[Workshop] US Einspritzer

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Thomas R.
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Thomas R. »

Hallo,

ich hoffe auf eure Schwarmintelligenz für mein technisches Problem.

Seit einiger Zeit habe ich Probleme mit dem Startverhalten meines 2 Liter Einspritzer. Er sprang schlecht an. Durch Messungen habe ich den Temperatursensor II als Fehlerquelle ausgemacht. Dann ging es ein paar Mal gut, so dass ich gedacht habe, das Problem sei gelöst. Falsch gedacht.
Bei Bekannten vor der Tür wollte er gar nicht anspringen. Er stand da ca. 2-3 Stunden. Nach einer weiteren Stunde sprang er an, aber sehr mühsam. Auf dem Heimweg ist mir aufgefallen, dass die Lambdaanzeige, sonst um 14.7, um 13.2 pendelte. Ich habe dann einen anderen Temperatursensor eingebaut, einer von Piaggio. Bei der anschließenden Probefahrt passte der Lambdawert überhaupt nicht und ich habe versucht, Lambdawert und Drehzahl wieder auf die richtigen Werte einzustellen. Das ging so leidlich, aber ich habe dazu am Luftmengenmesser die Schraube fast 2 Umdrehungen rausschrauben müssen und die Leerlaufschraube fast auch so weit. Das kommt mir nicht richtig vor.
Nach der anschließenden Probefahrt in der Werkstatt abgestellt, sprang er anschließend nicht an. Am Temperatursensor habe ich bei heißem Motor, um die 80 Grad Öltemperatur, nur 30 Ohm gemessen.
3 Minuten später wieder Startversuch und er sprang an. Lambdawert und Leerlauf passten wieder nicht, Leerlauf zu gering und Lambda bei um die 16-17. Also Werte wieder richtig eingestellt und beim anschließenden Startversuch sprang er wieder normal an. Eine Probefahrt habe ich heute Abend dann nicht mehr gemacht.

Was ich mich nun frage ist:
1. ob der niedrige Widerstand des Temperatursensors von 30 Ohm relevant ist. Normalerweise sollte der Widerstand bei 80 Grad zwischen 270 und 390 Ohm liegen.
2. die Zündspule sollte mindestens 3 Ohm zwischen den Kontakten haben. Meine Zündspule hat genau 3 Ohm. Wenn die Spule einen weg hätte und der Sprit verbrennt nicht vollständig, hat das Auswirkungen auf die Lambdaanzeige, mit der ich nun mal meinen Motor einstelle?
3. Ich hatte noch nie beim Kaltstart einen automatisch angehobenen Leerlauf. Kommt der vom Steuergerät? Vielleicht hat das auch einen weg.

Ich möchte jetzt keinen wilden Teiletausch vornehmen. Wie gehe ich am besten vor?
Ich denke, dass ich den Piaggio Temperatursensor wieder rausschmeiße, den vorherigen wieder einbaue und eine Grundeinstellung mache.
Ich habe das Gefühl, dass das Problem nicht am Temperatursensor liegt, deshalb meine Fragen nach der Zündspule und dem Steuergerät.

Grüße
Thomas
VW Bulli T2b, 1978, 7-Sitzer, 2.0 Liter Einspritzer, Reimport aus Kalifornien

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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Hi Thomas,

solange der originale Temperaturfühler noch ok ist nimm den.
Bei den Paggio Fühlern gibt es starke Schwankungen in der Qualität musste ich inzwischen feststellen.
Die Repros halten manchmal nur wenige Minuten, dann löst sich der Kleber und die Werte schwanken sehr stark.

Und die Öltemperatur hat nichts mit der Kopftemperatur zu tun.
Die Köpfe sind im Betrieb eigentlich immer um die 150° heiß und das innerhalb weniger Minuten. Da ist die Öltemperatur noch lange nicht im messbaren Bereich.

