maximale Öltemperatur ?

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buggy-peter
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maximale Öltemperatur ?

Beitrag von buggy-peter »

...jetzt muss ich die Motorspezialisten mal was fragen.

Welche Öltemperaturen sollte man beim serienmäßigen 2Ltr. CJ nicht überschreiten:

a) kurzzeitg (bis etwa 5 Minuten)

b) mittelzeitig (z.B. 20 minütige Passfahrt)

c) langfristig (1-2 Stunden Autobahn)

Wie verhält es sich bei der Zylinderkopftemperatur, wie hoch sollte die max. kommen?
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Peter E.
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Beitrag von Peter E. »

Das kann man denke ich nicht beantworten.

Zum einen hängt das vom Öl ab, und zum anderen weißt du ja nicht, dass du immer genau da misst, wo das Öl grad am heißesten ist.

Ich messe das Öl von unten in dem Deckel, mit den 2 Schrauben unter dem Einfüllrohr/Peilstab

bei 95-105 km/h im Sommer (~25°C) liegt meine Temperatur zwischen 90°C und 100°C (Laut Anzeige)

steigt sie über 100 reduziere ich meine Geschwindigkeit auf ca 90-95 km/h, normalerweise sinkt sie dann recht zügig wieder.

Würde sie nicht sinken, würde ich bei 110-115°C eine Pause einlegen


Gruß

Peter
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Harald
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Re: maximale Öltemperatur ?

Beitrag von Harald »

Moin Peter(s),

schau bitte mal in die neue Oldtimer-Praxis, da steht was über Öl drin. Außerdem ist da auch wieder die aus dem "Bordbuch" bekannte Skizze, die auch bei Korb drin ist,

Bild

abgebildet. Da allerdings mit den Temperaturen, die das Öl aushält.

Und es ist einfach so: 20 W 50 kommt (wenn ich mich jetzt richtig an gestern Abend erinnere) bis 160°, das schafft sonst kein Motoröl.

a) kurzzeitg (bis etwa 5 Minuten)

Also bei 140° habe ich nasse Hände, mußte die aber über den Brenner fahren. Bei 150° fahre ich definitiv nicht mehr. Mir stellt sich dann die Frage, was tun. Ich habe den Entschluß gefasst, den Motor dann nicht auszumachen sondern im Stand laufen zu lassen. Der Motor hat keine Last, über das Gebläse wird gekühlt.

b) mittelzeitig (z.B. 20 minütige Passfahrt)

140°

c) langfristig (1-2 Stunden Autobahn)

120°

Denke bitte daran, daß unsere Anzeigen nicht geeicht sind - ich schreibe hier von meiner Anzeige.

Wie verhält es sich bei der Zylinderkopftemperatur, wie hoch sollte die max. kommen?

k.A.

Grüße,
Harald*393
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Peter E.
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Beitrag von Peter E. »

genau, unsere Anzeigen sind halt Schätzeisen.

Vielleicht sind meine 100° ja in Wirklichkeit 120 oder 130?

bisher ist die Nadel erst einmal über 110° gegangen, da haben wir einfach ne Pippipause eingelegt (Motor lief noch ein paar Minuten nach).

Ich wollte schon immer mal meine Anzeige überprüfen, das wär mal was für dunkle Wintertage :D

Die Anzeige in unserem alten Käfer war bei gleichen Verhältnissen immer so bei 120°.

Da haben wirs genauso gemacht, steigt sie um 5° über "normal" gings halt ein bisschen langsamer weiter, ab 10° hätten wir ne Pause eingelegt. (ist aber nie passiert)

Ich sehe die Anzeige eher als Indikator, Die reale Öltemperatur kann man da sicher nicht ablesen.
Also eher Was um den Schisser Peter E zu beruhigen :wink:
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Hearty
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Beitrag von Hearty »

Moinsen.
Kenne nur Anhaltswerte i.S. Zylinderkopp.
Alu-Köppe können wohl Temperaturen bis zu 240° C vertragen, Zylinderköpfe aus Grauguss dagegen halten wohl
auch noch Temperaturen von 260 bis 270° C aus.

Zum Thema Öl: Lob und Anerkennung an die Beiträge Harry und Peter! ;-)
Wobei ich bei 120 Grad den Bulli stoppe (und wie Harry den Motor erstmal laufen lasse, bis die Temperatur erträglich ist)
20W50 ist unbedingt empfehlenswert, und immer dran denken, daß unsere Anzeigen keine Hochleistungsmessinstrumente sind, soll heißen, vielleicht ist´s heißer als angezeigt.

