Dampfblasen

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Micha*098
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Re: Dampfblasen

Beitrag von Micha*098 »

Ich hatte das bis jetzt auch 2x, dass der buss wenn er heiß abgestellt wurde (zb beim tanken) für 30min nicht mehr angesprungen ist, danach lief wieder alles normal.

Daraufhin hab ich mir eine Dose kältespray ins Auto gelegt, aber seitdem ist das nicht mehr aufgetreten.

Wenn die mechanische Pumpe heiß ist, und ich würde kältespray draufspühen- könnte sich da was verziehen?
goggobiber
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Re: Dampfblasen

Beitrag von goggobiber »

Okay Hubertus,
E 10 war nie im Gespräch, hab' ich einmal getankt mit 'nem T3-Camper eines Freundes und bin dann zum TÜV. Alles war okay, nur ich solle doch mal den einen Vergaser überprüfen, der würde tropfen. Zuhause tropften dann schon beide, Ursache: Zersetzte Membranen der Beschleunigerpumpen. Bis dahin waren die Vergaser völlig unauffällig, allerdings wurde auch immer E 5 getankt.
Werde tatsächlich mal das überteuerte "Rennbenzin" probieren, lieb wäre mir, wenn damit schon jemand Erfahrung hätte.
Gruß an alle und gute Fahrt: Bernd
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kabul
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Re: Dampfblasen

Beitrag von kabul »

Hallo Bernd,
ok, das mit dem Sprit war vielleicht etwas flapsig von mir.... allerdings tanke ich tatsächlich nur das teuertse Zeug.Aber ich glaube nicht, dass da Dein Problem liegt.
Weil Du das in Relation zur Temperatur bringst, würde ich mal mit einem billigen Infrarot-Thermometer nachsehen, wo da vielleicht etwas zu heiss wird, Köpfe, Vergaser, Zündspule(!) usw. Führst etwas Tagebuch und berichtest dann wieder?!
Viel Erfolg!
Grüße
Hubertus
goggobiber
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Re: Dampfblasen

Beitrag von goggobiber »

Hallo Hubertus,
ich weiß ja, was zu heiß wird: Der Sprit in den Schläuchen, eventuell der Benzinpumpe und wohl auch in den Schwimmerkammern. Das liegt aber meiner Meinung nach nicht an Motorteilen, die unnatürlich heiß werden, sondern am Alkoholanteil im Sprit, der ihn eher verdampfen lässt als früher zur Bauzeit unserer Autos.
Hoffe auf jemanden, der Erfahrungen mit Dampfblasenabscheidern hat und hier mitliest...
Schönen Abend: Bernd
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Norbert*848b
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Re: Dampfblasen

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Bernd,
zum Thema "Dampfblasen" kann ich wenig beitragen, das Thema ist für mich doch irgendwie nebulös.

Im Prinzip ist die mechanische Kraftstoffpumpe ein selbst ansaugendes Bauteil.
Die kann auch einfach nur Luft in eine Richtung durchbewegen und baut entsprechende Drücke auf.
Sollte nun das Saugventil schwächeln, kann bei einer Blase möglicherweise nichts mehr passieren, was wohl bei Flüssigkeit noch (halbwegs) funktioniert.

Eine intakte Pumpe sollte mit dem Medium Luft einen Unterdruck von etwa 0,5 bar erzeugen können.
Tut sie das nicht, so liegt m.E. nach ein Fehler am genannten Ventil vor.

Ich würde dazu raten, einmal die Pumpe mit einem geeigneten Manometer zu überprüfen.
BTW: Die Pumpe sollte auf der Druckseite etwa 0,25 bar schaffen können (Dieser Druck wird von der Feder für die Membrane bestimmt).
Vielleicht entdeckt man auch einen Fehler, wenn man die Pumpe einmal zerlegt und sich die einzelnen Elemente anschaut.
Y_K1_6_2-1.jpg
Ich würde auch auf der Saugseite ein Rückschlagventil empfehlen, dieses ersetzt sogar ein marodes Saugventil.