Hie mal die theoretisch errechneten Werte, Spalte 1 Temperatur in °C und Spalte zwei der Widerstand:
Temperaturfühler_zkf.JPG
Thomas R. hat geschrieben: 29.09.2024 22:10 Auf dem Heimweg ist mir aufgefallen, dass die Lambdaanzeige, sonst um 14.7, um 13.2 pendelte. Ich habe dann einen anderen Temperatursensor eingebaut, einer von Piaggio. Bei der anschließenden Probefahrt passte der Lambdawert überhaupt nicht und ich habe versucht, Lambdawert und Drehzahl wieder auf die richtigen Werte einzustellen. Das ging so leidlich, aber ich habe dazu am Luftmengenmesser die Schraube fast 2 Umdrehungen rausschrauben müssen und die Leerlaufschraube fast auch so weit. Das kommt mir nicht richtig vor.
Schau mal das die Werte vom Fühler auch an Pin 13 vom Steuergerät identisch sind.
Das Steuergerät fettet nur bis ca. 80° Zylinderkopftemperatur an.
Alles was kleiner 300 Ohm an Widerstandswerten zustande kommt, bringt keine Änderung der Einspritzmenge.
Sprich du könntest bei warmen Motor den Sensor auch kurzschließen und den CO-Wert einstellen.

Und bei konstanter Fahrt sollte der Lambda Wert auch nicht schwanken.

Der ändert sich aber Lastabhängig zwischen ca. AFR16 (ganz leichtes Gas in leichter Bergabfahrt) und AFR 13 bei Vollast.
Der Luftdruck spielt auch noch eine Rolle. In den Bergen läuft der Bus fetter, da die Luftmenge und nicht die Luftmasse bestimmt wird.

Viele Grüße
Thomas
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bugster_de
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von bugster_de »

Thomas R. hat geschrieben: 29.09.2024 22:10 Wie gehe ich am besten vor?
Hi,

aus meiner Sicht wie eigentlich immer am VW Boxer: von unten nach oben:
(1) Ventilspiel einstellen
(2) Unterbrecher bzw. Schließwinkel einstellen. Dabei auch gleich die Nocke vom Verteiler prüfen
(3) Zündzeitpunkt einstellen
(4) Zündkondensator prüfen bzw. tauschen. Wenn der Unterbrecher zu stark prellt, sieht das Steuergerät zu viel Drehzahl und spritzt zu oft ein --> zu fett
(5) Ansaugbereich auf Undichtigkeiten prüfen. Der Einspritzer hat jede Menge Schläuche. Typischerweise wird er aber dann zu mager und nicht zu fett
(6) Benzindruck prüfen. Ggf. ist der Regler defekt (oder wegen Undichtigkeit im Ansaugsystem falscher Spritdruck; deshalb 5 checken)
(7) mit dem Einspritzer-Handbuch alle Bauteile prüfen.

Und weil man eh schon am Schrauben ist:
(0) Ölwechsel und alle Filter wechseln
Genau so einen hatte ich auch mal. Aber der hatte einen Diesel und war von Ford.
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Thomas R.
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Thomas R. »

Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 04.10.2024 21:00 Hi Thomas,

solange der originale Temperaturfühler noch ok ist nimm den.
Bei den Paggio Fühlern gibt es starke Schwankungen in der Qualität musste ich inzwischen feststellen.
Die Repros halten manchmal nur wenige Minuten, dann löst sich der Kleber und die Werte schwanken sehr stark.

Und die Öltemperatur hat nichts mit der Kopftemperatur zu tun.
Die Köpfe sind im Betrieb eigentlich immer um die 150° heiß und das innerhalb weniger Minuten. Da ist die Öltemperatur noch lange nicht im messbaren Bereich.

Hie mal die theoretisch errechneten Werte, Spalte 1 Temperatur in °C und Spalte zwei der Widerstand:
Temperaturfühler_zkf.JPG
Thomas R. hat geschrieben: 29.09.2024 22:10 Auf dem Heimweg ist mir aufgefallen, dass die Lambdaanzeige, sonst um 14.7, um 13.2 pendelte. Ich habe dann einen anderen Temperatursensor eingebaut, einer von Piaggio. Bei der anschließenden Probefahrt passte der Lambdawert überhaupt nicht und ich habe versucht, Lambdawert und Drehzahl wieder auf die richtigen Werte einzustellen. Das ging so leidlich, aber ich habe dazu am Luftmengenmesser die Schraube fast 2 Umdrehungen rausschrauben müssen und die Leerlaufschraube fast auch so weit. Das kommt mir nicht richtig vor.
Schau mal das die Werte vom Fühler auch an Pin 13 vom Steuergerät identisch sind.
Das Steuergerät fettet nur bis ca. 80° Zylinderkopftemperatur an.
Alles was kleiner 300 Ohm an Widerstandswerten zustande kommt, bringt keine Änderung der Einspritzmenge.
Sprich du könntest bei warmen Motor den Sensor auch kurzschließen und den CO-Wert einstellen.

