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Du möchtest doch nach Sardinien kommen. Und auch wieder zurück. Oder?

Und Du magst Deinen Bus. Oder?

Bitte: keine Experimente.

@Clemens: Haste in Deinen Bulli-Jahrzehnten noch nie ein defektes Nadellager gehabt? Das äußert sich anfangs genau so. Hinterher macht es aber bumm und alles ist kaputt... Das kann auch noch einen Sardinien-Urlaub überstehen. Muss aber nicht. Ich habe mehrere derart gestrandete Autos repariert, und habe immer gerne den Leuten eine neue Kupplung, Schwungscheibe und ein Tauschgetriebe verkauft. War teuer

Dani*8 hat geschrieben:@Clemens: Haste in Deinen Bulli-Jahrzehnten noch nie ein defektes Nadellager gehabt?

Öhm, nein!
Aber sag mir mal, weswegen der Motor im Leerlauf schiebt. Da dreht sich die Antriebswelle mit Kurbelwellendrehzahl und das Nadellager steht. Die Abtriebswelle kann folglich nur aufgrund innerer Reibung im Getriebe selbst mitgeschleppt werden. Genau das müßte sich ändern, wenn man dann die Kupplung tritt und das Nadellager okay wäre. Da es weiter schiebt, ist das Nadellager in Verdacht, aber woher kommt diese innere Reibung?

Meine Rede. Wenn das so ist wie beschrieben müssen es zwei "in Reihe geschaltete" Fehler sein. Ein Fehler alleine kann das nicht bewirken (bin ich mir jedenfalls relativ sicher).

Teile sind geordert, ich halte euch auf dem Laufenden

boggsermodoa hat geschrieben:

Dani*8 hat geschrieben:@Clemens: Haste in Deinen Bulli-Jahrzehnten noch nie ein defektes Nadellager gehabt?

Öhm, nein!
Aber sag mir mal, weswegen der Motor im Leerlauf schiebt. Da dreht sich die Antriebswelle mit Kurbelwellendrehzahl und das Nadellager steht. Die Abtriebswelle kann folglich nur aufgrund innerer Reibung im Getriebe selbst mitgeschleppt werden. Genau das müßte sich ändern, wenn man dann die Kupplung tritt und das Nadellager okay wäre. Da es weiter schiebt, ist das Nadellager in Verdacht, aber woher kommt diese innere Reibung?

Hi,
Kurz gesagt: Das Lager klemmt die Welle fest und versucht sie mitzudrehen. Das gelingt teilweise, teilweise verspannt sich die Welle aber auch. Was da dann genau im Getriebe abgeht, weiß ich nicht - und will ich auch lieber gar nicht wissen. Der starke Getriebeölverlust, der mit einem richtig kaputten Nadellager einhergeht, gibt mir schon genug zu denken. Da scheint sich ein ordentlicher Druck aufzubauen.

Mein Credo in derlei Fällen: Wissensdrang ist ne schöne Sache. Aber mir unter Kopfrauchen zu erklären, wie etwas kaputt gegangen ist, von dem ich weiß, dass es kaputt ist, bringt mich nicht immer weiter.

Okay, vielleicht gewinn ich im Nadellager-Fall ne goldene Zitrone dafür...

Gruß
Dani

Dani*8 hat geschrieben:Kurz gesagt: Das Lager klemmt die Welle fest und versucht sie mitzudrehen. Das gelingt teilweise, teilweise verspannt sich die Welle aber auch. Was da dann genau im Getriebe abgeht, weiß ich nicht - und will ich auch lieber gar nicht wissen. Der starke Getriebeölverlust, der mit einem richtig kaputten Nadellager einhergeht, gibt mir schon genug zu denken. Da scheint sich ein ordentlicher Druck aufzubauen.

Du meinst, das defekte Lager versucht die Welle rauszuschieben. Das ist immerhin vorstellbar. Danke!

Hatte ich beim T3 auch mal.
Den Bus habe ich so gekauft und mich immer gefragt, wie das angehen kann, dass er im Leerlauf leicht schiebt.
Da die Kupplung beim Kauf schon nicht den beste Eindruck machte, habe ich direkt Teile geordert und noch bevor diese bei mir ankamen, war das Problem verschwunden.
100km später stellte ich leichten Ölverlust zwischen Motor und Getriebe fest (Getriebeöl)
50 weitere Kilometer später rutschte die Kupplung permanent durch.

Als dann zum Wochenende die Teile da waren, konnte ich feststellen, dass sich die Eingangswelle fröhlich in der Getriebeglocke ausgetobt hatte, nachdem sich das Pilotlager bis auf die äußere Lagerschale aufgelöst hatte.

Ich weiß natürlich nicht, wie lange der Vorbesitzer schon so unterwegs war, aber man kann ganz gut sehen, dass innerhalb von nichtmal 250km aus 10,- Schaden ein Vielfaches wurde...

Genau wie Peter es beschrieb habe ich es auch schon mehrfach gesehen wenn weiter gefahren wird.
Als sich beim Bretagneurlaub 1998 das Pilotlager gleich am 2. Urlaubstag langsam, aber fühlbar verabschiedete bin ich die restlichen 4 Wochen ohne noch einmal Kupplung zu treten gefahren und so konnte ich 3000km ohne weiteren Schaden überstehen.
Bei meinem Typ 3 Variant mit Typ 4 Motor hat es letztes Jahr beim ausparken aus der Garage das Nadellager völlig zerbröselt. Dabei fielen Nadeln zwischen Mitnehmerscheibe und Schwungrad. Da ich keinen Meter mehr gefahren bin war nur das Nadellager zu ersetzen. Man kann sich vorstellen, was die Nadeln mit der Reibfläche auf dem teuren, abgedrehten Schwungrad gemacht hätten, wäre die Kupplung weiter betätigt worden.
Kopf hoch, die Hohlschraube wechseln am Typ 1 wäre bei mir in drei Stunden erledigt. Aber zieh sie bloß fest genug! In meiner Anfangszeit als Schrauber haben wir sie in Ermangelung gescheiten Werkzeugs auf- und zu gemeißelt. Einmal mit fatalen Folgen...
Grüße, Matthias

Peter E. hat geschrieben:nachdem sich das Pilotlager bis auf die äußere Lagerschale aufgelöst hatte.

Der spannende Moment ist wohl, wenn der Käfig sich aufgelöst hat und die Nadeln nicht mehr geführt werden. Wenn die sich dann etwas schräg stellen, klemmt die Welle UND wird durch die Drehbewegung in axialer Richtung gefördert/bekommt Druck. Ich kann mir das jetzt, nach der Erklärung, eigentlich ganz gut vorstellen. Selbst drauf gekommen wäre ich allerdings nie.

Matthias S. hat geschrieben:... die Hohlschraube wechseln am Typ 1 wäre bei mir in drei Stunden erledigt. Aber zieh sie bloß fest genug!

Ja genau, ist schon viel Unheil damit angerichtet worden.
Kleiner Tipp:
http://forum.bulli.org/viewtopic.php?f=7&t=18570
Gutes Gelingen!