Eine Membranpumpe ist eigentlich ein simples Bauteil, halt eine Membrane die auf und ab bewegt wird und auf beiden Seiten jeweils ein Rückschlagventil in entsprechender Durchlassrichtung besitzt. Na gut, dann haben wir bei den Serienpumpen noch eine Absperrmembran, die verhindert halt einen Durchfluss bei stehendem Motor.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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bullijochen
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Re: Dampfblasen

Beitrag von bullijochen »

Hallo Bernd
ich würde folgendes machen.
Vor einem Vergaser ein T-Stück in die Spritleitung einsetzen. An den offenen ausgang steckst du einen langen Schlauch und verschließt diesen :schlaumeier: sorgfältigst.
Wenn du dann wieder keinen Sprit bekommst kannst du diesen Schlauch aus dem Motorraum führen und in ein Gefäß stecken. Dann kannst du den Starter betätigen und dem Sprit beim einlaufen in das Gefäß beobachten.
Dann hast du gewissheit ob sprit gepumpt wird oder nicht.
Aber nochmal zur Theorie.
Der Aufbau in den Bussen ist eigentlich extrem unenpfindlich gegen Dampfblasen. Der Tank liegt relativ hoch (man bekommt ja oft genug die Meldung das der Vergaser überläuft) und somit hat die Pumpe gar nicht viel zu tun. Es wird so gut wie kein Unterdruck in den Leitungen erzeugt da der Sprit einfach nachfließen kann.
Die Kraftstoffleitungen werden durch den Kraftstoff ja zusätzlich gekühlt. Ein Schwimmervergaser juckt es fast überhaupt nicht ob der Kraftstoff heiß da rein kommt. Dampfblasen werden in der Schwimmerkammer einfach nach oben ausgeleitet, besser kann man kein Dampfblasen abscheiden. Im übrigen wird der im Betrieb fantastisch gekühlt und ist immer kälter als seine Umgebung. Das kann bis zu 10 Grad Unterschied in Volllast sein.
Einzig wenn der Motor richtig heiß ist das Auto so lange steht bis der Kraftstoff in den Kammern komplett verdampft ist und der Vergaser sich dann noch weiter aufheizt durch den Wärmeeintrag aus dem Motor kann es zu Zuständen kommen bei denen der Motor schlecht anspringt. Das geht so lange bis der frische Sprit den Vergaser wieder abgekühlt hat.
Kritische Temperaturen dabei sind größer ~60-65Grad.Da muss das Auto schon so 10-20 min stehen bis die wärme vom Motor den Vergaser entsprechend aufheizt. Das kannst du mit nem Infrarot mal messen. In einer Minute in der der Motor steht hast du nicht auf einmal so ein Temperaturunterschied als dass auf einmal kein Sprit mehr kommt. Temperaturunterschiede gehen immer langsam von statten da immer eine gewisse Masse seine Temperatur ändern muss, und das dauert. Da sind 5 min nix..
So ich glaube nicht an Dampfblasen! du hast ein anderes Problem :schlaumeier: :schlaumeier:
Ich tippe auf den temperaturabhängigen Zündspulenfehler, ist zwar selten aber würde genau zu deinem Phänomen passen. Gibt es ja auch Berichte hier drin.
So long viel Erfolg
Gruß Jochen
Gruß Jochen :bier:

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goggobiber
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Re: Dampfblasen

Beitrag von goggobiber »

