Karosseriefugen mit Rostansatz neu versiegeln

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Tanjas&Thomas_T2b
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Karosseriefugen mit Rostansatz neu versiegeln

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Moin,

leider sind mir die Karroseriefugen in der B Säule gut zwei Jahre nach der Lackierung aufgerissen.
Die Frage ist nun, wie ich das am Besten angehe.

Meine Vorstellung ist, die Fuge komplett von Lack, Rost und Dichtmasse zu befreien (so weit man ran kommt).
Aber wie ist dann die beste Vorgehensweise?
In die Falz kommt man ja nicht wirklich rein.
Da ist mein Gedankengang, die Falz mit Owatrol zu tränken.
Das ganze troknen Lassen und dann eine Dünne Schicht Sikaflex in die Fuge drücken.
Anschließend das ganze mit 2K Grundierung und Lack wieder lackieren.
(Wobei ich wahrscheinlich die letzte Schicht dem Lackierer überlasse, damit die Übergänge auch wieder unsichtbar werden.)

Kann jemand berichten, wie er seine Fugen behandelt hat, und wie es nach längerer Zeit aussieht?

Viele Grüße,
Thomas
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PC-Doc
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Re: Karosseriefugen mit Rostansatz neu versiegeln

Beitrag von PC-Doc »

Hallo,
ich habe zwar noch keine langzeit erfahrung aber an meinem bus ist im moment der lack komplett ab.
Im karrosseriebereich gibt es wohl ein spezielleres dichtungsmittel gerade für diese stellen. Mir ist im moment leider der name entfallen, kann ich aber nachreichen. Der dichtstoff soll von würth sein und wird mit silikonentferner verarbeitet, das weiss ich noch.

Mein aufbau wird so aussehen:
- Blankes Blech
- Grundierung
- Füller fertig zum lackieren
- Dichtstoff in die Fugen
- Lackieren


Gruss aus dem bergischen
Ralf
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`78 Westfalia Champagne Edition II
1302 Cabrio grün
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Biete einstellbare Tankkonstanter + Kabelbäume + Schloss Anpassungen

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sandkastenheld
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Re: Karosseriefugen mit Rostansatz neu versiegeln

Beitrag von sandkastenheld »

Hi,

ich habe beim T3 mal elastisches, silikonfreies Dichtmittel genommen und vorher die Fugen, wie beschrieben, mit Owatrol behandelt. Das hielt bis zum Verkauf des Busses für ca. 2 Jahre. Darüber hinaus weiß ich nicht.

Ich würde gerade für die Fugen aber ein silikonfreies Produkt nehmen, da bis zur Aushärtung (bzw. dem vollst. Ausdiffundieren) korrosive Kondensationsprodukte entstehen. Da die Viskosität der Mittel nicht hoch ist, dringen sie zwar nicht tief, bzw. kapillär ein, aber dennoch härtet die ganze Geschichte in unseren Breitengraden wohl erst nach Wochen komplett aus, und ist dann nicht mehr rostfördernd.

Gefährliches Halbwissen aus. Ich würde es wie du machen, nur ohne Silikon :-)
Gruß,

Thorben

vanstories.com - Busgeschichten für's Auge.
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Mani
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Re: Karosseriefugen mit Rostansatz neu versiegeln

Beitrag von Mani »

Hallo,

bei mir hat ein Vorbesitzer sämtliche Fugen zugespachtelt und das ist natürlich komplett eingerissen gewesen. ich habe das ganze Strahlen lassen. Ich meine, es wurde Glas zum Strahlen genommen. Ich durfte bei der Aktion mithelfen und wir haben wirklich schön punktuell die Fugen freigeblasen.

Der Strahler ist übrigens hier im Forum unterwegs, schau mal nach "advanturecamper".

Das war erstklassige Arbeit, ganz behutsam wurde nur Spachtel und Rost entfernt, das Metall ist nicht angegriffen worden. Für den Lackaufbau war es eine astreine Vorarbeit. ich hab noch vor Ort mit Brantho Korrux Nitrofest die Nähte versiegelt und bin bis jetzt sehr zufrieden.

