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CJ-Motor: Nicht dicht

Verfasst: 13.03.2015 14:01
von yoe
Moin zusammen!

Dies ist meine Erstmeldung hier im Forum, nur angemeldet habe ich mich vorher ganz brav :wink: .
Das Forum scheint echt ein sehr gut geeigneter Ort zu sein, um sich Informationen zu beschaffen. Herzlichen Glückwunsch erstmal an die Betreiber dieser tollen Seite :thumb: !

Mein Grüner hat seit einiger Zeit das Problem, daß ihn die Lebenssäfte an dafür nicht vorgesehenen Stellen verlassen was mich dazu veranlasst hat, den Motor rauszunehmen und die Zylinderköpfe / Zylinder runterzunehmen.
Der CJ-Motor hat mittlerweile ca. 120.000km runter und läuft ansonsten super. Die Zylinder haben ein gleichmäßiges Hohnbild und die Köpfe sind lt. Aussage der Werkstatt, die die Ventile eingeschliffen hat, in guten Zustand und absolut rissfrei.

Im Zuge der Operation möchte ich gern weitere Themen im selben Abwasch erledigen.
So habe ich mitterlweile auch u. a. folgende Teile beschafft:

- Tankgeber
- Warmluftschläuche und -Dichtungen, um das Asbest rauszubekommen
- Tankstutzendichtung + Gummirohr zum Tank
- Kupplung + Ausrücklager
- Kolbenringe
- kompletten Motordichtsatz
- ...

Meine Frage ist nun (im Forum bin ich anscheinend zu blöd, einen entsprechenden [Workshop] zu suchen / zu finden :( ), was man in dem Zuge gleich an weiteren Problemen angehen sollte.
So wäre interessant, ob Ihr z. B. die Wellendichtringe an der Kurbelwelle / am Getriebe gleich mit tauschen würdet und was Euch sonst noch so an tollen Ideen einfällt :confused: :hilfe:.

Weiterhin hätte ich gern gewußt, ob es einen adäquaten Ersatz für die anscheinend ab Werk verbauten Schaumstoffdichtungen zwischen den einzelnen Elementen der Motorverblechung gibt. In den einschlägigen (Original-) Reparaturleitfäden habe ich dazu bisher nichts gefunden.

Falls ich bei meiner Formusrecherche schon bestehende Threads übersehen haben sollte so seht es mir bitte nach, ich bin mit der Suchmaschine noch nicht so recht warm geworden :troll: .

Grüße und Danke im Voraus für Eure Tips,

yoe

Re: CJ-Motor: Nicht dicht

Verfasst: 13.03.2015 14:54
von Sgt. Pepper
Moin,
und willkommen hier.
Meine Frage ist nun (im Forum bin ich anscheinend zu blöd, einen entsprechenden [Workshop] zu suchen / zu finden :( ), was man in dem Zuge gleich an weiteren Problemen angehen sollte.
So wäre interessant, ob Ihr z. B. die Wellendichtringe an der Kurbelwelle / am Getriebe gleich mit tauschen würdet und was Euch sonst noch so an tollen Ideen einfällt :confused: :hilfe:.
Die Dichtringe am Motor würde ich in dem Zug immer mit tauschen. Kannst sicher sein, dass wenn du den Motor wieder drin hast, einer auf mysteriöse Weise undicht wird. Ist dann ärgerlich,
dass man wieder alles auseinander reißen muss. Daher den (geringen) Mehraufwand ruhig angehen.
Für den getriebeseitigen Dichtring am Motor muss die Schwungscheibe ausgebaut werden. Wichtig ist, dass du bei der Montage darauf achtest die drei(!) Distanzscheiben für das Axialspiel der Kurbelwelle wieder zu verbauen.
Beim Getriebe muss für den Wechsel des Dichtrings der Getriebeeingangswelle die Führung des Ausrücklagers entfernt werden.

In dem Abwasch würde ich noch das Nadellager zur Führung der Getriebeeingangswelle prüfen und ggf. tauschen. Dieses befindet sich auf der Kurbelwelle. Ist es kaputt, dreht sich die Eingangswelle immer etwas mit, auch bei betätigter Kupplung und man kann nicht mehr schalten. Läuft es schwer und es liegen schon Brösel drin, muss es getauscht werden. Hierzu geeigneten Innenabzieher besorgen oder selber bauen. Manchmal lässt es sich auch mit Fett und einem passenden Dorn austreiben.

