er sich in wärmeren Gefilden herum. Und während ich in Kürze aufbrechen werde, ihn dort zu besuchen (und zu schrauben), wird meine Frau vermutlich noch mal nach Almerdingsen kommen, bevor sie, wenn alle Arbeit getan ist :wink:, hinterher fliegt.

Grüß' die beiden ganz herzlich von uns.

Wolfgang
harnas
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Re: Öl tropft.....

Beitrag von harnas »

Danke für Eure Tipps. Ich habe den Simering letztes Jahr gwechselt. Einzge was ich kann mich nicht mehr erinen an einen O-ring zwischen Schwungscheibe und Kurbelwelle erinen. Den Tipp mit probe verstopfen von Loch ist auch interesant. Des teste ich in den nächsten Tagen.
harnas
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Re: Öl tropft.....

Beitrag von harnas »

Des ÖL kommt sicher aus den Raum zwischen Motor und Getriebe. Ich habe jetz keine wahl, ich muss des in nächsten zeit machen. Da ich zuzeit keine Grube habe, überlege ich des machen lassen. Wieviel kann ein Werkstat verlangen?
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bullitommi
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Re: Öl tropft.....

Beitrag von bullitommi »

Hallo zusammen,
Meiner fängt an verstärkt sein Revier zu markieren :oops: , was mir nicht so gut gefällt. Heute habe ich mal die Motor-Verblechung von unten demontiert. Besonders arg viel ist es auf der linken Motorseite. Einmal ist es ein Stößelrohr und das andere kann ich noch nicht einmal richtig erkennen. Sonst ist mir nicht viel aufgefallen außer das der Motor " normal nass " ist. Die Flecken auf den Pappdeckel kommen immer von der gleichen Stelle. Ich habe nur den Deckel öfter verschoben. Der Große Flecken ist ca. von 6 Wochen, die beiden kleineren ca je 1 Woche. Ich finde es nicht wenig. Was meint ihr sollte ich den Motor ausbauen und abdichten lassen. Ach ja Typ 4 CJ Motor.
Danke für die Tipps
Gruß Bullitommi
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Der Pappdeckel
Der Pappdeckel
Oberhalb des Stößelrohres zur Außenseite
Oberhalb des Stößelrohres zur Außenseite
Stößelrohr
Stößelrohr
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