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Nagelndes Geräusch bei WARMEM Typ1 Motor
Verfasst: 08.11.2015 18:38
von Zamba
Hallo zusammmen,
ich weiß schon, dass mit den Geräuschen ist eine schwierige Angelegenheit. Aber dennoch wollte ich mal fragen, ob es irgendeine "berühmte" Ursache gibt, wenn der Typ 1 Motor im warmen Zustand, so nach 30 Minuten Autobahn beispielsweise, ein nagelndes Geräusch entwickelt. Ich höre es nur im Stand, aber vermutlich übertönen es ansonsten die Fahrgeräusche. Ein- und Auskuppeln ändert nix, die Kompression war bei der letzten Messung gut und gleichmäßig. Wenn er kalt ist, ist nix zu hören. Drehzahlabhängig ist es auch.
Gruß aus Köln Gudrun
Re: Nagelndes Geräusch bei WARMEM Typ1 Motor
Verfasst: 09.11.2015 19:36
von sören *186
Du kannst ja mal Dein smart-fon in den Motor halten und hier eine Kostprobe für die geschulten Ohren zur Verfügung stellen.
Vielleicht lässt es sich dann besser eingrenzen.
Grüße von Sören
Re: Nagelndes Geräusch bei WARMEM Typ1 Motor
Verfasst: 10.11.2015 01:35
von Ben50678
Hallo Gudrun,
könnten es die Ventile sein?
Gruß
Bernhard
Re: Nagelndes Geräusch bei WARMEM Typ1 Motor
Verfasst: 10.11.2015 07:29
von Sgt. Pepper
Moin Gudrun,
eventuell etwas ganz banales, wie ein lockerer Zylinderkopf oder eine undichte Verbindung zwischen Zylinderkopf und Auspuff, welche erst bei höherer Wärmeausdehnung undicht werden.
Einen ähnlichen Fall (allerdings war hier das Geräusch vorwiegend bei kaltem Motor zu hören) gab es schon einmal hier:
http://forum.bulli.org/viewtopic.php?f=7&t=16856
Bevor du aber jetzt den Drehmomentschlüssel herauskramst, ist es sinnvoll erstmal alle anderen Baustellen zu kontrollieren. Also gründliche Sichtkontrolle deiner Auspuffanlage (eventuell mit nem Lappen hinten zuhalten) sowie Kontrolle der Zündverstellung.
Tritt das Geräuscht auf, zieh auch mal die Stecker von den einzelnen Kerzen ab und prüfe ob sich das Geräusch auf einen Zylinder zurückführen lässt.
Wie schaut es mit dem Axialspiel der Kurbelwelle aus? Spürst du hier ein deutliches Spiel, wenn du am Riemenrad ziehst und drückst?
Grüße,
Stephan
Re: Nagelndes Geräusch bei WARMEM Typ1 Motor
Verfasst: 10.11.2015 08:24
von Rolf-Stephan Badura
das "Nageln" tritt laut Anfrage nur bei warmen/heißen Motor auf - stimmt der Zündzeitpunkt?
(die meisten Klappergeräusche würden ja auch bei kalten Motor zu hören sein)
Hatte mal eine gelockerte Schraube im Lüfterkasten, die mir viele tausend km Kopfzerbrechen bereitete und dann ausgespuckt im Motorraum lag - fand nach kurzer Überlegung wieder ihren Platz. Das Geräusch hatte ich davor schon allem möglichen zugeordnet und war schwer zu lokalisieren...
Grüße & viel Erfolg bei der Spurensuche,
Re: Nagelndes Geräusch bei WARMEM Typ1 Motor
Verfasst: 10.11.2015 09:53
von Zamba
Erstmal vielen Dank für die Vorschläge. Morgen habe ich Zeit zum Schraubenschlüssel zu greifen und werde erst nochmal die Ventile prüfen, obwohl ich die vor vielleicht gut 1000km eingestellt habe, und den Zündzeitpunkt. Kann auch mal versuchen eine Soundprobe aufzunehmen, aber erfahrungsgemäß ist das das -sofern nicht gerade säckeweise Muscheln klötern - nicht so einfach zu erhören.
Danke und Gruß
Re: Nagelndes Geräusch bei WARMEM Typ1 Motor
Verfasst: 10.11.2015 15:24
von Norbert*848b
Hallo Gudrun,
gudrun hat geschrieben:... ein nagelndes Geräusch...
Eher in Richtung "knistern" oder "klopfen"?
... in jedem Fall ist wohl Temperaturabhängigkeit gegeben. Eine Überhitzung der Köpfe kann man ja leider auch schlecht an der Öltemperatur ausmachen.
Lüfter frei? ... nicht dass der irgendwie Laub oder Sonstiges eingesammelt hat, würde ja gut zur Jahreszeit passen.

Ferner ist bei Dir durch einen externen Ölkühler wohl ohnehin eine Entkopplung vorhanden.
Das Problem der Zündung sehe ich auch und schließe mich da meinen Vorrednern an. Bei vieviel Grad steht die Zündung bei abgezogener Unterdruckleitung und so ca. 3500 Umdrehungen? Funktioniert die Unterdruckverstellung ohne zu klemmen oder irgendwo zu haken? Das kann man halbwegs gut testen, wenn die Unterdruckleitung wieder angeklemmt wird und man die Verschiebung des Zündzeitpunktes beobachtet.
Wie hoch liegen die Kompressionswerte bei Deinem (so wie ich es in Erinnerung habe) Standard-Motor?