Was mir noch einfällt:
- Dichtung öleinfüllstutzen (meiner ist z.B. notorisch undicht)
- Dichtungsmanschette für Ölpeilstab (diese gibt es in neu, die Qualität war aber bisher unterirdisch, nun soll es bessere geben)

Achte beim neuen Ausrücklager darauf, das es korrekt zentriert ist. Ich meine Clemens hat mal berichtet, dass auch hier die Qualität merklich nachgelassen hat.
Weiterhin hätte ich gern gewußt, ob es einen adäquaten Ersatz für die anscheinend ab Werk verbauten Schaumstoffdichtungen zwischen den einzelnen Elementen der Motorverblechung gibt. In den einschlägigen (Original-) Reparaturleitfäden habe ich dazu bisher nichts gefunden.
Wie wäre es mit einer neuen Schaumstoffdichtung: http://www.bus-ok.de/T2-Motorraumdichtu ... -411813225
Falls ich bei meiner Formusrecherche schon bestehende Threads übersehen haben sollte so seht es mir bitte nach, ich bin mit der Suchmaschine noch nicht so recht warm geworden :troll: .
Nö, alles Richtig gemacht! Schöner Bus übrigens! :thumb:

Grüße,
Stephan

Re: CJ-Motor: Nicht dicht

Verfasst: 13.03.2015 15:46
von PC-Doc
Hallo,
da fällt mir nur noch ein, die kurzen verbindungs schläuche für die tankentlüftung gleich mit zu tauschen. Das sind 5 stück. 4 über dem tank und eines versteckt hinter der reserveradmulde.

An welcher stelle ist er denn undicht? Hast du das herausfinden können?

Gruss aus dem bergischen
Ralf

Re: CJ-Motor: Nicht dicht

Verfasst: 13.03.2015 15:50
von kabul
Hallo,
kleine Ergänzung:
Sgt. Pepper hat geschrieben:Für den getriebeseitigen Dichtring am Motor muss die Schwungscheibe ausgebaut werden. Wichtig ist, dass du bei der Montage darauf achtest die drei(!) Distanzscheiben für das Axialspiel der Kurbelwelle wieder zu verbauen.
... und bei der Gelegenheit das Axialspiel dann auch prüfen, ggf. Distanzscheiben anpassen , wenn es bei dreien bleibt ist alles gut:) !
Viel Erfolg und Grüße!
Hubertus

Re: CJ-Motor: Nicht dicht

Verfasst: 13.03.2015 23:17
von Norbert*848b
Hallo Yoe,
zum Thema Tankgeber könnte dieser Beitrag interessant sein falls Du noch nicht darauf aufmerksam wurdest. Es ist angebracht, die Kalibrierung eines neuen Gebers vor Einbau zu überprüfen um nicht unangenehm überrascht zu werden:
viewtopic.php?f=7&t=18925&p=190493&hili ... ge#p190493
Auch könnte es interessant sein, zumindest ist es eine Überlegung wert, für den Tankgeber einen Zugang zu schaffen, damit man da später einmal einfacher herankommt:
http://www.michaelknappmann.de/bulli/mi ... frame.html
und dann Seite E6.2/2-1
Im Tank ist meistens auch ein Kraftstoffsieb am Abgang vorhanden. Da lohnt sich auch ein prüfender Blick darauf. Wenn der alte Tankgeber draußen ist, wirst Du sicherlich die Innenseite auf Rostspuren und sonstige Ablagerungen prüfen, um ggf. eine Innenreinigung vorzunehmen.
Viel Spaß beim Basteln!

Re: CJ-Motor: Nicht dicht

Verfasst: 14.03.2015 07:46
von Bus-Hoehle
Ganz wichtig! Zylinderköpfe planen!!!

Die Auflageflächen der Zylinder sind nicht mehr gerade, was leider sehr schnell passiert. Das erkannt mann an den Ölspuren am Kopf.

Rheinische Grüße,

Andreas

Re: CJ-Motor: Nicht dicht

Verfasst: 14.03.2015 10:05
von yoe
Herzlichen Dank :thumb: :D :lol: :dafür: :bier: :respekt: !!

Ich schaue heute Morgen ins Forum und bin völlig geplättet von Eurer Hilfsbereitschaft!


Jetzt muß ich erstmal die vielen Tips sortieren, um angemessen antworten zu können.

1. Dichtringe:
Die Dichtringe am Motor würde ich in dem Zug immer mit tauschen. Kannst sicher sein, dass wenn du den Motor wieder drin hast, einer auf mysteriöse Weise undicht wird. Ist dann ärgerlich,
dass man wieder alles auseinander reißen muss. Daher den (geringen) Mehraufwand ruhig angehen.
-> Sollte auch der hintere (also zum Gebläse) mit erneuert werden oder verhält dieser sich aus Erfahrung eher unauffällig?