Greeetz
Hearty
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burger
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Beitrag von burger »

mich macht so ein olles Anzeigeinstrument nur verrückt.
Ich weiß jeder der an seinem Bulli schraubt hat eins aber ich komm ganz gut ohne aus. Und mir ist noch nie ein Motor zu heiss gelaufen und ich betreibe dieses Hobby auch schon einige Jahre und fahre ca. 4-8tsd km im Jahr mit Bus, habe auch keinen exterenn kühler drin oder sowas. Wenn der Motor i.O. ist (Kühlrippen frei und ordentliches Öl drin etc) hält er auch längere Passfahrten problemlos aus.
Dauervollgas fährt ja nun sowieso keiner, also ich jedenfalls nicht.
Habe aber immer Typ4-Motoren gehabt, die sind ja auch sowieso nicht ganz so empfindlich was das angeht. Kann man also änlich wie die Frage nach dem Radio (org. oder nicht) auch ne Glaubensfrage von machen.
PS habe auch schon auf ner Autobahn nen andern Bulli auf nem Hänger hinter gehabt, mit so nem Ölanzeigedings hätte ich wahrscheinlich alle 5min anhalten müssen. Aber auch das ging ohne Probleme.
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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buggy-peter
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Beitrag von buggy-peter »

d.h. wenn ich demnächst mein Zylinderkopftemperaturmessgerät am 3. Zylinder angeschlossen habe und die von Euch genannten Maximalwerte von 120 Grad Öl sowie 240 Grad Zylinderkopf nicht überschreite, müste ich auf der sicheren Seite sein.

Danke Euch !
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burger
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Beitrag von burger »

Auf der sicheren Seite bist du wenn du den Bulli in der Garage lässt ;-)
Kennst du den Zustand der Ventilsitzringe und der Lager etc?
Jeder Motor ist halt unterschiedlich belastbar, das ist ja auch das was ich sagen wollte. Wenn er kaputt gehen will tut er das auch.
Aber ok ich seh ein das ich aus technischer Sicht mit meinem Senf hier nicht viel beitragen tu :)
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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boggsermodoa
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Beitrag von boggsermodoa »

Salü!

- Das Öl muß irgendwo auf seinem Kreislauf über 100°C kommen, um das allfällige Kondenswasser auszukochen.
100°C sind also am unteren Ende des Spektrums und 130°C halte ich noch nicht für ein Problem.
- 2/3 bis 3/4 der im Motor umgesetzten Energie fallen als Abwärme an, die über die Kühlluft (und die Auspuffgase) abtransportiert wird. Für diesen Wärmetransport ist die Temperaturdifferenz zur Umgebungsluft entscheidend. Anstatt sich irgendein absolutes Temperaturlimit zu setzen, ist es sinnvoller, z.B. 1XX°C plus Außentemperatur als Normalwert zu betrachten.
- Hohe Öltemperaturen fallen bei hoher Leistungsabgabe und hohen Lagerdrücken an - also bei hoher Dauerdrehzahl z.B. auf der Autobahn. Bei Paßfahrten habe ich noch nie hohe Öltemperaturen gemessen - mit Ausnahme des Tizi'n'Test im Hohen Atlas bei Bullenhitze. Der ist aber auch so steil, daß der arme 50PS-Motor ständig über 3500/min drehen mußte, um die überladene Karre da drüber zu wuchten.
- Meinen CA-Motor hatte ich mal fast zwei Stunden lang auf über 150°C - gemessen am Peilstab bei eigentlich moderatem Autobahntempo an einem sehr heißen Sommertag. Der Motor hat hinterher hie und da ein wenig getropft, aber das Öl hat's einwandfrei mitgemacht. An einem 47PS-Motor hatte ich hingegen mal Ölkohle im Kipphebelraum um die Auslaßventile herum. Das war wohl ein Sch...öl, aber einen Motorschaden gab's deswegen nicht. An einem Volvo 245 Turbo hatte ich mal einen Motorschaden, weil ich den Ausfall des Kühlsystems nicht gleich bemerkt habe. Da war ein Kolben teilweise weggeschmolzen, aber selbst das ging ohne Lagerschaden und ohne Ölkohle außerhalb der Brennräume aus. Selbst den Zylinderblock konnte ich weiterverwenden, nachdem ich das aufgetragene Aluminiummaterial des Kolbens in Werkzeugmachermanier von Hand runtergeschabt habe. Habe nur von Hand durchgehont, Kopf geplant, neuer Kolben und weiter gings.

Gruß,

Clemens
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Harald
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Beitrag von Harald »

@Clemens: Respekt, immer wieder nur: Respekt. :shock:

Aber mal ne Frage, die mir jetzt seit Tagen durch den Kopf geistert: Hattest Du nicht neulich mal irgendwo angedeutet, Dein Bulli würde derzeit nicht fahren?

Mann, bei dem was Du alles weißt und schon gemacht hast. An nem platten Reifen kann das ja wohl nicht liegen. Erzähl mal.

Gespannt schon dankend,
Harald*393
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