Hallo Forum,
vielen Dank für Eure Ansichten zu meinem Problem.
Einen Zündspulendefekt kann ich ausschließen, an der Art, wie der Motor ausgeht und nach einer Abkühlphase zylinderweise wieder anspringt, merkt man, dass es kein Zündungsproblem ist.
Ich hab' die Benzinpumpe mal zerlegt, die Ventile sehen tadellos aus. Die Membrane ist natürlich altersbedingt schon "ausgeleiert" eine frische hätte sicher mehr Förderleistung. In kaltem Zustand hab' ich, wie gesagt, einen kräfigen Benzinstrahl festgestellt. Fragt sich, ob bei hohen Außen- (28° und mehr) und Motortemperaturen (110-120° Öltemp.) sich die Förderleistung wegen besagter Dampfblasen verschlechtert oder ganz aussetzt.
Habe zu meinem Problem auch mal einen Freund befragt, der Entwicklungsingenieur im Ruhestand ist. Er hat meinen Verdacht eigentlich bestätigt:
Bleibt im Wesentlichen nur die Temperatur, die einen Grenzwert überschritten haben kann. Da kommt natürlich in Eurem Fall einiges zusammen: Die hohe Aussentemperatur, kein Fahrtwind und damit Hitzestau im Motorraum, wenig Benzindurchfluss, die Leitungen nahe an einer Wärmequelle und was noch. Kommt dazu die Saugseite der Pumpe, die den Siedepunkt herabsetzt, und schon ist es zuviel, und es bilden sich Dampfblasen. Die gehen dann wieder weg, wenn alles lang genug Zeit gehabt hat zum Abkühlen.
Der Tipp mit dem Kältespray scheint mir zum Überführen des Defektteufels gut geeignet, dann bin ich wenigstens sicher, was die Ursache ist. Wie ich sie beheben kann, ist dann die nächste Frage: Wird eine neue Membrane so viel stärker fördern, dass die Symptome verschwinden? (Hat jemand Erfahrungen mit dem Membranen-Set, das für gut 120 € irgendwo anbeboten wird, oder gibt's noch originale Membranen?) Ansonsten würde mir nur noch 'ne permanente Kühlung der Benzinpumpe einfallen, z. B. mit einem kleinen Gebläse, das wäre aber nicht original... :wink: Um die sonst einwandfrei laufenden Vergaser muss ich mich ja wohl nicht kümmern: Obwohl es sich für mich so anfühlt, können die nach einhelligr Meinung hier ja nicht zu warm werden.
In 8 Tagen sind wir, wieder mit Trailer, unterwegs nach Bayern. Sollte es dann immer noch so warm sein und der Defekt wieder auftreten, folgt der Kältespray-Test. Irgendwann werd' ich dem Phänomen, mit Eurer Hilfe, schon auf die Spur kommen. Wundere mich nur, dass ich offenbar der Einzige mit dieser Sorge bin...
Allen gute Fahrt: Bernd aus Berlin
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woita
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Re: Dampfblasen

Beitrag von woita »

Vielleicht ganz Interessant dazu:
https://www.aral.de/de/global/forschung ... ccordion_1

Ganz spontan kann ich an "Dampfblasen" nicht ganz glauben, denn dann müsste das bei vollem Tank nicht auftreten und bei leerem Tank häufig auftreten.

An was machst du das fest?
Einen Zündspulendefekt kann ich ausschließen, an der Art, wie der Motor ausgeht und nach einer Abkühlphase zylinderweise wieder anspringt, merkt man, dass es kein Zündungsproblem ist.
Wie geht er denn aus?

Gruß woita
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bullijochen
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Re: Dampfblasen

Beitrag von bullijochen »

goggobiber hat geschrieben: 16.07.2021 10:06 Der Tipp mit dem Kältespray scheint mir zum Überführen des Defektteufels gut geeignet, dann bin ich wenigstens sicher, was die Ursache ist.
Hallo Bernd
wo willst du das Spray denn hinsprühen? Und wieviel ist nötig als das es einen Effekt im inneren des Schlauches erzeugt?
Das Problem mit dem Sprühen wird sein, dass das genau so lange dauert wie der Motor sonst zur Erholung brauchen würde.. was war das 15-20 min ?
Wenn du das irgendwo auf die Schläuche sprühst ist das wirklich äusserst ungenau um eine Theorie zu bestätigen. da nimm lieber erst mal ein Thermometer an die Hand und messe..
Irgendwie hast du dich in die Dampfblasen geschichte verbissen... Ausschlussverfahren ist angesagt :wink:
Viel Glück beim Fehler finden .. lass es uns wissen wenn du mehr Erkenntnisse hast.
Gruß Jochen
Gruß Jochen :bier:

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goggobiber
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Re: Dampfblasen

Beitrag von goggobiber »

Danke allen Tippgebern,
werde dem Camper erst mal 10 Tage Bayern gönnen (mit Trailer und Goggo drauf) und auf niedrige Außentemperaturen hoffen. In erster Linie aber Leerlaufphasen in eventuellen Staus meiden, denn nur dann trat das Symptom auf. Erfahrungsbericht folgt nach Rückkehr.
Allen gute Fahrt: Bernd
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