Nicht dass sich da unzulässig viel Ölkohle im Brennraum abgesetzt hat und sich dadurch eine "scharfe" Verdichtung ergibt, die wiederum auch zur Temperaturerhöhung führen könnte (und die Temperaturableitung zudem auch negativ beeinflusst). Bei meinem ersten Typ 3 hatte ich seinerzeit so ein Phänomen und ließ sich auf die benannten Ablagerungen zurück führen, die Kompression war auch gut und genau genommen sogar zu gut. Auf Grund der heutigen Spritqualität ergäbe sich wohl ein anderes Bild. Jedenfalls hatte man mir seinerzeit geraten, einmal Super-Benzin auszuprobieren oder den ZZP zurück zu nehmen. Ich entschied mich dazu, die Zündung auf ca. 5° später zu setzen und konnte das Problem damit erst einmal beseitigen bis ich zum Revidieren des Motors kam.
Wie hoch ist Dein Ölverbrauch? Lässt sich daran etwas festmachen?
Eine andere Idee hätte ich auch noch, die aber eher als Spekulation betrachtet werden sollte. Bei dünner werdendem Öl könnten abgenutzte Kolben (Kipper) eher hörbar werden und genau aus dem selben Grund könnte ein Lagerschaden (insbesondere an den Pleueln/Kolbenbolzen) sich auch bemerkbar machen. Wenn Du die jeweiligen OT-Punkte aufsuchst, ergibt sich dann leicht ein fühlbares Spiel über vieviel Grad auch immer wenn Du die Riemenscheibe hin und her drehst? Um die Finger zu schonen, muss der Motor aber nicht unbedingt allzu heiß sein.
Ich hoffe, dass meine Ausführungen eine sinnvolle Ergänzung zu den anderen guten und begründeten Ratschlägen darstellt.
Gutes Gelingen
PS: Nicht dass es an einer Gradscheibe scheitert, bedarfsweise dann bitte dem angefügten Link folgen und ausdrucken.
http://www.hot-spark.com/Hot-Spark-SVDA ... mplate.pdf
Hinweis: Diese scharfen Verstellwerte möchte ich so nicht unterstützen wollen, auch bei der Käferfraktion hat sich herumgesprochen, lieber bei ca. 28° zu bleiben und für Busse sollte das erst recht gelten.

Re: Nagelndes Geräusch bei WARMEM Typ1 Motor
Verfasst: 10.11.2015 15:54
von Zamba
hallo Norbert,
- es geht eher Richtung Klopfen
- die Zündung stell ich seit Jahr und Tag statisch ein...
- der Ölverbrauch liegt inzwischen bei ca. 750ml auf 1000km
die weiteren Tipps werde ich morgen o übermogen mal alle durchprobieren. Ist halt was lästig, das ich dann immer erst eine derart lange Probefahrt machen muß.
Die "Werkstatt meines Vetrauens" hatte (ohne Soundprobe, nur mit Symptombeschreibung) noch die Idee Nockenwelle...
Gruß und vielen Dank
Re: Nagelndes Geräusch bei WARMEM Typ1 Motor
Verfasst: 10.11.2015 16:19
von Rolf-Stephan Badura
gudrun hat geschrieben:- der Ölverbrauch liegt inzwischen bei ca. 750ml auf 1000km
ahh, neue Infos... laut VW liegt die Schmerzgrenze zwar bei 1000ml - ich finde das aber schon recht viel...
verbrennt er Öl (müsste man ja sehen an Auspuff und Kerzen) oder tropft er nur arg?
Passt ja auch nicht so ganz zu Deiner ersten Aussage, dass die Kompression das letzte mal noch gut und gleichmäßig war.
Könnten natürlich z.B. Pleuellager im Endstadium sein... hoffen wir mal noch auf was einfacheres...
Bei dem Ölverbrauch müssten meine Motoren aber raus zur genaueren Inspektion
(bei meinem Typ 1 im Karmann unter 250ml und beim Typ 4 im Bulli bei knapp 200ml - und nicht im Schongang)
gudrun hat geschrieben:Die "Werkstatt meines Vetrauens" hatte... noch die Idee Nockenwelle...
Und wie erklärt sie, dass es nur bei warmen Motor passiert?
Grüße,
Re: Nagelndes Geräusch bei WARMEM Typ1 Motor
Verfasst: 10.11.2015 17:26
von Norbert*848b
Hallo Gudrun,
gudrun hat geschrieben:- die Zündung stell ich seit Jahr und Tag statisch ein...
... wenn alles funktioniert ist das ja auch ok. Dann stell doch einmal versuchsweise auf später ein, kann ja dann auch wieder statisch erfolgen...
gudrun hat geschrieben: der Ölverbrauch liegt inzwischen bei ca. 750ml auf 1000km
Irgend etwas vergisst man immer, bei meinem Fahrzeug war das damals nämlich in ähnlicher happiger Menge.
Rolf-Stephan Badura hat geschrieben:Passt ja auch nicht so ganz zu Deiner ersten Aussage, dass die Kompression das letzte mal noch gut und gleichmäßig war.
... vielleicht schon (wenn ich einmal spekulieren darf). Das was an den Ringen vorbeigeblasen wird, könnte dann durch das kleinere Brennraumvolumen als vorschriftsmäßige Kompressionswerte erscheinen, wobei die Gleichmäßigkeit dann nicht so unbedingt gegeben sein wird. Unter Ansatz der Toleranzgrenze von 2 bar würde man ja noch nicht stutzig werden müssen.
Nockenwelle will ich auch nicht ganz ausschließen halte ich aber nicht für möglich, passt m.E. nach aber eigentlich nicht zu dem thermischen Problem.
Was kommt dann eigentlich so für ein Luftstrom an der KG-Entlüftung heraus?