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10,2 Volt auf Klemme 30 - Batterie 12,8 Volt

Verfasst: 08.09.2014 13:13
von bc72
Liebes Forum,
gestern auf der Rückfahrt vom Jahrestreffen hatte ich folgendes Problem: Nach massiven Starkregen auf Höhe Nürnberg und einem Stopp danach bei einem Burgerbräter habe ich das Radio angeschalten, den Zündschlüssel umgedreht und dann hatte ich nur noch einen Funken aus dem Sicherungskasten.
Sicherung von Klemme 30 durch - gut: ersetzt. Danach kam folgende Problematik: Laut Voltmeter hatte die Batterie 12,8 (am + und - Pol gemessen, am + Pol und an Masse vom Motor ebenfalls 12,8). An Klemme 30 lediglich noch 10,2. Keine Funktion mehr an sämtlichen elektrischen Nehmern (Warnblinkanlage etc.)....
Ebenfalls KEINE Funktion mehr wenn ich den Schlüssel rumdrehe - sprich keine Ölkontrolllampe, kein Batterielämpchen (natürlich auch kein Starten mehr möglich - kein Mucks).

Nach dem ich überal hin und her gemessen habe (ich muss dazu sagen - ich kenne mich damit NULL aus...), hatte ich, warum auch immer, auf einmal wieder Spannung. Also Motor angelassen, Licht angeschalten, Stufe 1 Standlicht - alles gut, Stufe 2 Abblendlicht: Motor aus - dieselben Sympthome wie vorher: kein Saft mehr vorne, diesmal aber ohne dass eine Sicherung geflogen ist. Klemme 30: 9,6 Volt. Meine Einschätzung - irgendwas an den Scheinwerfern. Also Scheinwerfer ausbauen, Lampen ausstecken. Ergebniss: nichts?? Weiterhin keine Reaktion von sämtlichen elektrischen Nehmern.

In meiner Verzweiflung habe ich dann einfach die Batterie abgeklemmt und wieder neu angeklemmt (Commodore C64 Prinzip - Reset) Was soll ich sagen - vorne 12,6 Volt, Bus sofort angesprungen. Dann habe ich beide H4 Scheinwerfer (bei laufendem Motor) wieder angesteckt und eingebaut - Bus läuft immer noch - kein Problem, so wie wenn er noch nie etwas gehabt hätte......

Heimgefahren mit mehr als einem komischen Gefühl - heute morgen - ebenfalls alles "normal" - läuft gut und passt alles.

Ich konnte mich dann bei der Rückfahrt noch erinnern, ein ähnliches Phänomen bereits vor Jahren schon mal gehabt zu haben. Ich fuhr in einen Tunnel ein, der Radio lief und ich schaltete das Licht ein - Pfunzzzz Motor aus alle Elektrik tot - ich denke, das ich unterhalb einer Sekunde den Lichtschalter wieder eingedrückt habe und er lief wieder ganz normal weiter. Das ist Jahre her und seit dem bin ich selbstverständlich schon öfter mit Licht und Radio gefahren - ohne Probleme.... Den hatte ich übrigens in der Nacht noch abgeklemmt - das hatte aber auch nichts geholfen.....

Hat jemand eine Lösung für mich??????

Danke!
Christian

Re: 10,2 Volt auf Klemme 30 - Batterie 12,8 Volt

Verfasst: 08.09.2014 13:31
von Rolf-Stephan Badura
Hallo Christian,
bc72 hat geschrieben:... Nach massiven Starkregen.... heute morgen - ebenfalls alles "normal" ...
Da werden Kontakte korrodiert sein und sich bei Regen & Feuchtigkeit der Strom nur noch durchquälen.

Alle Kontakte mal säubern und vom Oxid der Jahre befreien
(z.B. mit feinem Sandpapier, kleiner Feile und danach Chrompolitur - durch Sandpapier aufgerauhte Oberflächen sind suboptimal),
an Kritischen Stellen der Batterie auch mal Polfett nutzen (leitet nicht! - soll nur Oxidation und deren Übergangswiderstände vermeiden) und
ggf. ganz olle oder gar brüchige Flachstecker mal ersetzen durch neue...
und auch mal die Sicherungen kontrollieren - nach 30 Jahren sind die auch schön oxidiert und könnten Ersatz vertragen.