Und bei konstanter Fahrt sollte der Lambda Wert auch nicht schwanken.

Der ändert sich aber Lastabhängig zwischen ca. AFR16 (ganz leichtes Gas in leichter Bergabfahrt) und AFR 13 bei Vollast.
Der Luftdruck spielt auch noch eine Rolle. In den Bergen läuft der Bus fetter, da die Luftmenge und nicht die Luftmasse bestimmt wird.

Viele Grüße
Thomas
Hallo Thomas,

erst einmal danke für deinen Beitrag. Ich war am Wochenende auf unserem OWL Saisonabschluss und anschließend habe ich aus privaten wie dienstlichen Gründen aktuell wenig Zeit, mich um das Problem zu kümmern.

Den Temperatursensor hatte ich vom Piaggio wieder zurück auf den Ersatzfühler getauscht. Der, der bisher drin war, ist defekt. Der hat bei 20 Grad deutlich über 2,5 kOhm. Wieviel genau, muss ich noch mal messen.
Bei der anschließenden Motoreinstellung konnte ich die Einstellschrauben wieder in den ursprünglichen Einstellbereich zurück schrauben, um Drehzahl und Lambda einzustellen.
Wegen der fehlenden Drehzahlanhebung im Kaltstart habe ich den Zusatzluftschieber durchgemessen. Der funktioniert wie er soll. Dann kann es nur an der Stromversorgung liegen, deshalb habe ich das Doppelrelais, von dem der Strom für den Zusatzluftschieber kommt, getauscht. Und siehe da, plötzlich hatte ich im Kaltstart eine Drehzahlanhebung.
Der Motor ließ sich anschließend gut einstellen und er läuft im Warmlauf seidenweich.

Aber er springt kalt immer noch schlecht an und im Kaltlauf ist der Leerlauf seeeeehr niedrig, aber er geht nicht aus.
Ich will noch das Zündgeschirr prüfen und die Zündkerzen prüfen/säubern. Die könnten durch den fetten Motorlauf Ablagerungen haben.

Zwischendurch hatte ich das Motorsteuergerät gegen ein Ersatzgerät getauscht, weil ich vermutete, dass das alte Steuergerät im Kaltstart die Drehzahl nicht anhebt, aber das ist ja Quatsch. Das Steuergerät tausche ich wieder zurück.

Was kann ich wegen dem schlechten Kaltstartverhalten und der niedrigen Drehzahl noch prüfen? Wie beschrieben: im Warmlauf läuft der Motor einwandfrei.

Grüße
Thomas
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Thomas R.
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Thomas R. »

bugster_de hat geschrieben: 04.10.2024 21:52
Thomas R. hat geschrieben: 29.09.2024 22:10 Wie gehe ich am besten vor?
Hi,

aus meiner Sicht wie eigentlich immer am VW Boxer: von unten nach oben:
(1) Ventilspiel einstellen
(2) Unterbrecher bzw. Schließwinkel einstellen. Dabei auch gleich die Nocke vom Verteiler prüfen
(3) Zündzeitpunkt einstellen
(4) Zündkondensator prüfen bzw. tauschen. Wenn der Unterbrecher zu stark prellt, sieht das Steuergerät zu viel Drehzahl und spritzt zu oft ein --> zu fett
(5) Ansaugbereich auf Undichtigkeiten prüfen. Der Einspritzer hat jede Menge Schläuche. Typischerweise wird er aber dann zu mager und nicht zu fett
(6) Benzindruck prüfen. Ggf. ist der Regler defekt (oder wegen Undichtigkeit im Ansaugsystem falscher Spritdruck; deshalb 5 checken)
(7) mit dem Einspritzer-Handbuch alle Bauteile prüfen.

