Radlager Defekt durch falsches Fett?

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holzer67
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Radlager Defekt durch falsches Fett?

Beitrag von holzer67 »

Hallo
Ich bin auf unserer Urlaubstour mit einem defekten hinteren Radlager liegengeblieben.
Die Werkstatt vermutet falsches Fett als Ursache.
Die Lager waren erst 1 Jahr und 6000 km alt.
Ich hatte sie damals selbst gewechselt und Fett mit Molybdän/Graphit -Zusatz benutzt.
Kann das wirklich die Ursache sein? Laut Werkstatt darf da nur helles Fett rein.

Gruß
Ralf
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PC-Doc
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Re: Radlager Defekt durch falsches Fett?

Beitrag von PC-Doc »

Hallo,
hab meine lager letzte woche getauscht und da war kein helles fett drin. Hab da auch wieder radlagerfett MoS2 je 100gr je seite eingefüllt. Das äussere lager muss dabei mit einer presse eingesetzt werden.

Gruss aus dem bergischen
Ralf
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bullijochen
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Re: Radlager Defekt durch falsches Fett?

Beitrag von bullijochen »

Hallo,
falsches fett scheidet für für mich als Ausfallursache bei einem Radlager aus. Wenn du da Mos Fett rein hast ist das quasi ausgeschlossen.Eher schon Dreck mit dabei gehabt..schlechte Lagerqualität, Fehler bzw vorschädigung beim Einbau.
Gruß Jochen
Gruß Jochen :bier:

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goggobiber
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Re: Radlager Defekt durch falsches Fett?

Beitrag von goggobiber »

Hi Ralf,

was Besseres als Molybdänfett kannst Du Deinem Radlager nicht antun. Könnte ein minderwertiges Billiglager gewesen sein. Kenn´ ich zwar beim T2 (noch) nicht, hat aber ´n Freund bei seinem T3-Synchro schon 2 x gehabt, die waren schon nach 1000 km kaputt. Und der Mann ist Ingenieur, so dass Fehler beim Einbau ausscheiden. Berichte mal, was Du für Lager eingebaut hast.
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Sgt. Pepper
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Re: Radlager Defekt durch falsches Fett?

Beitrag von Sgt. Pepper »

Kann auch sein, dass bei der Montage nicht sauber gearbeitet wurde oder das Fett nicht richtig in das Lager "einmassiert" wurde. An einem falschen Fett wird es wohl nicht gelegen haben.

Grüße,
Stephan
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Matze.Th
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Re: Radlager Defekt durch falsches Fett?

Beitrag von Matze.Th »

Sowas passiert meiner Erfahrung nach hauptsächlich, wenn beim Einbau der Innenring druck bekommen hat. Wenn man das Lager bspw. Eintreibt, nicht einpresst oder beim Einpressen der Stempel halt auch innen auflag. Wenn die Gugeln einmal zuviel Druck in axialer Richtung bekommen haste unrunde Kugeln und/oder kleine Unebenheiten in den Laufrillen.
Weitere Möglichkeit wäre noch, dass die Lager nicht in der Richtigen Position waren und unter Spannung standen.

Ich weiss jetzt nicht wie das bei Automobilen ist, allgemein kann man sich aber auf die Lagerqualitäten einigermassen verlassen.

Und es ist ja gut, dass es nicht so ein teures Teil ist, da gibbet schlimmeres.

Grüße,
Matze
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holzer67
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Re: Radlager Defekt durch falsches Fett?

Beitrag von holzer67 »

Danke für die Hinweise, da bin ich schon mal beruhigt.
Auf dem Karton stand Atec drauf.
Beim Einbau war ich extrem vorsichtig nachdem ich die Anleitungen durchgelesen habe.
Merkwürdig ist das schon.
Einbau für hinteres Radlager (1 Seite) inkl Austausch einer Gummimanschette der Antriebswelle haben 278.- gekostet.
Ich denke, das war fair von der Werkstatt
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Filozof83
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Re: Radlager Defekt durch falsches Fett?

Beitrag von Filozof83 »

Hallo Ralf,

um die Schadensursache bestimmen zu können ist immer ein Schadensbild (ist jetzt nicht unbedingt ein Foto gemeint) notwendig.
Welcher Ring ist defekt und wie?

Beim Lager kann es mehrere Schadensursachen haben... einerseits kann eine erhöhte Vorspannung (durch Verformung eines Ringes beim Einbau), beim Einbau kann ebenso die Lagerschale oder Kugel/Walze beschädigt werden (plastische Verformung).
Andererseits kann wie schon erwähnt Dreck das gleiche bewirken. Wenn mal ein auch mikroskopisch kleiner Schaden da ist dann wächst dieser schnell.

Was das Fett angeht gehört für schnelllaufende Lager auf keinen Fall ein Fett mit Graphit.
Fette mit Graphitzusatz werden eingesetzt wo hohe Tragfähigkeit notwendig ist aber niedrige bzw. keine Drehzahlen!
Hier gehen Meinungen zum Begriff "schnell" auseinander... für mich ist ein Radlager verhältnismäßig schnelllaufend da es auch unter Umständen über einen längeren Zeitraum betrieben werden kann.

Fazit:
beim einpressen vom Lager darauf achten dass man am richtigen Ring presst, nach Möglichkeit nicht über die Kugeln/Rollen (Kugellager können keine hohen axialen Kräfte aufnehmen)
wie immer auf Sauberkeit achten
und für schnelllaufende Lager Mehrzweckfett verwenden, falls Einsatz bei hohen Temp -> Hochtemperatur-Mehrzweckfett (im Herstellerkatalog stehen immer Informationen welches Fett geeignet ist)

LG
Darko
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