Lenkgetriebe T2 a/b

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aviator
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Re: Lenkgetriebe T2 a/b

Beitrag von aviator »

Hat jemand einen alten Finger rumliegen, an dem man prüden könnte, ob er gehärtet ist oder nicht?

Ich denke die Antwort auf diese Frage ist nicht nur für mich wichtig.

Zum Thema Teile für das T2a-Lenkgetriebe: Die Maße der Dichtringe habe ich jetzt im RLF gesehen. Danke für den Hinweis Norbert. Dazu noch einen Hinweis bzw. eine Frage: Im RLF ist von Fahrgestellnummern bis bzw. ab 219 127 054 die Rede. Ich denke das ist potentiell irreführend, da es z.B. auch 239 127 054 heißen könnte/müsste, da die ersten zwei Ziffern ja nur die Art des Aufbaus und die dritte (bei neunstelligen Nummern) das Baujahr angeben. Also müsste es auf die 4. Stelle und später ankommen. Sonnst könnte man ja meinen 239 XXX XXX kommt nach 219 XXX XXX was zwar stimmt aber in diesem Fall nicht relevant sein kann, oder?

Was ist mit den anderen Verschleißteilen außer des Fingers? Die Schnecke gibt es nicht neu, ist klar. Was ist mit den Lagern? Oder werden die in der Regel nicht benötigt?

Ich hätte gerne alle Teile da bevor ich zusammen mit meiner Werkstatt das Lenkgetriebe öffne.

Grüße

Stefan
beigestufe
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Re: Lenkgetriebe T2 a/b

Beitrag von beigestufe »

Sowohl Schnecke als auch die Kugeln habe ich leider nur für T1 gefunden. Da sogar ein ganzes NOS lenkgetriebe.
Nützt nur nix.
Gruß
Ingo
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T2Tom
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Re: Lenkgetriebe T2 a/b

Beitrag von T2Tom »

aviator hat geschrieben: 31.07.2017 20:26
woita hat geschrieben: 31.07.2017 20:16 Ist das originale Teil denn gehärtet?
So habe ich das hier im Forum zumindest irgendwo mal gelesen und das macht für mich auch Sinn an der Stelle. Hier z.B. wird der Finger von einem anderen Anbieter als gehärtet angeboten: https://www.serial-kombi.com/en-GB/spli ... 67-n314675

Gruß,

Stefan
Ich würde mich nicht zu sehr auf das Wort "gehärtet" versteifen.
In dem Link ist von "heat treatment" die Rede, was eigentlich nur "wärmebehandelt" bedeutet.
Dazu zählt auch das Vergüten von Stahl.
Und ich denke, genau diese Wärmebehandlung wurde beim den "Lenkfinger" angewendet.
Bei diesen Vorgang wird der Werkstoff zwar gehärtet, aber anschließendem "recht hoch" angelassen.
Man will bei einem solchen Verfahren primär eine hohe Zähigkeit sowie eine Steigerung der Zugfestigkeit, der Streckgrenze und der Kerbschlagzähigkeit erreichen.
Der 42CrMo4V ist ein klassischer Werkstoff für dieses Verfahren und findet bei "genau solche Bauteile" Verwendung.
Die Zugfestigkeit liegt bei diesem Werkstoff nach dem vergüten bei 900-1100 N/mm², er hat allerdings nur eine Härte von 300 - 350 HB.
Würde man hier eine "Feilenprobe" machen, würde man nicht "viel" feststellen können.
Der "Lenkfinger" wurde bewusst "dem Verschleiß geopfert", weil die Schnecke das teurere Bauteil ist.

Grüße aus der Pfalz
Tom
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aviator
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Re: Lenkgetriebe T2 a/b

Beitrag von aviator »

Super Info. Danke Tom. Wissen wir denn von wenigstens einem der Anbieter aus welchem Stahl der Finger gedreht wird?
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T2Tom
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Re: Lenkgetriebe T2 a/b

Beitrag von T2Tom »

aviator hat geschrieben: 01.08.2017 20:04 Super Info. Danke Tom. Wissen wir denn von wenigstens einem der Anbieter aus welchem Stahl der Finger gedreht wird?
Gerne! :thumb:

Ich will nicht pessimistisch sein, aber ich denke, das wird Dir keiner verraten.

