Bremse vorn....

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lg3008
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Bremse vorn....

Beitrag von lg3008 »

Hallo,
hab mal eine Frage. Fahre ein T2a ( Pritsche ) mit großem lochkreis nun ist es so bis die Pritsche steht muss ich das Bremspedal fast bis unten durch treten. Bei meinen T1 bremst es schon bei leichtem Druck.

Gruß Lars
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Norbert*848b
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Re: Bremse vorn....

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Lars,
nun schreibst Du leider nicht, ob Deine Bremse eingestellt ("Rädchen nachgestellt"), entlüftet und die Bremsbeläge (Belagstärke) sowie deren Zustand kontrolliert wurden. Sollte dem so sein, so gibt es als nächsten Hauptverdächtigen den Hauptbremszylinder. Das sind aber nur Mutmaßungen aus der Entfernung ... :?
Konkrete Anhaltspunkte sollten es schon sein. :|
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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lg3008
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Re: Bremse vorn....

Beitrag von lg3008 »

Hallo,

hab die Bremse eingestellt... Entlüftet auch. Eine starke bremswirkung fehlt. Belagstärke ist gut.

Gruß Lars
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Norbert*848b
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Re: Bremse vorn....

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Lars,
lg3008 hat geschrieben:hab die Bremse eingestellt... Entlüftet auch. Eine starke bremswirkung fehlt. Belagstärke ist gut.
Gut, so etwas hatte ich auch schon einmal. Bei mir stellte es sich dann so dar, dass der HBZ defekt war. Hatte diesen zerlegt und eine "versprödete" Manschette als Fehlerursache ausfindig machen können. Nun möchte ich nicht so ohne Weiteres behaupten wollen, dass der Fehler bei Deinem Fahrzeug ebenso angesiedelt sein muss. Dazu fehlt einfach das "Look and Feel", was aus der Entfernung verständlicherweise nicht gegeben sein kann. Eines kann ich Dir aber mit auf den Weg geben, es sollte in jedem Fall der HBZ auf richtige Funktion überprüft werden, wie das auch immer geschehen kann und hängt ja letztlich von Deinen Möglichkeiten, Fähigkeiten und Erfahrungen ab.
Ich merkte das jedenfalls beim Entlüften (mit einer 2. Person die aufs Pedal trat), während bei den hinteren RBZ ein satter Strahl zu bemerken war, kam das vorne eher nur kleckerweise heraus. Das nahm ich dann schließlich zum Anlass, den HBZ zu zerlegen und fand o.a. Problem heraus.

Vielleicht können wir noch auf andere Erfahrungsschätze zurück greifen wenn sich jemand diesbezüglich noch äußern könnte.
Viel Glück!
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Re: Bremse vorn....

Beitrag von boggsermodoa »

Wir wissen mittlerweile, daß der Leerweg zu groß ist.

Hast du einen gescheiten (also haRTen) Druckpunkt?
Ja ---> Einstellung,
Nein ---> Luft im Bremssystem

Ändert sich der Leerweg, wenn du die Handbremse ziehst und ist er dann okay?
Ja ---> Einstellung der Hinterradbremsen,
Nein ---> Vorderradbremsen.
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lg3008
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Re: Bremse vorn....

Beitrag von lg3008 »

Schon mal vielen Dank für eure Antworten, werde mich dann mal dran machen... Der Bus steht mehr als er gefahren wird denke die bremsleitungen sollten auch mal geprüft werden...

Gruß Lars
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lg3008
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Re: Bremse vorn....

Beitrag von lg3008 »

So Fehler gefunden der Hbz ist defekt ... Neuer schon bestellt und da...

Gruß Lars
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T2Arizona
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Re: Bremse vorn....

Beitrag von T2Arizona »

Hallo,
eine frage hätte ich zum HBZ noch.
Kommt soein defekt schleichend oder plötzlich?
Denn in meinem Bus ist ein rein optisch sehr betagter HBZ. (Oberflächenrost rundum)
Bremswirkung laut TÜV vor 10 Monaten jedoch ok.
Besteht Handlungsbedarf? (Ich will halt nicht dass im Urlaub oder auf der Autobahn plötzlich die Bremswirkung nachlässt)

Grüße,
Michael
Der sich vielleicht zu viel den Kopf zerbricht, dass etwas kaputt gehen könnte.
Das Leben ist zu kurz für langweilige Fortbewegungsmittel.
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boggsermodoa
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Re: Bremse vorn....

