Wolfgang T2b *354 hat geschrieben:Ich hoffe, ich werde meinen Bus auch in 10 Jahren noch genau so bewegen, wie ich das in der Vergangenheit gemacht habe.
Das kannst du machen, aber es wird trotzdem nicht das selbe sein wie früher(tm), weil eben drumrum die Zeit nicht stehen bleibt. Das fängt damit an, daß du heute mit dem Bulli aus der Menge rausstichst, während du früher darin untergegangen bist und niemand Notiz davon genommen hat. Du mußt das Ding abschließen, wenn's draußen vor der Tür übernachtet, was ich noch mit keinem meiner Autos je gemacht habe - oder wenn, dann höchstens wegen des Inhalts, nie wegen der Karre. Bei der Überfahrt nach Tanger hat kein Mensch ein Rückfahrticket gelöst, weil eben völlig unklar war, ob man das Auto wieder heil zurückbringen würde. Ein Totalverlust auf Reisen wäre mißlich, aber keine Katastrophe gewesen und war immer als Möglichkeit präsent. Heute macht man sich bei Beulen im Blech einen Kopp, ob man dafür wohl noch ein halbwegs passables Ersatzteil wird auftreiben können. Auch gibt's die ganzen anderen Fahrer und die zugehörige Szene nicht mehr. Ein Bus ist heute entweder ein Wirtschaftsgut, ein Sammelobjekt, ein Spielzeug oder ein Mittel zur Selbstdarstellung. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber selbst als Ausnahme fühlt man sich nicht mehr wohl, weil man sich damit in die Rolle des ewiggestrigen Ignoranten begibt, der irgendwann aus der Zeit gefallen ist.
Hmmm, schlimme Sache; schwieriges Terrain!