Grüße aus Berlin und gute Fahrt,

Re: 10,2 Volt auf Klemme 30 - Batterie 12,8 Volt

Verfasst: 08.09.2014 14:27
von WestiWest
Hallo Christian,
Rolf-Stephan Badura hat geschrieben: bc72 hat geschrieben:
... Nach massiven Starkregen.... heute morgen - ebenfalls alles "normal" ...

Da werden Kontakte korrodiert sein und sich bei Regen & Feuchtigkeit der Strom nur noch durchquälen.
Und da sind natürlich vor allem die Kontakte im Nassbereich verdächtig, vorne weg die zentrale Klemmstelle am Anlasser. Von dort läuft das Zentrale 6,0mm² Klemme 30 Kabel nach vorne zum Sicherungskasten.
bc72 hat geschrieben:den Zündschlüssel umgedreht und dann hatte ich nur noch einen Funken aus dem Sicherungskasten.
Das spricht natürlich für einen Kurzschluss, wahrscheinlich durch Wassereinbruch. Ich nehme mal an, dass Du deshalb auch die Scheinwerfer im Verdacht hattest. Selbst bei schlechtem Kontakt würdest Du vorne am Sicherungskasten die Batteriespannung wiederfinden, solange keine Last dran hängt. Wenn alle Verbraucher ausgeschaltet waren, war möglicherweise ein Kurzschluss Deine Last.

Eine andere Idee wäre eine undichte Frontscheibe oder undichte Wischerwellen. Apropos Wischerwellen: Den Scheibenwischer kannst Du auch in den Kreis der Verdächtigen aufnehmen. Den vergisst man gerne, wenn man bei schönem Wetter auf Fehlersuche geht.

Welche Sicherung war denn genau durch? Klemme 30 speist mehrere Sicherungen.
Hattest Du die Heizung an (Typ 4 Zusatzgebläse)?
Hattest Du einen Anhänger dabei?
Heckscheibenheizung?
Regen + Licht + Anhänger + Heizgebläse + Heckscheibenheizung ist so ziemlich die größte Last, die Du der T2 Elektrik aufhalsen kannst.

Gruß, Hanno

Re: 10,2 Volt auf Klemme 30 - Batterie 12,8 Volt

Verfasst: 08.09.2014 14:37
von Werner*105
bc72 hat geschrieben:Liebes Forum,
gestern auf der Rückfahrt vom Jahrestreffen hatte ich folgendes Problem: Nach massiven Starkregen auf Höhe Nürnberg und einem Stopp danach bei einem Burgerbräter habe ich das Radio angeschalten, den Zündschlüssel umgedreht und dann hatte ich nur noch einen Funken aus dem Sicherungskasten.


In meiner Verzweiflung habe ich dann einfach die Batterie abgeklemmt und wieder neu angeklemmt (Commodore C64 Prinzip - Reset) Was soll ich sagen - vorne 12,6 Volt, Bus sofort angesprungen. Dann habe ich beide H4 Scheinwerfer (bei laufendem Motor) wieder angesteckt und eingebaut - Bus läuft immer noch - kein Problem, so wie wenn er noch nie etwas gehabt hätte......
Hallo Christian,

wie Rolf-Stephan schon erwähnte: korrodierte Kontakte. Wenn der Batteriepol oxidiert ist hast Du nur noch mehrere kleine Kontaktflächen die aber ausreichend waren. Hast Du einen kurzen hohen Stromverbrauch (Funken, Sicherung durch) schmoren Dir auch einige der kleinen Kontaktstellen am Batteriepol durch und plöztlich reicht es nicht mehr, d.h. der Übergangswiderstand ist zu groß. Dies sind oft Folgeschäden, wenn die Sicherung durchbrennt oder einen Kurzschluß gemacht wurde, daß dann schon vorhandenen schlechte Kontakte noch schlechter werden (auch Kabelschuhe, oxidiertes Kupfer in den Crimpungen, Batteriepol etc.)

Wir sind noch gut und ohne Panne vom JT zurückgekommen.

Grüßle
Werner

Re: 10,2 Volt auf Klemme 30 - Batterie 12,8 Volt

Verfasst: 08.09.2014 15:06
von Sgt. Pepper
Hallo,

verdächtig ist auch das Relais für die Scheinwerfer, welches auf dem Sicherungskasten sitzt. Über dieses Relais werden die Scheinwerfer eingeschaltet wenn die Zündung an ist.
Ist die Frontscheibe/Scheibenrahmen undicht, läuft das Wasser genau auf den Sicherungshalter und die Relais werden zum Aquarium.
Die machen das übrigens überraschend lange mit (ist ja auch relativ simple Elektromechanik) irgendwann gibt es dann aber einen Kurzschluss.