Beitrag von boggsermodoa »

Der HBZ ist nix als eine Bohrung, in der sich Bremsflüssigkeit und ein paar Teile tummeln. Von außen kann der aussehen wie er will, das läßt keinerlei Rückschlüsse auf sein Innenleben zu. Im Inneren passiert auch nix, solange man die Bremsflüssigkeit nicht überaltern läßt. Dann entsteht wegen der Wasseraufnahme Korrosion, an der die Manschetten zerrieben werden. Das passiert dann übrigens gerne beim Bremsflüssigkeitswechsel, wenn man sie per Pumpen mit dem Pedal erledigt und dabei die Kolben über korrodierte Stellen bewegt, die sie im normalen Betrieb nie zu sehen bekamen. Das ist aber kein Grund, deswegen von dieser Methode abzuraten. Die Schlamperei war vorher, das Überalternlassen der Bremsflüssigkeit.

Bei einem Auto, das man irgendwo aus dem Sumpf gezogen hat, gehört das im Rahmen einer Restauration schon dazu, daß man da mal reinguckt - und dann wechselt man auch gleich die Manschetten. Das ist aber kein turnusgemäßer Wartungspunkt. Im Betrieb wechselt man solche Teile erst, wenn sie defekt sind.

In Paniksituationen haust du die Bremse zu, mit einer Kraft, von der du bislang nicht wußtest, daß du sie überhaupt hast. Es ist deshalb vielleicht keine ganz dumme Idee, das gelegentlich mal "trocken" zu praktizieren. Wenn du keinen BKV hast, hock dich einfach mal ins Áuto und drück auf's Pedal, bis die Trennwand knistert. Damit hast du ratz-fatz die komplette Anlage abgeleuchtet. Wenn dabei nix platzt, platzt auch nix bei 'ner Notbremsung. Und gewöhn dir an, wenigstens gelegentlich mal nach dem Bremsflüssigkeitsstand zu gucken. Vom Defekt einer Manschette bis zum Ausfall der Bremse vergehen ein paar Pumpenhübe, während derer du die Chance hast, die Situation vorab zu erkennen.
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Norbert*848b
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Re: Bremse vorn....

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Michael,
T2Arizona hat geschrieben:Kommt so ein defekt schleichend oder plötzlich?
... ich habe leider schon beide Erfahrungen machen müssen trotz gewisser Umsichtigkeit. In letzter Zeit nehme ich nach spätestens 14 Jahren den HBZ ( wie auch Radbremszylinder sowie Bremssättel) auseinander und schaue nach dem Rechten. Entweder gelingt es noch jeweils mit einem Reparatursatz das wieder in Gang zu bekommen, oder es wird halt Ersatz eingebaut. Ich habe nämlich auch keine Lust mich im Urlaub damit herum zu plagen. Anbei darf ich erwähnen, dass ich selbstverständlich nach spätestens 2 Jahren die Bremsflüssigkeit wechsele, aber trotzdem passiert es halt, dass Undichtigkeiten auftreten (die ich letztlich aber immer noch rechtzeitig erkannt habe). Den Hinweis von Clemens, die Bremse einmal mit aller Kraft zu betätigen, beherzige ich schon immer seitdem ich Auto fahre. Sinnvollerweise macht man das spätestens rechtzeitig vor dem Urlaub. Bei der anschließenden Inspektion/ Überprüfung wird auch der Freilauf der Räder getestet (gerne gehen oft die Bremssättel fest). Natürlich wird auch dann noch geschaut, ob die Bremszylinder alle dicht gehalten haben (Räder/Trommeln abnehmen, Schutzkappe der RBZ anheben und nachschauen, bei den Sätteln Leichtgängigkeit der Kolben prüfen und auf Austritt von der Flüssigkeit achten).
Der Hauptbremszylinder stellt kein Hexenwerk dar wie schon erwähnt wurde. Selten wird er nach außen undicht, vielmehr wird in einem Kreis kein Druck mehr aufgebaut (und die Bremsflüssigkeit drückt zurück in den Vorratsbehälter).
In der Knappmannsammlung ist eine ausführliche Reparaturanleitung zu finden.
http://www.michaelknappmann.de/bulli/mi ... bz_rep.htm
Ersatzteile bekommt man unproblematisch vom Oldtimer Kfz Ersatzteile und Bremsendienst Kortner, Mackenbrucher Str. 65, 33813 Oerlinghausen.
In diesem Herbst erst habe ich meinen HBZ überholt (Bohrung gehont und geläppt sowie neue Manschetten verbaut):
Y_HBZ_R.jpg
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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