Und weil man eh schon am Schrauben ist:
(0) Ölwechsel und alle Filter wechseln
Hallo bugster,

auch dir erst einmal danke für deinen Beitrag.

Zu (1): Ich habe einen GE mit Hydrostössel
Zu (2): mein Zündverteiler hat ein elektronisches Zündmodul, Pertronix, oder so ähnlich.
Zu (3): Zündzeitpunkt ist eingestellt und mehrfach kontrolliert
Zu (4): durch das elektronische Zündmodul ist der Kondensator entfallen
Zu (5): Sichtprüfung habe ich durchgeführt, aber weil er zu fett lief, habe ich darauf nicht viel Zeit aufgewendet.
Zu (6): für eine Benzindruckprüfung fehlt mir das Equipment. Würden denn die Symptome passen?
Zu (7): da bin ich dabei
Zu (0): Ölwechsel ist 2.000 km und 1 Jahr her. Benzinfilter ist tatsächlich länger nicht getauscht; Laufleistung liegt aber immer noch innerhalb der VW Vorgaben.

Nach meiner Vermutung dürfte das Problem eher bei einem spezifischen Einspritzer- Bauteil liegen, wobei ich da mit meinem (kleinen) Latein am Ende bin.

Grüße
Thomas
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Thomas R. hat geschrieben: 09.10.2024 22:28 Aber er springt kalt immer noch schlecht an und im Kaltlauf ist der Leerlauf seeeeehr niedrig, aber er geht nicht aus.
Ich will noch das Zündgeschirr prüfen und die Zündkerzen prüfen/säubern. Die könnten durch den fetten Motorlauf Ablagerungen haben.

Zwischendurch hatte ich das Motorsteuergerät gegen ein Ersatzgerät getauscht, weil ich vermutete, dass das alte Steuergerät im Kaltstart die Drehzahl nicht anhebt, aber das ist ja Quatsch. Das Steuergerät tausche ich wieder zurück.

Was kann ich wegen dem schlechten Kaltstartverhalten und der niedrigen Drehzahl noch prüfen? Wie beschrieben: im Warmlauf läuft der Motor einwandfrei.
:bier:

Moin Thomas,

der Zusatzluftschieber ist ein Bauteil das kalt immer offen Steht und aktiv (oder über Motorabwärme) elektrisch beheizt wird um zu schließen.
Das Bauteil ist von einer Reglung weit entfernt. Das Zusatzluftschieber hängt parallel zur Benzinpumpe und schließt langsam in der Warmlaufphase des Motors.

An der Stelle kannst du aber noch mal mit einer Prüflampe testen, ob am Zusatzluftschieber überhaupt 12V ankommen.
Zündung einschalten, und dann die Stauklappe im LMM öffnen. Dann läuft die Benzinpumpe los und der Zusatzluftschieber wird beheizt.
Wenn da etwas kaputt wäre, würde aber nicht der Kaltlauf schlecht sein, sonder bei warmen Motor wäre die Drehzahl zu hoch.
Thomas R. hat geschrieben: 09.10.2024 22:28 Der hat bei 20 Grad deutlich über 2,5 kOhm. Wieviel genau, muss ich noch mal messen.
Das darf man nicht zu akademisch sehen, selbst 20-30% Abweichung bei der jeweiligen Temperatur wären jetzt nicht dramatisch.
20°C und 3KOhm wären auch noch ok.
Am Besten immer alle Werde am Steuergeräte Stecker messen, dann hat man die Verkabelungsfehler potenziell gleich mit geprüft.
Eigentlich muss man an der CO Schraube nie drehen, wenn alles in Ordnung ist.


Was sagt denn eigentlich die Kompression vom Motor?
Miss die mal kalt und warm.

Auch beim Goldenen Oktober wurde an diversen Punkten immer wieder die Einspritzanlage an den "Pranger" gestellt.
Aber es war immer die Zündung. Nen Einspritzer Fehler gab es gar nicht.
Sprich probier ggf. noch mal eine neue Zündspule.
Und Schließwinkel und Zündzeitpunkt sollte man trotz Elektronischer Zündung immer mit prüfen.
Ach da gibt es potenziell Ausfälle.