Den Sicherungskasten und die Relais kannst du am besten kontrollieren indem du den kompletten Halter an den zwei Schrauben löst. Er hängt dann in den Kabeln und du kannst auch die Anschlüsse auf der Rückseite kontrollieren.
Das ganze sieht halt irgendwann so aus:
dsc00600c.jpg
(War mal der Relaisblock von der Standheizung)

Zu den Sicherungen:
Wenn du Sicherungen ersetztst, achte darauf das es welche mit Keramikkörper sind. Die billigen aus Kunststoff schmelzen und schrumpfen zusammen, lange bevor sie auslösen. Insbesondere dann, wenn der Kontakt nicht mehr optimal ist, was er nach 40 Jahren nur noch selten ist.

Grüße,
Stephan

Re: 10,2 Volt auf Klemme 30 - Batterie 12,8 Volt

Verfasst: 08.09.2014 15:56
von BulliUli
Hallo Christian,
na du hast aber auch Nerven mit deiner Karre durch den Regen zu fahren, sei froh das dir die Windschutzscheibe nicht auf den Schoß gefallen ist- so wie dein Scheibenrahmen aussieht.....
Kannst nur von Glück reden das das Wasser was vorne reinläuft genauso schnell hinten wieder durch die Schweller rausläuft und überhaupt : Licht tuts doch bei dem Trümmer seit Jahren nicht mehr.
Immerhin kann man den Weg vom JT zu deiner Haustüre verfolgen, der Müllhaufen hat so ne Regenbogenspur hinterlassen.
:dog: :dog: :unbekannt:
.
.
.
.
.
:bier: :knuddel: :wink:
uli

Re: 10,2 Volt auf Klemme 30 - Batterie 12,8 Volt

Verfasst: 08.09.2014 17:17
von bc72
BulliUli hat geschrieben:Hallo Christian,
na du hast aber auch Nerven mit deiner Karre durch den Regen zu fahren, sei froh das dir die Windschutzscheibe nicht auf den Schoß gefallen ist- so wie dein Scheibenrahmen aussieht.....
Kannst nur von Glück reden das das Wasser was vorne reinläuft genauso schnell hinten wieder durch die Schweller rausläuft und überhaupt : Licht tuts doch bei dem Trümmer seit Jahren nicht mehr.
Immerhin kann man den Weg vom JT zu deiner Haustüre verfolgen, der Müllhaufen hat so ne Regenbogenspur hinterlassen.
:dog: :dog: :unbekannt:
.
.
.
.
.
:bier: :knuddel: :wink:
uli
ah so... ähemm :stupid: :bier:

Re: 10,2 Volt auf Klemme 30 - Batterie 12,8 Volt

Verfasst: 08.09.2014 17:27
von bc72
Sgt. Pepper hat geschrieben:Hallo,

verdächtig ist auch das Relais für die Scheinwerfer, welches auf dem Sicherungskasten sitzt. Über dieses Relais werden die Scheinwerfer eingeschaltet wenn die Zündung an ist.
Ist die Frontscheibe/Scheibenrahmen undicht, läuft das Wasser genau auf den Sicherungshalter und die Relais werden zum Aquarium.
Die machen das übrigens überraschend lange mit (ist ja auch relativ simple Elektromechanik) irgendwann gibt es dann aber einen Kurzschluss.

Den Sicherungskasten und die Relais kannst du am besten kontrollieren indem du den kompletten Halter an den zwei Schrauben löst. Er hängt dann in den Kabeln und du kannst auch die Anschlüsse auf der Rückseite kontrollieren.
Das ganze sieht halt irgendwann so aus:
dsc00600c.jpg
(War mal der Relaisblock von der Standheizung)

Zu den Sicherungen:
Wenn du Sicherungen ersetztst, achte darauf das es welche mit Keramikkörper sind. Die billigen aus Kunststoff schmelzen und schrumpfen zusammen, lange bevor sie auslösen. Insbesondere dann, wenn der Kontakt nicht mehr optimal ist, was er nach 40 Jahren nur noch selten ist.