Also entweder suchst du dir nen fähigen Strahler vor Ort oder machst dich auf den Weg Richtung Berlin. Ich kann den Tom und seinen Vater nur empfehlen.

schöne Grüße
Mani
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burger
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Re: Karosseriefugen mit Rostansatz neu versiegeln

Beitrag von burger »

Das Problem bei dieser Stelle ist einfach, dass beim Anheben am Unterboden oder den Wagenheberaufnehmen der ganze Vorderwagen etwas abkippt.
Achtet mal auf den oberen Bereich von Kniestück/B-Säule wenn das Fahrzeug auf der Hebebühne ist.
Genau dann reisst immer die Fuge auf, je nachdem mit was sie abedichtet wurde. sollte also dauerelastisch und der Grund möglichst gut vorbehandelt sein.
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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boggsermodoa
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Re: Karosseriefugen mit Rostansatz neu versiegeln

Beitrag von boggsermodoa »

burger hat geschrieben: dass beim Anheben am Unterboden oder den Wagenheberaufnehmen der ganze Vorderwagen etwas abkippt.
Verglichen mit den Karosserieverwindungen während der Fahrt (die natürlich von Strecke, Beladung und Fahrstil abhängen), halte ich das für vernachlässigbar.
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Karosseriefugen mit Rostansatz neu versiegeln

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

sandkastenheld hat geschrieben: Ich würde es wie du machen, nur ohne Silikon :-)
Sikaflex ist auch silikonfrei und aus dem gleichem Material wie z.B. Würth Klebt und Dichtet.
Das sollte also schon mal nicht so falsch sein.
Mani hat geschrieben:Also entweder suchst du dir nen fähigen Strahler vor Ort
Der fähige Strahler werde wohl ich selber sein. Ein kleiner Kompressor und eine Sandstrahlpistole habe ich.
burger hat geschrieben: sollte also dauerelastisch und der Grund möglichst gut vorbehandelt sein.
Da kommt jetzt ja wieder ein Problem,
wie dick mache ich nun diese Dauerelastische Masse, damit der Lack mitarbeiten kann ohne zu reißen.
Mache ich das jetzt nur 1-2mm breit und dünn in die echte Fuge oder lieber 3-5mm breit und ca. 1mm dick?
Wenn die Ausgleichsmasse dicker ist und mehr Fläche hat, kann der Lack die Bewegungen ja besser aufnehmen.
Allerdings binn ich von der Haftfähigkeit von Lack auf Dichtmaterial nicht sonderlich überzeugt.
:unbekannt:

Viele Grüße,
Thomas
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WestiWest
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Re: Karosseriefugen mit Rostansatz neu versiegeln

Beitrag von WestiWest »

Hallo Thomas,

wie schlimm ist es denn überhaupt? Hast Du Bilder?

Ich habe bei meinem Westi in den vier Jahren vor der Restauration immer wieder mit dem Finger Mike Sanders Fett in die Risse der Fugen gerieben. In den Sommermonaten sieht man schön, wie es sich allmählich verteilt. Es wandert nämlich auch außen über den Lack und fängt den Staub ein. Irgendwann - ich kann Dir nicht mehr genau sagen wie lange es gedauert hat - war dann Schluss mit Rost. In der Regenrinne habe ich das übrigens auch gemacht. Da solltest Du vielleicht auch nochmal gucken.

Die Hoffnung, dass der Lack NICHT mehr reißt kannst Du wohl abhaken. Wie meine Vorredner schon geschrieben haben: Die Busse arbeiten an dieser Stelle zu sehr. Fluid Film dringt zwar gut ein, wird aber fast noch schneller wieder ausgewaschen - Freunde von mir habe damit versucht den Fugenrost am T3 in den Griff zu bekommen - aussichtslos. Auch dort hat Mike Sanders den Erfolg gebracht. Ob Owatrol funktioniert, kann ich Dir nicht aus Erfahrung sagen. Da es aber aushärtet, könnte ich mir vorstellen, dass es auch wieder reißt und aufgerieben wird. Mike Sanders bleibt ja ein Bus-Leben lang aktiv und wandert auch an senkrechten Glatten Lackflächen aufwärts - absolut erstaunlich.
Übrigens arbeiten die Westis mit großem Dachausschnitt noch mehr als "normale" Busse. die Torsionssteifigkeit ist geringer.

Gruß, Hanno
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BulliUli
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Re: Karosseriefugen mit Rostansatz neu versiegeln

Beitrag von BulliUli »

Mike Sanders (MS) ist bei mir auch die Lösung, genau wie oben beschrieben.
1999 ist mein Camper neu lackiert worden und nach ca. 5 Jahren sind die Fugen gerissen. Einfach mit dem Finger MS reingestrichen, Heißluftfön drauf und feddisch. Aber natürlich hast du dann mit der Zeit einen schwarzen Streifen MS-Dreck-Gemisch in den Fugen, das stört viele. Mir ist das Latte da ich das Auto fahre und nicht nur putze. Sobald ich am Bulli irgendwo eine kleine Rostblase erkenne, kratze ich die frei und schmiere MS drauf.
Die Fugen rosten nicht weiter, das ist die Hauptsache.
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Andi
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Re: Karosseriefugen mit Rostansatz neu versiegeln

Beitrag von Andi »

Ich hab das mit FluidFilm und Owatrol gemacht. Das FluidFilm hatte ich kriechen lassen, nach 1-2 Tagen habe ich es mit Owatrol versiegelt.
Gruß
Andreas
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