Den vorgeschlagenen Rest incl. nachgeschobenem Vorschlag zur Prüfung des Axialspiels werde ich jedenfalls beherzigen. Kupplung und Ausrücklager habe ich übrigens von Sachs (also ZF?). Daher gehe ich von einer 1A Qualität von allen Teilen aus :roll: .

2.
Weiterhin hätte ich gern gewußt, ob es einen adäquaten Ersatz für die anscheinend ab Werk verbauten Schaumstoffdichtungen zwischen den einzelnen Elementen der Motorverblechung gibt. In den einschlägigen (Original-) Reparaturleitfäden habe ich dazu bisher nichts gefunden.

Wie wäre es mit einer neuen Schaumstoffdichtung: http://www.bus-ok.de/T2-Motorraumdichtu ... -411813225
-> Nee, was ich meinte ist sind die Nahtstellen zwischen den einzelnen Blechelementen (Zylindermantel <-> Motorabdeckblech vorn etc.). Da kleben bei mir noch Dichtungsreste die an Fensterdichtungen (Tesa Moll für große Spalte http://www.tesa.de/company/presse/energ ... nload.html) erinnern. Diese finde ich aber bisher in keiner Teileliste wieder. Da im Sommer jeder Fizzel an frischer, kühler Luft, welcher nicht warm durch die Ritzen der Motorverblechung sondern kühl über die Ohren gezogen wird, zählt, möchte ich da eigentlich wieder etwas reinkleben und so die Dichtheit erhöhen. Hat jemand Erfahrungen / Vorschläge?

3.
Hallo,
da fällt mir nur noch ein, die kurzen verbindungs schläuche für die tankentlüftung gleich mit zu tauschen. Das sind 5 stück. 4 über dem tank und eines versteckt hinter der reserveradmulde.

An welcher stelle ist er denn undicht? Hast du das herausfinden können?
-> Daß ich alles was mit Benzinleitung und Entlüftung als und Spröde ist bereits ausgetauscht habe (oder kurz davor stehe) hatte ich Euch versehentlich glatt unterschlagen :wall: . Undicht ist er übrigens nach meiner optischen Beurteilung speziell an den Zylinderfüßen und Köpfen gewesen. Die Stößelschutzrohrdichtungen hatte ich schonmal austauschen lassen. Hat 600€ gekostet und 1 Jahr gehalten :heul: . Daher nun die gesteigerte Eigeninitiative :P .

4.
zum Thema Tankgeber könnte dieser Beitrag interessant sein falls Du noch nicht darauf aufmerksam wurdest. Es ist angebracht, die Kalibrierung eines neuen Gebers vor Einbau zu überprüfen um nicht unangenehm überrascht zu werden:
-> Check, wird erledigt!
Auch könnte es interessant sein, zumindest ist es eine Überlegung wert, für den Tankgeber einen Zugang zu schaffen, damit man da später einmal einfacher herankommt:
-> Hier war wohl schon mal jemand dran. Das Loch im Kofferboden wurde allerdings nicht nach Original Vorgabe zum Wechsel des Kraftstoffvorratsanzeigers vorgegangen und ein Deckel aufgeschraubt sondern einfach eine aushärtende Bitumenmatte übergeklebt, was ich natürlich geradeziehen werde :wink: (siehe Fotoanhang).
Im Tank ist meistens auch ein Kraftstoffsieb am Abgang vorhanden. Da lohnt sich auch ein prüfender Blick darauf. Wenn der alte Tankgeber draußen ist, wirst Du sicherlich die Innenseite auf Rostspuren und sonstige Ablagerungen prüfen, um ggf. eine Innenreinigung vorzunehmen.
-> Check, wird erledigt!

5.
Ganz wichtig! Zylinderköpfe planen!!!

Die Auflageflächen der Zylinder sind nicht mehr gerade, was leider sehr schnell passiert. Das erkannt mann an den Ölspuren am Kopf.
-> OK, werde ich in Erwägung ziehen! Wenn ich ds Patent richtig verstanden habe, dann ist die Auflagefläche, auf deren Topfebenheit es ankommt aber schon die, auf der die Dichtringe liegen (siehe Fotoanhang)? Über die Flächenpressung auf die Dichtringe wird dann wohl die Dichtheit des Motors erreicht. Meinst Du den umliegenden Ring, der bei meinen - mittlerweile neu eingeschliffenen Köpfen - ja zugegebenermaßen etws riefig ausschaut?




Danke Euch nochals für Eure detaillierten Tips :gut: !

yoe