Olli239 hat geschrieben:
kannst Du das mit der Tankerwärmung, den Dampfblasen und der Reserve mal kurz erläutern? Das war mir bisher nicht bekannt.
Also der Punkt wann Benzin von flüssigen Zustand in den Gasförmigen Zustand übergeht hängt von mehreren Faktoren ab:
a) Umgebungsdruck (siehe z.B. Siedepunkt von Wasser in den Bergen)
b) Temperatur der Flüssigkeit (in diesem Fall das Benzin)
zu a:
Der Umgebungsdruck für das Benzin ist zwischen Tank und Benzinpumpe geringer, da die Benzinpumpe saugt.
Deshalb hat VW hier auch Benzinschläuche mit größerem Durchmesser Zwischen Tank und Benzinpumpe verwendet.
Dadurch soll der Unterdruck vor der Benzinpumpe verringert werden.
zu b:
Je höher die Temperatur des Benzins ist, desto näher kommt man an den Siedepunkt heran.
Bei unseren Einspritzern wird das Benzin durch eine Ringleitung gepresst.
Die Pumpe fördert deutlich mehr als von den Einpsritzdüsen benötigt wird.
(Zwischen Benzinpumpe und Benzindruckregler herrschen 2,5 Bar Überdruck gegen über dem Saugrohr. Hier ist als die Gefahr der Dampfblasenbildung gleich null.)
Das nicht benötigte Benzin landet aber wieder im Tank und das sind Pro Minute geschätzte 10l die im Kreis bewegt werden.
Aber nun ist es im Motorraum ja nun auch warm und je öfter das Benzin durch den Motorraum gepumpt wird, umso wärmer wird es,
da das Benzin weniger Zeit hat im Tank wieder abzukühlen.
Und hinzu kommt noch die Abwärme der Benzinpumpe. Die Pumpe hat auch ca. 40W Leistung.
Wie viel Temperatur da abgeführt werden muss, kann man ja mal schätzen, indem man eine 40W Glühbirne in der Hand hält.
Und je mehr Benzin nun im Tank ist, desto mehr Zeit bleibt, um die Temperatur wieder abzugeben.
Wenn man auf dem letzten Tropfen Benzin fährt wird das halt wärmer und es steigt die Gefahr der Dapfblasenbildung.
Und wenn dann noch die Rohre der Heizklappen fehlen wird im Stau auch noch der Tank von unten erwärmt.
Hier noch einmal eine Grafik zum Siedepunkt von Benzin:
http://www.schmidtler.de/bilder/bd_tech/01krf01g.jpg
Viele Grüße,
Thomas