Wie hatteste denn was an dem Dach befestigt? Das ist doch total wabbelig.
Moin,
Die Nachrüsthochdächer (z.B. von Reimo) werden tatsächlich nur mit Sikaflex verklebt, wenn man mal von den vier Alibi-Blechstreifen absieht, mit denen sie als "mechanische Verbindung" für den TÜV noch zusätzlich verschraubt sind. Solch ein Dach habe ich mal auf meinen '79er Kastenwagen draufgebaut und habe mir dafür aber aus Vierkantrohr Spriegelholme angefertigt, die mit der Karosserie verschraubt und zu so 'ner Art innenliegendem Dachgepäckträger vervollständigt waren. An den Anschraubpunkten konnte man außen Kajakbügel etc. befestigen.
Das Serienhochdach ist mit einem zusätzlichen Blechstreifen in der Regenrinne auf die Karosserie gebördelt und im Inneren gibt's neben zwei Spriegelholmen noch ne Fülle von Versteifungs- und Knotenblechen. Da ist nix wabbelig, aber dennoch kann man da natürlich keinen schwer beladbaren Gepäckträger befestigen.
Der hat sich einzig und allein auf der Regenrinne abgestützt, wie jeder normale Dachgepäckträger auch. Ich habe ihn aus Stahlrohr (25x? - weniger als 1 IIRC) angefertigt. Zwischen A- und B- und zwischen C- und D-Säule habe ich jeweils ein Stück Rohr in die Regenrinne gelegt. Von denen aus führten auf jeder Seite vier Standbeine senkrecht nach oben bis etwa 5cm über's Dach. Dort ging's zu einem rechteckigen Rohrrahmen quasi um's ganze Auto rum mit Querverbindungen zu den gegenüberliegenden Beinen. Da das Kunststoffdach etwas konisch und großzügig verrundet ist, ergab sich so viel Platz für 45°-Streben zwischen den Beinen und der oberen Querverbindung. Vorne konnte man wegen der Dachschräge diese Strebe sogar noch tiefer ansetzen. Der Rechteckrahmen war mit einer diagonalen Strebe vom linken "A-Bein" zum rechten "C-Bein" auch in der Ebene versteift. Er war so breit, daß gerade zwei Ersatzräder nebeneinander draufpaßten. Es waren noch zusätzliche Querrohre eingeschweißt und darauf eine Hartfaserplatte als Schattenspender montiert. Die Standbeine waren auch seitlich mit schrägen Streben an den oberen Rahmen versteift. Dies waren aber keine starren Dreiecksverbände von Eckpunkt zu Eckpunkt, sondern sie ließen etwas Rohrlänge frei, um die Verwindungen der Karosserie aufnehmen zu können. Die Hartfaserplatte und eine Reling außen rum reichten nur von A- bis C-Säule, weil dahinter eine riesige, selbstgefertigte Luke im Dach war. Über der Heckklappe führten zwei weitere Beine nach unten und dort war eine Galerie für drei Wehrmachtskanister angebracht. Links waren an "C- und D-Bein" Haken angeschweißt, wo die Luftlandebleche und Schaufel eingehängt wurde. Wegen dieser Haken hab ich mal einen teuren Knollen bezahlen müssen ("Gefährdendes Fahrzeugteil außen"). Ob der berechtigt war, da habe ich heute so meine Zweifel, denn die waren in über 2m Höhe, ragten nicht über die Grundfläche des Fahrzeugs hinaus und waren, verglichen mit den Fleischerhaken, die man an manchem PKW-Träger so findet, wahre Handschmeichler.
Um die ganze Chose am Auto zu befestigen habe ich aus kräftigem verzinktem Flacheisen C-förmige Stücke gebogen, die um die Regenrinne und das darin liegende Rohr gefaßt haben. In Rohr und C-Stück habe ich senkrecht von oben ein 8mm Loch reingebohrt und da 'ne M8er Schraube reingedreht, die das Rohr so nach unten gespannt hat. Die Schraube war mit je einer Mutter unter- und oberhalb des Flacheisens gekontert.
Das Ganze hört sich bislang vielleicht so an, als sei dafür ein halber Hochofenabstich an Stahl draufgegangen. In Wirklichkeit war das Konstrukt aber federleicht. Leichter als der Gepäckträger meines Kumpels, der sich nur zwischen C- und D-Säule erstreckte, der Dachneigung folgte und die Kanister seitlich angeordnet hatte (3 rechts, 4 links). Der mußte wegen der anderen Konstruktion wesentlich kräftigeres Rohr verwenden (Rechteckquerschnitt). Einer dieser Kanister war mit Wasser gefüllt und hatte auch unten einen amtlichen, ausschwenkbaren Wasserhahn. Das war unsere Dusche.
Die restlichen waren für Sprit. Mir genügten drei Kanister, weil ich stattdessen einen zweiten Benzintank montiert hatte.
Gehalten haben übrigens beide Träger ohne irgendwelche Probleme.
Gruß,
Clemens