Viele Grüße
Thomas
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Thomas R.
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Thomas R. »

Hallo,

ich habe in den letzten Tagen keine Zeit gefunden, mich um die Probleme am Bulli zu kümmern. Daher entschuldigt bitte die langen Pausen zwischen meinen Antworten.

Thomas: danke für deine Unterstützung. Im Folgenden gehe ich auf deine Hinweise ein.

Die Funktion des Zusatzluftschiebers ist mir klar, und damit auch, dass dieser nichts mit dem Startverhalten an sich zu tun hat. Nur, ich wiederhole mich, hatte ich nie eine Leerlaufanhebung nach dem Kaltstart festgestellt, und da ich mich jetzt eh mit der Technik auseinander setzen musste, stand das Thema auch auf meiner ToDo Liste.

Ich habe heute die Prüflampe angesteckt und sie leuchtete bei eingeschalter Zündung und geöffneter Stauklappe am LMM.
IMG_4016.jpeg
Ich habe dann auch das alte Doppelrelais wieder abgeklemmt und siehe da, auch da bekommt der Zusatzluftschieber Strom. Ich weis daher nicht, wieso vor dem Tausch des Relais keine Kaltstartanhebung da war. Ich habe keinen Motorstart durchgeführt, weil mir das heute zu spät wurde. Das alte Doppelrelais habe ich jetzt drin gelassen.

Den alten Temperaturfühler II habe ich noch mal getestet. Bei 15 Grad Raumtemperatur hatte der 10 kOhm.
IMG_4015.jpeg
Ich denke mal, der ist kaputt.
Die Widerstandswerte des Temperaturfühlers II am Auto habe ich immer am Steuergerätestecker am Pin 13 gemessen, nie anders. Alle angegebenen Werte sind so gemessen (mit Ausnahme der heutigen Messung).

Eine Kompressionsmessung am Motor will ich gerne machen, muss mir nur das Equipment dazu noch besorgen.

So schnell bin ich eigentlich nicht dabei, die Einspritzanlage an den Pranger zu stellen. Was mir halt komisch vorkommt ist, dass der Motor warm gemessen und gefühlt gut läuft, und im Kaltstart eben nicht. Das könnte nach meinem Verständnis was mit der Einspritzanlage zu tun haben.
ABER: ich komme auf deinen nächsten Punkt: ich habe in meinem Beitrag vom 29.09. die Frage nach der Zündspule gestellt, ob die mit 3 Ohm noch was taugt. Heute habe ich an der Zündspule im kalten Zustand 2,8 Ohm zwischen 1 und 15 gemessen. Norbert hat irgendwo mal geschrieben, die Zündspule sollte mindestens 3 Ohm haben. Nach deinem Hinweis werde ich die jetzt tauschen, aber auch da muss ich mir erst Ersatz besorgen.

Den Schließwinkel kann ich mit meiner Zündlichtpistole messen, aber wie oben schon erwähnt, wurde mir das heute zu spät am Tag. Zündzeitpunkt prüfe ich regelmäßig und ab jetzt werde ich parallel auch immer den Schließwinkel testen. Was wäre denn da der richtige Wert ? (Gradzahl ist das glaube ich).

Zum Schluss: meine Problembearbeitung, bei der eine Probefahrt bzw. eine Fahrt zum Warmfahren des Motors erforderlich ist, werde ich in nächster Zeit nicht machen können. Ich habe heute meine Heckklappe am Scheunentor soweit verbogen, dass die nicht mehr schließt. :steine: Die muss erst zum Blechner und Lackierer.

Ich berichte weiter .....
Vielen Dank bis hierher.

Grüße
Thomas
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Thomas R. hat geschrieben: 20.10.2024 19:26 Den alten Temperaturfühler II habe ich noch mal getestet. Bei 15 Grad Raumtemperatur hatte der 10 kOhm.