Grüße,
Stephan

Also entgegen so mancher Meinung ist mein Frontscheibenrahmen dicht :lol: , was man von meinem Aufstellfenster am Hubdach und der Heckscheibendichtung nicht behaupten kann.... :cry:
Den Sicherungskasten hatte ich natürlich ab, nachdem ich ja schon mal vorsichtshalber DZM, Radio, Uhr usw abgesteckt habe um die Verbraucher zu minimieren. Das Relais schau ich mir mal an - denn wie gesagt die Kiste war auf einen Schlag wieder Stromlos als ich von "Standlicht" auf "Abblendlicht" weiter geschalten habe. Da ging dann wieder nix mehr (bis zum "großen RESET).
Das mit den Keramiksicherungen nehm ich mir mal auch mit - ich hab in der Tat die Kunststoffsicherungen drin...
Danke schon mal
Christian

Re: 10,2 Volt auf Klemme 30 - Batterie 12,8 Volt

Verfasst: 08.09.2014 17:40
von bc72
WestiWest hat geschrieben:Hallo Christian,

Das spricht natürlich für einen Kurzschluss, wahrscheinlich durch Wassereinbruch. Ich nehme mal an, dass Du deshalb auch die Scheinwerfer im Verdacht hattest. Selbst bei schlechtem Kontakt würdest Du vorne am Sicherungskasten die Batteriespannung wiederfinden, solange keine Last dran hängt. Wenn alle Verbraucher ausgeschaltet waren, war möglicherweise ein Kurzschluss Deine Last.

Welche Sicherung war denn genau durch? Klemme 30 speist mehrere Sicherungen.
Hattest Du die Heizung an (Typ 4 Zusatzgebläse)?
Hattest Du einen Anhänger dabei?
Heckscheibenheizung?
Regen + Licht + Anhänger + Heizgebläse + Heckscheibenheizung ist so ziemlich die größte Last, die Du der T2 Elektrik aufhalsen kannst.

Gruß, Hanno
Hi Hanno,

ja, ein Typ4 Motor - das Zusatzgebläse war aber aus. Der Anhänger war dran, den hatte ich zwischenzeitlich auch im Visier und ausgesteckt, aber der war es auch nicht. Heckscheibenheizung hab ich nicht..... Es war übrigens die Sicherung auf Platz Nr. 9.
Die Scheinwerfer hatte ich im Verdacht, da ja, nachdem er das erste mal wieder lief und ich losfahren wollte, nach dem ziehen des Lichtschalters wieder alles tot war. Nachdem auf "Standlicht" ja noch alles lief und die Kiste erst auf "Abblendlicht" tot war können es ja nur die vorderen Lichter sein - alles andere brennt ja bei Standlicht schon, oder? Aber die waren es ja dann doch nicht.....

Gruss
Christian

Re: 10,2 Volt auf Klemme 30 - Batterie 12,8 Volt

Verfasst: 08.09.2014 17:59
von WestiWest
bc72 hat geschrieben:achdem auf "Standlicht" ja noch alles lief und die Kiste erst auf "Abblendlicht" tot war können es ja nur die vorderen Lichter sein
Hi,

zwei Möglichkeiten:
1.) Es sind doch die Lichter, dann musst Du aber den ganzen Strompfad in die Suche einbeziehen (z.B. das Umblendrelais, von dem Stephan sprach).
2.) Das Fahrlicht ist der größte Verbraucher, den Du in diesem Moment zugeschaltet hast (2* 45Watt = 90 Watt = 7,5Ampere). Du hättest wahrscheinlich auch einen anderen dicken Verbraucher zuschalten können, und es wäre das selbe passiert: Der Wackelkontakt hinten am Anlasser wird überlastet, die winzige Kontaktfläche verbrennt, die Spannung bricht zusammen, es wird dunkel.

Sicherung 9: Ich habe vergessen zu fragen, was Du für ein Modelljahr hast. In meinem ist die frei, also für Extras. Was hängt da bei Dir dran?

An Deiner Stelle würde ich als erstes von der Batterie bis zur besagten Klemme am Anlasser alles prüfen. Dann vorne am Sicherungskasten den Kabelschuh, wo das dicke rot/weiße Kabel ankommt. Dann weiter. Ist das dicke rot/weiße Kabel von oben angesteckt? Wird gerne mal falsch von unten angesteckt. Die Stromflussrichtung im Sicherungskasten ist von oben nach unten.

Und je mehr ich darüber nachdenke, desto wahrscheinlicher kommt mir das verstöpselte Kabel auf Sicherung 9 vor. Als die durchgebrannt war, tat es da noch irgend etwas?

Gruß, Hanno