Grüße aus der Pfalz
Tom
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Norbert*848b
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Re: Lenkgetriebe T2 a/b

Beitrag von Norbert*848b »

aviator hat geschrieben: 01.08.2017 17:54 Hat jemand einen alten Finger rumliegen, an dem man prüden könnte, ob er gehärtet ist oder nicht?
Mein Gott, ich habe 3 Lenkgetriebe rumliegen aber mir die Zeit ist schlichtweg ausgegangen wegen familiärer und sonstiger Probleme. :(
Natürlich ist die Oberfläche gehärtet, da kann man mit der Feile nicht beikommen. Zu damaligen Zeiten womöglich noch Einsatzgehärtet, VW hat sich mit der Induktionshärtung ja etwas Zeit gelassen und Fiat über die Schultern geschaut. 8)
aviator hat geschrieben: 01.08.2017 17:54 Im RLF ist von Fahrgestellnummern bis bzw. ab 219 127 054 die Rede. Ich denke das ist potentiell irreführend, da es z.B. auch 239 127 054 heißen könnte/müsste, da die ersten zwei Ziffern ja nur die Art des Aufbaus und die dritte (bei neunstelligen Nummern) das Baujahr angeben. Also müsste es auf die 4. Stelle und später ankommen. Sonnst könnte man ja meinen 239 XXX XXX kommt nach 219 XXX XXX was zwar stimmt aber in diesem Fall nicht relevant sein kann, oder?
Meinem Kenntnisstand nach wurde ab MJ 69 (Fahrgestellnummer 219 127 055, besser 2X9 127 055, ja da tun sich Neulinge mit der Fahrgestellnummer schwer :( ) das Lenkgetriebe 211 415 049 F eingesetzt, was die Finger-Lenkhebelwelle mit dem größeren Durchmessern besaß, vorher gab es die Teilenummer 211 415 049 E.
aviator hat geschrieben: 01.08.2017 17:54 Was ist mit den Lagern? Oder werden die in der Regel nicht benötigt?
Kugeln hab ich bei Alan H Schofield gesehen, sollte es aber auch anderswo geben, einfach mal nach entsprechendem suchen.
Nach meiner Erinnerung: 211 415 235, Stahlkugeln 1/4 "
Ist der Konus ausgelutscht, wird es nicht einfach. :(
aviator hat geschrieben: 01.08.2017 17:54 Ich hätte gerne alle Teile da bevor ich zusammen mit meiner Werkstatt das Lenkgetriebe öffne.
Kann ich nachvollziehen, meiner Meinung nach wird aber anders herum ein Schuh draus. Erst auseinanderbauen und schauen was benötigt wird. :wink:
beigestufe hat geschrieben: 01.08.2017 18:54 ... als auch die Kugeln habe ich leider nur für T1 gefunden.
Kugeln sollten die gleichen wie beim T1 sein, sieh Katalog Schofield.
http://www.alanhschofield.com/ourparts/ ... 15235.html

... bezüglich des Härteverfahrens möchte ich mich zurückhalten, ebenso mit Mutmaßungen.
Ich habe nur nachlesen können, dass ein hochvergüteter Stahl zum Einsatz gekommen ist, was auch immer das bedeutet.
Mein persönlich größtes Vertrauen würde ich jetzt bei dem angebotenen Teil von Schofield setzen.
... meine persönliche Meinung, habe ich eigentlich eine Alternative als auf die derzeitigen Anbieter zurück zu greifen?
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
aviator
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Re: Lenkgetriebe T2 a/b

Beitrag von aviator »

Danke Norbert. Mal wieder ein Top-Beitrag.

Lustig, vom Gefühl her hätte ich auch schon vor deinem Beitrag den Finger von Alan Schofield bevorzugt. Der Laden ist für Qualität und ehrliche Beschreibungen bekannt. Und er schreibt "top quality reproduction to original specification". Ein Restzweifel bleibt zwar aber wie Du sagst: Was soll man machen? Man kann nur unter allen Angeboten das raussuchen, das einem am vertrauenswürdigsten erscheint.

Gruß

Stefan
beigestufe
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Re: Lenkgetriebe T2 a/b

Beitrag von beigestufe »

An die Reparierer.
Wo habt Ihr Eure Parallelabzieher für das Lenkgetrieb gekauft? Habe heute einen bekommen, der totaler Schrott ist und dauernd abrutscht.
Danke
Gruß
Ingo
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Norbert*848b
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Re: Lenkgetriebe T2 a/b

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Ingo,
beigestufe hat geschrieben: 02.08.2017 19:54 Wo habt Ihr Eure Parallelabzieher für das Lenkgetrieb gekauft?
Ich hab einen 2-Arm Abzieher von Kukko für diese Zwecke, etwas modifiziert, kann ich den auch für das (schonende) Abziehen des T2 a Lenkrades benutzen.
Muss morgen einmal schauen um noch die Abmessungen durchzugeben.
beigestufe hat geschrieben: 02.08.2017 19:54 Habe heute einen bekommen, der totaler Schrott ist und dauernd abrutscht.
China-Kracher?
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
beigestufe
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Re: Lenkgetriebe T2 a/b

Beitrag von beigestufe »

Hallo Norbert
Die sehen doch ganz gut aus.
War ein tcheschisches Teil, machts aber auch nicht besser.
Dacht halt brauchst Du einmal dann nie wieder, nicht mal dafür reicht es.

Gruß
Ingo
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