IMG_4015.jpeg

Ich denke mal, der ist kaputt.
Hi Thomas,

ja das liegt weit außerhalb der Sollwerrte.
Du kannst ja noch mal den Widerstand zwischen Stecker und dem Kabelende unter dem Schrumpfschlauch am Fühler messen.
Da hatte ich auch schon mal einen Übergangswiderstand im Stecker.
Thomas R. hat geschrieben: 20.10.2024 19:26 Was wäre denn da der richtige Wert ? (Gradzahl ist das glaube ich).
Das sind 47° +
Aber es kann sein das du eine Schließwinkelreglung in dem Zündmodul hast und der Wert erst bei höheren Drehzahlen stimmt.
Thomas R. hat geschrieben: 20.10.2024 19:26 Ich habe heute meine Heckklappe am Scheunentor soweit verbogen, dass die nicht mehr schließt. :steine: Die muss erst zum Blechner und Lackierer.
Das ist ja Mist. Bist damit gefahren oder ist die hoch geschnellt beim Öffnen und irgendwo gegen gekommen?
Die So weit zu verbiegen, das die nicht mehr schließt ist ja schon eine gewisse Herausforderung.
Thomas R. hat geschrieben: 20.10.2024 19:26 Was mir halt komisch vorkommt ist, dass der Motor warm gemessen und gefühlt gut läuft, und im Kaltstart eben nicht.
Na ja, das kann ja sein das der Motor kalt nicht mehr richtig abdichtet:
Kompression.jpg
Das kam heute als Nachricht rein.
Da läuft der Bus kalt nur auf rund 500 UPM, wenn er war ist gibt es keine Beanstandungen im Fahrverhalten.
Kompression messen kann auf jeden Fall nicht schaden.

Viele Grüße
Thomas
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Thomas R. »

Hallo Thomas,

den alten Temperaturfühler messe ich am Stecker noch mal durch, genauso wie den Schließwinkel.
Ich habe gerade eine neue Zündspule bestellt. Komisch, dass bei Wagenteile und den sonstigen Einschlägigen keine Bosch- Zündspule angeboten wird. Ich habe die jetzt "woanders" bestellt.
Wenn die da ist, teste ich Kaltstart, Schließwinkel und dann auch den alten Temperaturfühler.

Deine Fallbeschreibung wegen mangelnder Kompression bei kaltem Motor könnte auch auf meinen Motor zutreffen. Hast du einen Kompressionstester mit diesem Schreiber dran? Ich habe dafür nur Angebote jenseits der 700,- € gefunden. Alles andere hat nur ein Manometer. Reicht auch für eine gelegentliche Messung, aber so ein Schreiber dran finde ich besser. Gibt es die irgendwo günstiger?

Um den Schaden an meiner Heckklappe zu erklären, könnte ich eine halbe Seite schreiben, aber dieser Threat heißt ja nicht "Wie doof kann man eigentlich sein?". Kurz gesagt: man sollte den Bulli nicht mit geöffneter Heckklappe rückwärts an die Wand schieben wollen. Das kommt dabei heraus:
IMG_4027.jpeg
Vielleicht mache ich das Bild zu meinem neuen Avatarbild, damit ich das nicht vergesse.
Dass die Klappe so verbogen ist, dass die nicht mehr schließt, war etwas übertrieben ausgedrückt. Aber zu geht die Klappe so nicht.
Morgen geht sie zum richten und lackieren.

Grüße
Thomas
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Thomas R. hat geschrieben: 24.10.2024 21:39 Deine Fallbeschreibung wegen mangelnder Kompression bei kaltem Motor könnte auch auf meinen Motor zutreffen. Hast du einen Kompressionstester mit diesem Schreiber dran? Ich habe dafür nur Angebote jenseits der 700,- € gefunden. Alles andere hat nur ein Manometer. Reicht auch für eine gelegentliche Messung, aber so ein Schreiber dran finde ich besser. Gibt es die irgendwo günstiger?
Hi Thomas,

ich habe auch nur so ein 30€ China Kracher. Der hat nur ein Manometer mit diversen Aufsätzen.
Dafür das ich alle paar Jahre einen Kompressionstest mache reicht das vollkommen.
Werte irgendwo ins Bordbuch rein Schreiben und gut ist.

Ansonsten schau doch nach einem gebrauchtem, da sind die Motometer für rund 130€ bei Kleinanzeigen zu finden.

Die Heckklappe hat ja noch einen überschaubaren Schaden, wenn auch ärgerlich genug.

Viele Grüße
Thomas
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